Und plötzlich ist ein Zweithund da

  • Dann werd ich wohl nur meinen Kuschelesel mitnehmen.


    Wenn ich zur Arbeit fahre können die beiden Jungs gut bei meinem Freund bleiben. Wie das ist wenn ich im Nachbarzimmer bin, keine Ahnung, wird sich zeigen!


    Die Leckerei ist wie durch Zauberhand plötzlich zu ende. Finn hat sich scheinbar in den Tiefschlaf gelegt und pennt. Und Bootsmann liegt mit sauberen Ohren in seinem Korb und pennt ebenfalls.
    Mit etwas Glück bekommen wir am Wochenende einen Rollstuhl, dann werden wir alle zusammen eine Runde drehen. Mein Liebster weiß noch gar nicht wie sich das anfühlt mit 2 so tollen Hunden spazieren zu gehen. Finn ist am 01.11. eingezogen, und der Unfall war am 02.11.! Ich möchte ihn so gerne an dem kleinen Glück jeden Tag teilhaben lassen!

  • Jep Malika, sehe ich genauso,


    wird Bootsfrau jedoch schwer fallen. Ist wie mit kleinen Kindern, der Schlaf ist flach, die Ohren stehen immer auf standby und so wirklich zur Ruhe kommt man nicht.


    Nicht das ich das nicht kennen würde *g


    LG
    Angie

  • Hab den ganzen Thread in einem Rutsch gelesen - sehr spannend - und finde es schön, wie du das Zusammenleben und -raufen mit den beiden beschreibst und bin (von außen betrachtet) ganz zuversichtlich, dass das mit euch vieren alles gut und ein HappyEnd wird..... :smile:


    Kann dich gut verstehen - aber ich glaub, du machst dir teilweise zu viel einen Kopp und dich verrückt.... Finn ist doch erst ein paar Tage bei euch und dafür läuft es echt super. Lass es langsam angehen und erwarte nicht zu viel von den Hunden und vor allem auch nicht von dir... ;)


    Ich habe mir in den ersten Tagen auch so viele Gedanken gemacht und bin manchmal mit ganz simplen Dingen dem Streß (für alle Beteiligten) einfach aus dem Weg gegangen, ohne ständig auf "hab acht" sein zu müssen.
    Beispiele:
    da meine beiden sich anfangs längst nicht so gut verstanden haben, habe ich sie in den ersten Nächten, da ich kein Bock auf Zoff o.ä. hatte, einfach räumlich durch ein Kindergitter getrennt.
    D.h. sie konnten sich sehen, hören, riechen, sich aber nicht angehen bzw. evtl. gegenseitig irgendeinen Platz, Kuschelkissen etc. streitig machen. Das hab ich abgewechselt. Eine Nacht durfte der eine näher bei mir schlafen, die andere Nacht der andere.
    Genauso mit dem Füttern. Durch das Gitter keine Gefahr - anderseits konnten sie sich sehen und lernen, dass der andere in der Nähe ist und trotzdem nicht kommt und ihnen was klaut. Mittlerweile stehen die Näpfe ca. 1 m auseinander (ohne Gitter) und jeder respektiert den Napf des anderen.
    Anschließende gegenseitige Napfkontrolle erlaube ich aber bis heute nicht, denn es klappt meist nicht, das beide zeitgleich mit Fressen fertig sind - sind die Näpfe leer, "gehören" sie wieder mir.
    So könntest du das z.B. auch managen, sowohl beim Schlafen, Fressen, Leckerlie geben - so sperrt man keinen komplett aus und sie lernen, den anderen beim Fressen nur zu beobachten und in Ruhe zu lassen.


    Für die heutige Nacht: könntet ihr nicht einfach Schlafzimmer- und Gästezimmertür auflassen und einfach mal schauen, was passiert? Vielleicht gehen beide Hund zu deinem Freund ins Schlafzimmer, vielleicht kommt einer/beide aber auch zu dir etc. Im Besten Fall hast du eine ganz ruhige Nacht, im schlechtesten eine genauso besch.. wie die letzten.
    Evtl. bringt es den Hunden aber mehr Entspannung frei wählen zu können.
    Bei meinen beiden schläft z.B. meist einer bei mir, der andere im Flur - oft wechseln sie sich ab, selten, aber manchmal sind auch beide da - immer öfter verziehen sie sich aber auch gemeinsam in den Flur (besonders, wenn ich noch lang am PC sitze).


    Also alles in allem : einfach relaxter sein und durch kleine Dinge wie Kindergitter etc. einfach räumliche Trennung schaffen, ohne jemanden "auszugrenzen".
    Die Kabbeleien (auch mal mit Löchern - so sie denn nicht zu groß und häufig werden) - sind besonders in der Anfangszeit relativ normal - sie müssen sich halt erst mal finden und gegenseitig die Grenzen ausloten. Immerhin kuscheln sie schon toll (meine machen das nach 9 Monaten noch nicht) - das zeigt doch schon, dass sie sich nahe sind und grundsätzlich erst mal vertrauen - alles andere wird halt noch ein bißchen ausgefochten und ergibt sich mit der Zeit von ganz allein.
    Immerhin musste dein Bootsmann nach den ersten Stunden/Tagen mit "Ach, da ist netter Besuch" nun ja feststellen "Mist, der bleibt wohl für immer..." und das wird sicher zu "Toll, dass der jetzt da ist und bleibt - ist doch trotz teilen viel schöner als vorher...".


    Also: weiterhin viel Spaß und Glück - und heute hoffentlich ein paar Mützen Schlaf und bitte noch viele, weitere Berichte und Bilder !!!

  • Ja wird es bestimmt. Aber als ich heute in einer Konferenz fast eingeschlafen wäre, habe ich gemerkt, das was passieren muss.


    Ich werde mir Mühe geben!


    Ihr habt es alle sehr gut erkannt, ich mache mir richtig viel Stress alles möglichst perfekt zu machen, und allen Miesmachern zu zeigen was wir für ein gutes Team sind.


    Ich hatte das damals schon, als Bootsmann ein Welpe war, und mich alle für verrückt erklärt haben. Da hab ich Listen und Tabellen geführt und alles genauestens dokumentiert. Im Gegenzug dazu bin ich jetzt völlig entspannt, stehe aber noch sehr unter Strom. Ich merke es auch an meiner Haut und den Haaren. Wobei da auch die Belastung durch den Unfall meines Freundes mit reinspielt.


    Füttern geht mittlerweile total gut, die beiden sind gut 2 Meter auseinander, ich steh in der Mitte und warte bis jeder seinen Napf leer hat. Bootsmann ist ein Schlinger und immer eher fertig als Finn. Er muss dann aber warten, bis Finn auch fertig ist. Den Tagesablauf habe ich langsam so verändert, das wir vor dem Abendessen eine größere Runde zusammen gehen, dadurch müssen die beiden nicht direkt nach dem Fressen raus, sondern ich hab mehr Ruhe alles zu managen!

  • Hallo,


    also ich muss dir jetzt auch erstmal ein großes Lob aussprechen. Ich hab mir den Thread grad in einen Zug durchgelesen. Ich kann dich sooo gut verstehen. Ich hab das ganze vor etwa 2 Jahren durchgemacht, mit dem Unterschied, dass ich mir einen Welpen zu meinem damals 9jährigen Rüden dazu geholt habe. Meine Eltern haben längere Zeit kaum mit mir gesprochen (mein Vater ist bis heute noch nicht gut auf meinen Zweithund zu sprechen) und meine Freunde haben mir auch davon abgeraten. Aber da ich nun mal einen Dickkopf habe, musste ich mich da ganz alleine durchbeißen. Ca. das erste halbe Jahr war ich ständig gestresst, mich durfte keine "von der Seite anquatschen", dann war ich gleich auf 180, auch Schlaf war Mangelware in der Zeit und ich war auch ständig am heulen. Das erst Jahr hat Milo (der "Kleine") die Wohnung auf den Kopf gestellt, wenn ich nicht zu Hause war, er hat die Möbel angeknabbert, die Couch zerfetzt, sogar vor dem Fußbodenbelag hat er nicht halt gemacht. Beide Hunde haben gebellt und geheult, sodass sich die Nachbarn gestört fühlten (was ja auch verständlich war). Ich bin sogar deswegen aus meiner Wohnung rausgeflogen und stand vor der Entscheidung beide Hunde abzugeben.
    Zum Glück hat sich jetzt alles geregelt. Ich bin umgezogen, in eine größere Wohnung, da hat Milo sein eigenes Zimmer, wenn ich nicht da bin und Toby (der Alte) hat seine Ruhe. Ich bin viiiiiel ruhiger geworden mit der Zeit und mache mir auch nicht mehr so viele Sorgen. Jeden Samstag gehe ich mit meinen beiden auf den Hundeplatz, was uns allen gut tut. Übrigens sind meine beiden nicht die besten Freunde, sie haben noch nie zusammen gekuschelt oder gespielt, aber sie respektieren sich und fressen gemeinsam nebeneinander, es gibt auch immer mal wieder Reibereien, ich finde, das gehört bei "Geschwistern" eben dazu, aber wenn es mir zu bunt wird, dann greife ich ein. Wenn wir Gassi gehen, gehe ich immer mit beiden gleichzeitig, ich habe sie dann immer an einer Leine, bzw. mit einer Verbindungskette, das klappt bei mir am besten, weil ich mich mit zwei Leinen immer verheddere.
    Im Großen und Ganzen bin ich mit meiner Erziehung zufrieden und ich bin stolz auf mich, dass ich das alles hingekriegt. Ich habe mittlerweile 2 mehr oder weniger gut erzogene Hunde.


    Also Kopf hoch!!!! Du wirst mit der Zeit sicherlich auch gelassener und wirst ganz bestimmt auch mehr Schlaf! Und du hast doch anscheinend auch einen ganz lieben Freund, der dich im Moment zumindestens mit Worten aufbaut und unterstützt.


    Achso noch eins, wegen der Geräuschempfindlichkeit von "deinem" Finn: Ich habe mal gehört, dass es CD´s (mit alltäglichen Geräuschen (Vogelgezwitscher, Straßenbahn, Mixer, elektr. Zahnbürste, etc.) gibt, bzw. vielleicht auch selbst aufnehmen kann und die dann einfach dudeln lässt....

  • Guten Morgen, oder wie man hier sagt Moin Moin, liebe Mitleser, Mitfreuer, Meinen-Kummer-Anhörer, Gute-Ratschläge-Geber, und auch alle anderen!


    Die Idee mit dem Gästezimmer war ja super, auch das ich da alleine schlafe. Die Rechnung hab ich allerdings ohne mein Knalltüten gemacht.


    Ich lag schon im Bett, da fiel Bootsmann ein er könne sich gegen die Leckerei von Finn massiv zur Wehr setzen. Mit dem Ergebnis, das Finn mir keinen Zentimeter mehr von der Seite wich, und Bootsmann natürlich auch nicht, da ich ja immer noch sein Frauchen bin.
    Somit hatte ich schonmal die beiden Hunde bei mir, die auch nicht dazu zu bewegen waren, ins Schlafzimmer zu gehen. Naja, wenigstens ist kein Blut geflossen.


    Irgendwann in der Nacht ist Finn dann doch ins Schlafzimmer gewandert um da um 1.30 Uhr in die Bellerei des Nachbarhundes mit einzusteigen. Da mein Freund nicht wirklich gut zu Fuß ist, und auch sonst noch nicht so ganz routiniert ist im Umgang mit Finn bin ich aus dem Bett gesprungen, und hab Finn beruhigt, Fenster geschlossen und bin dann ins normale Bett gekrabbelt. Während der kurzzeitigen Aufregung ist Bootsmann nämlich auch schon wieder auf seinen angestammten Schlafplatz umgezogen und tja, da hab ich mir dann gedacht, das kann ich auch.


    So konnten wir dann wenigstens bis 5 Uhr wieder alle zusammen schlafen! Insgesamt hab ich aber mehr Schlaf als in den Nächten davor bekommen und werde etwas erholter in den Tag starten!


    Ich hatte gestern abend noch ein sehr langes und sehr aufschlußreiches Telefonat, das mir ne ganze Menge zum Nachdenken gegeben hat. Ich werde mich jetzt wirklich mehr versuchen müssen auf das Wesentliche zu konzentrieren, die anderen Leute werde ich einfach andere Leute sein lassen und mich nicht so viel unter Druck setzen. Ich weiß das ich das nicht von jetzt auf gleich kann, aber Einsicht ist der erste Schritt zu Besserung und ihr werdet mich gewiß auch immer dezent darauf hinweisen! Ich hoffe es zumindest.


    So, meine Jungs sind versorgt, und ich starte in die erste Hälfte des Arbeitstages, mal ganz ohne Anhang, um dann heute mittag ein bißchen Zeit mit meinen wilden Kerlen zu genießen!

  • Das hört sich nach einer sehr gesunden Einstellung an! Dich muss es auch absolut nicht interessiern was andere Leute denken -hauptsache EUCH gehts gut!

  • Heut morgen durfte Bootsmann mit zu einem Termin begleiten, Finn ist zuhause bei meinem Freund geblieben.


    Bootsmann hat außer dem kurzen Weg ins Auto, aus dem Auto in die Schule und nachher wieder zurück die kompletten 3 Stunden geschlafen!
    Meine neidischen Blicke waren ihm sicher.


    Ich denke das ich trotz all der Euphorie, das die beiden Jungs sich gut verstehen, nicht vergessen darf, das es nicht nur für Finn, sondern auch für Bootsmann momentan sehr anstrengend ist.
    Am Wochenende werde ich mir mal wieder Zeit nur für Bootsmann nehmen, um danach Zeit nur für Finn zu haben!
    Ich spiele ja schon länger mit dem Gedanken einen 36 Stunden-Tag zu beantragen. Ich denke jetzt ist ein guter Zeitpunkt dafür!


    Und trotz der Unruhe, dem fehlenden Schlaf, der Mehrarbeit und der dünner werdenden Nerven, ich möchte nicht eine Sekunde der momentanen Zeit missen. Es ist ein Abenteuer, und es macht mich glücklich zu sehen wie wir hier alle zusammenwachsen, jeder auf seine Weise sein bestes gibt und alle irgendwie und irgendwo einen Platz haben!

  • Stolz auf mich muss ich nicht sein. Jeder hier würde es genauso machen, aber stolz bin ich auf meine Jungs. Die machen sich echt prima.


    Wir haben heut nachmittag ein bißchen behutsames Stadttraining gemacht. In eine kleine Stadt gefahren, warm eingepackt und einfach in der Nähe einer Strasse, aber mit viel Abstand, an einem Marktplatz auf der Bank gesessen und Leute geguckt. Wir hatten Glück, wir haben dunkel angezogene Menschen, Hunde, Kinder auf Rollern und Kinderwagen gesehen.
    Während dessen haben die beiden Jungs tolle Leckereien bekommen. Bootsmann war es schnell zu langweilig, der hat sich hingelegt, und Finn hat es ihm ein paar Minuten später nachgemacht. Hunde in gewissen Abstand wurden beäugt aber nicht verbellt, von Hunden die näher dran waren lies er sich recht gut ablenken, bzw. sind wir aufgestanden und eine Runde um die Bank gegangen.
    Ich bin von einer Frau auf die beiden Jungs angesprochen worden, das die zwei doch wirklich herzig sind, und wir gemeinsam schön anzusehen sind. Das ging mal runter wie Öl sag ich euch.
    Sie konnte Finns Geschichte gar nicht glauben!


    Nach ner halben Stunde war das Abenteuer vorbei und wir sind wieder gefahren.


    Ach ja, nach Bootsmanns gestriger Ansage, hat Finn aufgehört zu lecken. Es war aber auch wirklich deutlich und sogar im Nebenzimmer zu hören.
    Kong hab ich heut nicht geschafft, wird aber morgen direkt erledigt!

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