Viel Rasse, wenig Klasse - Das Geschäft mit der Hundezucht

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    Und ? :???:
    Habe noch nix gefunden , wo er von anderen Experten kritisiert wurde .
    Nur der VDH und deren Sympathisanten im DF bekommen bei dem Namen die Krise !

    Meinste mich damit?

    Nur zur Info: Ich züchte auch... und zwar nicht im VDH ;)

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    Der VDH ist sicherlich weder Engel noch vollumfänglich um jede Rasse besorgt. Es gibt eben leider Qualzuchten innerhalb des VDHs; das kann man kaum bestreiten. Nur finde ich den Vergleich von Bulldogen und Tollern gleicht dem von Apfel und Ei.

    Der Toller ist sicherlich nicht die gesündeste Hunderasse der Welt, vergleichsweise halte ich sie aber dennoch für sehr gesund. Eine Einkreuzung aufgrund eines zu geringen Genpools und damit verbundener, erhöhter Inzucht ist unnötig, da eben diese hohe Inzuchtrate gar nicht besteht. Und würden alle so konform mit seiner Einkreuzungsidee gehen, dann hätte er den TCD (Deutscher Toller Club) nicht auflösen müssen, weil kein Mitglied mehr hinter seinem Vorhaben stand. Da er in seinem eigenen Verein keinen Zuspruch für die Einkreuzung fand, löste er ihn schlussendlich auf und ließ „seine“ Züchter so ziemlich im Regen stehen. Er trat bereits Ende 2010 in einer SternTV-Sendung mit seiner Einkreuzungs-Idee auf. Daraufhin schrieen Amerika, Kanada, Europa und Australien auf. Viele Züchter aus dem Ausland wollten keine Hunde mehr nach Deutschland geben; aus Angst, sie könnten für dieses Projekt verwendet werden. Zudem fanden die Länder es eine bodenlose Frechheit, wie das Land mit der kleinsten Tollerpopulation es sich herausnehmen kann, noch über das Ursprungsland der Rasse hinweg zu entscheiden, dass man mal eben eine Einkreuzung braucht. Es gibt kaum Sympathisanten für dieses Projekt und für mich spricht es schon Bände, wenn ein ganzer Verein sich von seinem Vereinsgründer abwendet.

    Und die Kreuzung, für die er sich entschieden hat … Der Aussie bringt einige Krankheiten mit, die derzeit bei den Tollern nicht auftreten. Soweit ich weiß, gibt es auch viele Epilepsiefälle in Dakotas Stammbaum; es ist also nicht gerade der gesündeste Hund. Außerdem finde ich es absolut Hirnrissig einen Hütehund mit einem Apportierhund zu kreuzen und als Supergau preist er diese Mischung als toller Familienhund an – ausgeglichen, ruhig. Ja, klar. Diese Hunde eignen sich reinrassig schon nicht zum nichts-wollenden Familienhund, aber wenn man sie mischt – na ja, Mathe eben: - + - = + … Ja, dann werden ganz ruhig und genügsam. Der Toller ist ein Arbeitshund für die Arbeit nach dem Schuss, da kann man keinen Hütehund mit drin gebrauchen. Umgekehrt kann, denke ich, auch der Aussie keinen Retriever gebrauchen. Ich finde diese Mischung ist absolut nicht überdacht und wird zudem noch falsch angepriesen. Außerdem wirkt es für mich sehr scheinheilig, dass auf Herrn Däubers Homepage die Angaben zum Zuchtnamen des Rüden fehlen, so dass man dessen Kennel ansehen könnte.

    Da ich hier auf der Arbeit bin und für genauere Aussagen zum Einkreuzungsprojekt nochmal hier und da etwas nachlesen müsste, um nichts durcheinander zu werfen, ist das zumindest mal meine allgemeine Meinung zu dem ganzen nachdem ich mich ein Jahr lang damit auseinander gesetzt habe; Tollerzüchter kennen gelernt habe und dem ganzen auch sehr kritisch gegenüber stand.

    Aber eins noch: Die Rückenmarksuntersuchung sollte wegen SRMA erfolgen; diese Krankheit betrifft den Toller leider stark und daher finde ich es nur nachvollziehbar, dass der VDH verlang, bzgl. SRMA eine genaue Prüfung ‚anders-rassiger‘ Rüden durchzuführen. Und zu seinen Welpen mit offener Schädeldecke – das war ein Welpe aus einem Wurf, mehr nicht. Er weiß schon, das Stilmittel der Übertreibung einzusetzen. Und bisher habe ich bei allen Tollerzüchtern weder von nackt geborenen Welpen noch von offenen Schädeldecken gehört. Aber schön, dass Herr Däuber sich da nicht mal fragt, obs an seiner Hündin liegen könnte. Zudem sind alle Tollerwelpen nach der Geburt aktiv und verdoppeln ihr Gewicht in einer Woche - nur so, by the way.

    :gut: sehr guter Beitrag

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    Warum dieses Einkreuzungsprojekt notwendig sein soll, wurde nicht wirklich in dieser Sendung erwähnt.

    Doch wurde es. So wie es geschildert wurde, liegt das Problem darin, dass vor Jahren/Jahrzehnten (ich meine die 60er Jahre wurden erwähnt) die gleichen Hunde mehrfach verpaart wurden, was grundsätzlich kein Problem darstellt. Wegen der vielen Abkömmlinge dieser Eltern, wurden ihre Kinder/Enkel auch wiederum miteinander verpaart, was letztendlich zu Inzucht und genetischen Defekten führte.
    Das ist auch die Kernaussage, was Toller, Bulldogge & Co. verbindet:

    Wenn man immer nur die Champions miteinander verpaart, haben die Rassehunde letztendlich häufig die gleichen Vorfahren. Die genetische Vielfalt wird weniger und durch diese Inzucht entstehen immer mehr und verstärkt genetische Defekte. Es ist daher wichtig neue/frische Gene in die Rassen zu bekommen. Da diese Champions-Verpaarung bereits seit Jahrzehnten so ausgeübt wird, sind diese neuen Gene innerhalb einer Rasse nur noch schwer zu erreichen... Daher die Idee mit den Einkreuzungen

  • Auszug aus dieser Seite: http://www.tollerverein.de/index.php?article_id=217&clang=0

    Ist der Toller nach einer solchen Einkreuzung überhaupt noch ein Rassehund?
    Sicherlich ist es so, dass zumindest ein Teil der Hunde in den ersten Generationen vom Tollertyp abweicht. Insbesondere das äußere Erscheinungsbild hat eine hohe Vererblichkeit, wodurch man innerhalb weniger Generationen im Rahmen der Rückzüchtung wieder absolut Toller-typische Hunde züchten kann. Das beweisen auch Beispiele zahlreicher Zuchtversuche, wonach bereits Hunde aus 2. Generation Shows gewinnen, Hunde aus 3. Generation Champion-Titel erhalten und somit dem Idealbild ihrer Rasse in besonderem Maße entsprechen!
    Ziel ist nicht, eine andere Rasse zu züchten! Der Toller soll und wird in seinem gesamten phänotypischen Erscheinungsbild erhalten bleiben.

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    Ziel ist nicht, eine andere Rasse zu züchten! Der Toller soll und wird in seinem gesamten phänotypischen Erscheinungsbild erhalten bleiben.

    Da hast du es. Genau wie bei der Bulldogge wird hier nur aufs Aussehen geschaut. Sicherlich würde einer Bulldogge eine längere Nase eines Jack Russel Terriers gut tun - aber nur optisch. Denn dieser Mix wird so zerrissen sein zwischen seinen Anlagen, dass er nicht mehr weiß, was er tun soll. Oder er ist ne Bulldogge vom Körperbau, hat aber den Drang eines Jacks, das ist für mich Tierquälerei, weil der Hund nicht kann, wie er möchte.

    Und warum der VDH jetzt schlecht ist, weil es auch bei denen tatsächlich Leute gibt, die auf schöne Optik bei ihrem Hund wert legen (was Gesundheit ja nicht zwangsläufig ausschließt) verstehe ich auch nicht.
    Und 1000 Welpen? Zählt mal bitte die Ups-Wurf-Welpen in Deutschland, das sind zahlen, die kann ein VDH überhaupt nicht produzieren. Ich wusste das auch nicht, aber die angeblich so vielen Rassehunde, die da entstehen machen nur einen Bruchteil des gesamten Hundebestandes in Deutschland aus.

    Und nein, nicht alle Züchter ziehen im Haus auf, allerdings kann ich das grade bei einer Dogge verstehen. Wenn die 6 Welpen hat, man hat vllt 2-3 Zuchthündinnen und vielleicht noch einen weiteren, der einfach so da ist, dann kommt einiges zusammen und dann wirds schwer mit Hausaufzucht. Ansonsten sollte man aber schon drauf wert legen, reine Zwingeraufzucht wäre für mich für den Züchter ein Ausschlusskriterium.

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    Auszug aus dieser Seite: http://www.tollerverein.de/index.php?article_id=217&clang=0

    Ist der Toller nach einer solchen Einkreuzung überhaupt noch ein Rassehund?
    Sicherlich ist es so, dass zumindest ein Teil der Hunde in den ersten Generationen vom Tollertyp abweicht. Insbesondere das äußere Erscheinungsbild hat eine hohe Vererblichkeit, wodurch man innerhalb weniger Generationen im Rahmen der Rückzüchtung wieder absolut Toller-typische Hunde züchten kann. Das beweisen auch Beispiele zahlreicher Zuchtversuche, wonach bereits Hunde aus 2. Generation Shows gewinnen, Hunde aus 3. Generation Champion-Titel erhalten und somit dem Idealbild ihrer Rasse in besonderem Maße entsprechen!
    Ziel ist nicht, eine andere Rasse zu züchten! Der Toller soll und wird in seinem gesamten phänotypischen Erscheinungsbild erhalten bleiben.

    Ja und? Was willst Du uns damit sagen?

    Das Toller für die Schau gezüchtet werden sollen?

    Wie schnell sie Championtitel erwerben können?

    Das das phänotypische Erscheinungsbild des Toller erhalten bleibt?

    Und wo wird seine Gesundheit, wo sein Wesen, wo seine jagdlichen Eigenschaften erhalten?

    Optisch schöne Hunde, die aber weder gesund sind, noch ihre rassetypischen Eigenschaften aufweisen, kann jeder züchten.

    Hat aber nichts mit der Erhaltung einer Rasse zu tun. Rasse ist nun mal viel mehr als eine leere Schauhülle.

    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

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    Auszug aus dieser Seite: http://www.tollerverein.de/index.php?article_id=217&clang=0

    Ist der Toller nach einer solchen Einkreuzung überhaupt noch ein Rassehund?
    Sicherlich ist es so, dass zumindest ein Teil der Hunde in den ersten Generationen vom Tollertyp abweicht. Insbesondere das äußere Erscheinungsbild hat eine hohe Vererblichkeit, wodurch man innerhalb weniger Generationen im Rahmen der Rückzüchtung wieder absolut Toller-typische Hunde züchten kann. Das beweisen auch Beispiele zahlreicher Zuchtversuche, wonach bereits Hunde aus 2. Generation Shows gewinnen, Hunde aus 3. Generation Champion-Titel erhalten und somit dem Idealbild ihrer Rasse in besonderem Maße entsprechen! Ziel ist nicht, eine andere Rasse zu züchten! Der Toller soll und wird in seinem gesamten phänotypischen Erscheinungsbild erhalten bleiben.

    Für den markierten Bereich hätte ich gerne Belege von dem Herrn, vor allem in welchem Verein/Verband.
    Solche "Rettungsaktionen" sind ja nett und schön, aber das erinnert mich mal wieder an den Kreuzzug von Herrn Demeyere gegen den SV.

    Und der Auftritt von Herrn Däuber in der Reportage auf der VDH Show hat doch gezeigt, dass auch ihm nicht wirklich an einer konstruktiven Auseinandersetzung gelegen ist. Sorry, aber wenn ich da hingehe, mich neben die Züchter stelle und die Hunde als Krüppel und degeneriert betitele, muss ich mich nicht wundern, dass ich da nicht freundlich empfangen werde.
    Auch wenn einiges im Argen liegt bei Bulldog und Co, rumlaufen und Leute anpöbeln - und nichts anders war das was auf der Ausstellung gemacht wurde - hat noch nie etwas verbessert und zu Umdenken geführt.
    Aber es macht sich in der Sendung halt gut, wenn man lautstark für seine Überzeugung eintritt, gibt bessere Quoten :roll:

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    Aber es macht sich in der Sendung halt gut, wenn man lautstark für seine Überzeugung eintritt, gibt bessere Quoten :roll:

    Und für die kleinen Hybriden mit Epilepsie und SMRA, PRA und ED kann man natürlich ganz toll Werbung machen :headbash:

  • Ah geh, das weiß doch eh jeder dass der Mischling per se gesund ist und wenn man dann noch nen Designermischling hat, der 2000€ kostet, muss der doch erst recht gut sein, der ist doch vom Züchter, hat schöne bunte Papiere nen tollen Namen und ist garantiert selbsterziehend, kinderlieb und maschinenwaschbar :ugly:

  • Es gäbe übrigens für Arbeitsrassen einen ganz einfachen Weg die genetische Verarmung in den Griff zu bekommen: Ein offenes Zuchtbuch. Registrierung über Arbeitsleistung.

    Bei "meiner" Rasse wird das gemacht und ich hoffe inständigst, dass das nie geändert wird.

    Viele Grüße
    Corinna

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