Wie mit einem total freudigem Hund üben?

  • Hallo :smile:


    Mein Freund und ich wollen jetzt öfter mal mit dem Hund seines Opas Gassi gehen. Der gute heißt Benno und ist 3 oder 4 Jahre alt.


    Mal kurz zur Vorgeschichte:
    Benno kommt aus dem Tierheim. Er soll vorher von seinem Besitzer ziemlich verprügelt wurden sein und das merkt man ihm ganz eindeutig an!


    Sobald man auf ihn zu geht oder die Hand hebt duckt er sich erst, zieht die Ohren an und legt sich dann hin.
    Er ist aber absolut lieb, wirklich unglaublich lieb, neugierig und sowas von liebebedürftig.
    Wenn man sich hinsetzt springt er einem sofort auf die Beine, legt sich auf den Schoß und will gestreichelt werden. Und er will einen immer abschleckern :roll:
    Er liebt es ausgiebig geknuddelt zu werden und genießt es sichtlich.
    Er ist so toll, und dass obwohl er so wahnsinnig schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht hat...


    Nun wollte ich auch ein bissel mit ihm Üben. Er hat extrem viel Power,aber trainiert oder so wird nicht übelst mit ihm.
    Er ist leider einfach der Hofhund...


    Auf jeden Fall freut er sich immer so dermaßen, dass man mit ihm nicht üben kann :/ An der Leine springt er rum, beißt in die Leine, sobald er zieht und merkt dass es am Hals eng wird, springt er zurück...
    Er ist die ganze Zeit über total aufgeregt vor Freude.
    Wenn man sich hinhockt um was zu üben sitzt er maximal 3 Sekunden später auf dem Schoß.


    Heute hat er schonmal Leckerlies genommen. Als ich mit ihm das erste mal gespielt habe, wusste er nichts damit anzufangen, hat sie in den Mund genommen und wieder fallen lassen.
    Oder weggeschleppt und dann alleine in einer Ecke inspiziert.


    Habt ihr Tipps?


    Das ist er übrigens:


    liebe Grüße!

  • Ein Münsterländer oder Münsterländer-Mix? :???:


    Wieso soll er denn zum Üben an die Leine?? ;)
    Er ist ein Hofhund, dann ist er es doch wahrscheinlich gewöhnt, dass er den ganzen Tag ohne Leine rumläuft, oder?


    Wenn Du ihn "nur" beschäftigen möchtest, dann könntest Du mit dem Futterbeutel/Dummy arbeiten.


    Oder möchtest Du richtig mit ihm trainieren?

  • Ja ich denk es ist ein Münsterländer.


    Er kam an die Leine,weil wir eigentlich ein Stück mit ihm gehen wollten und mein Freund meinte, dass sein Opa jeden Tag mit ihm lange Fahrrad fährt und da muss er ja eigentlich auch an der Leine laufen...
    ( :hust: )


    Und er ist auch noch nicht sooo lange bei seinem Opa. Hätte ja sein können, dass ers vom TH gewöhnt ist.


    Naja, richtig trainieren eher nicht, ich seh ihn vllt 1-2 die Woche. Heut hab ich mit ihm zb. Sitz geübt, das ist ja nicht schwer.

  • Ich würd für den Anfang einfach mal ganz einfachste Dinge mit ihm üben, die auch dazu führen, dass man etwas ruhiger sein muss.


    Ein Hund, der Impulskontrolle nie gelernt hat, kann ja nicht ahnen, dass er nicht aufdrehen soll. Die ersten Lektionen meines Gassihundes, der sowas auch nie kennengelernt hat und vor Begeisterung nur so übersprudelte waren so banale Dinge wie Sitz (und das Warten auf die Auflösung, anfänglich nur Millisekunden, später dann länger).


    Wichtig ist, dass man einen Mittelweg findet, dass der Hund einerseits die Begeisterung auch einfach mal ausleben darf (ein paar Zerrspiele bei denen man auch ein wenig rennt sind toll, da kann man bei vielen Hunden relativ einfach unterbrechen/abbrechen, indem man loslässt und nix mehr macht), andererseits aber auch mal lernt, kurz abzuwarten.


    LG Henrike

  • Versuch einfach so viel Ruhe wie möglich, beim Üben reinzubringen.


    Ausserdem glaube ich der Kerle braucht entsprechende Kopfarbeit, denn ich seh auf dem Foto kein Hofhund, sondern einen Jagdhund (Münsterländer). Lass ihn doch Dinge suchen oder Apportieren, das ist eine Sache die er beim Opa bestimmt nicht hat und bringt auch ein bisschen Abwechslung :gut:

  • Ich meine, wenn du mit ihm an der Leine üben möchtest sollte das erste Trainingsziel sein dass man an der Leine nicht so rumspringt. D.h. den Hund anleinen und einfach mal abwarten, gar nichts machen. Irgendwann wird er sich wundern warum so gar nichts weitergeht und (hoffentlich) kurz innehalten. Das wird dann richtig belohnt. Vielleicht hat er die Leine bisher nicht kennen gelernt. Dann ist das für den Anfang genug. Ich würde jetzt am Anfang auch auf alles verzichten, was ihn wieder so hochdreht und lieber an Ruhe, Impulskontrolle und Vertrauen arbeiten.


    Liebe Grüße


    Conny =)

  • Hat er ein Geschirr? Vielleicht hilft das erst mal, weil er damit ggf. noch keine schlechten Erfahrungen gemacht hat?


    Ich würde zuerst ruhige Dinge mit ihm machen, wo er sich konzentrieren muss, das machen wir mit unserem Hund gerade auch. Du könntest z.B. Futter ins Gras werfen und auf "geh schnüffeln" darf er danach suchen oder du nimmst ein Leckerchen in die Hand, so dass der Hund es auch sehen kann und sagst "Lauern". Der Hund wird erst mal rumwuseln, weil er das Futter haben will, aber irgendwann wird er ruhig stehen oder sich gar hinsetzen und das Leckerchen in deiner Hand fixieren. Erst dann lobst du ihn und wirfst das Leckerchen ins Gras/auf den Weg, so dass er es durch das Schnüffeln aufspüren kann. Wenn er mit Leckerchen noch nichts anfangen kann (was ich an sich schon grausig finde), könntest du auch gekochte Hähnchenbrust, Wurst- oder Käsewürfel nehmen und dann langsam auf Leckerchen/Futter umstellen.


    Eben so fein könntest du mit ihm mit dem Futterdummy üben. Da wird er dann die Erfahrung machen, dass sich mit dir zusammen zu arbeiten lohnt und Spaß macht und er fürs Bringen des Dummys noch eine supercoole Belohnung bekommt.


    Ich hab ja keine Ahnung, ob der Hund auch schlechte Erfahrungen mit der Leine gemacht hat oder einfach nur reinbeißt und rumspringt, weil er es nicht kennt. Bei diesen Übungen könntest du die Leine einfach ans Geschirr machen und sie einfach auf dem Boden belassen. So würde der Hund im Falle der schlechten Erfahrung lernen, dass "Leine dran" nicht böse ist, sondern einfach auch ganz neutral sein kann.


    Wir haben die Leinenführigkeit bissl anders aufgebaut, als es hier im Forum geraten wird. Kurz bevor die Leine sich spannt sage ich "Leine" und wenn Bruno dann beginnt zu ziehen gehe ich einige Schritte rückwärts, bis er mir freiwillig folgt. Dann gehe ich wieder vor und dann bei lockerer Leine wird gelobt. Mittlerweile reicht ein "Leine" und er weiß, was er zu tun hat und kennt die Konsequenz, also eine angemeldete Strafe, wenn er nicht aufpasst. Ich erwarte aber auch noch kein perfektes an Leine laufen, also dass er seinen Radius permanent und unabhängig der Umweltreize selbst einschätzen kann, er ist eben auch noch ein Junghund.


    In die Leine beißen haben wir ignoriert, hat jedenfalls bei uns super geklappt. Wenn es nichts bringt, würde ich einfach stehen bleiben und gar nichts tun, bis er aufhört und dann kräftig loben!


    Aber ich bin auch kein Profi, eben nur Hundehalterin. ;)

  • Ich bin auch kein Hundeprofi, aber anhand Deiner Beschreibung hört es sich eher nach einem sehr unsicherem Hund an. Er hüppelt aufgeregt um Euch rum, weil er mit dieser Situation nicht umgehen kann, nicht weiß, was von ihm erwartet wird und wie er sich verhalten soll; also beschwichtigt er aus seinem Stress heraus übermäßig.


    Wie die anderen schon sagten, sollte er erst einmal lernen, ruhiger zu werden. Oder besser gesagt, Ihr solltet erst einmal lernen, wie Ihr ihm vermittelt, dass Ihr souveräne HH seid, die die Situation völlig im Griff habt, auf dass er nicht mehr gestresst reagieren muss.


    Aus der Ferne kann man natürlich nicht wirklich Tipps geben, da man eigentlich den Hund und Euch vor Ort mal gemeinsam sehen müsste. :???:


    Ich würde damit anfangen, ganz gelassen in der Gegend rumzustehen ohne ihn anzuschauen (und zwar aufrecht und mich auf gar keinen Fall hinhocken), sogar in die Luft gucken und mich immer ein wenig von ihm weg drehen, solange Benno aufgeregt um einen rumwirbelt.


    Anfangs ist er dabei sicherlich völlig irritiert, lässt sich sonstwas einfallen, um Eure Aufmerksamkeit zu bekommen, was aber alles weiterhin gelassen ignoriert werden sollte.


    Und wenn er dann auch nur eine Millisek. von Euch ablässt und ein wenig entspannt, d.h. alle Pfötchen sind auf dem Boden, die Schnauze berührt Euch auch nicht mehr und er schaut Euch nur noch fragend an oder beschäftigt sich sogar mit etwas anderem, wird er beachtet und mit einem ruhigem und freundlichem Ton inkl. Leckerlie belohnt.


    Wenn das klappt, dann würde ich das Training anhand der Tipps meiner Vorschreiber weiter ausbauen.

  • ich find es toll dass Du ein paar Sachen mit ihm machen willst! :gut:


    Die Freude wuerd ich ihm nicht nehmen wollen, eher sanft in die gewuenschte Richtung leiten.
    Allerdings hoert sich Einiges auch nach Beschwichtigung an. Ruhig an die Sache gehen und mit der Zeit wird er sicherer werden.


    Eigentlich ist so ein Fall auch toll - anstatt mit Leckerlis kannst Du Deinen Vertreter mit Zuneigung und Streicheln belohnen.


    (das sollte mir mal passieren :D )

  • Danke für eure Antworten! :smile:


    Wenn ich ihn das nächste mal besuche, werd ich versuchen einiges umzusetzen :smile:
    Ich kann leider nicht jeden Tag mit ihm trainieren und ich werd für ihn bestimmt auch nicht der souveräne HH, wenn wir uns nur selten sehen.
    Sein Herrchen ist jetzt auch wieder da, die waren im Urlaub...Und die müssten ja eigentlich das meiste mit ihm machen.


    liebe Grüße

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