Schilddrüsen Unterfunktion - wer hat Erfahrungen damit?

  • Mein Hund hat 10 Jahre mit SDU gelebt und war super fit. Auch ist er mehrmals operiert worden, alles kein Problem.
    Es kennen sich wirklich nicht alle TÄ mit SDU aus, such Dir bei der Tierärztekammer einen Spezialisten für Endokrinologie raus.
    Alles Gute, LG Ina

  • Zitat

    Sie hat uns Forthyron 400 gegeben. Da soll sie Morgens und Abends eine Tablette bekommen. Dann soll noch mal ein Bluttest gemacht werden.


    Zitat

    Seit sie die Tabletten bekommt will sie Morgens ungern fressen, total untypisch für sie. Auch ist sie nach unserer Mittagsrunde extrem "aufgepusht". Sie kommt net zur Ruhe, hechelt, läuft hind und her. Auch Nahcts ist sie noch anhänglicher als sonst. Ich bin seit 3 Uhr wach weil sie mich geweckt hat und net mehr los gelassen hat, ihr gings net gut. Macht sie sonst auch manchmal aber nie so extrem wie jetzt.
    Sind das Nebenwirkungen des Medikaments?


    Wie langsam hast Du denn das Forthyron eingeschlichen? - Ich hoffe, Du hast nicht gleich am ersten Tag der Medikamentengabe früh und abends jeweils eine Tablette 400er Forthyron gegeben.


    LG Nikka

  • Meine TÄ hat mir gesagt ich soll 2x täglich eine Tablette geben. Das hab ich leider auch einmal gemacht. Aber danach war sie so komisch dass ich die Dosis (ohne nachzufragen) reduziert hab. Und erst heute meine TÄ darüber informiert hab.


    Die erste bekam sie letzte Woche Donnerstag Abend..eine ganze Tablette. Dann am Freitag Morgen eine ganze Tablette und die Abends hab ich dann halbiert. So haben wir bis einschließlich heute weitergemacht.


    Hab in Gießen einen OP Termin für die Maus. Da frag ich dann ma nen Internisten. Soll ich dann machen wenn sie in Narkose liegt. Die sollen wohl recht kundig da sein. Falls mir dass dort nicht zusagt werde ich mal die Klinik in Troisdorf (wurde mir hier genannt) aufsuchen.

  • Zitat

    Meine TÄ hat mir gesagt ich soll 2x täglich eine Tablette geben.


    Das habe ich mir fast schon gedacht, nach den Symptomen die nach der Tablettengabe auftraten. Da hat die Tierärztin nicht durchgeblickt. Was nicht verwunderlich ist - von SDU haben die meisten TAs keinen Plan. Ist leider so.
    Seltsam finde ich, dass dein Hund bei diesen extrem schlechten Werten keine Verhaltensänderung zeigt.


    Einer meiner Hunde hat auch SDU. Ich hab´ mich damals am Anfang beim Dosieren an den Beipackzettel gehalten und selbst das war fast schon zuviel für den Beginn. Der TA riet mir auch zu wesentlich höherer Dosierung, ich hatte da aber zum Glück schon Infos zu der Krankheit von einer Hundetrainerin.

    Man sagt, dass man das Medikament möglichst langsam einschleichen soll. Bei einem Hund mit 30 kg etwa morgens und abends je 100 µg. Genaueres über die Dosierung und generell FAQs zur SDU findest Du hier.


    Man steigert die Dosierung langsam und orientiert sich am Hund: Ob sich das Fell, Verhalten etc. verbessern. Ist bei deinem Hund nun nicht so einfach nachdem er noch keine Verhaltensänderungen, Fellprobleme oder ähnliches zeigt. Da wirst Du wohl rein nach den Werten gehen müssen. Wichtig ist noch zu wissen, dass es sich bei schlechten Schilddrüsenwerten auch um NTI (Non-Thyroidal Illness) handeln kann, also dass die Schilddrüsenwerte durch andere Einflüsse verändert sind.


    Ich kann dir das Buch "Schilddrüse und Verhalten - Schilddrüsenunterfunktion beim Hund" von Beate Zimmermann empfehlen.


    SDU ist kein großes Problem, sobald der Hund gut eingestellt ist. Allerdings sollte man beachten, dass z.B. einige Medikamente sowie Impfungen und Narkosen die Werte mehr oder weniger stark verändern können, so dass eventuell neu eingestellt werden muss.


    Hier eine Liste von Tierärzten, die sich mit SDU auskennen.


    Ich wünsche deiner Fellnase, dass sie die Operation gut übersteht. Mit dem richtigen Tierarzt bekommst Du dann sicher auch die Schilddrüsenwerte in den Griff. :)


    LG Nikka

  • Ich hätte noch ein oder zwei male getestet um sicher zu gehen, dass der niedrige T4 ein Dauerzustand ist und nicht durch Schmerzen verursacht, ZB.


    Zitat

    Dr. Lehner meinte, man solle die Tabletten am besten mit dem Futter geben, damit man sicher sein kann, daß sie auch tatsächlich den Magen erreichen. Bei Untersuchungen (Mensch, Katze...) hätte man festgestellt, daß die meisten Tabletten nie den Magen erreichen, sondern irgendwo im Hals hängen bleiben und sich schon dort auflösen, was Wirk-Probleme mit sich bringt...


    Völliger Blödsinn. Wenn man die Tabletten mitsamt Futter gibt, dann bindet sich der Wirkstoff ans Futter und kommt auch nicht dort hin, wo er hin soll, nämlich ins Blut.


    Tabletten immer getrennt vom Futter geben, mindestens eine Stunde davor bzw 3 h nach Futter. Man kann die Tabletten in ein kleines Stück Wurst stecken, das ist OK, aber nicht ins Futter geben!


    Einstiegsdosierung für Forthyron ist normalweise 2 x 10µg / optimales Hundekilo. Für einen 40kg Hund also 800µg am Tag. Bei einem Dobi ist das unterste Grenze, wobei man die Dobis zum großen Teil sehr hoch dosieren muss.


    LG Sabine


    LG Sabine

  • Sabine: Hast Du dazu vielleicht ne Studie? Weil ganz ehrlich: Wieso sollte sich der Wirkstoff ans Futter binden? und das wird ja verdaut und Nährstoffe auch aufgenommen...


    Wenn ich Kehlkopf füttere, dann geht das darin eventuell noch enthaltene Thyroxan ja auch ins Blut und wirkt dort, warum sollte das also bei gleichzeitiger Tabletten-und Futtergabe nicht der Fall sein?


    Wurst enthält sehr viel Fett, füttere ich nun die Tablette mit Wurst, dann liegt das durch den hohen Fettgehalt sehr lange im Magen, wie lange danach sollte ich dann wohl meinen Hund füttern, damit die Wurst samt Tablette nicht mehr im Magen ist? Und wieso bindet sich der Wirkstoff ans Futter, aber nicht an das Stück Wurst?...


    Wurst liegt eindeutig länger als 1 Stunde im Magen, also wäre die auch noch da, wenn das Futter hinterher kommt. Desweiteren, je nach Futter, liegt das ebenso deutlich länger als 3 Stunden im Magen, was man immer schön sieht, wenn der Hund mal nen Kötzerchen macht...


    Fragen über Fragen...


    Und nein, keine Provokation, sondern ehrliches Interesse bzw. Unverständnis...

  • Erfahrungswerte, die hierdurch bestätigt werden:


    Zitat

    Die Resorption von L-Thyroxin wird durch Fütterung beeinflusst. Um eine gleichbleibende Resorption von L-Thyroxin zu gewährleisten, sollte L-Thyroxin immer 2 bis 3 Stunden vor der Fütterung verabreicht werden, damit eine maximale Resorption mit minimaler Schwankung erreicht wird (siehe auch Abschnitt 5.2). Sofern L-Thyroxin weniger als 2 Stunden vor, mit oder nach Fütterung verabreicht wird, sollte das Futter (Art und Menge) standardisiert werden.
    http://www.pharmazie.com/graphic/A/00/8-00700.pdf


    Zitat

    Die gleichzeitige Verabreichung von Futter mit dem Tierarzneimittel verzögert die Resorption und verringert die Resorptionsrate von L-Thyroxin aus dem Gastrointestinaltrakt um ca. 50%. L-Thyroxin liegt in hohem Maß proteingebunden vor.
    http://www.pharmazie.com/graphic/A/00/8-00700.pdf


    Zitat

    Beim Hund kann die Resorption von Levothyroxin-Natrium durch Fütterung beeinträchtigt werden. Deshalb sollte die Behandlung in Verbindung mit der Fütterung täglich gleichbleibend erfolgen.
    http://www.pharmazie.com/graphic/A/63/8-00663.pdf


    Zitat

    Obwohl die gleichzeitige Nahrungsaufnahme die Resorption beeinflussen kann, werden die kinetischen Parameter dadurch offenbar insgesamt wenig verändert. Die Resorption ist relativ langsam und unvollständig: Meistens tritt Tmax zwischen 1 und 5 Stunden nach oraler Verabreichung auf, die durchschnittliche Cmax variiert bei Hunden nach Aufnahme der gleichen Dosis um mehr als das Dreifache. Bei gut eingestellten Hunden erreicht die Cmax den oberen Normalwert der T4-Plasmakonzentration oder übersteigt diesen leicht und fällt 12 Stunden nach dem Eingeben normalerweise in die untere Hälfte des Normalbereichs.
    http://www.pharmazie.com/graphic/A/62/8-00662.pdf


    Weiterhin zeigt die Erfahrung GANZ DEUTLICH, dass roh ernährte Hunde L-Thyroxin WESENTLICH besser aufnehmen, als mit Trofu gefütterte. Aus meiner Sicht der Dinge verbleibt Trofu zu lange im Magen und Darmtrakt und verhindert dort die Aufnahme des Wirkstoffs. Daneben verfügen roh gefütterte Hunde über ein anderes Säuremilieu im Magen, und dies scheint die Aufnahme des Medikantes zu erleichtern. (Dazu gibt eine Studie im Humanbereich).


    Hat mir die Augen geöffnet, als mein Hund Trofu nach 10 h unverdaut ausgekotzte bzw. der T4 meines Hundes nach Umstellung auf Rohfütterung um fast 50% anstieg!


    Man kann die Tabletten auch mit Futter geben, nur der Einzige, dem's nützt, ist der TA, weil man mehr braucht.


    LG Sabine

  • Danke für die Auszüge, ist für mich sehr interessant, bin ich doch auch Neuling.


    nunja, ich habe da recht wenig Probleme das umzusetzen: Bluey kriegt morgens mit Stück Obst ne halbe Tablette, dann ist noch schlafen angesagt, auf dem Spaziergang gibt es dann 2-3 Stunden nach Forthyron-Gabe bissel Trofu als Leckerli, Suchübung...
    Abends gibt es dann gegen 5-6 Uhr Futter, meist friscch (also barf), manchmal auch mal Trofu. Gegen 20 Uhr wird es dann die abendliche Forthyron-Gabe geben. Wird das wohl ok sein?....

  • Das muss man einfach ausprobieren. Jeder Hund ist anders, jeder Hund wird anders gefüttert, jeder resorbiert das Zeug anders.


    Mein Dundee (40 kg) bekommt zB 3000µg aufgeteilt auf 3 Mal am Tag. Morgens um 7, mittags zwishen 14 und 15 Uhr, abends zwischen 22 und 23 Uhr. Ich schau, dass ich die Abstände zum Futter maximiere.


    Bei Leventa zB empfehlen sie, die Gabe auf einmal am Tag zu legen. Würde ich NIE UND NIMMER machen!


    LG Sabine

  • Dein Dundee bekommt aber echt viel... Gibt es dafür spezielle Gründe?

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