Erziehung ohne Leckerli & Co.
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Nein - eben nicht! Abgelenkt von dem Happen wird er nur, wenn Du versuchst, ihn mit dem Happen zu bestechen, und ihm das Teil vorher zeigst. Wenn Du es richtig machst, weiß ja der Hund gar nicht, daß er etwas bekommen wird für die Ausführung des Kommandos. Er weiß nach langer Erfahrung, daß was rausspringen könnte - aber er ist nie sicher, und deswegen funktioniert´s auch.
Genau das ist der Unterschied von Bestechung zur richtigen Anwendung von Leckerli.....
Wenn man die Leckerli-Methode falsch anwendet, nämlich als Bestechung, braucht man sich hinterher nicht zu wundern, wenns nicht klappt - aber dann zu sagen, die Leckerli-Methode funktioniert nicht, ist falsch - man hat sie ja gar nicht ausprobiert, denn man hat bestochen in dem Moment.....
LG,
BieBossDa erinnerst du mich gerade an einen Blogeintrag, den ich demletzt gelesen habe. Die variable Belohnung, also, dass der Hund nicht weiß, ob er eine Belohnung bekommt und wenn ja, welche, ist die größtmögliche Chance, dass der Hund dieses Verhalten weiterhin zeigt.
Da ging es um das am Tisch betteln. Angenommen, der Hund bekommt nur hin und wieder etwas durchs Betteln und es ist nicht immer nur die trockene Kartoffel, sondern auch mal ein Stück Steak, dann wird er konsequenter betteln, wenn man es ihm abgewöhnen möchte. Weil er ja weiß, er kommt zum Erfolg, wenn er immer wieder anfragt. Irgendwann gibts dann was Leckeres.
Hat der Hund immer etwas bekommen, also kam IMMER zum Erfolg, dann wird er relativ schnell aufhören zu betteln, wenn es nichts mehr gibt. -
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....Aber die Ohren anlegen oder beschwichtigen durch Wegkucken oder züngeln .... das kann schon mal passieren, wenn auch selten und immer gemessen an dem, was vermieden wird. So zumindest meine Ansicht. Ist das auch zu viel, was ich meinem Hund zumute?
Hmmmm - kommt drauf an - also, wenn meiner grad ein bisserl aufsässig ist, und meint, mal wieder antesten zu müssen, ob er aufs erste Mal schon hören muß, dann mach ich das schon auch mal - immerhin kann ich so einen Test grad bei meinem Terriermonster nicht einfach durchgehen lassen, und dann nehme ich einen Hund, dem das leicht unangenehm ist, wenn ich etwas forsch auf ihn zugehe, durchaus nicht unrecht. *bösebin..... *gg
Aber wenn ich einem jungen Hund erstmals etwas beibringen möchte, wäre mir das schon zu viel, weil der Hund Spaß am Lernen von was Neuem haben soll, damit ers gerne ausführt... Will heißen, wenn er beginnt, zu beschwichtigen oder auszuweichen, suche ich nach eine Möglichkeit, ihm das anders beizubringen. Ist natürlich auch hundeabhängig - bei dem einen macht´s nix aus, wenn man etwas "handfester" erklärt, der andere weicht ängstlich aus.... Darauf muß man das schon ein bißchen abstimmen.
LG,
BieBoss -
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Standpunkt dieser Erziehung ist, dass man mit Leckerlis (ich meine immer auch Spielis o.Ä., ist aber zu umständlich ständig zu schreiben
) keine richtige Bindung aufbauen kann, weil der Schwerpunkt auf dem Leckerli liegt und nicht auf dem Hundehalter. Man besticht das Tier quasi nur.
Das ist doch Blödsinn. Wer von usngeht denn schon für einen Nuller oder ohne Lob und Anerklennung arbeiten? Jeder Mensch, freut sich über eine entsprechendes Gehalt, eine Tafel Schokolade als Dank, einen Pokal, ein Zertifikat etc. Und warum soll der Hund ohne Belohnung arbeiten?
Hunde sind Egosisten, ich wäre schön blöd, wenn ich mir die Chnace selber nehmen würde, den Hund durch Futter oder Spiel nicht mehr loben zu wollen. Aber ich differenziere zwischen Bestechung und Lob. Wenn mein Hund nur etwas tut, weil ich Futter in der Hand habe, werde ich bestechlich bzw. zum Futterautomat. Aber wenn mein Hund was super gemacht hat und ich ihn dann Lobe, wird er das Verhalten öfters zeigen, in der Hoffnung, dass es wieder was gibt.
Ich will den Menschen sehen, der bis jetzt ein gutes Gehalt bekommen hat und ab morgen als Anerkennung nur noch Streicheleinheiten bekommt und das dann auch noch klasse findet.
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Das ist doch Blödsinn. Wer von uns geht denn schon für einen Nuller oder ohne Lob und Anerklennung arbeiten? Jeder Mensch, freut sich über eine entsprechendes Gehalt, eine Tafel Schokolade als Dank, einen Pokal, ein Zertifikat etc. Und warum soll der Hund ohne Belohnung arbeiten?
Hunde sind Egoisten, ich wäre schön blöd, wenn ich mir die Chance selber nehmen würde, den Hund durch Futter oder Spiel nicht mehr loben zu wollen. Aber ich differenziere zwischen Bestechung und Lob. Wenn mein Hund nur etwas tut, weil ich Futter in der Hand habe, werde ich bestechlich bzw. zum Futterautomat. Aber wenn mein Hund was super gemacht hat und ich ihn dann Lobe, wird er das Verhalten öfters zeigen, in der Hoffnung, dass es wieder was gibt.
Ich will den Menschen sehen, der bis jetzt ein gutes Gehalt bekommen hat und ab morgen als Anerkennung nur noch Streicheleinheiten bekommt und das dann auch noch klasse findet.
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Ich bin zwar (wie schon geschrieben) kein Freund von "den Hund einfach so und so lange" ignorieren, aber dennoch muss man sich fragen, was "negativ" denn dann bedeutet.
Es gibt ja eine Menge Grauzonen zwischen schwarz (Hund existiert für mich nicht) und weiß (ich renne rum und fragen meinen Hund ununterbrochen, was er will und wenn er schläft schaue ich mir das einfach nur an).Wenn ein Mensch oder eine Sache nicht ständig verfügbar ist, ist sie interessanter. Das ist beim Mensch nicht anders. Den richtigen und vor allem normalen und natürlichen Weg da zu finden, halte ich für das Beste. Aber grundsätzlich würde ich denken, dass der Hund sein Verhalten ändert, weil er seinen Erfolg (Aufmerksamkeit) haben will und weil er es nicht anders kennt, es auch für sein Recht hält, immer Aufmerksamkeit zu bekommen (wenn man einen "überbetüdelten Hund" als Grundlage nimmt).
Für mich sind beide Beispiele schwarz, also das Ignorieren und das Überbetüddeln. Beides ist, in meinen Augen, unfair dem Hund gegenüber.
Die eine Sache ist aber, ob ich das von Anfang an richtig mache, wobei ich weiß Gott nicht alles richtige gemacht habe und auch richtig mache, ich bin nämlich ein Mensch mit Fehlern, aber eine Veränderung sollte doch fairerweise langsam erfolgen.
Ich habe Bruno am Anfang auch überbetüddelt, das gebe ich auch ehrlich zu! Bis unsere Trainerin gesagt hat, ich solle mal wieder auf den Boden kommen und den Hund wie einen Hund behandeln. Er sei kein Säugling, den man 24 Stunden, 7 Tage die Woche bemuttern müsste. War nicht nett, aber war richtig! Ich habe mich verändert, aber so, dass Bruno sich ebenfalls eingewöhnen konnte, genau wie ich. Denn ich als Mensch bin ein so arges Gewohnheitstier, dass es mir schwerer fiel als dem Hund.
Aber uns beiden hat der für uns jetzt normale Umgang (Kuscheln wenn Bruno mag, aber eben nur dann, wenn ich auch mag, nicht permanent nach dem Hund sehen, keine ständige Ansprache etc.) gut getan. Ich bin entspannter, Bruno bewacht mich nicht mehr und ich sehe ihn wieder als Hund.Von jetzt auf gleich umstellen, hätte Bruno nicht verstanden und der Hund, der eh durch Unsicherheit und Angst glänzt, wäre noch verunsicherter gewesen.
Wie dem auch sei..ich denke, ich habe mich jetzt genug erklärt.
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.......Klar gähnt und schmatzt sie, was das Zeug hält, wenn ich mich - sie auf dem Rücken auf meinen Knien liegend - an das 4. winzige Pfötchen mache, um es auszuscheren. Ist einfach eine "Tortur" für sie, aber diese kann ich eben nicht vermeiden. Ich habe es also nötig, auf diese Weise negativ auf meinen Hund einzuwirken. Und Du sicher auch...
Ich weiß net - ich schere meine immer, wenn sie abends gefuttert hat, und auch noch müde ist. Meist pennt sie dabei erst im Stehen halb, und dann auf meinem Schoß ganz ein, egal in welcher Lage, und egal, ob ich grade Fell an Füßchen oder Rücken kürze....
Allerdings gebe ich zu, daß die Schur einer korrekten Ausstellungsfrisur auf diese Weise doch etwas erschwert wäre.... *gg Man kommt halt doch net überall gleich gut hin, wenn der Hund auf dem Schoß liegt....
Aber für den Alltagsbedarf perfekt - insofern sehe ich nicht ein, da bei ihr negativ einzuwirken. Reicht schon, wenn sie ne Stunde stillhalten muß, da möchte ich nicht noch so an ihr herumwerkeln, daß es unangenehm wird...
LG,
BieBoss -
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Wenn das Ignorieren für den Hund nicht negativ gewesen wäre, dann hätte er sein Verhalten auch nicht geändert. Oder hab ich da jetzt einen Knoten im Denken?Ich finde schon, dass du einen Knoten im Denken hast, übrigens ein schöner Satz
werde ich mir merken... natürlich ist es für den Hund negativ, wenn er ignoriert wird. Es ist für den Hund auch negativ, wenn er vom Freilauf an die Leine kommt, es ist für den Hund auch negativ, wenn der Napf leer ist, es ist für den Hund auch negativ, wenn sein Hundekumpel ihm die kalte Schulter zeigt. Vieles kann negativ sein aber das ist noch lange nichts schlimmes. Hunde müssen doch auch den Teil des Lebens lernen, es geht nunmal nicht immer alles so wie man will und das ist unter Umständen negativ aber auch damit kann man leben. Da wären wir ja eigentlich auch schon wieder bei der Frustkontrolle. Unsere Hunde müssen doch auch mal Frust verspüren, um lernen damit umzugehen.
Wie Hummel schreibt ... es gibt nicht nur schwarz oder weiß sondern viele Schattierungen dazwischen.
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Ich arbeite gerne mit Leckerlies, gerade wenn es um Ablenkung geht. Leider haben die Vorbesitzer dem Hund keine Impulskontrolle beigebracht und so kommt es häufig vor, dass er gerade wenn es um neue Sachen geht sehr viel Spannung aufbaut, aufgeregt und nervös wird.
Heute 2 Jahre später klappt die Impulskontrolle zwar, aber eben gerade bei neuen Situationen wird er zappelig.
Ich habe ihn am Anfang über Leckerlies konditioniert und diese kommen gerade dann wieder zum Einsatz um die Aufmerksamkeit wieder auf mich zu lenken. Dazu muss er das Leckerchen kauen, was zusätzlich beruhigt und ich erspare mir mit einem unaufmerksamen, aufgeregten Hund in den Seilen zu hängen.
Für ihn ist es ein erlernte Alternative zu negativen Verhalten. Er fixiert sich auf mich, bleibt im lockeren Fuß und ich kann ihn mit einem kurzen "nein" von den aufregenden Dingen lösen.
Wobei ich das auch mit klaren Ansagen durchsetze wenn nötig.
Für diesen Hund die beste Lösung. Für meinen anderen Hund gar kein Problem. Bei dem kommen die Leckerlies nur beim Rückruft und Dummytraining zum Einsatz.Ich finde es dazu immer blöd, Trainingsmethoden immer so zu verallgemeinern. Ich bin der Meinung man muss flexibel sein und sich eben auch individuell auf den Hund einstellen.
Mal davon abgesehen, dass auch der Mensch individuell ist und was bei dem einen gut funktioniert, kriegt der andere überhaupt nicht hin.
Ich persönlich verwende so wenig wie nötig aber so viel wie eben nötig und das nicht aus Methode XY, sondern eben Varianten verschiedenen Möglichkeiten. -
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Ich finde schon, dass du einen Knoten im Denken hast, übrigens ein schöner Satz
werde ich mir merken... natürlich ist es für den Hund negativ, wenn er ignoriert wird. Es ist für den Hund auch negativ, wenn er vom Freilauf an die Leine kommt, es ist für den Hund auch negativ, wenn der Napf leer ist, es ist für den Hund auch negativ, wenn sein Hundekumpel ihm die kalte Schulter zeigt. Vieles kann negativ sein aber das ist noch lange nichts schlimmes. Hunde müssen doch auch den Teil des Lebens lernen, es geht nunmal nicht immer alles so wie man will und das ist unter Umständen negativ aber auch damit kann man leben. Da wären wir ja eigentlich auch schon wieder bei der Frustkontrolle. Unsere Hunde müssen doch auch mal Frust verspüren, um lernen damit umzugehen.
Wie Hummel schreibt ... es gibt nicht nur schwarz oder weiß sondern viele Schattierungen dazwischen.
Abschließend noch kurz dazu.
Auch da stimme ich dir zu: der Hund muss lernen, dass nicht immer alles so läuft, wie er es gern hätte. Negative Dinge gehören zum Leben, beim Menschen wie beim Hund.
Aber auch zwischen negativ und negativ sind Unterschiede. Das Eine ist der leere Napf, das Anleinen, nicht spielen dürfen, den Hasen nicht jagen dürfen usw. usf. Das Andere ist das Ignorieren, dass Hund veranlasst, gefallen zu wollen, damit er wieder Sozialkontakt bekommt.
Jedenfalls verändert mein Hund sein Verhalten nicht, damit ich den Napf fülle, damit ich ihn nicht anleine, damit er Hasen jagen darf oder damit er mit dem anderen Hund spielen darf.
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Ich habe geschrieben, dass ich ihn "MEHR" ignoriert habe und nicht nur noch! Ich fände es schön wenn du genau lesen würdest, bevor du mir sowas unterstellst.
Und natürlich war es beabsichtigt, dass mein Hund verunsichert wird und sich wieder mehr mir zuwendet. Das finde ich übrigens auch wesentlich besser, als sich mit Leckerchen und Übungen anzubiedern. So lernt der Hund wenigstens, dass es sich lohnt mehr auf mich zu achten. Hätte ich mir lieber weiter das Bein löchern lassen sollen, bevor ich sowas wahnsinnig unsoziales mache?
Übrigens halte ich es nach wie vor nicht für das non plus ultra nur so zu erziehen.Dadrum sollte es hier auch ursprünglich gar nicht gehen, sondern um ein objektives diskutieren über diese Erziehungsmethode. Aber für manche scheint das echt zu viel verlangt zu sein.
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