Armer Schäferhund... armer Chihuahua

Nein ich gehe sicherlich nicht so mit meinen Kunden und Mitmenschen um. Aber ich sehe, dass es von euch hier etwas falsch aufgefasst wird.

Ich habe die Frau mehrfach gesehen, sie hat es meiner Nachbarin bestätigt, dass sie nur zu diesen Zeiten geht (stand 1,5 Meter von den beiden entfernt), der Opa meines Freundes sieht sie auch oft und hatte sich gefragt, wieso die immer nur zu diesen Zeiten geht und hat auch schon beobachtet, das der Schäfi öfter mal einen drauf kriegt (da lege ich mich jedoch nicht fest, da ich es nru einmal gesehen habe)

WIr meine Nachbarin und ich, haben vorab schon desöfteren ein vernünftiges Gespräch mit ihr gesucht, leider vergebens und wenn sie mir dumm kommt dann komme ich ihr eben auch dumm. Denn ich muss mich bestimmt nicht beleidigen etc. lassen. Mehrfach ging meine Nachbarin freundlich auf sie zu. Dann ging ich vor der Auseinandersetzung auch noch mal auf sie zu und fragte sie ob sie an mir vorbei möchte, dann würde ich ihr gerne Platz machen, damit sie genügend Ausweichmöglichkeiten hat etc.

Es ist einfach eine seltsame Gestalt.

Sie wird sofort aggressiv und beleidigend, wieso sollte ich dann ruhig bleiben?
Klar habe ich in dem Falle vielleicht ein wenig überreagiert, aber wenn man immer nur Arschtritte bekommt und sich beleidigende Blicke und Sprüche anhören darf und man dann noch sieht wie sie dem Schäferhund mit dem Stock eins rüber zieht, dann kann man einfach nicht anders.

Ich kann dann nicht einfach weg schauen und mir mein Teil denken, wenn es um Gewalt geht.
Wenn manche hier das können, dann ist es deren Sache, genauso wie es meine Sache ist, wie ich mit dieser Frau nun umgegangen bin.

So nun kommt jedoch eine kleine Wende und zwar habe ich heute Morgen nochmals das Gespräch gesucht, da ich meine Fehler eingestehen kann und da vielleicht etwas hart reagiert habe.

Heute morgen kam sie mir entgegen und grüßte endlich mal *was mich sehr verwudnerte nach meiner Ansprache*
Ich habe euch jedoch auch nicht den ganzen Dialog hier aufgeschrieben, denn da wüsstet ihr vielleicht besser weshalb ich so reagiert habe, denn ihre Worte waren da auch nicht sehr angemessen.

Als ich sie zurück grüßte, blieb sie stehen und entschuldigte sich für ihre Beleidigungen letzte mal und ich ich für meine Beleidigungen. Sie hatte mir gesagt, sie hatte einen schlechten Tag und wollte nicht so persönlich werden (da ging es um mich, meine Hunde und meinen Sohn).
Ich entschuldigte mich im Gegenzug auch bei ihr und erklärte ihr wortwörtlich " Entschuldigen Sie, ich wollte Sie das letzte Mal auch nicht so angiften, jedoch haben wir nun mehrfach versucht, dass Gespräch mit Ihnen zu suchen und fühlten uns ein wenig veräppelt von Ihnen. Hier gibt es viele Leute die ihre Hunde sowas von heftig zusammenschlagen, dass man die Hunde schreien hört und deswegen bin ich immer sehr skeptisch, wenn mir jemand entgegenkommt und der Hund nicht mal an einem Busch schnuppern kann."

Sie " Ich kann es ja nachvollziehen, ich wohne hie rnoch nicht lange und der Schäferhund gehört eigentlich meiner Tochter, die hatte jedoch keine Lust mehr auf den Hund und drückte mir den aufs Auge. Nun stehe ich hier mit meinem Chihuahua und dem Schäferhund und habe schreckliche Angst, dass ich ihn mal nicht halten kann. Er macht zwar nichts bei anderen Hunden oder so aber eine Garantie übernehme ich dafür nicht. Deswegen trage ich auch meinen Chihuahua unter dem Arm, da ich Angst habe, das der Schäferhund ihn ausversehen umrennt oder vielleicht auch mal beißt. Meine Tochter, war mit dem Hund in einem Schäferhundverein und da wurde ihm das Gehorsam zwar beigebracht aber ich traue mir das nicht so zu."

Ich " Wieso haben Sie den Hund denn dann aufgenommen? Ich kann Ihnen raten vielleicht mal mit dem Hund nach hinten in den Wald zu kommen, da kann man die Hunde ableinen und so bekommt er mal den Kontakt zu Artgenossen. (Er wollte die ganze Zeit mit meinen beiden spielen). "

Sie" Ich weiß nicht. Würden Sie mich begleiten? Denn ich fühle mich im Umgang ziemlich Unsicher, ich denke Sie haben da vielleicht mehr Ruhe für."

Ich " Selbstverständlich würde ich sie begleiten. Wie wäre es wenn wir uns heute Abend treffen und dann mal gemeinsam eine Runde gehen?"

Sie " Können wir gerne machen, wann ist es Ihnen denn Recht?"

Ich" Da richte ich mich ganz nach Ihnen, nennen Sie mir eine Uhrzeit und ich werde dann hier auf Sie warten. Haben Sie eventuell eine Schleppleine? "

Sie " Schleppleine? Was ist das? (Uhrzeit ist abgemacht)

Ich" Ich bringe eine Schleppleine mit. Ich freue mich, dass wir doch noch in Kontakt gekommen sind, denn nichts anderes wollte ich die ganze Zeit. Ich bin gern bereit Ihnen zu helfen.

Sie " Da bin ich aber froh, vielleicht hätte ich einfach mal eher auf ein Gespräch mit Ihnen eingehen sollen, es tut mir wirklich leid und ich habe nur immer wieder Enttäuschungen von Menschen bekommen und bin seither sehr misstrauisch und eher ein Einzelgänger gworden"

Ich " Ja ich war ja auch nicht ganz fair und freue mich ebenfalls, dass wir es doch noch zu einem guten Gespräch geschafft haben. Alles weitere besprechen wir heute Abend, da ich meinen Sohn gleich füttern muss, muss ich nun nach Hause.

Sie " Essen Sie gerne Schokolade? ich würde Ihnen gern als Wiedergutmachung eine Kleine Aufmerksamkeit überreichen.

Ich" Ich esse zwar Schokolade, aber die größte Wiedergutmachung für mich wäre, wenn sie ihren Hunden mehr Freiraum lassen und mir zu hören und nicht auf die alte Schiene mit ihrem Schäfi umgehen.
Ich sage dann jetzt mal bis heute Abend.

So ich kann auch anders ;-)

Die Frau macht für mich einen etwas verschüchterten Eindruck, sie schaute sich auch immer sehr ängstlich um. Ich weiß nicht vielleicht hat sie sich ja von ihrem Mann oder so getrennt, der sie schlecht behandelt hat.

Ich bin echt gespannt, was heute Abend auf mich zu kommt. Wenn sie einmal redet, wird man sie gar nicht mehr los. ;-)

Ich denke, es haben sich beide Partein auf dem falschen Fuße erwischt. Aber nun hab ich sie endlich zu einem Gespräch bekommen und muss sagen, die Tochter weiß gar nicht was sie ihrer Mutter damit antut. Denn diese steht nru unter Stress. Sobald der Schäferhund ein Stück nach vorne ging, geriet sie in Panik und fing teilweise an an der Hand zu zittern aus Angst der würde los rennen oder sie umreißen.

Kleinigkeiten: Der Schäfi ist top fit, er ist einfach noch recht jung und möchte spielen. Der Chihuahua macht auf mich einen sehr verschüchterten Eindruck. Heute Abend werde ich mehr sagen können.

Mir tut die Frau echt leid, ich hoffe ich kann ihr die Angst ein wenig nehmen, denn so wie sie da stand (wie ein Haufen Elend) kriegt die sonst noch nen Herzinfakt.

LG
Lisa

So nun komme ich grade von dem Jagdterrier und werde nun ein bisschen Zeit mit meinem Sohn und danach mit meinen Wautzis genießen (natürlich Menne nicht vergessen ;-) ) und dann los zu der Frau mit dem Schäfi....

Ja ich denke es lag ein bisschen an meiner Laune und auch an der falschen Auffassungs ihrer Blicke und Sprüche.

Aber Fehler sind da um gemacht zu werden und um hinterher daraus zu lernen ;-)

Werde euch heute Abend alles in Ruhe berichten....

LG
Lisa

So ich bin nun wieder zurück. Es war ein sehr amüsanten und unterhaltsames Treffen :-)

Möchte jemand mehr erfahren? Oder kann ich mir das Schreiben sparen, weil ich dann wieder nur Unterstellungen bekomme?

Bin gern bereit Auskunft zu geben und habe auch die Erlaubnis der Frau
LG
Lisa

Okay dann werde ich es mal so gut es geht versuchen nieder zu schreiben.
Für die die es nicht interessiert gibt es ja den "Zurück" Button...

Also wie oben schon geschrieben traf ich mich mit der Frau an dem vereinbarten Treffpunkt.
Meine beiden Chaoten durften auch mit, da ich mir ja sicher war, das der Schäfi lieb zu anderen ist.

Die Frau kam wirklich mit einer Tafel Schokolade auf mich zu und rief schon vom weiten : " Kann ich so gehen? Ich habe auch diesmal extra für beide Hunde eine Leine, alte Klamotten an und bin nun start klar, natürlich nur wenn ich so geeignet bin"
Ich musste richtig grinsen, denn da merkte man, das es eigentlich eine super nette und lustige Frau ist, die sich ganz tief hinter einer Mauer versteckt.

Wir gingen also zu einem nicht sehr belebten Ort (auf eine eingezäunte Wiese) und ich beobachtete die beiden ganz genau. Ab und an gab ich ihr mal wieder Tipps oder holte sie aus ihren Verkrampfungen heraus (da merkte man sofort, das die Angst wieder kam. Sobald ein anderer Hund kam war sie wie tot). Ich fragte sie was der Chihuahua machen würde wenn sie ihn mal von dem Arm lassen würde. Ohne zu antworten ließ sie ihn runter schaute mich an und sagte " Sehen sie selbst, der will eigentlich nur spielen"

Chihuahua beschäftigte sich mit meinem kleinen Luke und Amy rief ich zu mir, da der Chihuahua etwas unsicher war wie er sich verhalten sollte, jedoch hinterher wunderbar spielte.

Ich erklärte ihr, wobei se achten sollte wenn sie den Kleinen Wuffi mit größeren Spielen lassen sollte, riet ihr nach einer Weile mal die Schleppleine an dem Schäferhund zu klicken und sie ließ ihn ein wenig herum schnüffeln und laufen. Man sah die Freude des Hundes, wie sehr er sich wohl danach gesehnt hatte. Irgendwann übergab die Frau mir die Leine und ging zwei Schritte weg, ich wusste erst nicht was los war, doch dann als sie sagte ich muss kurz eine rauchen um etwas runter zu kommen ließ ich ihr Zeit sagte ihr dann aber sie solle den Hund im Auge behalten und einfach mal zu gucken. Der Schäfi ist super abrufbar, beherrscht alle Grundkommandos und ist einfach ein junger verspielter Kerl.

Die Frau erzählte mir viel aus ihrer Vergangenheit, ihren voherigen Hunden (meist kleine Rassen) und von ihren Ängsten. Ich möchte dies nicht genauer schildern, da es sehr privat ist. Aber ich kann euch sagen, die Frau kann einem echt leid tun.

Der Schäfi hatte so einen Spaß und auch der Chihuahua taute immer mehr auf und da kam von ihr der Spruch aus dem Hinterhalt " Ach Lisa, das macht mich grade richtig glücklich. Ich sehe die Hunde haben Spaß und ich kann mir eine Rauchen ohne das mir vor lauter Anspannung die Muskeln weh tun" und lachte dabei.

Man merkte immer mehr, das sie im Umgang sicherer wurde und hat mich viel gefragt. Ich habe ihr gesagt, das sie unbedingt darauf achten sollte, das sie ihre Unsicherheit ablegen muss, denn das überträgt sich auf den Hund.

Wir gingen drei Runden auf dem gesamten Platz (der ist sehr sehr groß) und der Schäfi (ein toller Kerl, den würde ich sofort klauen) lief hinterher mit meiner Hündin ohne Leine. Mein kleiner fand den Schäfi zu groß und orientierte sich an dem Chiahuahua.

Ihr hättet die Frau sehen müssen man sah ihr richtig an wie ihr hunderte Steine von dem Herzen fielen. Sie fing immer mehr an zu strahlen und machte zwischendurch auch immer mal Witze.

Zu dem Schäfi:
Ich habe sie gefragt wie es denn jetzt aussieht, wieso sie ihn hat und ob er bei ihr bleiben soll oder wie sie sich das nun in Zukunft vorstellt.
Sie "Meine Tochter wollte ihn ins Tierheim geben, das konnte ich jedoch nicht haben und habe ihr gesagt sie soll mir ihn geben. Als ich ihn aufnahm hätte ich mich im gleichen Moment erschießen können, denn ich habe keinerlei Erfahrung mit Schäferhunden, hatte noch nie einen großen Hund und fühlte mich von vorn herein überfordert. Aber jetzt wenn ich sehe wie lieb er eigentlich ist und das er sich super wieder zu mir rufen lässt, werde ich ihn auch weiterhin bei mir behalten."

Also Hundi bleibt bei Frau und Frau hat nun zwei Hundis und fühlt sich schon viel besser und sicherer im Umgang mit den beiden.

Der Schäferhund ignoriert den Chiahuahua in der Wohnung völlig und auch draußen ließ er ihn komplett in Ruhe.

Achja die Schokolade die sie mir schenkte, war nach 10 Minuten platt :-) Die haben wir uns geteilt.

Wobei ich sagen muss ich glaube sie hat einige Stücke mehr gegessen *hihi* -Nervösität.

Es ging eine ganze Weile so weiter (möchte nicht jedes Detail nun nieder schreiben... Und auch nicht alles was wir geredet haben, getan haben, was ich ihr geraten habe etc. Denn das würde den Rahmen glaub ich sprengen.

Ich kann euch nur so viel sagen, die Frau ist eine super liebe, sie weiß das ich öffentlich hier im Forum über sie geschrieben habe und sie möchte nun, dass wir uns täglich treffen, damit sie sicherer wird und das nicht hinterher auf die Hunde überträgt.

Achja sie lief auch zusätzlich immer nur morgens und abends weil wohl mehrere Rentner etc. sie im Park angemacht haben, das ein Schäferhund hier im Park nichts zu suchen hätte und sie sich mit einer BEstie verziehen soll. Es ist eine Frau die sich solche Sachen sehr zu Herzen nimmt, weil sie ja selbst unsicher ist.

Sie hat auch heute gemerkt, das Konsequenz zum Ziel führt, denn der Schäfi sammelte Stöckchen und gab diese nicht wieder her, doch das hat auch geklappt.

Ich hättet dabei sein müssen, man kann das alles so schlecht schreiben. Denn ich weiß nicht ob ihr nun den ganzen Zusammenhang versteht !?!?! Aber wenn nicht könnt ihr ja auch fragen *hehe* !

Die Frau kann lachen, die Frau verliert ihre Angst und die Frau hat ne Menge Scheiss hinter sich den ich keinen Wünsche und lebt in ständiger Angst.

Morgen hat sie mich zu Kaffee und Kuchen eingeladen und danach wollen wir dann eine Runde laufen mit den Hunden. (Werd ich meinen Sohnemann mitnehmen, sie liebt Kinder nämlich und ich kann ja immer erst ab 18 Uhr ohne Kind mit den Hunden. Aber mein Sohnemann ist ja pflegeleicht.

LG
Lisa

PS: Es kann sein, das die Frau sich hier auch anmeldet sie hat gesagt sie schaut mal ob sie das hinbekommt.

Zitat

Lisa, du bist doch Trainerin?

In NRW ist BuS bis Mitte Juli. Oder gibt es in Waltrop ein Hundeauslaufgebiet?

Grüße, Harmke

Es ist nicht direkt im Wald, man trifft sich nur eben im Wald ;-) Wir waren auf einer eingezäunten Wiese die direkt neben dem Wald liegt und die ich ab und an mit Erlaubnis benutze.

LG