Rücksicht

  • Zitat

    Ich würde übrigens auch Hunde nicht mit kleinen Kindern vergleichen. Kinder gehören einfach mehr zur Gesellschaft als Haustiere. Außerdem hat man ja auch keine Angst vor Kindern, sondern sie nerven eher. Hunde stören andere ja oft, weil sie Angst auslösen.



    Unter dem Aspekt "Rücksicht" würde ich das durchaus vergleichen. Klar machen Kinder eher selten Angst, aber belästigen können sie auch ganz prima. Und ich möchte nicht belästigt werden.


    Beispiel: Wir sitzen mit Freunden - und Hund! - zum Abendessen auf der Terrasse eines Lokals. Hund liegt tiefenentspannt unter dem Tisch. Da kommt quer über die Terrasse ein kleines Mädchen angerannt: "Guck mal, ein Hund!" und ruft nach ihrer Schwester. Die eine war fünf, die andere sieben Jahre alt (eine Information, die mir im späteren Verlauf aufgedrängt wurde). Nun ist man ja höflich und beantwortet auch ein, zwei Fragen zum Hund ... wohlgemerkt während des Essens. Ich bin kein Kinderhasser, aber die Blagen hörten nicht auf zu quatschen und zu fragen. Mein Essen näherte sich dem lauwarmen Status. Mit der Tiefenentspannung des Hundes war's natürlich auch vorbei, da ja die Chance auf Bespaßung bestand.


    Warum muss ich sowas regeln und die Gören wegschicken? Da hätten die Eltern doch wohl auch Rücksicht nehmen und ihre Kinder zurückpfeifen können! Aber die waren wahrscheinlich froh, selbst mal Ruhe zu haben.


    Ich glaube, mangelnde Rücksicht ist ein allgemeines Problem. Wenn ich bereit bin, insgesamt Rücksicht auf meine Mitmenschen zu nehmen, schließt das auch mein Verhalten als Hundehalter ein. Oder umgekehrt: Wenn jemandem wurscht ist, wie sich sein Hund verhält, dann liegt die Vermutung nahe, dass er selbst ebenfalls eine asoziale Wildsau ist... upps! ... hiermit entschuldige ich mich bei den Wildschweinen.



    Nur vorsorglich, bevor irgendjemand aufschreit: Ich habe hier niemanden gefunden, dem das Verhalten seines Hundes wurscht ist. Also habe ich auch niemanden hier im Forum als asoziale na, Ihr wisst schon, bezeichnet. ;)

    • Neu

    Hi


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    • Die Bezeichnung "Blagen" und "Gören" finde ich alles andere als angemessen. Die Kinder haben aus normalen kindlichen Interesse nach den Hunden gefragt, nicht um euch zu ärgern oder euch vom essen abzuhalten.


      Du möchtest sicher auch nicht, dass man deinen Hund abwertend "Köter" nennt, oder?


      Nenn mich eine Gluckenmama, aber bei solchen Bezeichnungen für Kinder werde ich so richtig sauer!

    • :D

      Zitat

      Die Bezeichnung "Blagen" und "Gören" finde ich alles andere als angemessen. Die Kinder haben aus normalen kindlichen Interesse nach den Hunden gefragt, nicht um euch zu ärgern oder euch vom essen abzuhalten.


      Du möchtest sicher auch nicht, dass man deinen Hund abwertend "Köter" nennt, oder?


      Nenn mich eine Gluckenmama, aber bei solchen Bezeichnungen für Kinder werde ich so richtig sauer!


      Och, ich nenn meine Töle noch ganz anders, wenn sie mich nervt. :D


      Und genau das wollte ich damit ausdrücken. Zuerst waren es noch nette Kinder für mich, aber im weiteren Verlauf wurde ich genervt und die Mädels mutierten in meiner Wahrnehmung zu Blagen und Gören.


      Tut mir leid, wenn ich Dich damit angegriffen habe, lag nicht in meiner Absicht. :keks:

    • Jetzt aber :D


      Zitat

      Ist es in Ordnung den Hund einfach laufen zu lassen, wenn einem Spaziergänger/Fahrradfahrer entgegenkommen, weil man weiß, dass der Hund nicht hinlaufen wird?
      Oder sollte man den Hund anleinen, oder neben sich setzen, um den Menschen zu zeigen, dass man Rücksicht nimmt und den Hund unter Kontrolle hat?


      Da nehme ich ihn ran. Erstens kann es immer sein, dass er mal nicht aufpasst, wo er hin läuft und zweitens zeigt man eben damit, dass genau das nicht passiert (und schon gar kein bewusster "Angriff").


      Zitat

      Kann man Hunde einfach überall mit hinnehmen, oder sollte man die "Außenwelt" von seinem Hundewahn fernhalten?


      Überall wo es erlaubt ist. Überall wo ich eingeladen bin und es für diejenigen okay ist. Auf Fremde nehme ich da sicher keine Rücksicht, wenn ich zum Beispiel meine meinen Hund jetzt mit in den Baumarkt, zum Shoppen oder sonst wohin nehmen zu müssen.


      Zitat

      Müssen Freunde und Bekannte tolerieren, dass man sie nur ins Haus lässt, wenn die Hunde dabei sind; dass man nicht bereit ist die Hunde für ihren Besuch wegzusperren? Müssen Freunde und Bekannte tolerieren, dass man mit Hund kommt, wenn man sie besucht?


      Nein, sie müssen nicht tolerieren, dass der Hund mitkommt. Aber sich dann eben ggf. damit abfinden, dass ich an manchen Tagen nicht spontan kann oder so, weil der Hund schon viel alleine war (oder eben wie jetzt noch nicht richtig alleine bleibt).
      Ja, sie müssen tolerieren, dass der Hund hier rum läuft. Ich sperre ihn nicht weg. Anjou drängt sich in der Regel nicht auf. Würde er jemanden stören würde ich ihn von ihm weg schicken oder in seine Kudde. Aber er darf im Raum bleiben und im Prinzip auch alles wie sonst. Wenn die Leute zu mir kommen müssen sie damit leben. Sind es Freunde oder Bekannte und ich lade sie ein, sind sie da in der Regel tolerant. Sonst sind es ganz sicher nicht meine Freunde. Ob nun in Bezug auf den Hund oder nicht. Toleranz finde ich da wichtig. (Von Allergien mal abgesehen, aber da bringt es auch nix den Hund raus zu schicken.)


      Zitat

      Müssen Geschäfte Hunde erlauben, damit es gute Geschäfte sind?


      Nein.


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      Müssen Kunden in den Geschäfte akzeptieren, dass Hunde darin rumlaufen?


      Ja, wie gesagt, Baumarkt oder ähnliches. Hund erlaubt, also muss Hund auch akzeptiert werden meiner Meinung nach. Vorausgesetzt er ist unauffällig und man kontrolliert ihn und "lässt ihn nicht machen". Wird der Hund in irgendeiner Form aufdringlich oder belästigt andere Leute, darf man sich natürlich beschweren.
      Ich muss auch damit leben, wenn in Läden das Rauchen erlaubt ist. Meine Entscheidung dort hinzugehen oder nicht. Aber oft kann man dem auch nicht so einfach ausweichen (natürlich besser als früher).


      Zitat

      Müssen Menschen ihre Ängste vor Hunden ausstehen, weil wir finden, dass Hunde nunmal überall mit uns gehen dürfen?


      In gewisser Weise ja. Es gibt auch andere Ängste, die den Alltag betreffen. Damit sollte man sich auseinandersetzen. Einen gut erzogenen, angeleinten Hund in Geschäften, der sich nur mit seinem Halter beschäftigt und nicht mit dem Betroffenen, muss man schon "ertragen" können. Weil es in unserer Gesellschaft eben nun mal so ist. Einen aufdringlichen Hund etc. wie gesagt nicht.
      Hunde dürfen mit und deswegen muss man damit umgehen wie mit allem was eben erlaubt ist und wo man nichts machen kann/ darf, egal was man davon hält. Und eine nette Bitte, weil man Angst hat, den Hund an die Seite zu nehmen oder sonst was, finde ich völlig in Ordnung, aber auch nicht zu viel verlangt.


      Zitat

      Oder müssen die anderen auch mal aushalten, dass Hunde nunmal überall sind?


      Wie gesagt, eigentlich schon, ja.
      Der Hund ist ein Rudeltier. Ich finde es für gewisse Hunde in gewissen Situationen einfach nicht umsetzbar, dass sie überall verboten werden. Dann müsste ich die Hundehaltung komplett überdenken.


      Ich gehe aber eben von dem unauffälligen, unaufdringlichen Hund aus, der natürlich nicht wie eine Maschine funktioniert, aber bei Fehlern der Hundehalter Verantwortung zeigt, sich entschuldigt etc. und prinzipiell eben für einen möglichst angenehmen Umgang sorgt.
      Klappt das mit meinem Hund nicht, muss ich mir eine andere Möglichkeit für gewisse Dinge überlegen.

    • Zitat


      Die Bezeichnung "Blagen" und "Gören" finde ich alles andere als angemessen. Die Kinder haben aus normalen kindlichen Interesse nach den Hunden gefragt, nicht um euch zu ärgern oder euch vom essen abzuhalten. [...]
      Nenn mich eine Gluckenmama, aber bei solchen Bezeichnungen für Kinder werde ich so richtig sauer!


      Das sehe ich genauso! :gut:


      Ich finde es irgendwie schade, wenn Menschen durch manche Dinge so schnell genervt sind.
      Warum kann man sich nicht über kontaktfreudige Kinder freuen, die dazu keine Angst vor Hunden haben?


      Ich hasse es auch, wenn ich im Bus angelabert werde und meine Musik ausstellen muss, weil irgendein Mensch was über meinen Hund wissen möchte. Aber warum soll ich stur durch die Welt gehen? Warum nicht ab und an ein paar nette Worte mit meinen Mitmenschen wechseln?

    • Zitat

      Das sehe ich genauso! :gut:


      Ich finde es irgendwie schade, wenn Menschen durch manche Dinge so schnell genervt sind.
      Warum kann man sich nicht über kontaktfreudige Kinder freuen, die dazu keine Angst vor Hunden haben?


      Ich hasse es auch, wenn ich im Bus angelabert werde und meine Musik ausstellen muss, weil irgendein Mensch was über meinen Hund wissen möchte. Aber warum soll ich stur durch die Welt gehen? Warum nicht ab und an ein paar nette Worte mit meinen Mitmenschen wechseln?


      Ich freue mich immer über Kinder, die meinen Hund mögen. Tun auch die meisten. ;) Darum ging es in meinem Post aber gar nicht. Interessant, wie man sich zwei Worte rauspickt, drauf rumhackt, aber die eigentliche Aussage, nämlich mangelnde Rücksicht der Eltern, völlig ignoriert.


      Mich können Hunde nerven, und mich können Kinder nerven. Warum kann ich das nicht auch durch Wortwahl zum Ausdruck bringen?


      Und mal ab von meinem geschilderten Erlebnis: So wie es unerzogene Hunde gibt, gibt es auch unerzogene Kinder, die, irgendwann mal erwachsen, auch nicht gerade zu den angenehmsten Zeitgenossen werden... falls die Eltern nicht gegensteuern.

    • Kinderverhalten vs. Hundeverhalten und andersherum. Entscheidend ist doch: Erzogen werden müssen beide und beide können sehr penetrant nerven, wenn die Halter vs. Eltern sich aus der Verantwortung ziehen.


      Und genauso wie man von mir erwartet, dass mein Hund sich benimmt und nicht bedrängt, genauso erwarte ich das u.a. auch von Kindern.


      Ins Restaurant bspw. geh ich um zu entspannen und zu genießen und nicht um verwöhnten Blagen wegen meines Köterchens behelligt zu werden.


      Fragen beantworte ich zwar gern, aber nervende Fragen und penetrantes Bedrängen, nur weil ich meinen Hund dabei habe muss ich mir nicht gefallen lassen.


      Hier sind dann die Eltern gefragt, die ihre Gören bitteschön wieder einfangen und ihnen in ihrem Verhalten Grenzen setzen.


      Ich möchte meine Freizeit und mein Essen nämlich auch genießen ohne Babysitter für wildfremde unerzogene und distanzlose Kinder spielen zu müssen, deren Eltern sich grad aus der Aufsichtspflicht entfernt haben und meinen andere Gäste könnten ja ihre Blagen betreuen. Weil man selbst möchte ja entspannen und genießen und bitte nicht wieder die "lieben" Kleinen zu angepassten und angemessenen Verhalten anhalten.


      Birgit


    • :gut: :gut:


      So sehe ich es auch. Kinder... alles schön und gut, aber es muß einfach auch Grenzen geben. Ein oder zwei Fragen kein Problem, aber dann vom Essen abgehalten zu werden, weil die Eltern ihren Hintern nicht hoch bekommen.... das ist einfach nur dreist.


      Da wären wir wieder bei dem allg. Thema "Rücksicht" - für manche gilt es ganz besonders und streng und für manch andere anscheinend selten bis gar nicht. Dabei ist es völlig unerheblich, ob Kind, Hund, laute Musik, oder sonst was.

    • Ihr habt alle die falschen Hunde....wenn fremde Kids auf meine Hunde zustuermen sind die Eltern da immer irgendwie auf Zack um die Kids zurueck zu traellern :D


      Allerdings nehme ich meine Hunde in keine Restaurants, Geschaefte etc mit, von daher komm' ich nicht in solche Situationen.

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