zu anhänglich und besitzergreifend

  • Hallo!
    Ich habe meinen Hund Zorro diese Woche aus dem Tierheim zu uns nach Hause geholt. Zu mir hat er den größten Bezug, da er den ganzen Tag mit mir zusammen ist.
    Mein Problem: Zorro lässt mich nicht aus den Augen, gehe ich in einen andrern Raum, steht er auf und bleibt vor der Tür stehen. Ich habe bis jetzt bei ihm auf der Couch übernachtet(2 Nächte), weil alles für ihn neu ist. Ich will nicht wissen, was er macht, wenn ich ins Schlafzimmer gehe und ihn alleine im Raum lasse......wenn er jault, soll ich ihn dann jaulen lassen? er wird sich schon wieder beruhigen denke ich......


    dann hat mich gestern mein freund, wir leben zusammen, umarmt.....ich glaube Zorro hat geknurrt....da Zorro eine Vorgeschichte hat (Tierheim Spanien, Deutschland etc.) weiß ich nicht was an Maßreglung ich ihm zutrauen kann.....


    weiß jemand Rat?

  • :smile: 1. erst diese Woche geholt..., 2. warum darf er nicht im Schlafzimmer schlafen...., 3. knurren..., er kennt noch nicht den Ablauf bei euch..... 4. Vorgeschichte....jetzt ist jetzt!

  • Stelle ihm ein Körbchen oder so hin und weise ihn immer, wenn er Dir folgen will dahin und da muss er dann halt drauf bleiben...
    Ist leicht gesagt bzw geschrieben, aber nach einer Zeit wird das hinterher gedackle aufhören, aber dazu braucht ihr viel Geduld.
    Regeln gelten ab der ersten Sek.


    Es müssen klare Regeln sein.



    Warum darf er nicht mit im Schlafzimmer auf einem Körbchen oder so schlafen?


    LG

  • Hallo erst mal!


    Zunächst mal, Zorro ist noch gar nicht lange bei euch und weiss noch gar nicht, wie es so läuft, wer wer ist, welche Situationen normal sind usw. Er braucht erst mal ganz viel Zeit, das alles zu lernen.


    Ich würde ihm als allererstes mal beibringen, wo sein Platz ist, besser gesagt, auf kommando dort hin zu gehen. Das lernt er wahrscheinlich ruckizucki, wenn du erst mit ihm dort hingehst, sagst "in den korb"/"auf den platz" (was auch immer, aber immer dasselbe kommando) sobald er auf dem Platz ist/liegt, lobenlobenloben und gibts ein Leckerli.


    Das übst du mit ihm jeden Tag viele Male, als wäre es ein tolles Spiel. Je nachdem wie schnell er lernt, wird er nach ein paar Tagen auf Kommando von selber zum Korb gehen, denn dann gibt es was Feines. Dann kannst du die Zeiten noch steigern, die er auf dem Platz bleiben soll, so dass er lernt, dass er dort bleiben und sich enspannen soll, wenn du ihn hinschickst.


    Wenn er dich also zuviel verfolgt, schick ihn auf seinen Platz. Wenn er regeln will, ob dich jemand umarmt, schick ihn auch auf seinen Platz.
    Wenn er noch nicht alleine bleiben kann, dann mach es genauso, schick ihn auf seinem Platz (z.B. mit einem schönen Kauknochen) und geh immer mal wieder ganz beiläufig aus dem Raum. Anfangs mit Tür offen, dann mal Tür zu, dann mal etwas länger usw. Natürlich immer dann zurück kommen, wenn er nicht jault (am besten noch BEVOR er jault). Braucht Zeit, das in so mini-Schritten zu üben, aber es lohnt sich, bei einem Hund mit Vorgeschichte nochmal ganz von vorne anzufangen.


    Ich tippe darauf, dass dein Hund im Moment einfach noch nicht weiss, was er tun soll. Er verhält sich keinesfalls falsch oder ungezogen. Es ist jetzt dein Job, dass du ihm in jeder Situation genau klarmachst, was er tun soll bzw was er zu lassen hat und stattdessen tun soll (ihm eine Alternative geben ist im Moment ganz wichtig).


    Viel Erfolg und viel Spass mit eurem Neuzugang!

  • Ach ja, und massregeln würde ich im Moment noch gar nichts - ihr kennt den Hund noch zu wenig, der Hund kennt euch nicht.
    Stattdessen klare Anweisungen geben, die der Hund versteht und befolgen kann und ihm noch nicht zu viele neue (Stress-)Situationen zumuten (vielleicht in der nächsten Zeit so vorgehen: Hund ins Körbchen schicken, kurz umarmen und zugucken lassen, dann dazu rufen, loben). Mit der Zeit wird das alles für ihn Alltag werden, er wird euch (und vor allem auch deinem Freund - viele Auslandstierschutzhunde schliessen sich zunächst mehr an Frauen an, heisst aber nicht, dass die deshalb nicht mit Männern können) mehr vertrauen, und dann lösen sich viele Fragezeichen vielleicht schon ganz von selbst auf.

  • Vielen Dank für die vielen Tipps.....es ist ja nicht mein erster Hund, aber der erste, der keinWelpe ist. Ich weiß auch gar nicht, was mit mir los ist, bin plötzlich so unsicher, ob ich mich richtig verhalte. :headbash: Also ihm gegenüber zeige ich diese Unsicherheit nicht!
    Die Grunkomandos muss ich ihm auch noch beibringen, gar nicht so einfach, er will sich nämlich unter keinen Umständen setzen, legen ja, aber setzen nein! :???:

  • achso: wenn ich sein körbchen zu mir ins schlafzimmer stelle, gewöhnt er sich doch daran und will später gar nicht mehr alleine schlafen.....oder?

  • Keine Ahnung, wie Du das meinst, aber meine Dicke schläft mit mir im selben Zimmer, halt nicht auf dem Bett oder so, aber auf Ihrem Kissen neben dem Bett.
    Er muss ja nicht alleine im Wohnzimmer oder so liegen, wenn er doch lieber "näher" an DIr/Euch schlafen will. Also ich kenne viele Hunde, die bei Ihren Besitzern im Schlafzimmer schlafen, deswegen dachte ich, legt ihm doch dort auch einen Schlafplatz ein, dann musst Du nicht mehr auf der Couch schlafen ;)


    EDIT: Warum soll er denn alleine schlafen?

  • Ich weiß gar nicht ob man nach einer Woche schon damit anfangen sollte den Hund immer weg zu schicken, da ja noch alles neu ist.
    Ich würde es eher so angehen und einfach sinnlos durch die Wohnung laufen, Blumen gießen, unwichtige Dinge von A nach B räumen und so. Irgendwann wird das jedem Hund zu langweilig und er bleibt liegen und entspannt.


    Mein Hund schläft auch nicht mit im Schlafzimmer. Er hat Tagsüber freien Zugang zu allen räumen aber ich möchte zumindest Nachts "meine Ruhe haben".
    Als Welpe war er mit im Zimmer, als er älter wurde, wurde er "ausquartiert". Hat das ohne murren angenommen da sein Bett eigentlich sowieso im Flur steht.
    Habe auch mal ausprobiert wo er schlafen würde. Also Schlafzimmertüre über Nacht auf, er ist zwar vor dem Bett am Fußende eingeschlafen aber ist irgendwann von alleine wieder in sein Bett im Flur verschwunden und hat mich von da aus morgens angeblinzelt.

  • hmm, ich denke dadurch, dass man ihn so oft verlassen hat, also vom Besitzer ins spanische Tierheim, dann ins deutsche, dann zu uns....aus seiner Sicht wurde er immer verlassen, vielleicht ist er deshalb so anhänglich.... :fear:


    vielleicht legt es sich, wenn er merkt, dass ich zwar weggehe, aber doch immer wieder komme......das dauert halt.....

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