*Zeigen und Benennen*

  • Hallo zusammen,

    was macht man eigentlich, wenn auf einem Fußgängerweg frontal ein Hund auf Angie zukommt und sie sich einfach auf den Boden wirft und den anderen Hund fixiert? Man bekommt die Gute dann einfach nicht mehr umgelenkt. Sie steht nicht auf, reagiert nicht mehr auf Rufen oder ähnliches. Sie liegt nur da, wartet ab, zittert und wenn der Hund dann bis auf ein paar Meter rangekommen ist springt sie auf und zum Hund hin.

    Irgendwie ist das Verhalten echt ungünstig, zumal man sobald sie den frontal kommenden Hund gesichtet hat, auch kaum noch die Straßenseite wechseln kann... sie fixiert und schmeißt sich halt während des Laufens/Ziehens auf die Straße. Dieses Verhalten hat sich irgendwie in der letzten Zeit verstärkt und kann ganz schön nervenaufreibend sein.

    Ist der Hund aber z.B. auf der anderen Straßenseite, klappt Z&B doch recht gut. Nur wehe der kommt frontal auf Angie zu... dann ist geht garnix mehr.

    Ich habe mich da schon belesen und viele empfehlen da "Hinterher ziehen" oder "Blickfeld verdecken", aber das wird beides bei unserem Sensibelchen nach hintenlosgehen, das weiß ich schon. ;)
    Hat jemand von euch mit so einem Verhalten und Z&B Erfahrungen gemacht oder habt eventuell Tipps zum Händeln der Situation?

    Liebe Grüße und danke im Voraus,
    Maja

  • Ich hab was passendes zu Deiner Frage auf Seite 75 geschrieben :D

    In der Futtertube ist derzeit ein Püree aus Hundewurst, Quark oder Joghurt und als "geschmacksgebende Komponente" das Öl aus einer Sardinendose :roll:

  • Also, ich muss sagen, in "gemäßigten" Situationen(Hunde, die nicht sonderlich aufregen, weiter weg sind, Hunde, die man freilaufend trifft...) klappt es ganz gut. Allerdings komm ich mir in den "Kläffsituationen" echt etwas doof vor. Hund kläfft und knurrt und ich stehe daneben und clickere. Hätte ich das vor ein paar Wochen gesehen, hätt ich mir gedacht: "Was macht die Alte da, ist die bescheuert?" Und dann versuch ich halt noch dem Hund LEckerlies beizuweichen. So ein wenig hab ich schon noch die Befürchtung, er fühlt sich dann in seinem Kläffen und knurren bestätigt.
    Hat es jemand von euch schon so gemacht und Erfolg gehabt, auch mit dem reinclicken in Kläffsituationen?

  • Shoppy soweit ich weiß :D

    Wenn möglich, würde ich aber immer versuchen, ein "Kippen" des Hundes irgendwie zu verhindern.
    Denn wenn er kippt, ist er nicht mehr denk-/ lernfähig. Mit Deinen Clicks versuchst Du ihn durch eine konditionierte emotionale Reaktion (die beim Click absolut postiv ist), wieder in den denkfähigen Zustand zurückzubringen (Shoppy, korrigier mich, wenn ich falsch liege!).

    Als Management, um das Erregungsniveau soweit unten zu halten, kenne und nutze ich: Entspannungssignal, Geschirrgriff und "erweiterter Geschirrgriff" (zwangsweises Mitnehmen um einen größeren Abstand zu bekommen). Alternativverhalten und positives Abbruchsignal würden auch gehen :smile:

  • Zitat

    Shoppy soweit ich weiß :D
    Als Management, um das Erregungsniveau soweit unten zu halten, kenne und nutze ich: Entspannungssignal, Geschirrgriff und "erweiterter Geschirrgriff" (zwangsweises Mitnehmen um einen größeren Abstand zu bekommen). Alternativverhalten und positives Abbruchsignal würden auch gehen :smile:

    Öh...das alles habe ich aber nicht. Und ich würd jetzt mal behaupten, ein Entspannungssignal, dass in so einer Situation sitzt, müsste ja bombenfest sein. Unser stärkstes Signal ist momentan nunmal der Clicker. :verzweifelt:

  • Ja, da meine Hündin schon sofort im Kreischender-Lenkdrachen-Modus war, wenn nur ein fremder Mensch Kilometer entfernt am Horizont auftauchte, musste ich anfangs immer ins wildeste Gepöbel reinclickern. Wir haben in den vergangenen 2 Monaten damit RIESEN Fortschritte gemacht. Leute auf mehr als 50 m Entfernung interessieren meist garnicht mehr. In 10-20 m Entfernung klappt's eigentlich immer mit Z&B ruhig und in den letzten 2 Wochen konnten wir häufig ruhig in nur 2-5 m Entfernung passieren. Mega!

    Ich hab aber anfangs wirklich versucht nur noch Menschen in weiter Entfernung zu sehen und nähere Begegnungen zu vermeiden. Sprich auf einsame Feldwege gefahren mit weiter Rundumsicht. Dann bin ich mit Stielaugen permanent die Gegend absonden rumgelaufen, um am Horizont auftauchende Menschen VOR meinem Hund zu sehen. War da jemand, habe ich dann möglichst unauffällig mit Stielaugen meinen HUND beobachtet, um sofort in den ersten Sekundenbruchteil Clickern zu können, in dem sie den Menschen dann bemerkte. So habe ich's dann geschafft ziemlich oft das komplettausrasten zu verhindern. Sofortiger Click VOR dem Ausrasten und dann die c&b-Rate erstmal ohne Benennen ins unermessliche geschraubt. Das Benennen hat meinen Hund anfangs eher extra hochgefahren, da hab ich das anfangs weggelassen.

    Nachdem der Anfang so erstmal geschafft war, waren bei uns ganz schnell Fortschritte zu sehen. Nach 1 Woche konnte ich dann (immer noch auf diese großen Entfernungen) mit dem Benennen anfangen, weil Hundi zunehmend ruhiger blieb.

    Ich hoffe, das hilft dir etwas, vielleicht kannst du euren Alltag ja auch entsprechend umbauen.

    LG Lily und Happy

  • Zitat

    Ja, da meine Hündin schon sofort im Kreischender-Lenkdrachen-Modus war, wenn nur ein fremder Mensch Kilometer entfernt am Horizont auftauchte, musste ich anfangs immer ins wildeste Gepöbel reinclickern. Wir haben in den vergangenen 2 Monaten damit RIESEN Fortschritte gemacht. Leute auf mehr als 50 m Entfernung interessieren meist garnicht mehr. In 10-20 m Entfernung klappt's eigentlich immer mit Z&B ruhig und in den letzten 2 Wochen konnten wir häufig ruhig in nur 2-5 m Entfernung passieren. Mega!

    Ich hab aber anfangs wirklich versucht nur noch Menschen in weiter Entfernung zu sehen und nähere Begegnungen zu vermeiden. Sprich auf einsame Feldwege gefahren mit weiter Rundumsicht. Dann bin ich mit Stielaugen permanent die Gegend absonden rumgelaufen, um am Horizont auftauchende Menschen VOR meinem Hund zu sehen. War da jemand, habe ich dann möglichst unauffällig mit Stielaugen meinen HUND beobachtet, um sofort in den ersten Sekundenbruchteil Clickern zu können, in dem sie den Menschen dann bemerkte. So habe ich's dann geschafft ziemlich oft das komplettausrasten zu verhindern. Sofortiger Click VOR dem Ausrasten und dann die c&b-Rate erstmal ohne Benennen ins unermessliche geschraubt. Das Benennen hat meinen Hund anfangs eher extra hochgefahren, da hab ich das anfangs weggelassen.

    Nachdem der Anfang so erstmal geschafft war, waren bei uns ganz schnell Fortschritte zu sehen. Nach 1 Woche konnte ich dann (immer noch auf diese großen Entfernungen) mit dem Benennen anfangen, weil Hundi zunehmend ruhiger blieb.

    Ich hoffe, das hilft dir etwas, vielleicht kannst du euren Alltag ja auch entsprechend umbauen.

    LG Lily und Happy


    Meinen Alltag umbauen kann ich so nicht, aber es hilft schonmal und macht Mut. Ich beschreib mal kurz unsere Wohnsituation(ungünstiger geht´s kaum für Mensch und Hund :muede: ):
    riesen Hochhaus-Komplex, 16. Stock, also gezwungen immer Aufzug zu fahren. Sancho wurde hier auch schon desöfteren von andern Hunden angefallen, als wir entweder vorm Aufzug standen oder im Aufzug waren. Auch vor der Tür sind meist irgendwelche Hunde. Das heißt also, im Aufzug wenn die Tür aufgeht, kann es sein, dass einer von Sancho´s Kandidaten direkt Auge in Auge mit ihm steht. Und beim aus der Haustür rausgehen auch. Vermeiden kann ich dies nicht. Ich werde versuchen, vorm ausrasten zu clicken, aber das wird nicht einfach, weil man quasi einen Rumdum-Blick bräuchte. Wenigstens ist es wieder wärmer und mir fallen nicht mehr die Flossen ab mit Leine, Clicker und Leckerlie. Ich konnte auch schon Sancho´s wirklich aller ärgsten Feind aus Entfernung clickern. Also, ich denke, es wird.

  • EY, Ihr alle!! Ihr dürft nicht so viel schreiben, wenn ich mal zwei Tage am Stück keine Zeit habe *schimpf* ;)


    Zitat

    Hallo zusammen,

    was macht man eigentlich, wenn auf einem Fußgängerweg frontal ein Hund auf Angie zukommt und sie sich einfach auf den Boden wirft und den anderen Hund fixiert? Man bekommt die Gute dann einfach nicht mehr umgelenkt. Sie steht nicht auf, reagiert nicht mehr auf Rufen oder ähnliches. Sie liegt nur da, wartet ab, zittert und wenn der Hund dann bis auf ein paar Meter rangekommen ist springt sie auf und zum Hund hin.


    Ich nehme mal an, man konnte nicht ausweichen und der Hund war freilaufend?

    Man könnte folgendes machen:
    Emergency U-Turn (Signal zum Umkehren geben, umdrehen, losgehen, Hund so sanft es geht mitnehmen - möglichst freiwillig, nötigenfalls eben ziehen.


    Oder: Sich daneben hocken (was mein Knie total Sch*** findet...) und Z&B dann eben mit einem liegenden Hund spielen - und vermutlich mit allerallerhochwertigstem Futter direkt vor die Nase gereicht. Es könnte je nach Hund aber sein, dass das nicht genommen werden kann - dann eben "nur" loben nach dem Clicken.
    Damit es da dann nicht zum "loshampeln" kommt, könnte man am Geschirr festhalten. Das würde ich aber nur machen, wenn der andere Hund angeleint ist, und dann von dessen Halter nicht direkt hingelassen wird. Ist der Hund freilaufend oder an einer Flexi, kriegt der Hund eben so viel Leine wie möglich, um sich möglichst frei zu bewegen, wenn er es dann MUSS. Denn er muss...

    Hängt da ein Mensch an dem anderen Hund an der Leine, dann "verlange" ich von dem, dass der entsprechend weit weg bleibt. Ich frage nicht, und bitte auch nicht mehr, ich "befehle". "Halten Sie Ihren Hund auf Abstand"

    Einfachse Sätze, notfalls wiederholen, vielleicht mit anderer Wortwahl, als würde man mit VP reden. Denn die, die sofort und richtig reagieren sind derartig in der Minderheit, dass es eben tatsächlich meistens eine VD-Begegnung ist, bei denen das Gegenüber irgendwas besser weiß, und diskutieren will.
    Wenn der Hund dann losbrüllt, kann man dann nämlich sagen: "DAS IST IHRE SCHULD!!", weil es nämlich stimmt....
    Nicht diskutieren. nicht bitten, nicht nett fragen. Verlangen und anschließend beschuldigen und dann den Hund loben.


    Zitat


    Irgendwie ist das Verhalten echt ungünstig, zumal man sobald sie den frontal kommenden Hund gesichtet hat, auch kaum noch die Straßenseite wechseln kann... sie fixiert und schmeißt sich halt während des Laufens/Ziehens auf die Straße. Dieses Verhalten hat sich irgendwie in der letzten Zeit verstärkt und kann ganz schön nervenaufreibend sein.

    Die Phase hatte ich mit dem Gandhi auch - er ist nicht mehr richtig losgebrettert (nur noch bis ans Ende der Leine) ist da aber festgefroren und ließ sich nicht bewegen - DAS hätte dann losbrüllen ausgelöst. Gut - wenn er dann mitten auf der Straße stand, ist mir halt nichts anderes übrig geblieben, als ihn mit zu schleifen... muss dann eben sein.
    Für solche Situationen haben wir Richtungswechsel geübt, logischerweise erstmal OHNE Ablenkungen.
    Es ist so verdammt wichtig, dass man auf seiner Strecke "Nothaltebuchten" kennt - Hauseingänge, Zufahrten, Lücken zwischen geparkten Autos, Lücke zwischen zwei Büschen... irgendwas, wo man "reinverschwinden" kann. Kreuzungen, wo man schnell hin zurück kann. Das kann man alles "grundlos" einfach zwischen durch mal machen - "Verschwinden üben".

    Ich hab hier auch schon mehrfach beschrieben, wie ich den Gandhi manchmal "wegstottere" - geh mal suchen ;D Tipp, hat was mit dem Geschirrgriff-Stopp-Signal zu tun *grins*

    Zitat


    Ist der Hund aber z.B. auf der anderen Straßenseite, klappt Z&B doch recht gut. Nur wehe der kommt frontal auf Angie zu... dann ist geht garnix mehr.

    Ich habe mich da schon belesen und viele empfehlen da "Hinterher ziehen" oder "Blickfeld verdecken", aber das wird beides bei unserem Sensibelchen nach hintenlosgehen, das weiß ich schon. ;)
    Hat jemand von euch mit so einem Verhalten und Z&B Erfahrungen gemacht oder habt eventuell Tipps zum Händeln der Situation?

    Liebe Grüße und danke im Voraus,
    Maja

    Das Sensibelchen-Problem kann man abdämpfen oder sogar zu einem tollen Trick umformen, indem man dafür jeweils ein Signal aufbaut:
    Ich habe ein Anküdingungssignal dafür, dass wir umdrehen (man kann ja erstmal umdrehen und zwei Schritte zurück gehen, bevor man dann die Straße überquert).

    Man kann auch "Mach Blind" als Trick aufbauen - genau genommen als "Stirn berührt Handfläche(die dabei den Augen die Sicht versperrt)"-Target. Das kann man entweder Free-Shapen, oder einfach "Ankündigen-Hand vors Gesicht-Clicken-Bestärken-Hand weg".

  • Zitat

    Also, ich muss sagen, in "gemäßigten" Situationen(Hunde, die nicht sonderlich aufregen, weiter weg sind, Hunde, die man freilaufend trifft...) klappt es ganz gut. Allerdings komm ich mir in den "Kläffsituationen" echt etwas doof vor. Hund kläfft und knurrt und ich stehe daneben und clickere. Hätte ich das vor ein paar Wochen gesehen, hätt ich mir gedacht: "Was macht die Alte da, ist die bescheuert?" Und dann versuch ich halt noch dem Hund LEckerlies beizuweichen. So ein wenig hab ich schon noch die Befürchtung, er fühlt sich dann in seinem Kläffen und knurren bestätigt.
    Hat es jemand von euch schon so gemacht und Erfolg gehabt, auch mit dem reinclicken in Kläffsituationen?

    Ich :D
    Klassische Konditionierung funktioniert immer ;D

    JA, es kann sein, dass er dann erstmal "Kläffen" als TRICK anbietet - aber DANN macht er das BEWUSST - und wenn er in der Lage ist, einen gelernten Trick anzubieten, ist er so "bei Bewußtsein", dass Du statt dessen einen anderen "Trick" abfragen kannst. Ob der Hund es "ernst meint" oder es als Trick anbietet wirst Du dann merken, denn es hört sich anders an, und sieht komplett anders aus (weshalb es auch der in der Situation auslösende "Gegenerhund" erkennt und dann entsprechend unaufgeregter drauf reagiert) - der Hund wird zwei drei mal "Wuff" sagen und dann bei Dir nachfragen, warum du dass denn nicht mehr clickst :hust:
    Unn genau so bekommt man das dann wieder weg, denn:
    Idealerweise clickt man vorher und sowieso clickt man hoffentlich sehr sehr sehr viel öfter "nicht kläffen" in solchen Situationen. Der Trick "nicht bellen" lohnt sich viel mehr als "bellen".

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