Hund nach dem Aussehen aussuchen?

  • ...ich kann mir schon vorstellen, das man sich einen Hund (aus dem Tierschutz) holt, der im ersten Moment hässlich aussieht (zB: durch eine/mehrere Behinderung(en); Krankheit etc.) - dies dann aus Mitleid mit der armen Kreatur, die es in ihrem "vorherigen Leben" schlecht hatte. Mit der Zeit gewöhnt man sich an den Anblick, und man findet schönes an seinem Hund, und sei es "nur" der Charakter, der das Aussehen überstrahlt ;)


    Der Normalfall ist das sicher nicht, aber auch das kommt vor :)

  • Ich kenne nen Boxer der gerade ein Zuhause sucht. Der ist so hässlich, dass er mir schon wieder gefällt. Wäre ich gerade auf Hundesuche würde ich ihn sofort nehmen, weil er noch dazu einfach toll ist.


    Ewok habe ich schon nur wegen des Aussehens besichtigt, allerdings wurde er als Schäferhund-Labrador-Mix verkauft, was ich für eine passende Mischung hielt. Ist er wohl nicht. Also hab ich nur Glück gehabt dass er trotzdem zu mir passt :D Er ist für mich optisch wie charakterlich mein absoluter Traumhund.

  • Ich muss zugeben, dass das Aussehen für mich schon vorerst recht wichtig ist und ich wohl erstmal sehe, ob mir ein Hund einer Rasse, die ich noch nicht gut kenne, optisch gefällt. Also nur für die Vorauswahl oder, wie bereits genannt, das Beuteschema sozusagen. Dann belese ich mich natürlich gleich über die charakterlichen und Wesenseigenschaften. Ich finde Border Collies und Huskies auch wunderschön, würde mir so einen arbeitswütigen bzw. extrem lauffreudigen Hund zur Zeit aber ebenso nicht zutrauen, wie viele andere hier. Den Gedanken kann man dann im Hinterkopf behalten, sich denken, dass man im Leben noch genug Zeit hat, einige Hunderassen zu halten und dass es vielleicht auch bei diesen irgendwann besser passen könnte.


    Ich wollte früher immer einen Labrador, bis ich letztes Jahr im Spätsommer hier im Forum die Fotos von einem weißen schweizer Schäferhund sah. Ich war aufgrund seiner Schönheit sofort verliebt in diese mir noch unbekannte Rasse, wusste aber vom Wesen noch nichts. Eine Stunde später war ein Buch bestellt und ich las alle Rassebeschreibungen und Erfahrungsberichte, die ich finden konnte. Nach wenigen Tagen war ich mir sicher, dass nicht nur das Aussehen passen würde, was ja in wenigen Sekunden entschieden war, sondern noch viel mehr auch das Wesen, das mir auch mehr zusagte, als das der Retriever. Jetzt habe ich im Dezenber meinen Traumhund gefunden und bin überglücklich mit meiner Entscheidung, ihn zu mir geholt zu haben :)


    Nun bin ich mir auch eigentlich schon sicher, dass in den nächsten Jahren noch ein zweiter Hund dazu kommen wird und auch da werde ich wieder bei der Rasseauswahl erst meine Augen und mein Herz entscheiden lassen, dann meinen Kopf und dann beim ersten Treffen alles zusammen. Es ist meine Idealvorstellung von der Hundehaltung, zwei Hunde zu halten, die jeden Tag miteinander interagieren, spielen und herumtoben können. Wenn ich Fynn mit anderen Hunden sehe, sieht er so verdammt glücklich aus. Das ist etwas, dass ich ihm wohl nie geben können werde, da er auch sein erstes halbes Jahr im Rudel mit 4 Hunden gelebt hat.


    Niemals würde ich mich aber vom Aussehen blenden lassen, nur weil dass eben das erste ist, das mich interessiert. Andererseits habe ich auch schon so viele unwiderstehlich Mischlinge getroffen, bei denen mir Rasse oder Herkunft egal gewesen wären und bei näheren kennenlernen, etwa im Tierheim, auch manchmal das Aussehen. Ich kann mir also auch gut vorstellen, mal etwas völlig anderes zu finden, als ich suche.

  • Für mich war wichtig, er soll nicht haaren. Damit fallen ja schon mal die meisten Rassen weg.
    Der Rest war dann nur noch der Süß-Faktor, der ausschlaggebend für die Auswahl war.

  • Oh Gott, nicht haaren. Das siebt wohl einige Rassen aus, aber du hast ja dann doch noch gefunden, was du gesucht hast ^^
    Mehr oder weniger süß sind doch fast alle Hunde, oder nicht? ;-) Naja, außer sie sind ausgewachsen kleiner als Katzen...

  • Och, der Kater meiner Freundin wiegt 11 kg, mein Hund bringt es auf stolze 6,5 kg.
    Ich find ihn trotzdem süß.
    Mein Männe hat früher immer rumgetönt: Ein Hund ist erst ein Hund, wenn er größer als ne Katze ist, hehe..
    Aber was stört ihn sein Geschwätz von gestern.

  • Ich habe nicht alles gelesen, möchte aber trotzdem etwas dazu schreiben.


    Zuerst: Wenn es nur das Aussehen gewesen wäre, wäre mein Ersthund ein Weimaraner gewesen... da aber zu der Zeit der Boom anfing und ich ständig überforderte Leute mit unausgelasteten Weimaranern sah, siegte die Vernunft. Auf meiner Suche nach einem Hund für mich fand ich einen Dalmimischling, den ich sehr ansprechend fand... die TS- Organisation war leider eine der Sorte, die einem gaaaanz tief in den A.... schaut und ich als Hundeunerfahrener Mensch war von der Vorgehensweise und dem Ton sehr abgeschreckt. Der Dalmatiner blieb aber im Kopf und so googelte ich munter los und fand nicht viel später meine Tia.


    Es hätte auch sehr schief gehen können, wäre ich ein Mensch, der sich unverantwortungsvoll verhält. Schließlich war ich auch erst 18, zog von Zuhause aus und dann gleich ein Hund...


    Es kommt immer auf den Menschen an. Auch wenn sich jemand einen Hund nur der Optik wegen aussucht, heißt das nicht, dass es schief gehen MUSS, wenn der Hund schwierig wird. Es gibt auch Menschen, die sich dann an die Arbeit machen und mit ihrem Hund die Probleme angehen.


    Mein Fazit ist deshalb: Egal, wie man zu einem Hund gekommen ist - man muss in schwierigen Situationen Einsatz zeigen, ob man das nun vorher wusste, oder ob es überraschend kommt! Wie eigentlich überall im Leben... Und da ist es auch egal, wie alt man ist. ;)

  • Da muss ich meinem Vorredner recht geben. Auch ein ganz ruhiger leichtführiger Jundhund kann sich noch stark im Wesen verändern. Man kann auch einen Border Collie finden, der mit 2 Stunden Gassigehen und etwas spielen ausgelastet ist und zu Hause ruhig ist. Das kann man ja auch nie ganz von Rassebeschreibungen abhängig machen. Jeder Hund ist anders.

  • Ich habe meine beiden in erster Linie nach dem Aussehen ausgewählt.
    Für mich stand fest, dass ich gerne eine Hündin wollte, sie sollte möglichst kurzes Fell haben, und da ich braune Hunde immer schöner fand, sollte es möglichst auch diese Farbe werden.
    Als die Schwester meines Seelenhundes (kuzrhaarig, braun, :hust: ) trächtig war und ich mich endlich dazu durchgerungen habe, mich für einen Hund zu entscheiden, habe ich einfach gehofft, dass unter den Welpen eben eine Hündin mit kurzem, braunen Fell sein würde.
    Es wurden dann zwei, die ich von Anfang an mehr als alle anderen Welpen im Blick hatte.
    Ich habe natürlich auch die anderne Welpen angeguckt, toll waren sie alle, aber es gab keinen, der so richtig rausstach. Auch bei den beiden braunen Mädchen hatte ich keine Favouritin, die hatten beide ihren ganz eigenen Charme.
    Phelan wurde es, weil ich sie mir gut an meiner Seite vorstellen konnte, ein Hund der alles mitmacht, egal ob ich in der Stadt wohne oder auf dem Land, ob ich auf einem Segelschiff oder dem Kajak unterwegs bin, ob mit vielen Menschen oder alleine. Dieser Welpe war einfach ein Durchschnittshund, der eben keine Extreme hatte und damit in alle Richtungen anpassungsfähig.
    Joda wurde es, weil sie mich nicht mehr losgelassen hat. Sie hat irgendwas in meiner Seele berührt, sie war von Anfang an etwas Besonderes. Zart und wild, ein bisschen ängstlich, ganz anders als ihrer Geschwister, so als ob sie nur aus Versehen in diesem Wurf gelandete war. Und dieser Blick!
    Sie ließ mich, nachdem ich mich für Phelan entschieden hat, einfach nicht mehr in Ruhe. Durch einen glücklichen Umstand, konnte ich sie auch zu mir nehmen (ich, die nie im Leben zwei Welpen aus einem Wurf haben wollte). Ich wusste, dass Joda der schwierigere Hund sein würde, der mich mehr fordern würde.
    Aber ich habe es nicht bereut!
    Ich finde es nicht schlimm, mit einer bestimmten optischen Vorstellung im Kopf, die beiden ausgesucht zu haben. Ich hätte mich, wenn's gar nicht gepasst hätte, auch gegen sie entschieden. Und ich war und bin bereit, an mir und meinen Vorstelllungen zu arbeiten, um mit meinen beiden Hunden, so unterschiedlich sie auch sind, ein stressfreies Zusammenleben zu gestalten.


    Liebe Grüße
    Nele

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