Tierärzte
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Ich möchte mal wissen, warum in diesem Forum so auf die Tierärzte geschimpft wird. Ich hab noch nicht ein positives Wort über Tierärzte gehört.
Sobald der Tierarzt nicht so behandelt wie der Besitzer sich das vorstellt, wird sofort empfohlen eine 2te Meinung
einzuholen, in eine Tierklinik zu gehen oder den TA zu wechseln.
Übrigens in Tierkliniken kochen sie auch nur mit Wasser.
Deshalb muß ich hier mal eine Presche für die Kollegen (ja, ich bin Tierärztin) schlagen.
Wir absolvieren ein 6jähriges heftiges Studium und in der Regel schließt sich daran eine von Überstunden strotzende, mehr als schlecht bezahlte (dafür würden einige noch nicht mal putzen gehen) Assistenzzeit an.
Wenn man sich dann selbstständig macht, ist das mit einem relativ hohen Risiko verbunden, da an jeder Ecke ein TA hockt (gute und schlechte).
Nun erwartet der Besitzer von einem "guten" TA, daß er selbstverständlich 7 Tage die Woche rund um die Uhr erreichbar ist, mit den modernsten Geräten ausgestattet ist (nur zur Info ein Ultraschallgerät kostet ca 40000€),
und am besten noch unter dem einfachen Satz der Gebührenordnung (der eh schon ne Frechheit ist) abrechnet.
Ach ja, und Fehler dürfen si natürlich auch keine machen, die Götter in weiß.Ich bin seit 15 Jahren leidenschaftliche Tierärztin (rund um die Uhr 7Tage die Woche) und ich reiße mir jeden Tag für meine Patienten und deren Besitzer den A.... auf. Aber auch mir passieren Fehler oder ich übersehe mal etwas.
Das ist auch menschlich. Ich kann verstehen, dass man verärgert ist, wenn etwas nicht so läuft wie man es sich vorstellt. Trotzdem sollte man seinem TA doch ein gewisses Vertrauen entgegenbringen.
Wir sind in unserer Praxis sehr bemüht, unseren Kunden immer alles genau zu erklären und auch über alles aufzuklären (manche verstehen es allerdings nicht oder sie hören nicht zu). Das kenne ich von vielen Humankollegen anders! Da wir nix erklärt. Aber natürlich gibt es auch in unserem Beruf schwarze Schafe - leiderSo, das hat mir auf der Seele gebrannt. Ich hoffe ihr nehmt es mir nicht übel
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Hallo :-)
Ich denke, jeder hier im Forum hatte schon Kontakt mit 'guten' und mit 'schlechten'
Tierärzten, wobei das sicherlich auch Ansichtssache ist, da jeder von einem TA etwas anderes verlangt.Ich hatte auch schon Kontakt mit guten und schlechten Handwerkern
hier bei mir im Haus, das passiert numal. Nicht jeder bekommt Dinge genauso hin,
wie ich sie gerne hätte.Sicherlich ist auch nicht jeder meiner Kunden mit meiner Arbeit und dem Ergebnis zufrieden.
Ich reisse mir oft auch den A*** auf und verdiene wenig dabei.Aber deswegen würde ich sowas nicht in einem Forum publik machen.
Das ist etwas, mit dem ich leben muss, und dessen ich mir bewusst war,
als ich angefangen habe, in meinem derzeitigen Beruf zu arbeiten.LG
Chrissi -
Ich z.B schimpfe gar nicht.
Habe hier sogar mal eine TA empfohlen. Was ja im Grunde großes Lob ist.
Eine zweite Meinung ist in allen Lebensbereichen hilfreich und im Idealfall bestätigt sie ja die gute und qualifizierte Erstmeinung.
Meiner Erfahrung nach empfehlen sogar viele Tierärzte eine Behandlung in der Tierklinik. Nicht im Sinne von Konkurrenz sondern im individuellen Fall im Sinne einer optimaleren Versorgung.
Was man nicht vergessen darf, ist das Tierhaltung einerseits Luxus und andererseits emotionsbeladen ist.
Da guckt man schon mal genauer, welche Leistung man bekommt für sein Geld.Ansonsten suchen sich die meisten Menschen schon ihren Beruf aus.
Und es gibt (ohne die Leistung kleinreden zu wollen) Berufe, die wesentlich härter sind, schlechter bezahlt werden, ein höheres Risiko haben und vor allem gesellschaftlich ein viel geringeres Ansehen genießen.Viel Spaß weiterhin!
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Ich kann mal nur für mich sprechen, aber ich denke das trifft auch auf andere zu.
Ich hege ansich schonmal ein gewisses Misstrauen gegenüber den (Tier)Medizinern - warum? Aufgrund von persönlicher Erfahrung im tierischen Bereich, sowie im generellen der Medizin (ich komme aus der Medizintechnik - und ja, ich weiß was ein US kostet.)
Es ist doch nunmal einfach so, dass ein Studium in diesem Bereich zwar sehr lang ist, aber auch sehr umfangreich. Beim Menschen dreht sich diese Zeit nur um ein Lebewesen, gekoppelt an eine nochmals sehr lange Facharztausbildung, sodass für alles ein Spezialist da ist. Und selbst da, hat nochmals jeder seine Fachgebiete und macht trotzdem Fehler.
Fehler sind menschlich, klar.Beim Tierarzt ist es jedoch so, dass das Studium im Endeffekt Crashkurs über viele viele Tierarten ist und er noch dazu, Gynäkologe, Internist, Chirurg, etc. in einem sein muss. Da sind, ohne das böse zu meinen, Wissenslücken vorprogrammiert. Wenn sich z.B. meine AUsbildung zur Hundeernährung auf ein paar von Futtermittelherstellern gesponserte Vorträge erstreckt, ist es einfach naheliegend, dass mir die tieferen Zusammenhänge nicht unbedingt geläufig sind.
Dazu kommt doch einfach, dass es eben sehr viele Tierärzte gibt, die sich nicht mehr weiterbilden. Da werden dann Ergebnisse propagiert, die vor 20 Jahren mal aktuell waren und was ich fast am schlimmsten finde, viele überschätzen sich einfach gnadenlos selbst. Es ist nicht schlimm, wenn man chirurgisch nicht der Crack ist, aber aus Profitgier und übersteigertem Ego, dann z.B. fast laienhaft an dem AUge eines Lebewesens rumzupfuschen, dass geht einfach nicht.
Ich persönlich bin da lieber einmal mehr misstrauisch, als einmal weniger. Einmal, es ist mein Geld was da womöglich in unnötige Behandlungen verpufft wird und bei allem Verständnis für das Leid des Tierarztes, kann ich mir derartige Spenden nunmal nicht unbedingt leisten. Zum anderen leidet doch einfach auch ein Lebewesen darunter, wenn da vielleicht gepfuscht wird.
Habe ich beim Humanmediziner den Verdacht, dass er da gerade nicht weiss was er macht, hole ich übrigens auch eine zweite Meinung ein. Bestätigt der zweite Arzt dann diese ANsicht, ist doch alles super, deckt er Fehler auf bin ich vor eventuellen Schäden des anderen bewahrt.Nur mal so ein kleines Beispiel:
Meine Alte Hündin hatte vor 4 Jahren einen Lidrandtumor, der relativ ungünstig mittig saß. Ich, damals noch nicht ganz so bewandert was medizinische Dinge anging, bin also mit ihr in die örtliche Tierklinik gefahren ("Haustierarzt" hatten wir aufgrund ausgeprägter Gesundheit nicht). Dort wurde das Ganze kurz von einem der dort praktizierenden Tierärzte begutachtet und entschieden, dass der TUmor weggeschnitten werden sollte. So weit so gut. Über den Umgang mit meinem Hund sage ich mal nichts, aber das Leid nahm seinen Lauf, indem auch noch eine Tage nach der Op, das Unterlid in unregelmäßigen Abständen dick wurde. Ich dachte an eine Schwellung und unternahm nichts.
Nach 4 Wochen war der Tumor wieder da. Nachfrage beim Tierarzt - Aussage, meinem Hund müsste jetzt das komplette Unterlid und am besten noch Teile der Wange entfernt werden, um das dauerhaft zu lösen. Das wollte ich ehrlich nicht glauben und kam über bekannte an einen Fachtierarzt für Augenheilkunde. Dort war die erste Frage, warum denn dem Hund der Tränenkanal zugenäht worden wäre, wenn der Tumor viel weiter innen saß - große Fragezeichen?? aber endlich Lösung des Rätsels um das Dicke Auge... wo nichts abfließt, staut sich Flüssigkeit.
Die Erlösende Aussage, dass man nichts schneiden müsste, sondern er das mit Stickstoff wegbrennen würde, folgte.Ende vom Lied war, mein Hund hat seine Körperteile behalten, der Tränenkanal wurde wieder geöffnet - und für die Stümperei beim ersten ARzt haben wir 430 Euro gelassen, beim Fachtierarzt waren es 180 und mein Hund hat seitdem Null Probleme.
Wenn ich keine zweite Meinung eingeholt hätte, hätte mein Hund jetzt ein eher erbärmliches Leben, mit permanent offener Wunde, Schwimm, Wald und Wiesen Verbot und Augentropfen alle 2 Stunden.
Ich persönlich bin froh, dass ich misstrauisch war.Ähnliches Spiel übrigens mit einer Ekrankung, die bei meiner mitlerweile 10jährigen Hündin festgestellt wurde, die eindeutige Symptome hatte, aber X Tierärzte wollen Jahrelang nichts gemerkt haben.
Das hier das ein oder andere kritische gegen Tierärzte fällt, finde ich nicht schlimm, denn solche Beispiele gibt es aus oben shcon ausgeführten Gründen leider massig. Und nicht immer geht es so glimpflich ab wie bei meiner Hündin.
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Hi,
ich hab dir was positives zu berichten: es ist schon ein paar Jahre her, da verhielt sich mein Dackelmix sehr merkwürdig: er wollt nicht mehr gassi gehen! Oder er ist nach einigen Metern umgedreht, wollte wieder zum Auto oder zum Haus, je nachdem, wo wir grad waren. Normalerweise war und ist für ihn Gassi das Größte überhaupt! Noch wichtiger als Fressen (und verfressen ist er außerdem!). Ansonsten hatte er keine Krankheitssymptome, aber es war kurz vor einem geplanten Urlaub, deshalb bin ich zu unserer TÄ. sie hat es sich angehört, ihn untersucht, nix gefunden. Aber während der Unterhaltung hab ich erwähnt, dass er vor ca. 14 Tagen einen Stromschlag b. einem Weidezaun erwischt hat. er hatte danach aber keine Symptome. Sie meinte, es könnte sein, dass er davon immer noch muskelkaterartige Schmerzen haben könnte und uns ein recht billiges Vitaminpräparat mitgegeben.
Was soll ich sagen, am nächsten Tag war Hundi wie ausgewechselt und ist wieder gern raus gegangen.
MEine TÄ ist nur deshalb drauf gekommen, weil sie sich für uns Zeit genommen hat, das hätte wahrscheinlich nicht jeder TA gemacht. Sonst hat sie uns bis jetzt auch immer geholfen.
LG Blackpoodle -
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Zitat
Ich möchte mal wissen, warum in diesem Forum so auf die Tierärzte geschimpft wird. Ich hab noch nicht ein positives Wort über Tierärzte gehört.
Erstmal finde ich es toll, dass du dich so gut für deine Patienten einsetzt.
Und dann muss ich sagen, dass ich definitiv gegen meinen Haustierarzt noch nie geschimpft habe. Ganz im Gegenteil. Als Fynn schwer krank war ist er zu meiner wichtigsten Bezugsperson geworden, hat sich immer Zeit genommen und hat alles in seiner Macht stehende getan. Ich bin zwischen zwei und dreimal die Woche bei ihm, kann ihn daher inzwischen gut einschätzen. Wir sind auch schon aneinander geraten, weil wir beide Dickköpfe sind, doch ich lerne sehr viel von ihm und er ab und an auch auf seine alten Tage noch von mir (hat er wörtlich so gesagt).
Wie du sagst, schwarze Schafe gibts überall. Denen bin ich auch schon über den Weg gelaufen udn habe deshalb auch kostbare Zeit mit meinem Rüden verloren obwohl alles offensichtlich war. Deshalb schätze ich TÄ wie dich und meinen Doc und bin heilfroh, dass ihr da seid wenn man euch braucht -
Also ich finde es nicht verkehrt dass Sie hier im Forum mal "Dampf ablässt", schließlich hat sie meiner Meinung nach ja völlig recht.
Es ist nun leider so dass wenige schlechte TA die vielen guten in ein schlechtes Licht stellen und dann diese auch darunter zu leiden haben.
Ich denke dass vielen Leuten die TA-Kosten immer zu teuer vorkommen, da man es nicht gewohnt ist Arztrechnungen zu bezahlen, es sei denn man ist privat versichert.Was ich allerdings nicht verstehe ist die Sache mit dem Regelsatz, dass es da 3 Stufen gibt, und jeder Tierarzt frei wählen kann bei welcher Behandlung (ich meine Typ, z.B. Röntgen) er in welcher Stufe abrechnet. So kommt es dass der TA A für die gleiche Behandlung nur ein drittel verlangt als TA B und dass ist einfach schwer nachzuvollziehen. Meist gleicht sich dass durch andere Behandlungen wieder aus, dort ist dann TA B teurer. Aber der HH schaut immer nur auf die aktuelle Rechnung (dort steht leider nicht dabei welcher Satz das ist) und ist gefrustet dass es wieder mal teuer wurde. Vielleicht kann die TS das mit dem Regelsatz noch mal etwas genauer erläutern, wäre sehr nett.
Von daher bleib ich dabei, die TA haben keinen leichten Job und wirklich reich werden nur die wenigsten von Ihnen. Am Ende steht es uns HH doch frei den TA seines Vertrauens zu wählen und das Vertrauen in den TA steht für mich an erster Stelle. Denn wenn ich ihm nicht vertrauen kann (in Bezug auf seine Arbeit) dann kann er noch so billig sein. Ich würde mein Tier niemals in seine Hände geben.
Mfg Bärchen86
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Ich studiere ja selbst auch Tiermedizin und sehe mich auch immer wieder mit dem Problem konfrontiert, was irgendwann auf uns zukommen wird:
Der Trend geht zum Beispiel dahin, dass sich Laien immer mehr Informationen aus dem internet holen. Der Threadstarter postet die Symptome und dann wird von den Usern fleißig rumgerätselt... User X hatte dann dieselben Symptome beim eigenen Hund und empfiehlt dann Medikament Z mit entsprechender Dosierung. Am nächsten Tag steht der Threadstarter dann bei seinem TA auf der Matte, verlangt das Medikament Z. Sein Tierarzt weigert sich dann vielleicht, weil er die ganzen Wirkmechanismen aus Pharmakologie noch im Kopf hat und um die Nebenwirkungen und Gegenindikationen weiß.
Das passiert immer wieder. Da kommen dann medizinische Laien in die Praxis, die sich bei Google eine Diagnose rausgesucht haben und stempeln den Tierarzt hinterher als schlecht ab, weil er nicht derselben Meinung war. Es wäre doch viel angebrachter mit dem Tierarzt des Vertrauens auf menschlicher Ebene zu agieren. Denn nichts anderes steht dahinter: Ein Mensch, der mindestens 5 1/2 Jahre in dicken Lehrbüchern gebüffelt hat, assistiert hat und selbst noch regelmäßig auf Weiterbildung fahren muss, der auch mal etwas nicht weiß oder an etwas nicht gedacht hat.
Ein weiteres Problem neben der emotionalen Sache ist auch der wirtschaftliche Faktor des Patientenbesitzers. Man bekommt im Studium auch immer wieder gesagt, dass man trotz allen Möglichkeiten die man ausschöpfen könnte darauf achten muss, den Besitzer nicht in ein finanzielles Chaos zu schicken. Die einen wollen eben die beste Medikation und Diagnostik, die anderen beschweren sich schon über den einfachen satz der GOT...
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Wie auch bei den Humanmedizinern gibt es leider auch bei den Tierärtzen viele gute aber leider auch viel zu viele schlechte.
Ich hab jetzt zwar keinen Hund, aber meine Kaninchen sind dank eines Tierarztes tot. Hatten "nur" Milben oder Schuppen (ich weiß es nicht mehr genau, ich war ein Kind). TA hat ein Mittel verschrieben, danach starben sie mir in meinen Händen weg...Ich kannte einen anderen TA (nicht persönlich, aber meine Nachbarin war dort), der hat ständig gesoffen und hat dann so die Behandlungen durchgeführt.
Ich will nicht generell über TA schimpfen, aber wie bei allen anderen Jobs gibt es gute und schlechte.
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