Collie/Sheltie aus dem Tierschutz schwierig ?

  • Hallo
    nachdem ich gestern ja im Tierheim einen Sheltie kennenlernen durfte und auch einige Collies früher kannte, stellte ich fest das die ja ehr (sehr) scheu und zurückhaltend fremden gegenüber. Das konnte ich auch schon bei früheren Begegnungen feststellen. Ich begrüsse es das die Hunde (scheinbar?) sehr auf ihre Familie fixiert sind.
    Aber wenn ich so einen adoptiere ist es nicht schwierig sein Herz zu gewinnen und ihn vieleicht auch irgendwann mal ohne Leine laufen zu lassen, ohne das er türmt.Klingt nach jahrelanger Arbeit.
    LG
    Chris

  • Das würde ich jetzt so nicht sagen, es kommt schon sehr auf die jeweilige Hundepersönlichkeit an. Ich selbst hatte jahrelang einen Collie, er war mein erster Hund und ich habe ihn im Alter von neun Jahren kennen gelernt - er war also nicht mehr der Jüngste. Zunächst war ich sein "Gassi-Mädchen"; der arme Kerl war vor der Familie, in der ich ihn erlebte, schon mindestens durch zwei weitere Paar Hände gegangen. Dennoch konnte ich nach ca. einem Monat, in dem ich zweimal in der Woche mit ihm lief, bemerken, dass er sich sehr eng an mich anschloss. Nach zwei Monaten konnte ich ihn ohne Leine laufen lassen, und er blieb bei mir. Nach ein paar Jahren konnte ich ihn, weil er inzwischen nicht mehr gewollt war, übernehmen und habe ihn bis zu seinem Tod mit sechzehn Jahren immer als einen sehr anhänglichen, treuen Hund erlebt, der anderen Menschen gegenüber zwar manchmal reserviert, aber nie scheu auftrat. Mir vertraute er recht schnell bedingungslos, ging mit mir an Orte, vor denen er sich eigentlich fürchtete (Bahnhof, Züge, Sportfest, wo's knallte). Das war auch von Vorteil, weil er die Menschen, die mir wichtig waren, sofort als "Freund" identifizierte.

    Des Weiteren habe ich im Tierheim schon etliche Colliemixe erlebt und auch betreut, zwei davon sogar von Null an erzogen, bis sie vermittelt wurden, und diese Hunde habe ich auch als freundliche, aufgeschlossene Tiere erlebt, die sich über jedes Bisschen Aufmerksamkeit freuten, das sie bekommen konnten. Mir haben es Collies angetan, weil sie sehr sensibel und klug sind; irgendwie bekomme ich zu Collies/Colliemixen sofort einen Draht. ;)
    Glaube mir, wenn es zwischen euch passt, ist es ziemlich egal, ob der Hund vor dir schon einen menschlichen Freund hatte. Bei vielen Tierheimhunden ist eine längere Eingewöhnungsphase notwendig, in der man einander beschnuppert und die Grenzen der neuen Beziehung erfährt und testet, das ist absolut unabhängig von der jeweiligen Rasse/den enthaltenen Rassen. Wir haben eine bunte Mischung aus zurückhaltenden, reservierten Hunden und vierbeinigen Menschenfreunden, die gleich jeden ins Herz schließen, der einmal vorbeischaut, bei uns im Tierheim sitzen, und bisher hat sich noch jeder unserer Vierbeiner an seine neuen Menschen angschlossen.
    Betrachte doch mal die vielen ehemaligen Straßenhunde aus dem Ausland, deren Halter sich im Forum tummeln. Auch diese früher total unabhängigen Tiere hängen in der Regel an ihrem Menschen. Also, nur Mut, und nimm dir im Idealfall die Zeit für ein paar Besuche mehr beim zukünftigen Traumhund, dann klappt das schon. ;)

  • Ich habe meinen kleinen Sheltie 6 Mal beim Züchter besucht und so richtig beachtet hat er mich nie.
    Klar, wenn ich ihn genommen habe hat er geschmust und auf meinem Schoß geschlafen. Aber wenn er eine Wahl hatte ist er lieber abgedüst und hat mit den anderen Hunden gespielt, oder ist zu seiner Züchterin gerannt.

    Jetzt ist er total auf mich fixiert. Richtig Sheltietypisch.

    Bei einem Sheltie aus dem Tierheim würde ich darauf achten, ob er bei allen scheu und super ängstlich ist. Also auch bei Pflegern und Hunden die er schon kennt, oder ob er nur bei Fremden zurückhaltend ist.

    So ein Sheltie begrüßt halt nicht jeden. Mein Kleiner freut sich tierisch wenn ich Besuch bekomme von Freunden die er schon gut kennt. Bei neuen Leuten guckt er nur.

  • Sag das mal meiner Maus :lol:


    Da ist sie total "sheltie-untypisch"!
    Sie rennt zu jedem hin, und will gestreichelt werden.
    Quasi nach dem Motto: "Hallo Welt, hier bin ich! Hab mich lieb!"

    Da ist es eher selten, daß sie nicht zu fremden Menschen läuft. :ka:

    Jeder Hund ist da anders.
    Es könnte sein, daß ein "scheuer" Sheltie im Tierheim sitzt, aber direkt beim ersten Blick hat es "Klick" gemacht. Und zwar auf beiden Seiten. Dann ist es sofort Euer Hund, und Ihr dürft sofort alles mit ihm machen, während alle anderen nicht zum Hund durchringen konnten.


    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • Alina haben wir auch aufgenommen, als sie schon etwas mehr als 4 Jahre alt war. Sie war anfangs auch eher skeptisch. Aber nach 2 Wochen war eigentlich schon ein fröhlicherer Hund zuerkennen, der aber immer noch nicht komplett vertraute. Das kam erst nach mehreren Monaten gänzlich, ist aber, so denke ich, normal.
    Gegenüber Fremden ist sie auch eher kritisch und möchte nicht direkt angefasst werden, schon gar nicht, wenn ich nicht direkt dabei bin.

    Man muss sich schon Zeit nehmen, gerade bei Hunden, die möglicherweise bereits schlechte erfahrungen gemacht haben.

    Aber wie _rapante_ schon schrieb: Auch Monty hat sich beim Züchter nicht direkt auf uns fixiert. Er war jedoch der, der am ehesten Vertrauen gefasst hat. So zeigt er sich jetzt auch. Er freut sich über jeden Menschen, der sich ihm zuwendet. Das heißt aber nicht, dass er denjenigen dann auch total mag.

    Die Erfahrung, dass Shelties eher zurückhaltend bei fremden sind, habe ich schon gemacht, als ich die ersten 4-5 Shelties damals kennengelernt habe.

    Das darf aber nicht abschrecken, denn die Bindung zu Alina ist heute sehr innig. Zurückhaltend und eher skeptisch ist sie aber weiterhin.

  • Zitat

    Es könnte sein, daß ein "scheuer" Sheltie im Tierheim sitzt, aber direkt beim ersten Blick hat es "Klick" gemacht. Und zwar auf beiden Seiten.


    Dann war der das nicht, der war erst da, dann kam ich zu ihm, dann ist er abgehauen. Ich war dann später nochmal da da kam er wieder aus seinen Haus, aber zurückhaltend interessiert irgendwie. Die anderen Hunde waren da teilweise völlig anders, die haben sich gefreut wollten gestreichelt werden und am liebsten gleich mit.
    Trotzdem oder deshalb war mir der Sheltie am sympathischsten
    _rapante_
    Ich weiss nicht ob man das vergleichen kann, dein Hund war ja ein Baby als er zu dir kam ich denke da sind die noch offener für alles

  • Zitat

    Dann war der das nicht, der war erst da, dann kam ich zu ihm, dann ist er abgehauen. Ich war dann später nochmal da da kam er wieder aus seinen Haus, aber zurückhaltend interessiert irgendwie. Die anderen Hunde waren da teilweise völlig anders, die haben sich gefreut wollten gestreichelt werden und am liebsten gleich mit.
    Trotzdem oder deshalb war mir der Sheltie am sympathischsten

    Der Aufenthalt im Tierheim ist für die meisten Hunde eine absolute Ausnahmesituation.

    Hund wird aus seinem Familienverbund gerissen und muss sich nun in einer völlig neuen Umgebung orientieren. Bei reinrassigen Hunden ist es wahrscheinlich, dass sie zuvor in einer Familie gelebt haben. Umso verwirrender die neuen Gerüche, das ständige Gebell, die vielen anderen Hunde ... und natürlich auch die Situation, die meiste Zeit alleine (oder mit einem anderen Hund) im Zwinger zu leben.

    Es gibt Hunde, die freuen sich trotzdem (oder gerade deshalb) über jeden Besuch. Es gibt aber auch Hunde, die ziehen sich eben erst einmal zurück. Es gehen auch nicht alle Hunde gleich mit dem Verlust um.

    In der Regel sagt dieses Verhalten aber wenig darüber aus, wie der Hund einmal mit seiner neuen Bezugsperson sein wird. Ist halt immer ein Überraschungspaket. Aber ich glaube, auch die scheuen Hunde schließen sich gerne an, wenn man ihnen nur etwas Zeit und Geduld entgegenbringt.

  • hallo,

    ich kenne einige shelties, die übernommen worden sind und vorher eher sehr zurückhaltend bis abweisend waren. ihren leuten gegenüber sind sie allesamt aufgeschlossen geworden. allerdings kann es schon sein, dass ein sheltie oder collie einiges an problemen mitbringt, wenn man sie übernimmt (beliebt ist z.b. das kläffen oder das fremdeln bei anderen leuten). man muss sich schon im klaren sein, dass da einiges an arbeit auf einen zukommt.

    selber habe ich den 2. sheltie aus der 2. zucht, jeweils als welpe übernommen. fairy war fremden gegenüber sehr aufgeschlossen und freundlich, hat sich aber nicht anfassen lassen (ist immer irgendwie busy an die seite getänzelt, hat dabei aber gestrahlt und zumindest der person gegenüber rübergebracht, dass sie sich fürchterlich freut). scout findet mit ihren 8 monaten noch alle menschen toll und umgarnt sie. ich finde das überhaupt nicht sheltieuntypisch, wenn man dem jungen sheltie nicht jeglichen kontakt mit anderen leuten verbietet bzw. den leuten das streicheln verbietet.
    geht man bei einem sheltie danach vor, dass niemand MEINEN hund streicheln darf, wird man tendentiell sicherlich beim sheltie eher einen hund kriegen, der fremden ausweicht.

    lg cjal

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