Hilfe! Übermässige Freude an fremden Hunden - Hund haut ab!

  • Hallöchen,

    wir haben eine 6 Monate alte Labbihündin. Sie ist sehr lieb und macht uns nur bei einer Sache etwas Kopfzerbrechen:

    Wir waren am WE am Hundestrand. Von weiter Ferne (knapp 100 m würde ich mal sagen) sahen wir ein Pärchen mit ihren zwei Hunden, die am Strand spielten. Normalerweise hört Amy sehr gut auf mich. Wir spielten ebenfalls mit Amy, warfen den Ball, sie bekam Leckerchen - wir haben uns also möglichst interessant für sie gemacht.
    Sie sah dann und wann mal zu den anderen Hunden rüber, wir haben aber immer wieder die Aufmerksamkeit auf uns gerichtet - was auch klappte.

    Es war grad Ebbe und zwischen den Besitzen und den Hunden und uns war eine Riesenwasserfläche. Ich war der Meinung, dass es 1. zu weit wäre und 2. die räumliche Trennung (man weiß ja nicht, wie tief es ist) würde sie dazu veranlassen, nicht dorthin zu rennen.
    Plötzlich hält sie gar nichts mehr bei uns und sie rast wie von der Tarantel gestochen zu den anderen Hunden. Ich habe gerufen, gepfiffen - half alles nichts mehr.

    Ich weiß, dass man nicht mehr rufen soll, wenn man erkennt, dass es sowieso keinen Zeck hat. Bei anderen Hundebegnungen und Spielen konnte ich sie immer problemlos abrufen. Schätze mal, weil sie da schon ne Weile mit denen spielen durfte?

    Würdet Ihr empfehlen, mit ihr an der Schleppleine zu trainieren? und wie würdet Ihr euch in so einem Fall verhalten?
    Die Hundebesitzer zeigten dafür zum Glück Verständnis. War aber trotzdem nicht so schön, weil der eine Hund grade aus dem Tierheim kam und schlechte Erfahrung mit anderen Hunden gemacht hat. Hätte auch in´s Auge gehen können.

    Wir sind dann zu einem anderen Hundestrand gefahren, damit Amy auch Hundekontakt bekommt. Viele Hunde waren nicht da und so sind wir ein Stück am Strand gelaufen und haben mit ihr gespielt. Plötzlich wieder die gleiche Situtaion und jetzt war es mir wirklich peinlich, dass mir soetwas 2x hintereinander passiert. Ich habe mich wahnsinnig über mich selbst geärgert. Wieder sah Amy von weiter ferne Hunde, wieder lief sie los, wieder half kein Doppelpfiff. Die Hundebeitzer sahen das zu meiner Überraschung überhaupt nicht eng.

    Ich entschuldigte mich bei den Hundebesitzern und erklärte, dass wir im Normalfall vorher immer fragen, ob die Hunde miteinander spielen können. War aber kein Problem für die Familie.

    Das war gestern absolut nicht mein Tag. Obwohl wir immer versuchen, so rücksichtsvoll wie möglich auch mit andern Hundebesitzern und deren Hunde umzugehen, fühlte ich micht gestern wie der Elefant im Porzellanladen.

    Wie handhabt Ihr Begegenungen am Hundestrand? Fragt Ihr am Strand vorher nach dem Einverständnis oder übertreibe ich vielleicht? Aber ich kann doch meinen Hund nicht einfach so auf andere losstürzen lassen, oder?

    Wir denken ernsthaft über ein Training an der Schleppleine nach. Haben sich eure Hunde auch so in dem Alter verhalten?

    Fragen über Fragen ...

    Etwas verzweifelte Grüße
    Kemi

  • Hallo Kemi!

    Ihr solltet tatsächlich mal mit Schleppleine üben, denke ich. Euer Problem ist ja ganz einfach, dass das Rückrufkommando noch nicht in allen Situationen sitzt. Das könnt ihr mit Schleppleine dann super üben.
    Dazu kommt natürlich euer Hund jetzt in ein Alter, in dem er mal ausprobieren muss, ob ihr das, was ihr sagt, auch ernst meint. Auch hier macht ihr es euch durch eine Schleppleine einfacher.

  • :hallo:

    Das Problem hatten wir mit Sammy (Labbi-Mix) auch.
    Auch wenn er angeleint war.
    Ich habe ihm mittlerweile beigebracht, dass er, wenn er an der LEine ist nicht sofort zu jedem Hund hin stürmt sondern, da nichts anderes bei ihm funktionierte, dass er "Platz" macht, wenn uns ein Hund entgegen kommt.

    Das hat er sich dann auch automatisch angewöhnt, wenn er ohne Leine ist. Meistens geht er dem anderen Hund dann so halb kriechend entgegen, wenn ich es erlaube, dass er hin geht. Könnte mich jedes mal schlapp lachen.

    LG Meli

  • lieben Dank für Eure Antworten.
    Das Problem, dass Amy immer sofort zu Hunden hinmöchte, haben wir auch an der Leine. Sie liebt ALLE Hunde und möchte mit ihnen spielen. Ich habe mir überlegt, dass wir einfach ganz normal mit ihr an der Leine kommentarlos weitergehen, wenn ich nicht möchte, dass sie spielt. Danach bekommt sie ein Riesenlob und/oder Leckerchen, wenn sie gut mitmacht. Und wenn es ok ist, auch mit dem anderen Hundebesitzer, die Hunde beschnuppern zu lassen, gebe ich ihr das Kommando "Geh spielen". Somit weiß sie, dass sie die Erlaubnis von mir hat. Konnten wir bisher aber noch nicht ausprobieren.

    Bisher war es immer so:
    Sobald sie einen Hund sieht, (auch wenn sie an der Leine ist) fängt sie wie wild an zu ziehen und möchte zu ihm hin. Manchmal bin ich mir nicht schlüssig, wie ich regaieren soll, denn einerseits soll sie ja lernen, dass ich bestimme, ob sie zu einem andern Hund darf oder nicht, andererseits muss sie ja auch andere Hunde beschnuppern können. Wenn der andere Hundebesitzer seinen Hund an Amy schnuppern lässt, ohne dass wir uns vorher abgestimmt haben, dreht Amy zu Höchtsformen auf. Sie freut sich wie verrückt, zieht zum Hund, will mit ihm spielen. Ich habe dann teilweise richtige Probleme, sie zu halten. Da hilft auch kein Kommando, was ich ihr gebe, z.B. "ruhig". Sie ist einfach zu aufgeregt. Der jeweils andere Hund des anderen Besitzers ist meistens total ruhig, weil der meistens schon älter und erfahrener ist.

    Habt Ihr auch solche Erfahrungen gemacht?

    Liebe Grüße
    Kemi

  • Ich zitiere mich mal kurz selbst und hoffe noch, dass der ein oder andere auf die offenen Fragen eingeht. :)

    Zitat


    Ich entschuldigte mich bei den Hundebesitzern und erklärte, dass wir im Normalfall vorher immer fragen, ob die Hunde miteinander spielen können. War aber kein Problem für die Familie.

    Wie handhabt Ihr Begegenungen am Hundestrand? Fragt Ihr am Strand vorher nach dem Einverständnis oder übertreibe ich vielleicht? Aber ich kann doch meinen Hund nicht einfach so auf andere losstürzen lassen, oder?

    Zitat


    Bisher war es immer so:
    Sobald sie einen Hund sieht, (auch wenn sie an der Leine ist) fängt sie wie wild an zu ziehen und möchte zu ihm hin. Manchmal bin ich mir nicht schlüssig, wie ich regaieren soll, denn einerseits soll sie ja lernen, dass ich bestimme, ob sie zu einem andern Hund darf oder nicht, andererseits muss sie ja auch andere Hunde beschnuppern können. Wenn der andere Hundebesitzer seinen Hund an Amy schnuppern lässt, ohne dass wir uns vorher abgestimmt haben, dreht Amy zu Höchtsformen auf. Sie freut sich wie verrückt, zieht zum Hund, will mit ihm spielen. Ich habe dann teilweise richtige Probleme, sie zu halten. Da hilft auch kein Kommando, was ich ihr gebe, z.B. "ruhig". Sie ist einfach zu aufgeregt. Der jeweils andere Hund des anderen Besitzers ist meistens total ruhig, weil der meistens schon älter und erfahrener ist.

    Habt Ihr auch solche Erfahrungen gemacht?

    Was haltet Ihr davon, ihr erst nach meinem Signal "Geh spielen" die Erlaubnis zu geben, mit anderen Hunden zu spielen?

  • Zitat

    Sie liebt ALLE Hunde und möchte mit ihnen spielen. Ich habe mir überlegt, dass wir einfach ganz normal mit ihr an der Leine kommentarlos weitergehen, wenn ich nicht möchte, dass sie spielt. Danach bekommt sie ein Riesenlob und/oder Leckerchen, wenn sie gut mitmacht.

    Die meisten Labbis "lieben" andere Hunde :wink:

    Es wäre sinnvoller, wenn Du sie direkt in der Situation, die sie "gut" macht, belohnst und nicht erst danach. Ansonsten ist Dein Weg schon richtig - dem Hund beibringen was man möchte, dann weiß er zukünftig was er tun darf und was nicht :wink:

    Übrigens beginnt sie mit 6 Monaten nun nocheinmal verstärkt ihre Umwelt "neu" wahrzunehmen. Bei starken Entwicklungsschritten dauert es manchmal etwas länger bis Hunde neue erwünschte Verhaltensweisen, die vom Besitzer erwünscht sind (vom Hund meist eher weniger *grins*), lernt.

    Der Instinkt, Dir immer zu folgen, geht jetzt auch zunehmend flöten. In dieser Zeit kann es durchaus sinnvoll sein mal eine Schleppleine zu benutzen. Vermutlich wird sie zudem (wenn nicht schon geschehen) bei nächster kommenden Gelegenheit ihren Jagdinstinkt entdecken... nur schonmal als Vorwarnung :wink:

    Viel Erfolg
    Corinna

  • Ich habe das Selbe "Problem" mit meiner Hündin. Sie ist auch total verrückt nach anderen Hunden. Wenn sie früher einen anderen HUnd gesehen hat, und war der Hund noch so weit weg, war ich abgeschrieben. Sie hat auf kein Kommando gehört und hat gezogen wie bekloppt, das macht sie sonst auch nicht.

    Ich gehe seit April mit ihr in eine Hundeschule und versuche soviel Kontakt zu anderen Hunden er ermöglichen....
    Außerdem gehe ich normal weiter, und sobald sich die Leine strafft, bleibe ich stehen (das mache ich in anderen Situationen ja auch).
    Ich habe ihr Kommandos gegeben, wenn andere Hunde dabei waren und das hat immer besser geklappt...

    Mittlerweile hört aber auch meistens auf meine Kommandos und sie rennt auch nicht (immer ;-) ) auf die anderen Hunde zu, selbst wenn sie nicht angeleint ist....

    Ich schicke sie auch zum anderen Hund hin und sage "Geh mal gucken".
    Vorher darf sie auch nicht zu dem anderen Hund gehen....

  • Zitat


    Es wäre sinnvoller, wenn Du sie direkt in der Situation, die sie "gut" macht, belohnst und nicht erst danach.

    Ok, ich habe mich falsch ausgedrückt. Mit "danach" meinte ich, wenn wir an dem anderen Hund vorbei gegangen sind. Da sie ja immer so zieht, versuche ich, bevor sie überhaupt Notiz vom anderen Hund nimmt, die Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Naja, wenn sie dann an ihm vorbeigeht, kriegt sie sich gar nicht mehr ein. Ich versuche sie zu belohnen, wenn sie artig am Hund vorbeiläuft. Das klappt einigermaßen, wenn eine entsprechend große Distanz zwischen uns ist oder wenn sie müde ist. :-)

    Zitat


    Übrigens beginnt sie mit 6 Monaten nun nocheinmal verstärkt ihre Umwelt "neu" wahrzunehmen....

    ... Der Instinkt, Dir immer zu folgen, geht jetzt auch zunehmend flöten. Vermutlich wird sie zudem (wenn nicht schon geschehen) bei nächster kommenden Gelegenheit ihren Jagdinstinkt entdecken... nur schonmal als Vorwarnung :wink:

    Ohja! Ich stimme Dir voll zu. In dieser Phase befinden wir uns grad! :-)
    Wenn wir morgens unseren Waldspaziergang machen, wird der Radius von ihren Such- und Schnuppereinheiten immer größer. Obwohl wir versuchen, uns mit Such-, Apportierspielen u.a., so interessant wie möglich zu machen. Ich mache einen Doppelpfiff und sie kommt auch sofort.
    Nur heute morgen zum Ende des Spaziergangs meinte sie, nicht auf den Doppelpfiff reagieren zuu müssen und lieber in ca. 30 m Entfernung noch bischen zu schnuppern. Ich bin dann einfach gegangen und habe mich hinter einem Baum versteckt. Bin am überlegen, ob ich auch im Wald mit Schleppleine trainieren kann, damit sie weiß, dass sie auch dort auf mich hören muss. Wird wohl ein ziemlich schwieriges Unterfangen mit Schleppleine im Wald? :lol:

    Noch mal zum Hundestrand: Gibt es so eine Art "Hundeknigge" für den Hundestrand? Also, fragt Ihr vorher den anderen Besitzer, ob die Hunde miteinander spielen dürfen? Im Park und an Plätzen, wo man zufällig Hunde trifft, gar keine Frage, aber am Hundestrand?

    Zitat


    Ich gehe seit April mit ihr in eine Hundeschule und versuche soviel Kontakt zu anderen Hunden er ermöglichen....
    Außerdem gehe ich normal weiter, und sobald sich die Leine strafft, bleibe ich stehen (das mache ich in anderen Situationen ja auch).

    Die Hundeschule haben wir auch regelmäßig besucht und versuchen auch so gut es geht, Hundekontakte zu ermöglichen. Manchmal nicht so einfach, wenn man auf dem Land wohnt ...

    Ja, dass mit der Leine handhaben wir auch so, nur geben wir ihr vorher noch ein Signal "langsam". Das üben wir grad. Aber sie versteht schon sehr gut, was wir von ihr wollen.

    Zitat


    Mittlerweile hört aber auch meistens auf meine Kommandos und sie rennt auch nicht (immer ) auf die anderen Hunde zu, selbst wenn sie nicht angeleint ist....

    Och, wie schön, wenn das so klappt und dann noch ohne Leine! Wie lange habt Ihr das üben müssen?

    Liebe Grüße
    Kemi

  • Also wir üben immernoch....ich übe das mit Ronja, seit sie bei mir ist.
    Im Oktober ist es ein Jahr.....wenn Ronja ohne Leine läuft, muss sie nicht "BeiFuß" gehen, aber sie soll auch nicht zu weit vorlaufen, wenn z.B. eine Kreuzung kommt (im Feldweg), die man nicht überblicken kann (Bäume). Dafür haben wir das Kommando "Hier bleiben".... sie kann sich frei bewegen und überall gucken, aber bleibt in meiner Nähe, so dass ich sie - für alle Fälle - noch schnell zurückrufen kann oder sie am halsband festhalten kann...wenn ein auto kommt etc....
    Grade das Kommando ist mir sehr wichtig, mein ehemaliger Patenhund aus einem Tierheim, der inzwischen vermittelt war :-( ist vor einer Woche überfahren worden....... ;(

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