Hallo, nach fast 5 Monaten möchte ich mal wieder über Fusselchen berichten.
Letzter Stand war ja kurz vor Silvester und den Tag hatten wir super überstanden. Mittags waren wir noch 2 Stunden im Wald. Den Versuch einer Pipirunde am Abend, hatte ich dann wieder verworfen, er hätte wohl eh nichts gemacht. Um Mitternacht hatte er sich das erste Mal nicht verkrochen, lag im Flurkorb und als ich 30 Minuten später ins Bett ging, hatte sich Fussel unter der Decke eingedreht und so haben wir einfach alles weitere verschlafen.
Von Mitte Februar bis Mitte März war der Lütte recht anstrengend, sehr nervös unterwegs und klebte uns nervig am Bein. Kam Männe aus dem Hobbyraum hoch, schaute er ihn wie einen Außerirdischen an und verschwand ins Bad.
Der kurze Anfall im Februar, nach 5 Monaten Anfallsfreiheit, schien nicht befreiend zu sein und erst ein zweiter im März balancierte sein Hirn wohl wieder aus.
Nicht nur das, irgendwas hatte sich nun gravierend verändert.
Ich trainiere ja fleißig weiter an seinen Unsicherheiten und kleine Anflüge von Angstaggression und als ob sich ein Schalter in seinen Hirn umgelegt hat, es funktioniert nun alles. Die immer vorhandenen Leckerchen, seine Motivation immer aufmerksam bei mir zu bleiben, hat sich ausgezahlt und ich habe gelernt, auf kleinste Dinge in seiner Körperhaltung und Blicken zu achten. Fussel geht kaum noch in Situationen, die er nicht vorher abfragt. Er bleibt stehen wenn vor ihm Hunde sind, auf die er nicht zugehen oder hinterher möchte, schaut mich dann an und ich gehe darauf sofort ein.
Entweder warten wir einfach oder wir wechseln die Straßenseite. Bei unerwarteten Situationen, wo einfach Hunde vor uns stehen, geht er nicht mehr in die Leine, achtet darauf wie ich mich verhalte und geht mit mir aus der Situation. Er fragt danach sogar bei mir nach, ob das richtig war und ob er sich ein Leckerchen verdient hat ... so süß.
Sehe ich Hunde auf der anderen Straßenseite, die ihn aufregen könnten, nehme ich ein Leckerchen in die Hand, schnalze kurz mit der Zunge und seine Aufmerksamkeit ist vollends bei mir und oft bekommt er gar nicht mit, das da ein Hund vorbei läuft.
Es macht jetzt richtig Spaß mit Fussel spazieren zu gehen, aus einem er & ich sind ein „Wir“ geworden und das ist unglaublich schön. Er vertraut mir nun zutiefst und das gibt mir immer mehr Antrieb, ihn einerseits in die richtige Richtung zu lenken aber ihm auch rigoros Schutz zu bieten. Ich habe so viel von und mit diesem Zwerg gelernt und dafür bin ich sehr dankbar.
Er ist ruhiger geworden, grau um die Schnute aber auch neugieriger und wenn ich Blumen pflanze, muss er immer direkt dabei sein, in die Blumentöpfe schauen, mit der Nase mal in die Erde stupsen ... mir ins Gesicht schauen und blitzschnell über meine Wange lecken.
Er kuschelt so viel wie nie zuvor und er hat sich Taktiken zugelegt, wie er Frauchen zu den Futternäpfen bekommt oder noch ein Nachtisch erbetteln kann.
Er ist so einzigartig und liebenswert!
Wenn es so bleibt, was ich mittlerweile fest glaube, haben wir unser Ziel erreicht, nicht den Kampf gegen die Epilepsie zu gewinnen, sondern ein sonst normales, stressfreies Leben zu führen und ein Fussel der sich sicher und geborgen fühlt!!
Ich bin mir sicher das ihr nun Bilder sehen möchtet .... bitteschön ..
... im Element
Fein bei Fuss
...rupf
... unser Dreckschweinchen
Huhu
.. aaaah ... schöööön
Frauchens Liege besetzen und chillen
Ich wünsche euch einen schönen, geruhsamen 1. Mai!!
LG Sabine