Reine Fleischfütterung? Wer füttert kein Gemüse?

  • Wenn du wenig Fleisch und viel Fett fütterst, dann könnte das gehen.
    Allerdings bekommt man dann ein recht "bröseliges" Fleisch, das die meisten Hunde wenig attraktiv finden, sonst stimmen die Verhältnisse wieder nicht, da streut man dann massig Pülverchen. Und man bekommt in d kaum Fleisch, dass diese Erfordernisse erfüllt, Fett wird hier zu gut getrennt.
    Und nicht jeder Hund kommt mit diesen Fettmengen zurecht, viele haben damit ein deutliches Verdauungsproblem.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Also du denkst Energie sollte in Form von Fett zugeführt werden, habe ich das richtig verstanden?
    Und braucht der Hund nun zusätzlich Kohlehydrate oder nicht?


    Danke dir!

  • Zitat

    Also du denkst Energie sollte in Form von Fett zugeführt werden, habe ich das richtig verstanden?
    Und braucht der Hund nun zusätzlich Kohlehydrate oder nicht?


    Danke dir!


    Da ein wildllebender Hund durchaus auch Süssgräser verkonsumiert würd ich mal ganz frech sagen: Ja.


    Birgit

  • Kohlenhydrate braucht nicht unbedingt der Hund, aber seine Darmflora. Sonst wird das nichts mit der Verdauung. Außerdem sammeln auch Wölfe z.B. Beeren.
    Proteine sind nicht zur Deckung des Energiebedarfs geeignet, das kann Hund zwar, Mensch kann es auch, aber dauerhaft gesund ist es eben nicht
    Für den Energiebedarf muss anderes her, Fett oder Kohlenhydrate, sonst funktioniert auch ein Hund nicht.
    Nehmen wir als Beispiel eine Maus: Proteingehalt nur etwa 15%, aber 10% Fett und 1-2% Kohlenhydrate liefert sie auch noch. Und trotzdem ist sie nicht 100% optimal zusammengesetzt.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Also nochmal für Anfänger ;-)
    Der Hund braucht Obst und Gemüse nicht wegen der Vitamine, nicht wegen des Proteins, und nicht zum Ca:P - Ausgleich.
    Kohlehydrate wären doch in Nudeln oder Reis auch mehr.
    Wozu also Gemüse?
    Tut mir leid, ich kapiers grade nicht...


    “Kohlenhydrate sind meist nur in geringer Menge (0,05-0,1%) in Form von Glykogen vorhanden. Eine Ausnahme bildet die Leber. Hier kann der Glykogengehalt zwischen 3 und 8% liegen. Insgesamt ist der Gehalt an Kohlenhydraten in Fleisch so gering, daß er ernährungsphysiologisch nicht von Bedeutung ist.”
    (http://www.emmersdorfer.at/html/naehrwerte.html)


    Also hätte reine Fleischfütterung neben des problematischen Ca:P - Verhältnisses (welches man ja ausgleichen könnte) das Hauptproblem, dass es zu wenig Kohlehydrate sind?


    Oder wo genau liegt das Problem :???:


    Oder mal anders: Wie fütterst du denn Schnauzermädel?

  • Ich bin zwar nicht Schnauzermädel, antworte aber trotzdem mal.


    Mein Parson Russell Terrier bekommt: Fleisch, Gemüse und Getreide ( Dinkel, Reis, Buchweizen, Hirse, auch mal Nudeln) und eine Calciumquelle in Form von Algenkalk oder eierschalenpulver oder Knochenmehl.


    Edit sagt, ich hab das Öl vergessen... Mein Hund bekommt regelmäßig noch Öl in Form von Leinöl bspw. ins Futter

  • Als Alleinfutter bestens geeignet ist laut Pansenexpress, wenn die 5 wichtigsten Gewebesorten (Muskel, Bindegewebe, Knorpel, Innereien und Fett) in einem ausgewogenen Verhältnis enthalten sind.


    Ausserdem steht da:
    "Fleisch enthält bereits alle lebensnotwendigen Nahrungsbestandteile wie Kohlenhydrate, Fette, Eiweiße, Vitamine und Mineralstoffe, wenn man die von uns empfohlen Kombination verschiedener Fleischsorten (Muskelfleisch + Sehnen und Bindegewebe + Fett + Knorpel + Innereien) beachtet. Eine Zugabe oder Kombination mit pflanzlicher Nahrung ist nicht erforderlich.
    Sollten Sie dies dennoch wünschen, so beachten Sie bitte, daß die natürliche Aufnahme von pflanzlicher Nahrung bei Hunden maximal 5% der Gesamtration beträgt. Ein Deutscher Schäferhund erhält also höchstens 25g Obst oder Gemüse am Tag
    Bei der Kombination mit Trockenfutter ist es besonders wichtig, daß der Gehalt an Rohprotein im trockenfutter unter 20% liegen muß, da sonst die Summe des Eiweißes in der ration zu hoch ist und dies kann schnell zu Haut- und Fellproblemen führen."


    Die Frage ist nun hat Fleisch ausreichend Kohlehydrate für den Bedarf des Hundes oder nicht?
    Wo kann man denn sowas rausfinden?
    Oder wer weiß das von euch?


    Jetzt mal ganz abgesehen davon ob man mit oder ohne Gemüse füttert, ich habe den Eindruck dass häufig tatsächlich zu viel Gemüse gegeben wird.


    Ich lese hier oft von 20-30% oder mehr.
    5-10% reichen dann wohl, oder?

  • Wieder Pansenexpress (man mach ich heut Werbung für die :-)


    hier steht zum Thema Kohlehydrate:
    "Hunde brauchen nicht nur Eiweiß sondern auch Kohlenhydrate in der Ration?


    Diese Empfehlung kommt eigentlich aus aus der landwirtschaftlichen Futtermittelberechnung für Schweine (Allesfresser) und wurde einfach auf Hunde übertragen. In der landwirtschaftlichen Futtermittelberechnung geht es ausschließlich um ökonomische Faktoren: Die besten Leistungsmerkmale (Milchleistung bei Kühen, Masttagszunahme bei Schweinen u.s.w.) sollen bei möglichst geringem Futtereinsatz erzielt werden. (Ist Ihr Hund eine Milchleistungskuh oder ein Mastschwein?)
    Außerdem ist es eigentlich vollkommen egal, ob man Fette, Eiweiße oder Kohlenhydrate füttert, da im Körper sowieso alle diese Nährstoffe zunächst in ihre Grundbausteine zerlegt werden und dann in den sog. „Tri-Carbonsäure-Cyclus“ (TCC) einfließen. Hier werden die Nährstoffe chemisch weiter zerkleinert in ihre Atom- bzw. Molekülstruktur und können dann ineinander umgewandelt werden. So baut der Körper aus Eiweißen Kohlenhydrate, aus Fetten Eiwiße und aus Kohlenhydrate Fette auf. Da alle Bausteine Kohlenstoff (C) und Wasserstoff (H) enthalten ist dies auch kein Problem. Lediglich der Bedarf an Stickstoff (N) für den Aufbau von tierischen Eiweißen muß über die Aufnahme von anderen Eiweißen realisiert werden. Deswegen enthalten alle Trockenfutter mind. 4% tierisches Eiweiß.
    Für das Funktionieren des TCC sind einige Katalysatoren zuständig. Dies ist der Punkt, wo die Vitamine und Spurenelemene ihre Rolle bekommen. Diese sind dafür notwendig, daß die Umwandlung der Nährstoffe ineinander möglich wird.
    Man kann sich also durchaus nur mit Fleisch oder Fett oder Kohlenhydraten (Pflanzen) ernähren, da der Körper aus dem tierischen Eiweiß Fette und Kohlenhydrate selber herstellen kann; er kann auch aus Fetten Eiweiße und Kohlenhydrate synthetisieren und aus Kohlenhydraten Eiweiße und Fette. Einzigste Vorraussetzung ist das Vorhandensein von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen."

  • Du musst bei der Hundeernährung 2 Dinge schaffen. Einerseits braucht Hund die passende Nahrungszusammensetzung, andererseits braucht er zur Verdauung die passende Darmflora und auch die braucht Nahrung, damit sie das liefern kann, was Hund braucht. Ca. ein Drittel eines Hundehaufens sind tote Darmbakterien. Da sieht man dann erst richtig, wie wichtig die sind. Und wie schwer eine funktionierende Darmflora zu erhalten ist, das zeigen die unzähligen "kotverbessernden" Zusätze im Fertigfutter. Abwechslungsreiche Fütterung dagegen hält die Darmbewohner fit.


    Hunde können zwar keine pflanzlichen Zellwände verdauen, die Inhaltsstoffe verwerten sie aber doch, wenn man die Zellwände vor dem Verfüttern aufbricht. Und die Darmbakterien nehmen eh fast alles.


    Ich selber füttere sehr flexibel.
    Ich achte auf eine ordentliche Versorgung bei Calcium und Phosphor, gebe recht angepasst Innereien zur Deckung des Vitaminbedarfs, passe die Fleischmenge grob dem Proteinbedarf an, leichte Überversorgungen stören mich da nicht sehr, Obst und Gemüse gibt es mal gegart, mal püriert, Kohlenhydrate nach "Vorkommen", das sind gerne Reste von uns, mal gibt es Fertigflocken dazu. Den Energiebedarf decke ich über Tierfett, pflanzliche Öle gibt es im Wechsel. Ansonsten gebe ich wenig Zusätze. Gerne verfüttere ich komplette Tiere, aber es gibt auch einfach mal Trofu in den Napf.
    Mir sind einige Eckdaten wichtig, den Rest regelt bei mir die Abwechslung. Gefüttert wird nach Beanspruchung der Hunde und den Zutaten, die Vorratskammer, unser Speiseplan und Kühltruhe hergeben. :D


    LG
    das Schnauzermädel

  • Ehrlich?


    Mich überzeugt die Ansage nicht!


    Schau mal, mein Köterchen bekommt 50% Fleisch, 30% Gemüse und 20% Getreide.


    Andere wiederum füttern zu 70% Fleisch und zu 30% Gemüse.


    Birgit

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