unglücklich mit meinem Hund?

  • Ich kenne das...
    Ich wollte von Kindesalter einen Hund und wir hatten daheim auch die besten Voraussetzungen. Eigenes Haus+ Garten und der Feldweg der gleich in den Wald lief war gerade eine Minute zu Fuß entfernt.
    Eigentlich wollten meine Eltern auch einen Hund, bevor sie angefangen haben zu bauen.
    Doch dann zog links, rechts und einfach überall von uns ein Hund ein und nun wollten sie sich doch keinen mehr holen :(
    Klein Caro hat sich zu jedem Geburtstag und jedem Weihnachten nichts sehnlicher als einen kleinen Hund gewünscht.


    Naja mit 19 bin ich ausgezogen und dann ging alles schneller als gedacht und meine Emma ist eingezogen.
    Ich wurde auch mit den ganzen Kontras überhäuft. Ein Hund ist teuer, ein Hund lebt lange und wer weis was in 5 Jahren ist, ein Hund braucht täglich Spaziergänge und Aufmerksamkeit.


    Mittlerweile lebt Emma knapp 2 Jahre mit mir zusammen und meine Eltern sind auch hin und weg :-)
    Häufig kommen Sätze wie: "Ich geh jetzt walken, kann Emma mit in den Wald kommen", "iwr gehen zum Bernd und würden Emma gerne mitnhemen", "EMma kann heut nacht ruhig hier schlafen, wenn du fort gehen willst"
    Ich denke sobald mein Paps dann in seine wohlverdiente Rente übergeht wird ein Wauz bei meinen Leuten einziehen und ich hab die starke Vermutung, dass es ein Goldie wird, weil er hin und weg von dem Goldie aus der Nachbarschaft ist :-)


    Nichts desto trotz lass dir noch etwas Zeit. Ich hatte zwar nie dieses Gefühl Emma nicht lieb zu haben, aber ich musste mich anfangs auch gegen die Meinung meiner Eltern durchsetzen. So wie es jetzt läuft war es nie von Anfang an. Sie haben knapp ein Jahr gebraucht um sie voll und ganz zu akzeptieren.


    Die Liebe wächst von Zeit zu Zeit mit den vielen Situationen und Aufgaben, die ihr gemeinsam leistet.
    Ich drück euch auf jeden Fall feste die Daumen, dass ihr das auf die Reihe bekommt =)

  • @Cocsii: das ist ja wirklich sehr süß von deinen Eltern! :)


    tine1311: das ist ermutigend, du sprichst mir wirklich aus derm Herzen.. alle fahren voll auf ihn ab, und ich denke mir, ja, okay, klar, süß,... aber... naja.


    Tani88: ich weiß, ich weiß, da hast du auch vollkommen recht, das ist eindeutig Mama-duty... alles andere wäre nicht normal, trotzdem... es hat mich echt so sehr runtergezogen :(


    samwise: ja, ich denke bei mir kommt momentan auch einfach echt viel zusammen..
    lernen für die Uni, von früh bis spät... Meine beste Freundin hat tatsächlich nach Jahren der Freundschaft mit mir "Schluss gemacht"- das ist echt der Knaller... Dann ein schlimmer Streit mit meiner Mama, der mit ihrem Lebensgefährten zusammenhängt, den ich, egal, wie sehr ich mich anstrenge, ihm doch wieder und wieder eine Chance zu geben, einfach nicht ausstehen kann, oder da jedenfalls enorm schnell wieder an den Punkt gelange, ihn nicht ausstehen zu können, es ist eine sehr wackelige Beziehung zwischen ihm und mir...
    und dann die Sache mit dem Hund, ja, das meine Mama da nicht hinter mir stand (!), hat mich wirklich schwer getroffen, gerade weil alles andere so blöd schief lief, vielleicht hat's auch nur so schlimme Auswirkungen gehabt, weil es quasi der berühmte Tropfen war, der das Fass zum überlaufen brachte, was sich dann auf meine Beziehung zum Hund niederschlägt, vielleicht ist wirklich einfach alles ein bisschen viel, anstrengend ist es ja nun mal definitiv, das muss ich keinem von euch erzählen.... ;)


    ich war heute seit wirklich langer Zeit mal wieder mit einem Kumpel einen Kaffee trinken (sich vorbildlich behehmender und von allen Seiten angehimmelter Hund natürlich dabei- Zitat Kellnerin: "Man, ich will auch so einen süßen Hundi.." ihr Freund: "Du hast doch deinen Vogel immerhin!" "Ja, aber der ist doof!") und einfach quatschen, mal nicht den Kopf in Bücher stecken... das hat mir gut getan, ich fühle mich ausgeglichener irgendwie, nicht mehr so eingeschossen, auf das, was irgendwie gerade falsch ist und meiner Meinung nach unbeunbedingt besser werden muss...
    fühlt sich gut an, mal durchatmen zu können. Puh.


    Ich danke euch allen.

  • Das was du fühlst ist normal. War bei mir überhaupt nichts anders. Am Anfang wusste ich noch nicht einmal was ich mit meinem Hund tun soll/kann/darf/muss. Ich hab die handvoll Hund stundenlang angestarrt und mir überlegt ob es wirklich so eine gute Idee war.
    Ich hatte immer diese Bilder von mir mit meinem Hund im Kopf, die verdächtig wie Szenen aus Lassie aussahen. Die Realität war natürlich eine vollkommen andere.
    Wir sind nur langsam als Team zusammengewachsen und es hat lange gedauert bis ich eines Tages aufgewacht bin und aus "dem" Hund, MEIN Hund geworden war. Mein Lalit.
    Liebe ist machmal eine komplizierte Angelegenheit und braucht manchmal ihre Zeit...

  • Zitat

    Setz Dich doch nicht unter Druck.
    Liebe wird überbewertet, es ist immer noch ein Hund. du bist nicht seine "Mama" und der Hund ist auch nicht "traurig" weil Du ihm neutral gegenüber stehst.
    Du sorgst gut für ihn, ihr lebt gut zusammen, das reicht doch.


    :gut: :gut: :gut: absolut dito


    nicht aus jeder mücke nen elefanten machen.
    wird schon :smile:

  • Bei meinem ersten Hund war es exakt das selbe! Mein papa hatte mir damals ebenfalls mit seinem Unmut meine ganze irrsinnige Freude ausgetrieben. Ich habe den Hund behalten, anfangs mit ganz viel neutraler Distanz. Ich hab so viel geheult. Ich hatte ihn lieb aber irgendwie traute ich mich nicht... Wir hatten trotzdem 15 super Jahre - und irgendwann, wann genau weiß ich zwar nicht mehr, aber sicher innerhalb der ersten Mimage, konnte ich mich von der Meinung meines Vaters lösen. Ich habe ihn sehr geliebt!


    Deine
    Mama muss den Hund nicht mögen. Lass dir deine Freude nicht nehmen!

  • Bei mir war das zwar Anfangs nicht so, dafür zwischendrin mal.
    Z.B. ging es irgendwann los, dass mein damaliger Freund immer wieder erwähnte, dass mein Hund nervig sei, ihn schmutzig macht, peinlich ist weil er aus Angst manchmal Leute anbellt und uns ja sooo einschränkt. Das hat er sogar nochmal erwähnt als er Schluss gemacht hat (sehr freundlich von ihm :zensur: ).
    Irgendwie war danach dann erstmal die Bindung zwischen meinem Hund und mir im Eimer, weil ich das wirklich oft gehört hatte und ich zu der Zeit auch noch von einigen iditotischen Hundebesitzern dumm angemacht wurde, weil irgendeine Frau Lügen über meinen Hund verbreitete.


    Ich bin eigentlich niemand der so viel Wert auf die Meinung anderer legt, aber damals war ich echt fix und fertig. Das hat ein paar Monate gedauert, bis es wieder normal war und ich meinen Hund wieder genauso geliebt habe wie davor.
    Ich muss mir allerdings bis heute noch bei jeder Gelegenheit von meiner Mutter anhören: "Ich werd nie verstehen wie man sich nur einen Hund zulegen kann!!! So viele Probleme wies da geben kann, ich verstehs nicht!!" :roll: Mittlerweile bin ich dagegen echt schon abgehärtet, weil sie es gar so oft sagt. Ist wie das Ticken der Uhr, irgendwann nimmt mans nicht mehr wahr :D


    Ich glaube, deine Mutter war der Auslöser und seitdem setzt du dich so unter Druck deinen Hund zu lieben, dass es einfach nichts werden kann ;)
    Lass jetzt mal den Druck weg, denk nicht so viel nach, unternimm schöne Sachen mit deinem Hund, dann wird das schon! Du musst jetzt nicht drüber nachdenken ob du ihn abgeben willst. Würdest du das auch nur entfernt wollen, hättest du es schon längst gemacht. Denk mal daran wie es wäre ihn wegzugeben. Ich wette, da kriegst du ein komisches Gefühl im Magen! ;)

  • Ich habe mich übrigens überhaupt nicht auf den Tag der Abholung gefreut und beim Heimfahren überkam mich erstmal ein merkwürdiges hin-und-her Gefühl. Da hatte auch meine Schwester mit zu tun, sie war nicht mal zum Abholen mitgekommen, nie zum Besuchen und mein Vater fand es nervig, dass er extra 2-3 Stunden hin und her fahren muss.
    Als wir dann daheim war und meine Schwester die Tür öffnete, kam zuerst ein MOIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII und ab da war alles wieder in Ordnung, weil die ganze Familie begeistert war ;) (das hat sich aber bald gelegt als er sich eingelebt hatte und wild wurde :D aber da wars mir dann auch schon egal).


    Ich nenne meinen Hund übrigens auch oft "der Hund". "Der Hund ist grad da und da...." usw, hab mich zwar an "mein Hund" schon gewöhnt aber irgendwie sag ich trotzdem oft "der" Hund. Lieben tu ich ihn aber über alles ;)


    PS: Es ist schon so, dass manche ihren Hund mehr und andere weniger lieben. Ich kenne hier einige Hunde, die eher "einfach so" beim Besitzer leben und andere, deren Besitzer nachts um 3 in Hundeforen rumgurken :hust: :D
    Die einen müssen auf jede Hundemesse und jedes Hundeevent rennen, die anderen haben den Hund nur so nebenbei...so ist das eben^^

  • Zitat

    Deine
    Mama muss den Hund nicht mögen. Lass dir deine Freude nicht nehmen!


    Nur kurz: meiner Mama tut es unendlich leid und sie mag den Hund sogar tatsächlich.


    Wir waren heute das 2. mal in der Hundeschule und hatten eine kleine "Trainingseinheit" bzgl Abrufen- Hund sollte zum Besitzer rennen und dabei Fleischwurst (!) links liegen lassen.... Fény hat an der Leine, während des Wartens an die Reihe zu kommen, lautstark Radau gemacht, während die anderen Hunde mucksmäuschenstill und totenbrav an der Seite ihrer Halter saßen/lagen- er sprang nur wie bekloppt in die Leine. Als wir dann dran waren schwante mir schon böses... ayayay.


    Was soll ich sagen? Der Hund ist schnurstracks auf mich zugerast und hat die blöde Wurst keines noch so kleinen Blickes gewürdigt. Und wir haben ein tolles Lob vom Hundetrainer bekommen, der sagte, dass dies schon von einer tollen Bindung zeuge.


    Fény ist allgemein noch ein wenig eingeschüchtert von den anderen Welpen (kein Wunder, sind alle deutlich größer und wirklich keine Zimperliesen wenn sie toben...) und kommt dann schutzsuchend zu mir- klar wäre es schöner, wenn er selbstsicher spielen würde, aber dafür sind wir ja dort und das kommt 10000%ig noch. Hundetrainer sagte, dass das andererseits aber auch klasse wäre, weil das zeige, dass er mir vertraut.


    Er war auch jeder Zeit abrufbar, auch, wenn er mich erstmal ein bisschen verwirrt gesucht und im Zweifelsfall auch mal aus Versehen zu dem falschen Menschen gelaufen ist- aber er hat mich gesucht und ist dann zu mir gekommen, als er mich entdeckt hatte.


    Es ist echt toll sowas mal von außen zu hören, da scheine ich doch nicht alles falsch zu machen... :)

  • Super, ich freue mich riesig für euch :gut:


    Dass sie bei dir Schutz sucht, ist doch auch super =)
    Wenn sie merkt, sie kriegt von dir Sicherheit, wird ihr das über kurz oder lang auch mehr Selbstsicherheit geben.
    Darf natürlich kein extrem werden, aber dass sie zu dir kommt, ist doch das Beste, was euch passieren kann =)

  • Das ist doch wunderbar! Schön das deine Mutti ihen Standpunkt doch so schnell geändert hat :-)


    Wie sieht es denn jetzt mit deinen Gefühlen aus??? Jetzt wo sich so viele positive Entwicklungen ergeben haben.
    Immer noch der "ungeliebte" Hund????

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