Australian Cattle Dog
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Schönen Abend erst mal.
Da ich eventuell die Möglichkeit habe mich mehr mit zwei Cattle Dog Mixen zu beschäftigen,
(zurzeit im TH, beschlagnahmt aus schlechter Haltung) will ich mich näher mit der Rasse
vertraut machen.Hab schon viele Rassestandarts und Beschreibungen im Internet durch, doch da hab ich immer
das Gefühl, dass vieles auch beschönigt wird, dehalb frag ich hier mal nach, und bitte kein Blatt
vor dem Mund nehmen.Welche Charaktereigenschaften sind eher problematisch?
Welche Erfahrungen habt ihr mit ACD gemacht?
Kennt ihr gute Internetseiten, Bücher, Artikel, wo die Rasse ausführlich, mit all ihren Stärken
und auch Schwächen, beschrieben wird.Für welche Personen eignet sich ein ACD und auf was muss man sich gefasst machen, wenn man
sich einen Hund dieser Rasse ins Haus holt?Liebe Grüße,
Iris -
- Vor einem Moment
- Neu
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Hi
"Nichts und niemand bereitet einen auf einen
Australian Cattle Dog vor", Kathy Christian,
sie hat mehrere lohnende Bücher über die Rasse geschrieben.Sie sind erstaunlich klug,
beschützen den Halter vor amoklaufendem Hausrat,
gehen gesittet an der Leine und würgen für die Freundin selten Futter
hoch. -
Ich frage erstmal anders rum:
Wieso reizen Dich die Cattle-Dog-Mixe?
Wie stellst Du Dir ein Leben mit einem Cattle-Dog vor? Oder mit einem Hund ganz allgemein?
Was möchtest Du mit dem Hund machen, unternehmen? Was könntest Du ihm bieten, wie sieht Deine Lebenssituation aus?
Was erwartest Du von einem Hund, der mit Dir leben soll?Wie alt sind die Mixe? mit was gemixt? Rüde? Hündin?
Warst Du schon mit ihnen spazieren? Was weißt Du über diese Hunde sonstnoch?
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@ FräuleinWolle
Ich hab es jetzt eher so verstanden dass sie im TH hilft und sich deshalb mit ihnen beschäftigen möchte/muss. -
Danke für den Buchtipp und die schönen Fotos, redbumper!
ZitatIch frage erstmal anders rum:
Wieso reizen Dich die Cattle-Dog-Mixe?
Da hast du mich falsch verstanden, ich habe nicht vor mir einen Hund anzuschafffen,
und schon gar keinen Cattle Dog.Die zwei Mixe befinden sich im TH. Ich gehe dort mit den Hunden regelmäßig Gassi,
und jetzt im Frühjahr hab ich auch die Möglichkeit mit ihnen zu trainieren.Deswegen und auch weil ich nicht will, dass sie an die falschen Besitzer geraten,
will ich mich ein bisschen mehr mit dieser Rasse befassen.ZitatWie alt sind die Mixe? mit was gemixt? Rüde? Hündin?
Warst Du schon mit ihnen spazieren? Was weißt Du über diese Hunde sonstnoch?
Es sind zwei Hündinnen, beide noch ziemlich jung, ca. 1 Jahr. Stammen von einem Vermehrer,
der wahllos die Hunde mit einander verpaart. Dort lernen sie nichts kennen, werden isoliert von
der Außenwelt gehalten, nicht gechippt oder geimpft.Auf den Fotos sieht die kleinere von beiden aus wie eine kleiner Terrier oder Pintscher im Cattle Dog Pelz,
bei ihr lässt eigentlich nur die Fellfärbung darauf schließen, dass ein ACD mitgemixt hat.Die größere sieht auf den Foto schon sehr nach ACD aus, ich glaube aber ihre Fellfärbung kommt nicht bei
reinrassigen ACD vor ???
Sie ist nämlich überwiegend schwarz, mit gesprekelten blauen Stellen und lohfarbene Abzeichen.
Die Rede war auch von einem Australian Shepherd, der wahrscheinlich mitgemixt hat, das würde
dann das viele schwarz schon eher erklären.Ich hab die beiden noch nicht persönlich kennen gelernt, bin aber schon sehr gespannt auf sie.
Danke für die Antworten, lg
Iris -
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Achso, ok...
Meiner Meinung nach das wichtigste, das Du wissen solltest:
Rechne mit dem schlimmsten. Cattle Dogs neigen dazu, aggressiv nach vorne zu gehen. Bei Unsicherheit, Angst, Streß, Angegriffen-fühlen usw... All dies setzen die meisten Cattle Dogs in einem Angriff nach vorne um. Dabei wird oft nicht nur verbellt, sondern auch allzu gerne gleich geschnappt.
Das soll nun nicht heißen, daß sie unberechenbare Monster sind, im Gegenteil: Wurde es Ihnen nicht abtrainiert, dann haben sie eine ausgeprägte Mimik und Körperhaltung, so daß man eigentlich recht gut einschätzen kann, woran man ist...
Sie sollten sehr feinfühlig behandelt werden und gut motiviert werden. Versucht man sie mit Druck zu erziehen, dann blocken sie schnell, machen ihr Ding, lassen sich auf den "Kampf" (ob geistig oder körperlich) ein. Kann man sie jedoch motivieren, überzeugt sie davon, daß das Verlangte sich für sie lohnt, dann sind sie für allen Scheiß zu begeistern. Sie sind auf der einen Seite oft robust, vorallem körperlich sind sie manchmal "Panzer-gleich": Da wird beim Schmusen der dicke Schädel ins Gesicht gerammt, zur Freude wird man umgerannt, auch mal mit allen 4 Füßen angesprungen und für eine "Schwimmerwende" mißbraucht, auch bei anderen Hunden, die man gut findet. Andererseits sind sie sehr sensibel, reagieren auf kleinste Zeichen ihres Halters, auf Launen, auf Unsicherheiten, sie wollen fair behandelt werden. Unfaire Behandlung quittieren sie im besten Fall lediglich mit Mißachtung und Ignorieren, im schlimmsten Fall mit knurren, schnappen, beißen.
Cattle Dogs sind speziell und brauchen auch spezielle Halter. Je nach Veranlagung können sie sehr schnell überfordert sein und sollten dann lieber in eine ruhige Umgebung, wo sie eher ruhige Aufgaben haben, wie Fährte, Gefährte beim Joggen.... Aber das sollte man dann beim jeweiligen Individuum entscheiden, aber es halt im Hinterkopf haben, daß sie dazu neigen, sich selbst zu übernehmen.
Mißtrauen gegenüber Fremdem (ob Mensch, Hund, Umgebung) kann auch problematisch sein, gerade wenn die Hündinnen wenig in der Jugend kennenlernen durften. Da könnte es sich wieder zeigen: Das nach vorne gehen...Macht ihnen etwas Spaß, dann würden sie das oft tun, bis sie umfallen. Da muß man als Halter ein Auge drauf haben... Aber das ist ja bei vielen Rassen auch so.
Wenn man sich anschaut, für welchen Verwendungszweck sie gezüchtet wurden, dann wird schnell klar, daß sie keine "normalen" Hütehunde sind. Sie sind vielmehr Treibhunde, daher auch selbständiger mit weniger Will to please als Border Collie, Kelpie und Co. Es mußten halbwilde Rinder vorwärts bewegt werden, daß da nicht zimperlich gehandelt wurde, ist auch klar.
Ich glaube, das waren jetzt so die meiner Meinung nach wichtigsten Dinge...
Hast du die Hunde noch nicht real gesehen? Hast Du irgendwo Links? Sind die Hunde beim Australien Cattle Dog Club gemeldet? Die helfen dann bei der Vermittlung...
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Hi
Bravo, Miss Wolle,
well done,
das kann ich so unterschreiben!!!Viele Grüße
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Vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort und deine ehrliche Beschreibung, Fräuleinwolle
Puh, obwohl ich ja schon wusste, dass ACD nicht so ohne sind, hab ich jetzt wo es hier schwarz auf
weiß steht, schon ein bisschen Bammel.Wie sollte man eurer Meinung nach die erste Begegnung mit ihnen gestalten?
Wenn ich einen fremden Hund kennen lerne, dann achte ich immer darauf, nicht direkt auf ihn
zuzugehen und ihn von alleine kommen lassen, gegebenfalls mit Futter locken. Nicht anstarren, etc.
Sollte man eurer Meinung nach noch etwas beachten?Sollte der Hund bei der ersten Begegnung eher an der Leine sein, damit ihn ein TH-Mitarbeiter notfalls
halten kann, wenn er nach vorn geht oder frei, damit er sich nicht eingeschränkt und schlechtestensfalls bedrängt fühlt?Wie man sieht, bin ich grad selbst ein wenig unsicher.
ZitatHast du die Hunde noch nicht real gesehen? Hast Du irgendwo Links? Sind die Hunde beim Australien Cattle Dog Club gemeldet? Die helfen dann bei der Vermittlung...
Nein, ich hab sie noch nicht gesehen, nur auf einen Foto.
Hier ist die Große zu sehen: http://www.haus-fuer-tiere.at/index-Dateien/image16441.gif
und hier die Kleine: http://www.haus-fuer-tiere.at/index-Dateien/image16371.gifIch denke nicht, dass sie dort gemeldet sind, werde es aber das nächste Mal gleich vorschlagen.
Hilft der ACD Club Österreich auch? (Komme aus Österreich.)
Finde auf der Homepage nämlich keine Vermittlunghunde.http://www.cattledog-club.at/
Liebe Grüße,
Iris -
Hallo Iris.
Also, normalerweise sind Cattle Dogs sehr verfressen und wenn Du Dich mit guten Leckerlis bewaffnest und gleich welche hinwirfst, sollte schnell das erste Eis gebrochen sein.
Was vielleicht noch hilfreich wäre:
Nicht anstarren und nicht bedrängen ist gut. Ich glaube, eine gute erste Begegnung könnte sein:
Du bist schon in nem Raum, am besten sitzt Du. viiiiieeeeele tolle Leckerlis dabei, am besten leicht zugänglich z.B. auf dem Tisch. Dann kommt einer der Mitarbeiter mit dem Hund an der Leine rein, Du beachtest den Hund gaaaar nicht. Je nachdem, wie der Hund jetzt reagiert:
Ist er neugierig, nett, kann der Mitarbeiter entweder die Leine fallen lassen oder ganz lang lassen, damit der Hund Spielraum hat, Du könntest ihm ein paar Leckerlis auf den Boden werfen.
Wo man aufpassen muß: Cattle Dogs sind oft unsicher, kommen dann an, schnüffeln, sehen voll interessiert aus, aber oft werden sie dann von ihrer eigenen Courage überwältigt und schnappen dann aus Übersprung, z.B. wenn man sie anschaut oder versucht anzufassen. Deshalb: Dann trotzdem erstmal nicht angucken, nicht anfassen, sondern vielleicht ruhig mit dem Tierheim-Mitarbeiter reden, den Hund einfach schnüffeln lassen.
Mag ein Cattle Dog Dich kannst Du das nicht übersehen, die werden dann sehr schnell seeeehr lästig....
Wichtig ist, daß du cool bist, ruhig bleibst und vielleicht vorher schon mit den Mitarbeitern redest, die kennen die Hunde dann ja schon ein wenig. Und immer sehr höflich zu einem Cattle Dog sein, grobes Tätscheln oder rubbeln mögen sie oft nicht so gerne.
Sprich vorher auf jeden Fall mit den Mitarbeitern und laß es nur zu einem Kontakt kommen, wenn Du Dich sicher fühlst. Unsicherheit steckt die Stinkis an und das ist nicht die beste Ausgangslage. Es gibt ja auch extrem süße nette Cattle Dogs.
Auf den Bildern: Die große Hündin sieht schon seeeehr nach ACD aus, wenn auch total fehlfarben, aber kommt schon mal vor.
Die Kleine ist ja auch mal süß, sieht aber auch ziemlich "rassig" aus.... Ich glaube nicht, daß da soooo viel anderes mitgemischt hat.Mit dem ACD-Club in Österreich kenne ich mich leider nicht aus, aber vielleicht mal nachfragen, oder einfach auch beim ACDCD nachfragen...
Wieso interessierst Du dich dann ausgerechnet für die Cattle Dogse zum Spazieren gehen und trainieren?
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Hallo Fräuleinwolle!
Heute durfte ich beide kennenlernen. :jump:
Leider bevor ich deine Antwort lesen konnte, habs aber überlebt.
Die Begegnung ist ziemlich gut abgelaufen, außer dass es noch immer laut in meinen Ohren klingelt.Die Frage ob mit oder ohne Leine hat sich ohnehin erledigt, da beide noch nicht an sie gewöhnt sind. Bin mit einer Mitarbeiterin zu ihnen ins Gehege gegangen, ausgerüstet mit gaaanz vielen Leckerlis. Wurde erstmal von der Größeren (Kisha) laut angebellt. Der kleineren (Baby) schien es nicht viel auszumachen, ich hatte ja was Gutes zum Fressen dabei - was will Hund mehr. *g*
Hab ihnen knieend die Hand mit den Leckerlis entgegengehalten, Baby war sofort am schlemmen, Kisha hingegegen wirkte viel unsicherer, traute sich erst gar nicht zu mir hin, ist immer wieder vor und schnell wieder zurück, bellte dabei unglaublich viel und laut. Mit der Zeit fraß sie zögerlich aus meiner Hand, dabei den Körperschwerpunkt natürlich immer hinten, damit sie schnell wieder die Fliege machen kann, wenn sie ein Leckerli ergattert hat. So ging das einige Zeit, bis sie immer neugieriger wurde und um mich herum spazierte, mich ausführlich beschnupperte und sogar mir eine Pfote aufs Knie haute, als ich die Leckerlis weggepackt habe. *g* Aber bei jeder kleinsten Bewegung meinerseits hat sie sogleich wieder einen gewissen Sicherhetisabstand eingenommen. Berühren lies sie sich logischerweiße auch nicht, ich denke, dass wird noch etwas Zeit brauchen. Insgesamt schätz´ich beide Hündinnen sehr freundlich ein, Kisha aber leider extrem unsicher, dennoch hat sie es mir extrem angetan, sie hat ihren eigenen Charme, ist eine richtige Schönheit, und irgendwie ein kleiner Clown.
ZitatAuf den Bildern: Die große Hündin sieht schon seeeehr nach ACD aus, wenn auch total fehlfarben, aber kommt schon mal vor.
Die Kleine ist ja auch mal süß, sieht aber auch ziemlich "rassig" aus.... Ich glaube nicht, daß da soooo viel anderes mitgemischt hat.
Jetzt wo ich beide live gesehen hab wirken sie ehrlich gesagt noch kleiner als auf den Fotos. Ich weiß ja, dass ACD´s keine großen Hunde sind, doch bei Kisha dachte ich schon dass sie ein Stück größer wäre. Sie sieht für mein Laien-Auge auch zu klein aus für einen reinrassigen ACD, dazu muss ich aber sagen, dass ich diese Rasse noch nie live gesehen habe, also kann ich das ja schlecht beurteilen, aber auf den Fotos wirken die reinrassigen ACD´s schon irgendwie größer. Ich werde bei Gelegenheit mal Fotos machen, vielleicht erkennt man ja mehr darauf. Kisha hat auch blaue Augen, ich glaub die kommen bei reinrassigen nicht vor, oder?ZitatWieso interessierst Du dich dann ausgerechnet für die Cattle Dogse zum Spazieren gehen und trainieren?
Puh, schwere Frage. Mein Interesse gilt erst mal allen Hunden dort. Als mir die TH-Leiterin von den Cattle Dogs erzählte, wurde meine Neugierde schon etwas größer, da ich ja schon wusste, dass dies - sagen wir mal -eine ziemlich "spezielle" Rasse ist, die man außerdem bei uns nicht so oft antrifft, und ich mir die Vermittlung aufgrund der Rasse, ihrer Herkunft, und der Unwissenheit vieler Interessenten, ziemlich schwierig vorstellte. Ob ich mich kompetent genug fühle, sie an die Leine zu gewöhnen ist eine andere Frage, aber das TH beschäftigt auch einen Trainer, der sich da vorantasten kann. Dass ich dann mit den zwei Hündinnen trainiere (natürlich mit Hilfe des Trainers) macht sofern Sinn, weil die zwei zum jetztigen Zeitpunkt schwer, bis fast gar nicht vermittelbar sind, ich außerdem gerne mit Hunden trainieren würde und die zwei es somit am nötigsten hätten. Ob nun ich mit ihnen trainiere, der Trainer alleine, die TH-Mitarbeiter, oder alle zusammen, steht noch in den Sternen und ist im Prinzip auch egal. Fest steht nur, dass in diesen Hunden noch viel Arbeit steckt.Bin auch bereit die zu opfern, weiß aber nicht, ob dafür meine Kompetenz reicht, bzw. wie ich mich anstellen werde, also mal abwarten und sehen wie es weiter geht....
Danke für deine Hilfe,
LG Iris -
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