Wie merke ich ob mein Hund mich kontrolliert?

  • Hi....
    das klingt für mich schlüssig.Sie war eifersüchtig...und richtig,es war ihr Revier in das der Junghund kam.Und auch richtig,es ist egal wie man was nennt,wichtig ist ob das Verhälten stört oder nicht.Mein Bauchgefühl sagte mir bislang immer,dass sie extrem anhänglich ist und ich es ihr wahrscheinlich nie richtig beigeracht habe,alleine zu bleiben.Durch diese Anhänglichkeit allerdings ist sie so brav und gehorsam,dass ich nie wirklich Mühe mit ihr hatte.
    Meine Hunde müssen in der Regel schon etwas für die Leckerlies tun und hauptsächlich gehen wir auch raus,spielen auch zwischendrin mal im Garten.Nur wenn ich in die Küche gehe....da kriegen die dann schon hin und mal wieder was :ops:
    Vielleicht stimmt es,dass sie mannchmal unterfordert ist,das kann sogar sein.Bei mir ist es so,dass mich manche Dinge gar nicht stören.Soll sie mir doch ewig hinterherdackeln.Sie liegt auch gerne mal neben mir auf dem Sofa und kuschelt.Einer Bekannten sind dann so Sachen aufgefallen und sie redete von Kontrollverhalten usw.so dass ich dachte,mich stört das Verhalten vielleicht nicht aber dem Hund tut es so gar nicht gut.Dabei habe ich gerade zu ihr ein besonderes Verhältnis.Da muss ich wohl noch mehr Bauchgefühl entwickeln um selber zu spühren,ob sie sich gut fühlt in ihrer Rolle oder nicht.
    Vielen Dank edenfalls für eure Tips!Manchmal kommt man ja auf die einfachsten Dinge nicht!Aber man lernt ja mit jedem Hund und jedem Problem dazu!
    LG
    Honigpop

  • Zitat

    Meine kleine Cocker-Hündin läuft mir gerne auf Schritt und Tritt hinterher.Bislang dachte ich immer,sie sei einfach nur sehr anhänglich,ausserdem bekommen meine Hunde immer mal einen leckerlie zwischendurch weil ich sie aus der Hand füttere.So habe ich ihr Verhalten so interpretiert,dass sie mitkam weil sie ja das eventuelle Leckerlie nicht verpassen wollte.


    Genau - Deine Hündin zeigt Verhalten, dass Du verstärkt hast.


    Zitat


    Neulich war ein Freund von uns mit seinem Junghund bei uns und wir liessen die Hunde im Garten spielen.Meine Cocker Hündin wich mir keinen Zentimeter von der Seite und verbellte den Junghund wenn er sich mir näherte,sie versuchte ihn richtig zu vertreiben.Beschützt und kontrolliert sie mich?
    Wie kann man das abstellen,einfach in dem ich das nicht dulde?Und ihr klar zeige wer der Chef ist,oder.... :ops:


    Lg
    Honigpop


    Ich denke, Du bist eine wichtige Ressource (Du hast all die tollen Bestärker unter Kontrolle) und Du gibst ihr Sicherheit - wenn sie alleine mit Dir ist, ist sie "konkurenzlos glücklich" - nun war ein anderer Hund da - und wir alle wissen, dass Teilen erst gelernt werden muß.
    Daraus wird dann auch gleich klar, was Du üben mußt - Und das hat nicht so sehr was mit "abstellen" oder "Chef sein" zu tun, sondern mit der Erweiterung ihres Sicherheitsgefühls: sie sollte lernen, dass sie auch dann sicher ist, und auf Dich und Deine/Ihre Ressourcen zählen kann, wenn ein "Konkurrent (ein anderer Hund) anwesend ist/sich nähert.


    Ich verknappe dazu nichts (Aufmerksamkeit, Belohnungen, etc.), sondern das gibt es genau DANN erstärkt - Mehr Leckerchen, wenn sich ein anderer Hund nähert, mehr Aufmerksamkeit, wenn ein anderer Hund da ist, Jackpots, wenn ich einen anderen Hund anfasse.


    Da ich mehrere Hunde habe - und zwei davon (beide als Pflegehunde, einer davon ist inzwischen "mir" und darf für immer bleiben) als schlimme Ressourcen-Verteidiger hier angekommen sind, kann ich da mehrere Lieder von singen. Zum Glück ist mein erster Hund ein toller Co-Trainer - der selbstständig weg geht und wieder kommt, sodass ich genau die Situation "böser Konkurrent nähert sich, dafür gibts richtig geile Sachen" ohne Hilfe von anderen üben konnte.
    Mit anderen Worten. Eins der Ressourcenschweinchen war direkt bei mir - das andere hat derweil in seiner Box gewartet, und der Crispel hat "näherkommen/weggehen" praktiziert :D
    Dafür hat das Ressourcenschweinchen Krauleinheiten, allerdickstes Lob und Leckerchen kassiert (der Crispel bekom logischerweise auch Lob und Leckerchen (er bekoam sie zugeworfen).


    Sobald der neue Hund es nicht mehr problematisch fand, dass sich der Konkurrent näherte, sondern sogar super, weil da gibts ja all die tollen Sachen, habe ich auch angefangen, das "Ein Löffelchen für Pappa"-Spiel zu spielen.


    Jeder kennt das ja vielleicht, dass man beim Füttern von Kleinkindern die "Verwandschaft durchfüttert": "ein Löffelchen für Mama, ein Löffelchen für Pappa, ein Löffelchen für...".
    Bei mir geht das ein bißchen anders - ich lass die Hunde um mich rum sitzen, und kündige dann mit "Eins für Crispel" oder "eins für Gandhi" oder "eins für Easy" an, wem ich das nächste Leckerchen geben werde.
    Damit ist für jeden klar, wer es bekommt - und, noch viel wichtiger, wer nicht :D
    Dieses Spiel ermöglicht es den Hunden zu lernen, dass, nachdem Hund A was bekommen hat, er selber wahrscheinlich auch was bekommt, und dass man deshalb nicht hektisch bellen oder gar schnappen muß - Frauchen sorgt für gerechte Verteilung.
    Als Nebeneffekt wertet man ungeheuer die Bedeutung des Hundenamens auf - das ist super, das muß man sowieso, das hilft wahnsinnig beim Aufbau, Festigen und Erhaltung anderer Signale, z.B. dem Rückruf, wenn der Name als Aufmerksamkeitssignal davor geschaltet wird.


    Übrigens hat "kontrollieren wollen" was mit verlorener Sicherheit zu tun - nicht mit "Rebellion" - sondern mit Angst, weil man keinen einfluß auf den Ausgang einer Situation sieht.
    Deshalb find ich die Aussage eines TV-Trainers, dass ein Hund "Kontrollverlust hat" und die Schlüsse, die er daraus zieht, ziemlich schlimm...
    Wers nicht glaub, google den Begriff "Kontrollerlust" und was der wirklich bedeutet.

  • Hallo :-)
    Wenn mein Hund etwas macht ( in diesem fall das Hinterherlaufen), was von mir nicht erwünscht ist,zeige ich ihm eine Alternative. Ich ignoriere sie niemals. Würde also empfehlen den Hund dann auf seinen Platz zu bringen und wenn er dort bleibt ihn dafür auch loben. Somit zeigst du dem Hund eine Alternative die für ihn stressfrei ist und sich für. ihn auch noch lohnt! So fällt es dem Hund viel leichter.
    Liebe Grüße

  • Mein Hund hat keinen Stress, weil ich ihn ignoriere. Er versteht das - denn es ist Hundeverhalten ;) Macht er genauso. Kurz ignorieren :pfeif: und ..... alles klar.

  • ...kann nicht mehr editieren hier..... :roll:


    Ignorieren hat beim Menschen eine provozierende Konnotation. Bei Hunden ist das eher etwas deeskalierendes, also nicht Stress verursachendes. Natürlich ist damit kurzes Ignorieren gemeint - kein beleidigtes (womöglich stundenlanges) Ignorieren wie bei uns Menschen. Sondern eine direkte Form der Sprache, des Ausdrucks. Es ist eine Form von "Nö, jetzt grad nicht!".


    Oder - bei Hundebegegnungen: "Ah ja, Grüss Gott, ich geh dann mal weiter! War da was?" Ein ignorierender Hund bietet keine Angriffs- bzw. Kommunikationsfläche.

  • Okay,solangsam beginne ich das zu verstehen.Klar habe ich das Verhalten bestärkt,duch das Leckerlie was sie dann bekam wenn sie mir brav hinterherdackelte,nicht jedesmal wenn ich in die Küche gehe, aber es könnte ja immerhin sein und da geht sie dann lieber mit.
    Allen 3 Hunden die Leckerlies zu geben und den Namen vorher zu nennen finde ich gut,das macht Sinn,auch,dass die Bedeutung der Namen noch verfestigt werden.
    Ihr eine Alternative zu bieten,die sie nutzen kann anstatt mir hinterher zu laufen und ihr statt dessen noch irgendwie Stress erspart macht auch Sinn.
    In einem Haushalt mit 3 Kindern und 3 Hunden ist es unumgänglich,dass die Hunde mal ignoriert werden und einfach auch in ihrem Körbchen liegen müssen.Bis auf Loulou akzeptieren das auch alle.Ich glaube bei ihr war ich nicht so konsequent wie bei den anderen beiden.Wird wohl Zeit,damit zu beginnen.
    LG


    Honigpop

  • Ich meinte nicht, dass das Ignorieren stressig is für den Hund, sondern das Hinterherlaufen. Ich fahre bei meiner Hündin wesentlich besser damif ihr direkt eine Alternative zu zeigen. Sie ist allerdings auch ein sehr unsicherer Hund.

  • Zitat

    Sie war eifersüchtig...und richtig,es war ihr Revier in das der Junghund kam.Und auch richtig,es ist egal wie man was nennt,wichtig ist ob das Verhälten stört oder nicht.Mein Bauchgefühl sagte mir bislang immer,dass sie extrem anhänglich ist und ich es ihr wahrscheinlich nie richtig beigeracht habe,alleine zu bleiben.Durch diese Anhänglichkeit allerdings ist sie so brav und gehorsam,dass ich nie wirklich Mühe mit ihr hatte.


    Sie liegt auch gerne mal neben mir auf dem Sofa und kuschelt.Einer Bekannten sind dann so Sachen aufgefallen und sie redete von Kontrollverhalten usw.so dass ich dachte,mich stört das Verhalten vielleicht nicht aber dem Hund tut es so gar nicht gut.Dabei habe ich gerade zu ihr ein besonderes Verhältnis.LG
    Honigpop


    Hunde können wirklich eifersüchtig werden, es gibt sogar ein Eifersuchtshormon. Das hat was mit Bindung zu tun und ist absolut nichts negatives. Mit Kontrolle hat das gar nichts zu tun. Auch nicht mit Ressourcen. Das wollen uns viele HFs klar machen, die sicherlich auch noch an die Dominanztheorie glauben. Das was du tun musst, ist den Hund zu führen. Genauso, wie du Kinder führen musst!


    Was die Sache mit dem Sofa angeht, kein Hund liegt auf dem Sofa um Kontrollverhalten auszuüben. Problematisch wird das nur, wenn der Hund das Sofa verteidigt. Ansonsten ist es da nur bequem. Ein gutes Buch für dich ist evtl. das Buch von Bloch "Wölfisch für Hundehalter!"


    Übrigens, mein Hund, ist fast immer da, wo ich bin. Heißt, geh ich zwei Stock höher, kommt sie mit, legt sich hin. Geh ich runter, kommt sie mit, legt sich hin. Oft taucht sie auch in der Waschküche auf. Ich fühle mich dadurch nicht kontrolliert, sie will einfach nur da sein, wo das "Rudel" ist. Ich beachte sie dann kaum. Stört sie mich aber, schicke ich sie auf ihren Platz.


    Also, denke nicht so viel an Kontrolle, Dominanz, Chef und das ganze Zeug. Ich glaube nicht, dass der Hund die Weltherrschaft an sich reißen will, aber durchaus testet, wo die Grenzen sind, und die musst du ihm zeigen.

  • Zitat

    Ich meinte nicht, dass das Ignorieren stressig is für den Hund, sondern das Hinterherlaufen.


    Ah, so hast du das gemeint. Ok :smile:


    Und ansonsten macht es meine auch so wie Schopenhauer's Hund. Sie ist da, wo das Rudel ist und legt sich hin und döst oder pennt.

  • Das finde ich gut.Hätte besagte Bekannte nicht die Idee gehabt,mein Hund würde mich kontrollieren wäre ich von selber auch gar nicht darauf gekommen.Ich fand es bis jetzt ok mit ihr und ihr Verhalten nicht auffällig.Schopenhauer....nicht das du wieder denkst,ich käme mit meinen Hunden nicht zurecht! ;) Das Buch werde ich mir auf jeden Fall mal zulegen,das ist ein super Tip!Generell habe ich wohl von vielen Dingen nicht so viel Ahnung was jetzt,wo Hund 3 eingezogen ist,dringend nachgeholt werden muss.Ihr habt mir da aber schon super weitergeholfen...und nicht zuletzt,um ein bisschen mehr zu verstehen,bin ich ja hier ins Forum gekommen.Jedenfalls denke ich nicht mehr,die Bekannte könnte recht haben.Sie verteidigt das Sofa auf gar keinen Fall und wenn ich mal nicht möchte,dass sie dort liegt,akzeptiert sie das auch.Ja,ein paar mehr Grenzen könnte ich ihr zeigen!!!


    LG


    Honigpop

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