Bürohund / "Halbtagshund"?

  • Hallo! :smile:


    Da ich (hoffentlich) dieses Jahr mit meinem Studium fertig bin und ich dann (hoffentlich) mehr Geld habe als jetzt, überlege ich mir schon seit längerem einen Hund anzuschaffen :). Damals als ich noch bei meiner Familie wohnte, wohnte dort auch meine Hündin mit mir. Sie ist mittlerweile 14 Jahre alt. Also kenne ich mich schon mit Hunden aus und weiß, wieviel Zeit man für Hunde haben muss.
    Ich möchte meinen Hund auf keinen Fall länger als 5 Stunden am Tag allein lassen. 5 Stunden sind für mich meine persönliche Höchstgrenze. Und ich finde, dass man mehr einem Rudeltier nicht antun sollte, selbst wenn er es erträgt. Da ich und mein Freund dann beide berufstätig sein werden, würde der Hund mindestens 8 Stunden allein sein. Das würde ich persönlich dann in keinem Fall einen Hund zumuten und würde dann lieber auf die Hundehaltung verzichten.
    Deshalb wäre Alternative 1: den Hund mit ins Büro nehmen. Dann würde ich mit dem ausgewachsenen Hund morgens eine große Runde gehen, in der Mittagspause eine kleine und abends eine Riesenrunde. Meine Fragen an alle die schon mal Erfahrung mit einem Bürohund gemacht haben:
    1.) Wie klappt das mit einem Welpen, der ja dann ziemlich quirlig sein wird und eventuell noch nicht stubenrein. Selbst wenn mein Freund und ich uns dann nacheinander Urlaub nur für den Hund nehmen, bleibe ja nur so etwa 6 Wochen, um den Hund einigermaßen stubenrein zu bekommen etc.. Wie war das bei euch mit einem Welpen im Büro?
    Und wie klappte das später mit einem erwachsenen Hund?


    2.) Dann stellt sich die Frage des Rasse bzw. der Rassemischung. Es müsste natürlich eine ruhige ausgeglichene Rasse mit wenig Beschützerinstinkt sein. Ich habe da zum Beispiel an einen Kurzhaarcollie gedacht. Wer hat Erfahrung mit dieser Rasse oder mir anderen "Bürohundrassen" ;) ?


    Alternative 2 wäre sozusagen der Notfallplan, wenn der Chef den Hund im Büro verbietet :( : Das wär' natürlich Schade, aber ich kenne zum Beispiel auch eine gute Hundesitterin persönlich. Andererseits ist der Hund ja dann die Hälfte des Tages in der Woche nicht bei mir. Dadurch würde die Mensch-Hund-Beziehung natürlich belastet werden und dann wäre zu Überlegen, ob man nicht ganz daraus verzichtet einen Hund anzuschaffen. Deshalb würde mich auch interessieren, ob jemand Erfahungen damit hat, dass der Hund den halben Tag bei einer anderen Person ist und man dann in der Woche sozusagen nur einen Halbtags-Hund hat, wie wirkt sich das auf die Mensch-Hund-Beziehung aus? Ist das ok für den Hund?


    Ich bedanke mich schon mal im Voraus für alle Antworten. :D


    Viele Grüße
    MissX

  • Es kommt natürlich immer auf den Welpen an. Jeder Hund ist unterschiedlich.


    Ich nehme meinen Hund mit, seit er bzw. sie 10 Wochen alt ist. Ich habe sie mit 8 Wochen bekommen, eine Woche hatte ich Urlaub, eine Woche mein Mann. Nach einer Woche hat sie sich bereits zuverlässig gemeldet wenn sie mußte und lediglich beim spielen mal vergessen sich zu melden.


    Aber...den 10 Wochen alten Welpen mit zur Arbeit nehmen..das geht wirklich nur, wenn alle mitziehen. Mein Hund z.B. mußte nie dann, wenn einem gesagt wird, daß Welpen müssen, also z.B. nach dem schlafen usw. Da konnte man ruhig raus gehen...war nix.


    Aber kaum war man wieder drin, ging das Gefiepe los...also wieder raus.


    Und das Problem war...wenn sie gefiept hat....dann mußte es mega schnell gehen. Wenn ich dann gerade z.B. einen Mandanten am Telefonat hatte (arbeite beim Anwalt) konnte ich nicht auflegen weil der Hund muß :lol: Also sind dann schnell meine Kollegen losgerannt.


    Du kannst natürlich auch Glück haben, daß Dein Hund nur alle 2-3 Stunden raus will.


    Ich sage mal als Fazit: Die Zeit war sehr schön, aber auch sehr anstrengend. Morgens Gassi, dann zur Arbeit, mehrmals täglich Gassi...und immer seine Arbeit dabei schaffen.


    Und auch heute sag ich ehrlich, ist es noch manchmal anstrengend. Morgens ne Runde, arbeiten gehen, mittags ne Runde und abends nach der Arbeit....kommt erstmal die ganz große Runde. Also wenn Geburtstage anstehen oder so....wir kommen grundsätzlich später als alle anderen. Hund geht immer vor ;)


    Zur Rasse...tja....da kann man eigentlich keine "Empehlung" in dem Sinne geben. Auch Hunde, bei denen sozusagen vom Rasseprofil her steht "können überall hin"....da gibt es solche und solche. Mein Hund z.B. hat genug Platz, darf überall herumlaufen, alle beschäftigen sich mit ihr...aber wo sie z.B. noch Welpe war...da gab es ab 15 Uhr kein halten mehr. Dann hat sie einen Affentanz aufgeführt weil sie nicht mehr im Büro bleiben wollte.... |) ...sie wollte dann nach draußen...aber draußen bleiben....


    Wenn Du eine zuverlässige Person hast, die sich halbtags um den Hund kümmert, sehe ich da kein Problem. Ich kenne viele Leute die halbtags arbeiten und den Hund solange z.B. zu ihren Eltern, Freunden, Geschwistern bringen. Die Hunde freuen sich dann immer, freuen sich aber auch wenn Frauchen sie mittags wieder abholen kommt.


    Aber mal ne andere Frage...käme denn auch ein älter Hund für Dich in Frage ? Ich persönlich tendiere immer mehr dazu, wenn mein Hund mal nicht mehr ist (was hoffentlich noch sehr lange auf sich warten läßt, aber sie ist jetzt 10....), mir einen älteren Hund zu holen.


    Suse

  • Hallo MissX,


    wie schön, dass du dir so viele Gedanken machst :gut:


    Ich nehme meine Hündin auch seit Beginn mit ins Büro. Sie ist ein Tierschutzhund aus Sardinien. Ich habe sie bekommen, da war sie ca 6 Monate alt und kannte nicht viel. Sie ist ein Brackenmischling.


    Sie macht das mittlerweile perfekt und wird von Tag zu Tag mehr zum Bürohund ;) Anfänglich waren alle männlichen Kollegen BÖSE und total unheimlich. Seit zwei Wochen macht sie den Männern sogar die Schnürsenkel auf und begrüßt alle schwanzwedelnd.


    Ich schreibe das so ausführlich, da ich dir damit zeigen will, dass sogar ein Tierschutzjagdhund ein toller Bürohund sein kann. Es ist aber wie schon geschrieben viel Arbeit, alles unter einen Hut zu bekommen.


    Meine Maus ist ca 1-2 Tage in einer gaaaaaaanz tollen Huta. So habe ich 2 Tage frei und sie eine Menge Spaß :D .


    Bei uns klappt es nach Anlaufschwierigkeiten perfekt.


    LG

  • Moin,


    wir haben unseren Hund mit 12 Wochen bekommen und ich habe sie gleich mit ins Büro genommen. Hat ganz gut geklappt. Die Zeit, wo sie noch nicht stubenrein war, war zwar ein wenig nervig, aber das geht ja vorbei.


    Inzwischen ist sie 3,5 Jahre alt und aus dem Büro fast nicht wegzudenken. Wenn ich sie mal nicht mithabe, kommt die Frage "wo ist Leja". Wir haben sogar einen Vertreter, der ihr zu Weihnachten immer einen Kauknochen mitbringt.


    Leja ist aber nicht der alleinige Bürohund - mein Chef hat seinen Hund auch immer dabei.


    Leja ist recht pflegeleicht. Sie ist mit ihrem Bürojob schwer beschäftigt - 8 Stunden schlafen (manchmal auch 9 Stunden), dann muss ich sie zum Feierabend wecken und danach ruht sie sich im Auto von dem anstrengenden Tag aus...


    Alternativ könnte ich sie im Notfall auch mal zuhause lassen, da hat sie keine Probleme mit. Ist aber nicht als Dauerzustand gedacht.


    Ich glaube, die ideale Bürorasse gibt es nicht. Da kommt es immer auf die Gegebenheiten an.

  • Ich habe keinen Bürohund, aber einen "mit zur Arbeit Hund". Ein mittlerweile dreijähriger Schäferhund-Mix.
    Naja, die Kollegen mögen ihn alle und wenn er mal nicht dabei ist, werde ich auch gefragt, wo er ist.
    Das aber nur mal nebenbei, es kommt da nicht auf die Rasse an und auch ein Hund mit Vorgeschichte kann ein guter Bürohund werden.
    Berim ersten Mal hat er jedes Mal, wenn die Ladentür ging, gebellt und als es dann ernst wurde und ich arbeiten musste, war alles okay. Kein Bellen, kein Kunden annerven und insgesamt ist er auf der Arbeit nur zu bemerken, wenn ich ihn rufe. (oder jemand ihm über den Schwanz rollert, weil er sich direkt hinter denjenigen gelegt hat :roll:)


    Unser Sitter wohnt im Haus selbst, wenn ich arbeiten muss, bleibt Hund wenn er nicht mitkommt, 5 Stunden allein, dann kommt mein Schwiegervater nach Hause, geht mit ihm ne Runde und kümmert sich.
    Ob ich ihn allerdings jeden Tag fremdbetreuen würde, weiß ich nicht.

  • Super. Danke für die ganzen Antworten. :2thumbs:


    Zitat

    Aber mal ne andere Frage...käme denn auch ein älter Hund für Dich in Frage ?


    Ja, das habe ich auch schon überlegt. Allerdings ist das dann ja sozusagen ein Risiko, weil man die Vorgeschichte des Hundes nicht kennt. Ich denke, dass sich manche unerwünschten Verhaltensweisen auch erst zeigen, wenn der Hund sich eingewöhnt hat und eine bestimmte Sicherheit hat. Wenn der Hund dann zum Beispiel in bestimmten Situationen beißt, zu stark bewacht o. ä.,, wäre das natürlich für einen Bürohund ein echtes Problem. Eine Welpe ist dann doch eher unbeschriebeneres Blatt. Aber ansonsten käme auch ein älterer Hund aus dem Tierheim in Frage.

  • Es gibt ja auch ganz viele Hunde, die abgegeben wurden, aufgrund von Trennung, Umzug, etc., die also an sich tolle Hunde sind. Auch gibt es viele Hunde, die in Pflegestellen sind, von denen man den Charakter bereits recht gut vorhersagen kann. Und wenn die dann auch noch stubenrein sind, bleibt das Gerenne aus.

  • Ich kannte die Vorgeschichte meiner Hündin auch nicht. Wie geschrieben kommt sie aus Sardinien und kannte nichts. Die ersten Monate war sie noch sehr unsicher und hat auch schon mal die männlichen Kollegen angeknurrt oder verbellt. Sie musste erst ihre Grenzen kennenlernen, die ihr mittlerweile die Sicherheit geben, dass sie ein entspannter, perfekter Bürohund ist.


    Ich kenne auch Hunde vom Züchter, die nie zum Bürohund wurden. Eine 100%ige Sicherheit gibt wohl es nie...

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