Persönliche Meinung erwünscht!

  • Hallo zusammen!

    Ich überlege, mir einen Hund anzuschaffen und würde mich sehr über eure Einschätzung freuen! Ich hoffe, ihr seht mir die Länge des Beitrags nach - es liegt mir nur einfach sehr am Herzen, eure Meinungen auf Basis meiner aktuellen Situation zu hören.

    Schon seit Langem spiele ich mit dem Gedanken, mir einen Hund (am liebsten einen Retriever-Welpen) anzuschaffen; nur dass dieser Gedanken in letzter Zeit - anders als sonst - einfach nicht mehr abflaut. Deshalb habe ich damit angefangen, mich im Internet in die Hundehaltung einzulesen, sprich: Erziehung, Gesundheit, Haltung, Ernährung, Rassen etc und bin von Tag zu Tag begeisterter von der Vorstellung.

    Das Problem ist nur: Ich weiß, dass ich mir mit der Anschaffung eines Hundes eine große Verantwortung auferlege und ich möchte dem Tier unbedingt ein angemessenes, angenehmes und liebevolles Zuhause bieten. Nur weiß ich nicht, ob ich das kann. Nicht, weil ich es mir nicht zutraue, sondern weil ich ein wenig befürchte, dass mir in meiner Unerfahrenheit einige wichtige Dinge einfach entgehen.

    Zu meiner Situation:

    - Ich lebe alleine zur Miete in einer 25qm Wohnung (inkl. separater Küche) im zweiten Stock am Rande einer kleinen Stadt. Ich habe gelesen, dass die Größe der Wohnung keine Rolle spielt, solange man den Hund richtig auslastet. Und das ist nun wirklich kein Problem, da das Mietshaus in der Nähe eines Waldes inkl. See auf der einen und einem Fluss mit langen Spazier- und Fahrradwegen sowie Wiesen auf der anderen Seite gelegen ist. Zudem kann ich praktisch direkt in den nächsten Ort hineinlaufen und bin gleich auf ländlichem Terrain.

    - Ich bin Studentin in der Examensvorbereitung, aber das sehe ich eher als Hilfe als als Hindernis. Ich habe keine Vorlesungen mehr, sondern lerne den ganzen Tag alleine zu Hause. Ich arbeite zwar nebenbei an der Uni - aber das wären nur 8 Stunden pro Woche, die ich selbst verteilen kann, wie ich will und lt. meinem Chef auch hin- und wieder den Hund mitbringen. Und im Notfall sind Nachbarn und Freunde bereit, einzuspringen. Ich würde sogar nen Hundesitter engagieren, wenn das notwendig wird.

    - Ich habe die finanziellen Mittel, um einen Hund zu halten und bin mir auch über die anfallenden zusätzlichen Arztkosten etc. bewusst. Und ich bin bereit, im Zweifel auf eigene große Ausgaben zu verzichten, damit es dem Hund weiterhin gut gehen kann.
    Ich bin auch bereit, meine Freizeit für den Hund zu opfern und die Einschränkungen hinzunehmen, denen ich mit dem Hund ausgesetzt wäre - weniger Urlaub (und wenn, dann nur mit seriöser Hundepension bzw. Mitnahme des Hundes, wenn es in seinem Sinne ist), weniger Ausgehen, evtl. beschädigtes Mobiliar, Hinterherputzen usw.

    - Ich habe nicht vor, dauerhaft in Deutschland zu bleiben. Ich reise nun schon zweimal im Jahr weg und drei bis vier Mal zu meinen Eltern (5 h Zugfahrt). Das könnte ich ein wenig einschränken bzw. für die gute Versorgung des Hundes in meiner Abwesenheit sorgen. Wenn ich aber weiß, dass ich in ein paar Jahren wohl im Ausland sein werde, sollte ich dann überhaupt dran denken, mir jetzt einen Hund anzuschaffen? Ich würde den Hund natürlich mitnehmen - aber ist es klug, jetzt schon den Hund mit dem Wissen anzuschaffen, dass ich nicht ewig hier bleibe? Ich habe diese (vllt etwas einseitige) Vorstellung, dass nur sesshafte Leute Hunde haben sollten... :???:

    - Leider habe ich eine chronische Krankheit, die mich konditionell ein wenig einschränkt und hin und wieder Besuche im KH notwendig macht - aber auch dann wäre für den Hund gesorgt. Das eigentliche Problem ist, dass ich körperlich nicht fit genug bin, um mit dem Hund herumzurennen. Lange Spaziergänge, Suchspiele etc. bekomme ich alles hin, ich kann aber nur nicht rennen. Wäre das ein Hindernis?
    Im Großen und Ganzen würde es mich Workaholic dazu zwingen, mich hin- und wieder abzulenken und einen gesunden Rhythmus in meinen Tag zu bekommen.

    - Laut einiger Tests im Net sollte ich mir nur kleine Schoßhunde halten - aber mir wäre ein Retriever viel lieber! Nur sollen die unangenehme Verhaltensweisen entwickeln, wenn man sie nicht genug auslastet. 1-2 h am Morgen mit Such- und Auslastungspielen und noch mal bis zu zwei Stunden am Abend. Reicht das, wenn man die Zeit entsprechend gestaltet? Oder solle ich mich um des Hundes Willen lieber gleich von der "Ich und der Retriever als kleine Familie"-Vorstellung verabschieden? Es soll ihm ja schließlich gut bei mir gehen.

    Das wären fürs Erste meine Fragen - ich bräuchte nun ein paar Schubser in die richtige Richtung. Würdet ihr mir unter diesen Umständen zu einem Hund raten? Oder meint ihr, ich sollte noch warten, bis ich endgültig sesshaft bin und dem Hund ein beständiges Heim bieten kann?

    Danke an alle, die sich durch den ganzen Beitrag gelesen haben - und besonders an diejenigen, die antworten! :)

    LG, Prof.Moriarty

  • Also nach dem Examen kommt noch Promotion und Master und das zweite Examen - d.h. ich bin noch mind. 5 jahre im Uni-Betrieb und flexibel in der Zeiteinteilung.

    Danach dürfte der Hund doch alt genug sein, um auch mal mit längeren Abwesenheiten (8 h pro Tag) mit Hundesitter/Mitbewohner/Lebenspartner usw. umzugehen - oder habe ich da falsche Vorstellungen?

  • Noch zwei Gedanken:
    - Vielleicht wäre ja ein erster Schritt in Richtung eigener Hund ein fester Gassihund in deiner Nachbarschaft oder in einem Tierheim?
    - Auch anerkannte Züchter können einen nochmal beraten, ob ein Hund zu den eigenen Lebensumständen passt. Oder du schaust dich mal im Tierheim/Tierschutz um, denn auch dort gibt es (insofern du gerne einen jungen Hund möchtest) immer wieder Welpen und Junghunde, die einen neuen Besitzer suchen.

    Viel Erfolg und viele Grüße!!!
    Annika&Titus

  • Ich stimme Titus2011 voll und ganz zu.
    Bis auf eine klitzekleine Ausnahme ;)
    Ich habe für ein halbes Jahr mal mit meinem DSH in einer Wohnung gelebt, die ein klein wenig größer war.
    Und was soll ich sagen,also ich fands echt zu eng und es war einfach zu wenig Platz. Wir waren auch nur zu zweit :)
    Weil es bei mir nur vorrübergehend war, fand ich es akzeptabel, aber mein Hundi sah irgendwie nicht so glücklich aus.
    Und viel größer als z.B. ein typischer Goldie war er nicht.
    Aber vielleicht hatte ich auch zu viele Möbel :)
    Und die genaue Rasse haben wir ja auch noch nicht erfahren.

    Die Idee mit dem Gassigehen im Tierheim finde ich sehr gut. Da würdest Du Dich vielleicht (wer weiß, wer weiß) sogar direkt verlieben ;-)

  • Danke erst einmal für das nette Willkommenheißen und die ganzen Antworten - das ging ja richtig schnell! :)

    Also entweder solls ein Golden Retriever oder ein Labrador Retriever werden. Das mit dem Tierheim hab ich für Anfang nächster Woche fest eingeplant und dachte, ich lasse mich da auch gleich mal beraten und seh mich um, geh Gassi usw. Wenn ich mich da direkt verlieben sollte, kanns natürlich auch ein ganz anderer Hund werden.

    Also das mit der Krankheit ist noch nicht sehr schlimm und sollte, soweit ich weiterhin meine Behandlung nicht vernachlässige, auch nicht noch weiter einschränken. Ich werde nur einfach von der körperlichen Fitness nie mehr mit früher mithalten können, wo ich noch im Leistungssport aktiv war. Und ich werde halt nach zwei Stunden spazieren gehen schon etwas schneller müde, als Freunde ohne Beschwerden. Aber wenn ich eben nicht mal ne Stunde mit dem Hund joggen gehen muss etc., dann gehts.

    Aus den Antworten hat sich gleich ne neue Frage ergeben - Jedes Tier hat doch sein ganz individuelles Wesen, wenn man mal von rassetypischen Eigenarten absieht. Kann es da sein, dass es immer auf den einzelnen Hund und zum Teil auf seine Erziehung ankommt, ob er mit der Größe der Wohnung klarkommt? Oder kann man das pauschalisieren?

  • Bestimmt gibt es Hunde, die damit nicht klar kommen. Allerdings denke ich, dass das die wenigsten sind... Vorausgesetzt natürlich die Rahmenbedingungen passen. Meine Hündin bewegt sich auch nur bei mir hier oben. Ich habe hier 2 winzige Zimmer (10 und 12m²) und wenn wir drinnen sind, dann liegt sie zu 95% im kleineren Zimmer. Unten hält sie sich nie auf. Aktion gibt's eh nur draußen! Also ich denke nicht, dass das ein großes Problem ist.

  • Das sehe ich genauso! wenn der Hund genug ausgelastet ist, wird er sich automatisch zurückziehen und schlafen. Ist zumindest bei meinem Hund so. Außer Fressen und Schlafen spielt sich bei uns alles draußen ab und von daher wäre es bei dir mit der tollen Umgebung ja ideal :)

    Ich bin mal gespannt, was du von deinem Tierheimbesuch berichten wirst!

  • Ich finde es klingt klasse.
    KeinANgst wegen der Fitness, wenn es dir mal wirklich schlecht geht, kommt en Hund auch mal mit kleineren Spaziergaengen und Kopfarbeit aus.
    Ich mache mit meinem immer Futterdummy verstecken, dann ist er platt vom hin- und herlaufen, ich aber nicht. :D
    Ein Welpe fordert die Konition ja sowieso nicht nicht so, ihr gewoehnt euch schon beide aneinander.

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