Terriermischling (17Mon) zeigt verstärkt Jagdtrieb

  • Stimmt, Ruhe und wenig Action ist für ein Terriergemix ganz wichtig. Der Terrier neigt dazu bei zuviel Angeboten hibbelig und hektisch zu werden. Was dazu führt, das er auch sonst allzu schnell viel zu hochfährt und überzogen reagiert.


    Also auf mehr Ruhe achten, das Beschäftigungsangebot runterfahren, SAchleppleinentraining und mehr Kopf- und Nasenarbeit.


    Sonst hat man ganz schnell einen Terrier auf Speed, der überzogen im Alltag reagiert und vorallem immer mehr fordert.

  • Moin,


    Entschuldigung, dass ich mich so lang nicht gemeldet hab, hatte viel zu tun. :)


    Bevor ich was anderes schreib, erstmal die Anmerkung, dass er "im normalen Betrieb" keineswegs aufgedreht ist. Zu Hause ist er die Ruhe in Person, schläft viel und faulenzt. Unterwegs ist er eigentlich auch nur bei Hundekontakt aufgedreht. Ansonsten ist er doch eher der ruhige Typ. :)


    Reizangel vorerst sein lassen ist schade, aber wir werden es mal ausprobieren.
    Nasenarbeit machen wir sowieso schon beim Spazieren gehen. Sprich: er wird abgelegt und muss warten, wir gehen vor und verteilen Fleischwurst. Er muss warten, bis wir wieder bei ihm sind und ihm das Kommando "Such" geben.
    Ich denke sowas ist mit eurer Nasenarbeit gemeint oder?


    Ich werde mich mal bei Frauchen dafür einsetzen, dass wir mit der Schleppleine arbeiten. Wir haben da so eine 10 Meter Leine wobei die nicht so dick und platt ist, sondern relativ dünn, aber das sollte ja nicht so wild sein oder?



    Ich bedanke mich nochmal für eure Ratschläge und Interesse.


    Dankeschön


    Grüße

  • Moin,


    Ich bin es nochmal.
    Ich bin gerade dabei, mir ein wenig was zum Thema Training mit der Schleppleine anzulesen und da ist die ein oder andere Frage bei mir aufgekommen. Vielleicht können diese ja beantwortet werden.


    1. Training mit/ohne Ablenkung: Mein normaler Spaziergang Morgens / Abends ist bei mir direkt um die Ecke in einem kleinen Wald/Park in dem sich natürlich auch anderen Menschen und Hunde aufhalten. Darf ich dann quasi, zumindest Anfangs mit ihm da garnicht mehr hin, weil es sich dabei um Umgebung mit Ablenkung handelt? Bzw. ab wann wird normales Drumherum zur Ablenkung? Eine freie Wiese zu finden, ist in der Stadt garnicht so einfach :/
    Und kann man Ablenkung künstlich erzeugen? (Liest sich teilweise so, als würde man das irgendwie können :O )


    2. Wir treffen uns jeden Abend auf einer großen Wiese in einem anderen Wald mit anderen Hundehaltern und Hunden, wo Toncho dann mit diesen Spielen kann. Kann man in solchen Situationen die Schleppleine abmachen oder würde dies einen Rückschritt für das Training bedeuten? Spielen mit Schleppleine halte ich persönlich für unmöglich.


    3. Es ist von "Befehlen durchsetzen" die Rede. Wie bitte setze ich einen Befehl durch? Beispiel: Ich sage "Sitz!", er tut es nicht. Wie reagiere ich? Rücken runterdrücken oder sowas halte ich für wenig sinnvoll. Wie also reagiere ich auf dieses Verhalten?



    Vielen Dank schonmal


    Grüße

  • Zu 1.
    Das kommt auf deinen Hund an, ob die Ablenkung im Park mit anderen zu groß ist.
    Kannst du denn den Hunden immer etwas aus dem Weg gehen?
    Heißt also, tretet ihr Hundehalter euch dort in die Hacken oder ist da schon ne Wiese dazwischen?
    Und reicht der Abstand, damit dein Hund sich auf dich konzentrieren kann?


    Zu 2.
    Normalerweise sollte dein Hund beim Spiel mit anderen Hunden ja kein Interesse am Jagen haben.
    Andererseits kann es trotzdem, gerade im Wald, zu einem entsprechenden Reiz kommen.
    Es reicht ja schon, dass ein anderer Hund hinstarrt und deiner so doch eher losläuft. Schließlich könnte ja sonst ein anderer Hund schneller an der "Beute" sein.
    Letztendlich musst du das selbst entscheiden.
    Wenn du dir zu 100% sicher bist, dass dein Hund auf keinen Fall anfängt, potentielle Beute auch nur zu suchen, bzw. zu fixieren, dann kannst du weiter zu diesen Spielführers gehen.
    Bei dem geringsten Zweifeln würde ich es allerdings lassen, weil es Erfolge sehr schnell zu nichte machen kann.
    Und generell weiß ich nicht, ob diese Spieledates unbedingt sein müssen.
    Bei Welpen und Junghunden im kontrollierten Rahmen, ok, aber bei erwachsenen Hunden?
    Du brauchst jedenfalls kein schlechtes Gewissen haben, wenn du da einige Male fehlen wirst.
    Und ja, spielen mit Hunden und Schleppleine birgt sehr hohes Verletzungspotential, sowohl für Hund, als auch für den Mensch.

  • Zu 3.
    Gib nur Befehle, die du auch durchsetzen kannst.
    Bsp.
    Hier! ... Nur noch an der Schleppleine, wenn du deinen Hund langsam aber sicher zu dir ziehen kannst.


    Sitz! ... Nimm notfalls das Handzeichen oder sogar ein Leckerlie zu Hilfe, wenn es beim ersten Mal nicht gleich klappt. Wichtig aber, wiederhole den Befehl nicht zehnmal. Sag einmal Sitz! ... Warte 2 Sekunden, gib das Handzeichen, notfalls mit Leckerlie zwischen den Fingern.


    Oder wenn ein Befehl gar nicht zuverlässig klappt, dann Bau ihn wie beim Welpen neu auf.
    So lang hast du ja deinen Hund auch noch nicht.
    Vielleicht solltest du alles erstmal wie beim Welpen machen? Also viele Hilfestellungen mit Handzeichen und Leckerlie einbauen, die du dann wieder abbauen kannst, wenn die Befehle zuverlässig klappen.

  • Moin,


    Ich hab gestern damit angefangen, nurnoch an der Schleppleine spazieren zu gehen. Und ich muss sagen, dass ich jetzt schon total begeistert bin. Die Spaziergänge sind ,für mich auf jeden Fall, schon viel entspannter. Ich muss keine Angst mehr haben, dass er gleich davonjagt weil die Leine ihn einfach daran hindert und so richtig versucht er es auch garnicht mehr. Wenn er doch einmal stehen bleibt und etwas fixiert, gehe ich einfach weiter, bis die Leine ihn schließlich mitzieht, warte bis er auf meiner Höhe ist und belohne ihn. Quasi die erste Stufe, wie sie bei dem Schleppleinenlink beschrieben ist. (EDIT: Das scheine ich in einem anderen Link gelesen zu haben)
    Sehe ich einen Hund auf uns zukommen und merke, dass ihn das erregt, lenke ich ihn damit ab, dass ich ihm Leckerli vor die Nase werfe, bis wir den anderen Hund erreichen. Hat jetzt schon einige male sehr gut geklappt.



    So zu meinen Fragen:
    1) Also auf die Hacken treten wir uns dort sicher nicht. Wenn viel los ist, treffe ich bei 30 Minuten Spaziergang vielleicht 3, maximal 4 Hunde. Also stufe ich das jetzt mal als unproblematisch ein :)


    2) Also Jagdverhalten hat er in der Zeit, in der wir mir ihm dort hingehen nicht gezeigt. Er ist dort ausschließlich mit den anderen Hunden beschäftigt. Wir fahren dort mit dem Rad hin und machen ihn dann von der Leine. Ist doch so in Ordnung oder?
    Ich halte ihn halt noch für relativ Jung und er spielt nunmal sehr gern und würde diese Treffs deswegen nur Ungern vollkommen wegrationalisieren. Zumal nachdem die Reizangel nun weggelassen wird, fehlt da sonst ein wenig die Auslastung des Hundes. Er ist in meinen Augen einfach ein Powerpaket, dass ein wenig auf seine Kosten kommen möchte.


    3) Alles klar, so werd ich es dann weiterhin Handhaben!
    Handzeichen hab ich für jeden Befehl und gebe in der Regel eigentlich beides, sowohl Laut- als auch Handzeichen. Hab irgendwo mal gelesen, dass Handzeichen für den Hund sogar eindeutiger sind als Lautzeichen.


    Grüße

  • Behalt im Kopf, dass ein Terrier besser geistig ausgelastet wird als körperlich.


    Nasenarbeit in Form von Fährten, Trailen und Suchspielen ist da wesentlich besser geeignet um einen Terrier zu schaffen als körperliche Auslastung in Form von Laufen am Rad und Toben mit anderen Hunden.

  • Ich habe mir das Buch und die DVD Antijagdtraining mit Pia Gröning gekauft und arbeite seit 1 Woche damit. Und meine Jack Russell Mix Hündin macht schon kleine Fortschritte. Ich hab das Buch von einer Userin hier aus zweiter Hand, weil ich es sonst nirgends gefunden habe. Ich kann dir nur empfehlen dir das auch irgendwie zu beschaffen. Das Training ist gut erklärt und leicht durchzuführen.

  • Zitat


    Dass es sich bei Terriern generell um Jagdhunde handelt, muss ich ehrlich gestehen, habe ich zuvor nicht gewusst. Nun muss ich damit leben und werde mein bestes geben.


    :lol:
    tja so isses halt!...
    Habe mir als Zweithund auch einen "reinrassigen" Terriermix angelacht. Seitdem weiß ich, daß mein DSH-Terriermix doch eher Schäferhund ist.
    Ich kann Dir leider nicht so viele theoretisch fundierte Tips geben... da ich da eher unprofessionell an die Sache herangehe - ich weiß bei einem Terrier ist diese Vorgehensweise eher nicht sooo zielführend. Für uns drei klapp es aber.
    Allerdings hat sich die ganze Sache dramatisch verbessert, als ich mit einer vernüftigen Schleppleine spazieren gegangen bin.
    Deshalb mein Rat: Schaff Dir eine vernünftige Leine an, die Du auch bei Schietwetter noch "händeln" magst.
    Habe mir eine aus dem Jagtbedarf angeschafft, die nicht siffig wird, die sich nicht dreizehtausendmal verknotet, die man mit einem Wisch wieder sauberbekommt und die man bein Spazierengehen auch sieht und nicht ständig aus Versehen drauflatscht...

  • Ist vielleicht gerade ein wenig off-topic, aber da ich hier schon ein paar Beiträge gelesen habe, wonach alle Terrier generell "Jagdhunde" wären.


    Es gibt doch unendlich viele Arten von Terrier - und diese sind ganz gewiss nicht alle von Haus aus Jagdhunde. Habe selbst auch einen Mischling, bei dem die Mutter eine Schäferhündin und der Vater vermutlich ein Terrier war. Dass er einen größeren Jagdtrieb als andere groß-werdende Hunde hat, kann ich nicht feststellen.


    So, sorry für dieses kurze off-topic-Geplänkel ;)

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