Rangordnungwechsel nach 2 Jahren?!

  • Hallo Ihr Lieben,


    wir beobachten gerade immer häufiger wie Cherry sich Sammy gegenüber mehr durchsetzt.


    Ich schildere das mal von Anfang an.
    Sammy ist ca. 7 Jahre alt gewesen als Cherry mit 8 Wochen dazu kam.
    Er hat von Anfang an die "Rudelführerschaft" gehabt und sich ihr gegenüber immer durchgesetzt. Er hat sie zB vom Futter weggeknurrt in der Küche und sie ist weggegangen (haben wir dann natürlich unterbunden). Er nahm ihr sehr oft ein Spieli, was sie hatte, einfach aus der Schnauze oder auch wenn er irgendwo sich hinlegen wollte, wo sie lag, ist sie aufgestanden und hat ihm Platz gemacht.


    Wir beobachten dass sich das Blatt wendet. Cherry nimmt ihm zb eben gerade eine Kaustange einfach aus der Schnauze und tauscht sie gegen ihre (die bereits kleiner ist). Er lässt es geschehen, knurrt zwar, aber wert sich nicht. Er möchte zB nicht mit ihr kuscheln wenn wir zusammen auf der Couch oder dem Bett knuddeln, knurrt sie an, fletscht zum Teil die Zähne, sie ignoriert das komplett und kuschelt sich an ihn einfach dran. Sie sucht seine Nähe. Es hört sich merkwürdig an, aber ich hab das Gefühl sie hat keinen Respekt mehr vor ihm und benimmt sich manchmal fast "dreist", legt sich zB total plump auf ihn drauf wenn er im Körbchen liegt.


    Ist das normal, dass sich mit der Zeit die Rangordnung ändert?
    Warum bekommt Cherry plötzlich die Überhand?


    Ich finde das Merkwürdig.


    Bei uns hat sich nichts verändert, die Hunde sind nicht öfters allein, bekommem genausoviel liebe, streicheleinheiten und futter wie immer.
    Also keine groben Umstellungen.


    Nur Sammy ist mittlerweile geschätzte 9 Jahre alt...


    Habt ihr sowas bei euren Hunden evtl auch schon beobachtet?


    Freu mich auf eure Antworten, Ulli

  • Über was man sich so alles Gedanken machen muß, wenn man im Rudeldenken unterwegs ist :???:



    Da ich einfach nur nette Interaktionen, deeskalierendes Verhalten etc. bestärke, muß ich mich damit zum Glück nicht befassen. :hust:

  • Also, mal eine Meinung von einer Ahnungslosen (hab noch nur einen Hund):


    Ich denke, Cherry ist erwachsen geworden (oder zumindest fast) und setzt jetzt ihrerseits ihren Kopf durch. Dass die Karten neu gemischt werden würde ich jetzt sooooooo gar nciht sagen, sie hält sich einfach nicht mehr an das, was "der Große" ihr sagt. Ist bei Teenies und Eltern ja genau so....

  • bei uns war/ist das ähnlich!


    das paulchen war,als lea mit 8 wochen zu uns kam,5 jahre alt.
    auch er hat sich von ihr nichts gefallen lassen und war der ranghöhere.
    jetzt ist paul knapp 9 und lea knapp 4 jahre alt.


    sie versucht seine position einzunehmen.
    sie schafft es nicht...aber läßt da nicht locker.
    er läßt sich das nicht gefallen,guckt sich das ne weile an und wehrt sich dann.
    sie kapiert das und unterwirft sich mit beschwichtigung.


    beim futter gab/gibt es keinerlei probleme.


    mein ta meinte damals schon,das die hündin versuchen wird die ranghöhere zu sein.


    so schlimm find ich das aber nicht,die damen testen halt aus.

  • Zitat


    Ist das normal, dass sich mit der Zeit die Rangordnung ändert?


    Das ist völlig normal. Und Deine Beiden scheinen damit auch keine Probleme zu haben.



    Zitat


    Warum bekommt Cherry plötzlich die Überhand?


    Weil Sammy ein Senior wird und Cherry in der Blüte ihrer Jahre ist. ;)

  • Seit wann haben Hunde eine statische Rangordnung?


    Es gibt 3 Gruppen und in der führenden Gruppe sollten sich die Menschen befinden. Die Hund können sich in Gruppe 2 und 3 tummeln und da ist immer alles im Fluss und entsprechend kann es da mal sein, das Hund 1 das sagen hat und in der nächsten Situation hat Hund 2 das sagen.


    Das hat nichts mit Junior oder Senior zu tun, sondern eher mit Wertigkeiten der Ressourcen für den einzelnen Hund.


    Ansonsten etwas mehr in "Familien" denken und weniger in "Rudel"

  • Ich weiss nicht wieso mich das gerade so verwundert.


    Ich hatte irgendwie immer im Kopf, dass Hunde nun mal eine Rangordnung haben und uns auch als ihr Rudel betrachten. Somit wäre ich die Rudelführerin... Also so hab ichs mir immer vorgestellt ;)


    Auf jeden Fall lässt sich Sammy von Cherry viel mehr unterbuttern wie früher. Muss ich da einschreiten oder machen die das schon unter sich aus?


    Also wenn Cherry ihm sein Futter wegnehmen will gehe ich auf jeden Fall dazwischen, denn beim Essen hört der Spaß ja auf :gott:

  • Rudel haben die wenigsten Hundehalter. Das wären nämlich natürlich gewachsene Hundefamilien bestehend aus Elterntieren mit deren halbwüchsigem Nachwuchs aus mindestens zwei Würfen. Dabei haben die Eltern in allen Ressourcen ihren Kindern gegenüber das Sagen und deren halbwüchsiger Nachwuchs betreut und erzieht spielerisch die Jüngsten.


    Die meisten von uns haben nicht miteinander verwandte Hunde, die in einer Hundegruppe zusammenleben.
    Bei gleichgeschlechtlichen Hunden entwickeln sich Rangordnungen in puncto einzelner Ressourcen. Dem einen ist vielleicht Futter sehr wichtig, dem anderen aber nicht. Klar, wer hier das Sagen hat. Genauso bei Liegeplatz oder auch um die Ressource des betreuenden Menschen.
    Ideal ist, wenn wir als Menschen in unserer Anwesenheit alle wichtigen Ressourcen verwalten und das von unseren Hunden akzeptiert wird.
    Bei gemischtgeschlechtlichen Hunden findet auch eine Aufteilung der Ressourcen nach Wichtigkeit statt. Wobei ein intakter Rüde einer intakten Hündin, die er als seine Gefährtin ansieht, alles für ihn nicht gerade Überlebenswichtige überlässt. Für ihn ist es wichtig die Hündin bei Laune zu halten damit er dann ,wenn die Zeit gekommen ist, mit ihr für Nachwuchs sorgen kann. Das ist ihm halt sehr wichtig.


    Wichtig ist, dass der Mensch die von ihm verwalteten Ressourcen nicht zum Streitpunkt der Hunde untereinander werden lässt.
    Meine Alphahündin geht z.B. bei zwei sich um etwas streitenden Junghunden ruhig und gelassen dazwischen und nimmt ihnen das Streitobjekt weg. So lernen diese, das es sich nicht lohnt in ihrer Anwesenheit um etwas zu streiten. Wer etwas zuerst findet darf es behalten. Wer sich zuerst auf einen Liegeplatz legt bleibt dort und der andere sucht sich einen anderen. Solange wie die Chefin es nicht beansprucht, was diese nur sehr selten und dann sehr demonstrativ macht.

  • hab drei Hunde (zwei eigene und ein Dauerpflegel, der kein eigenes Sofa findet :/ ) und kein Rudel. Der eine ist ein Resourcenverteidiger, alles ist seins, so denkt er, einer ist ein Klügerer der nachgibt wann immer von irgendwem wegen was auch immer angegiftet wird, und dann haben wir noch den Schleimer, der sich bei dem Klügeren deutlich mehr einschleimt als bei dem anderen.


    Nach den Rudeltheoretikern müßte man den rüpeligen Ressourcenverteidiger wahrscheinlich als "Alpha" bezeichen, denn der würde ja, wenn man ihn ließe alles kriegen, was er will.
    Er hat aber keinerlei Führungsqualitäten, und bei allen Sachen die nicht mit Konkurrenz um wa auch immer zu tun haben, scheren sich die beiden anderen nicht mal Ansatzweise um diesen Hund.


    Rudeltheorien sind Scheuklappen, die den Blick auf das wesentliche Verhindern...
    Wenn ich friedlich mit den drei Hunden zusammen leben willl brauch ich nur dafür zu sorgen, dass die Bedürfnisse aller drei Hunde befriedigt werden, und sich der Thyran lernt, dass Gier, Horten von Sachen und rumrüpeln ihm längst nicht so viel einbringen, wie höfliches Behnehmen und "anderen ihr Zeug lassen".


    Das ist leicht zu erreichen, ganz ohne dass man sich GEdanken darüber machen muß, ob Hunde nun ein Rudel bilden oder nicht, und wenn ja, wer davon der Boss ist.
    Der eine Hund ist nicht der Boss - er will nur alles haben, dem ist auch scheiß egal, was die anderen Hunde machen, solange er nur alles bekommt was er will. Und das wäre in seinem Fall ALLES was ein anderer Hund hat, egal ob er selber das überhaupt mag oder nicht.
    Wenn man als Mensch will, dass der was haben/fressen/toll finden soll ist das extrem leicht erreicht - man gebe es vor seinen Augen einem anderen Hund....
    ich bezweifele sehr, dass das irgenwie sinnvolles Verhalten ist, schon gar nicht in gewachsenen "Rudeln" - bei Wölfen z.B., die bekanntermaßen gelegentlich in koordinierten Gruppen jagen, die Beute Kilometer weit zu ihren Welpen schleppen und auch kranke Tiere mit versorgen...
    Wär dieser eine Hund der "Alpha" Wolf, hätte er gar kein Rudel... denn von sich aus kooperiert er nicht...

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!