Überlegungen Zweithund - mögt ihr erzählen?

  • hallo zusammen,


    es umtreibt mich in letzter zeit immer wieder eines: ein weiterer hund.


    eigentlich sollte ich froh sein, dass mit meinem wollschwein alles so wunderbar klappt, wir so ein gutes team sind und aus meinem einstigen angsthund eine mutige rampensau geworden ist.


    und dennoch - ich habe oft das gefühl, dass ein weiterer hund meinem benji gut tun würde.


    er kommt aus rumänien, hatte immer eine vielzahl von hunden um sich. er kennt es also. zweifellos ist er hier bei mir als "einzelkind" auch glücklich, aber ich sehe jeden tag aufs neue, wie sozial er ist. wie er aufblüht, wenn wir seine kumpels treffen. er ist kein großer tober und spieler, nach fünf minuten hat er meist keine lust mehr, aber einfach diese freude über kollegen... da denke ich oft, dass ihm das vielleicht fehlt.


    ich könnte mir vorstellen, dass eine ruhige und gerne ältere hundedame richtig toll für ihn wäre.


    das problem: ich stehe finanziell nicht allzu gut da. mein allergiehund braucht spezielles, teures futter. natürlich ist da eine gewisse sorge zu spüren, dass ein weiterer hund einfach nicht drin ist.
    das ist jedoch das einzige problem, denn ich hab recht viel zeit, bin viel zuhause, wohne in grüner umgebung und naja, ein hund lebt ja auch schon seit 4 jahren sehr zufrieden bei mir. :c)


    nun hätte ich gerne erfahrungswerte von hundehaltern, die einige jahre einen einzelhund hielten und dann einen zweiten dazuholten.
    für welche "kombi" habt ihr euch entschieden, nach welchen kriterien seid ihr vorgegangen?
    war der neue hund eine bereicherung?
    verstanden sich die tiere auf anhieb? dauerte die eingewöhnung?
    ist ein zweithund eher eine belastung (zeitlich?), oder sogar eine entlastung (hunde sind zufriedener, ausgeglichener?)?


    solche fragen eben.


    ich bin so unsicher, aber ich werde diese gedanken nicht los.


    freue mich über denkanstöße, aufdenbodenholer, kritik und erfahrungswerte!

  • Zitat

    nun hätte ich gerne erfahrungswerte von hundehaltern, die einige jahre einen einzelhund hielten und dann einen zweiten dazuholten.
    für welche "kombi" habt ihr euch entschieden, nach welchen kriterien seid ihr vorgegangen?


    die "kombi" - wenn du das geschlecht meinst ist bei uns rüde/rüde, beide intakt. ich wollte sam, unseren ersthund nicht kastrieren lassen - und da ich nicht die möglichkeit habe, ein läufiges mädel von ihm zu trennen, ists nochmal ein rüde geworden.


    ein wichtiges kriterium war das alter: sam war damals 2 jahre alt - also einigermaßen aus dem gröbsten raus, aber noch jung genug um noch spass an einem munteren spielgefährten zu haben.


    wir haben uns bewusst für einen welpen entschieden - sam mochte und konnte mit welpen/junghunden schon immer sehr gut - und er hat als "grosser bruder" mitgeholfen, joey zu "erziehen". ich glaub, für sam war das leichter als ein schon erwachsener zweithund. (joey war wohl leichter zu "beeindrucken" :lol: ).


    noch wichig war uns, dass es nicht allzu grosse unterschiede vom bewegungsbedürfnis/ausdauer/mitmachen-wollen gab.


    die gegenseitige sympathie war dann letztendlich ausschlaggebend. sam durfte "mitaussuchen".






    Zitat

    war der neue hund eine bereicherung?


    für uns? ja. für sam? er hat bisher nichts gegenteiliges gesagt.


    Zitat


    verstanden sich die tiere auf anhieb? dauerte die eingewöhnung?


    ja, sie verstanden sich auf anhieb. sam hat joey gesehen und gesagt "einpacken" - und joey hat sich sofort sehr eng an sam angeschlossen. die eingewöhnung hat nicht länger gedauert, als bei jedem anderen welpen auch.


    Zitat

    ist ein zweithund eher eine belastung (zeitlich?), oder sogar eine entlastung (hunde sind zufriedener, ausgeglichener?)?


    teils-teils. zeitlich ist es mittlerweile keine spürbare mehrbelastung mehr - das kann aber auch anders kommen, wenn man z.b. getrennt gassi gehen muss, weil einer der hunde ein problem hat, an dem man einzeln arbeiten muss. ebenfalls ein grösserer zeitlicher aufwand ist "dreck weg machen" :lol: - 2 machen definitiv mehr dreck als einer alleine.


    mit 2 hunden ist fast alles ein klein wenig umständlicher in der organisation - beim trailen z.b. brauch ich ein "opfer" mehr, lauf zweimal mit, gehts in den biergarten brauch ich bei zwei grossen hunden einen tisch, der eher am rand ist, bei meinen beiden spielte auch schon die grösse des autos mit rein, urlaub ist komplizierter zu organisieren, denn es kommt durchaus vor, dass ein hotel/pension zwar 1 hund akzeptiert, aber 2 nicht, tierarzt, futter, ausstattung -alles muss doppelt sein. 2 hunde sind vom handling her anfangs gewöhnungsbedürftig - da müssen einfach gewisse dinge bombenfest sitzen, sonst geht man unter...


    entlastung im sinne von die hunde sind zufriedener und ausgeglichener: ja, bis zu einem gewissen maß schon. aber deswegen mach ich nicht weniger mit den beiden - denn ein ausgleich für die investierte zeit oder gar als einsparung war mein "zweithund" nicht gedacht - er war nie als "hofnarr" für sam geplant.


    das alles hat sich sowieso schnell realtiviert, als das dackeltier noch mit dazu kam - nun ist alles "hoch drei".

  • Hast Du mal überlegt, Dich als Dauerpflegestelle zur Verfügung zu stellen? =)


    Dusty war 1,5 Jahre, wir hatten schon öfter über einen Zweithund gesprochen, weil Dusty "eigentlich" der Hund meines damaligen Freundes war.
    Bibo war mit ihren Schwestern in der Zeitung, die drei Welpen wurden in einem Karton ausgesetzt.
    Das Bild habe ich gesehen und wusste, da ist mein Hund dabei.
    Hingefahren, angesehen, Bibo hat gerade ihre Schwestern platt gemacht und es hat "Peng" gemacht. Die ist mirrrrr :lol:


    Ja, einen Welpen wollte ich gerne haben, Dusty fand sie den ersten Tag einfach nur blöd und am nächsten Morgen lagen sie zusammen in Dustys Körbchen :D


    Ich würde immer wieder zwei Hunde haben wollen.
    Wobei ich sagen muss, man merkt, wie Bibo aufblüht, seit Dusty nicht mehr da ist.
    Bibo war immer im Hintergrund, Dusty war sehr präsent, ein sehr souveräner Hund und auch sehr selbstständig.
    Draußen musste ich immer auf Dusty achten und so stand Bibo oft hinten an.
    Sie ist jetzt wie ausgewechselt, was für mich auch bedeutet, dass aktuell kein "neuer" Hund hier einziehen wird.


    Zwei Hunde sind einfach unglaublich toll. Das Zusammenspiel untereinander ist einfach nur schön, es war schöner wie Fernsehen, wenn die Beiden gespielt und sich geputzt haben :herzen1:

  • Zitat

    Hast Du mal überlegt, Dich als Dauerpflegestelle zur Verfügung zu stellen? =)


    was genau bedeutet denn das?
    ich kenne nur pflegestellen, aus denen die hunde dann eben weitervermittelt werden.
    ich hab mal gegoogelt und nicht wirklich was gefunden. was ist der unterschied zwischen einer vermittlung und einer dauerpflegestelle?
    und überhaupt - wie ist das bei einer pflegestelle (dauerhaft oder vorrübergehend) eigentlich mit der haftpflichtversicherung? ein bisschen off topic, aber vllt weiß ja jemand mehr :smile:

  • Bei mir ist die Kombi Kastrierter Rüde und kastrierte Hündin.


    Eigentlich wollte ich damals einen Hund in etwa dem alter vom 1. Hund (damals 3 1/2 Jahre alt), nichts ängstliches da der Border eh sehr unsicher ist und was mittelgroßes.


    Eingezogen ist dann eine 6monatige kleinere (40cm hoch) Hündin die panische Angst vor allem hat und aus dem Ausland kommt (aber in einem deutschen TH war). Sie hat alle Hunde weggebissen und panisch geschrien wenn sie Balu nur erblickt hat. Also das komplette Gegenteil von dem was ich eigentlich wollte.


    Verstanden haben sie sich somit am Anfang nicht. Ich hab sie trotzdem eingepackt und auf Probe mitgenommen :D Es hat ein paar Wochen gedauert bis sie verstanden hat das er ihr nichts tut. Fremde Hunde sind auch heute noch ein Problem, ansonsten hat sie sich toll entwickelt.


    Die finanzielle Situation sollte man natürlich berücksichtigen, allerdings kann ich auch nicht von mir behaupten das ich mal eben 5000 Euro auf den Tisch legen kann wenn was sein sollte. Im Notfall hätte ich aber wohl die Familie die mir aushelfen würde.

  • Hallo Abpaika,


    wir sind gerade schon in der Testphase mit 2. Hund :-)


    Da unsere Frieda andere Hunde (eigentlich) toll findet und wir hier auf dem Lande nicht so viele Hundekontakte haben, sind wir auf die Idee gekommen, es mit einem 2. Hund zu versuchen.


    Die Rahmenbedingungen passsen, haben Haus mit Garten, mein Mann arbeitet hauptsächlich von zu Hause, wir haben eine Tagesbetreuung, welche auch einen 2. Hund aufnimmt (voraussgesetzt es ist auch eine Hündin), das Finanzielle ist auch kein Thema, Hundeschule ist Quasi vor der Türe.


    Wir haben die Kleine Maus jetzt seit 16.06. und befinden uns noch in der Testphase - wir hatten das mit der Tierschutzorga von vorn herein so abgesprochen, dass wir die Kleine als Pflegestelle mit Option auf Übernahme mitnehmen (von der gleichen Orga kommt schon unsere Frieda, somit war das kein Problem).


    Die Maus ist wirklich Zucker und fühlt sich bei uns auch schon sehr wohl, allerdings haben wir uns mit dem Verhalten von unserer 1. Hündin total verschätzt.
    Es gibt ein GROSSES Problem -> die Ressource Herrchen/Frauchen wird nicht geteilt. Sobald die Kleine Kontakt zu uns aufnehmen will, geht die Frieda dazwischen - sie beisst zwar nicht, aber drängt die Kleine mittels Körpereinsatz massivst zu Seite. Selbst wegschicken bringt nichts, da Frieda dann das Ganze sehr angespannt aus der Ferne beobachtet; das wiederum ist auch das Hauptproblem, Frieda entspannt sich den ganzen Tag nicht mehr - sie ist immer in "HabAchtStellung" um sofort einschreiten zu können.
    Alles andere ist kein Problem, Schlafplätze, Spielis und Futter werden Problemlos geteilt/getauscht.


    Wir werden uns das jetzt noch ein ein/zwei Wochen anschauen, und falls es nicht besser wird, bleibt die Kleine (sie hat auch einen Namen: Rosita) als Pflegi bei uns, bis wir ein optimales zu Hause für sie gefunden haben.
    Aktuell sehen wir für unseren 1. Hund keine Vorteile, da auch nicht zusammen gespielt wird, im Garten geht jeder seine Wege. Nur wenn ein Spiel (z. B. "fang mich" oder "zerren") von uns initiiert wird, treten die Beiden in Interaktion -> ansonsten nach 3 1/2 Wochen immer noch totale Fehlanzeige.


    Zu deinen Fragen:

    für welche "kombi" habt ihr euch entschieden, Hündin/Hündin (beide kastriert, da aus Tierschutz)
    nach welchen kriterien seid ihr vorgegangen?
    - Hündin -> wegen Tagesbetreuung
    - Frieda musste sie gefallen (allerdings ist das "mal treffen" was völlig anderes wie der "der weisse Fellknäuel ist ja immer noch da :-)

    war der neue hund eine bereicherung?
    Stand heute: für uns Menschen ja, für die Frieda nein
    verstanden sich die tiere auf anhieb? dauerte die eingewöhnung?
    dauert noch - Ende offen (s. oben)
    ist ein zweithund eher eine belastung (zeitlich?),
    die Organisation wird auf jeden Fall schwieriger, z. B. wird ein 1 Hund bei Besuchen akzeptiert, bei 2en wirds teilweise schon kritisch. Im Haus macht es keinen großen Unterschied, halt ein bisschen mehr Dreck, aber das dem Sauger/Wischmop ja egal und statt 3 Liegeplätze sind es jetzt 6.
    oder sogar eine entlastung (hunde sind zufriedener, ausgeglichener?)?
    aktuell für den 1. Hund eine Belastung - mal sehen, was draus wird


    So, dass war es jetzt erst mal, und hier kannst du mal schauen, wie das bei uns so aussieht: http://frieda.irgendwasnettes.de/


    Liebe Grüße
    Anja mit Frieda und Rosita

  • Zitat

    nun hätte ich gerne erfahrungswerte von hundehaltern, die einige jahre einen einzelhund hielten und dann einen zweiten dazuholten.
    für welche "kombi" habt ihr euch entschieden, nach welchen kriterien seid ihr vorgegangen?
    war der neue hund eine bereicherung?
    verstanden sich die tiere auf anhieb? dauerte die eingewöhnung?
    ist ein zweithund eher eine belastung (zeitlich?), oder sogar eine entlastung (hunde sind zufriedener, ausgeglichener?)?


    Also ich bekam meine Hündin Kira als Welpen
    als sie gute 2 Jahre alt war, kam Luna dazu, Luna war damals 6-12 Monate alt


    Warum eine Hündin?
    Weil Kira scho immer nicht viel mit Rüden am Hut hatte und ich ihr daher keinen Rüden vor die Nase setzen wollte.


    Luna hat Kira genervt bis zur Beißerei, wobei die Recht harmlos war
    es hat Monate gedauert, bis Kira damit klar kam und Kira ist auch weiterhin "Einzelgänger"
    Luna dagegen orientiert sich stark an ihr


    Es war eine sehr hohe zeitliche Mehrbelastung, da ich mit Kira damals noch Dummy und DogDancing gemacht habe, mit Luna Hundeschule und später Agility.


    Auch übe ich heute noch auf dem Spaziergang mal mit dem einen, mal mit dem anderen.
    Da dauern Spaziergänge immer länger als es nur mit einem Hund wäre.
    Auch ist Luna nen großer Läufer, Kira eher nicht.


    Wenn ich irgendwann wieder vor der Wahl eines Zweithundes stehe, werd ich ihn so auswählen, dass die Hunde ähnlich sind und zueinander passen, denn das erleichtert viel.


    Vorteil für mich ist halt, dass ich gerne alleine unterwegs bin, wenn ich Dummyarbeit mache etc. und da keine "Sorge" haben muss, dass mein Hund zu wenig Kontakt zu Artgenossen hat ;)

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