Hund plötzlich extrem verhaltensauffällig

  • Zitat

    wer weiss eigentlich genau, dass mia nachts abhaut weil sie jagen will???
    vielleicht will sie "nur" streunen? weil sie's so gewöhnt war?


    Das kann niemand genau wissen, aber genau darum geht es ja auch. LaBella kann nur durch Probieren von irgendwelchen Beschäftigungen/Spielen/Auslastung versuchen heraus zu finden, warum Mia nachts stiften geht.


    Vielleicht ist es mangelnde Bewegung, mangelnde Kopfauslastung oder vielleicht einfach nur Gewöhnung an das Streunern. Aber das kann man eben nur heraus finden, wenn man für Neues offen ist und ein bissl herum probiert.

  • Huch, Ihr seid ja immernoch am mutmaßen ...


    Ich möchte nochmal eines richtig stellen, was hier ganz offensichtlich auch unentwegt überlesen wurde:
    Es ist nicht so, dass ich mir KEINE Gedanken über die Auslastung meines Hundes gemacht hätte. Bereits im September habe ich zunächst kurz versucht, Mia fürs Apportieren zu erwärmen, was aber ganz offensichtlich nicht ihr Ding war.
    Danach habe ich mich für das Reizangeltraining entschieden. (Bevor hier jetzt wieder einige aufschreien, ja ich weiß, dass viele von Euch davon nicht begeistert sind, da es die Gelenke belasten könnte etc.)
    Für mich und Mia schien die Reizangel aber eine zunächst perfekt erscheinende Lösung zu sein:
    1. Mia wurde sowohl körperlich als auch geistig ausgelastet, da das Jagen an der Reizangel für einen Hund enorme Konzentration erfordert, und sie so richtig ins Rennen kam.
    2. Sie konnte ihren Jagdtrieb auf erlaubte Art und Weise ausleben.
    3. Wir konnten das Training in unserem Garten machen, es brauchte wenig Aufwand und Zeit (keine Anfahrt, keine Vorbereitung etc.), und konnte immer mal zwischendurch für ne viertel Stunde in den Tagesablauf integriert werden.
    4. Es machte Mia riesigen Spaß, sie war wie wild danach, und ich bekam sie schnell total außer Atem.


    Allerdings stellten sich nach ein paar Wochen Reizangeltraining verschiedene Probleme ein, von denen ich nicht weiß, ob sie jetzt "zufällig" auftraten, oder mit dem Reizangeltraining zu tun hatten.
    1. Mia's Jagdtrieb schien sich verstärkt zu haben, zumindest, was das Buddeln nach Mäusen angeht. (Davor hatte ich es erreicht, sie vom Buddeln komplett abzulenken, so dass sie es von sich aus nicht mehr tat.)
    2. Mia wurde immer fixierter auf den Dummy, und gab ihn, je länger wir übten, immer weniger auf mein Kommando "aus" heraus. Auch nicht gegen tolle Leckerlis, bis sie am Schluss meine Kommando völlig ignorierte.
    3. Mia wurde auch beim Spielen im Haus immer "wilder" und unvorsichtiger, wenn es darum ging, an ein Spielzeug zu kommen.
    4. Mia's Kondition verbesserte sich enorm.


    Aufgrund dieser Punkte riet mir meine Trainerin, das Reizangeltraining erstmal einzustellen, da es eventuell dafür verantwortlich sein könnte, dass Mias Jagdtrieb sich noch verstärkt hat, und dass sie auch immer mehr Kondition bekam, und dadurch eventuell erstrecht ans Ausreißen dachte.


    Es war dann also gegen Ende dieser Reizangelphase, als Mia begann, immer öfter ihren nächtlichen Streifzug durch die Gärten zu unternehmen.


    Aber all diese Dinge habe ich bereits geschrieben, aber manche Leute scheinen das nicht hören zu wollen, weil sie viel lieber an ihrer vorgefertigten Meinung festhalten.


    Meine Trainerin riet mir stattdessen, Mia mehr durch Kopfarbeit auszulasten, und auch an ihrer Stellung im Rudel zu arbeiten, die für Mia - laut meiner Trainerin - nicht ganz klar zu sein schien.
    Ich persönlich hatte keinen Zweifel an meiner Position als Rudelführer, aber laut meiner Trainerin nimmt Mia mich nicht ganz ernst.
    Die Tatsache, dass sie sich immer öfter selbständig gemacht hat, könnte auch daran liegen, dass sie sich immer mehr als "Rudelführer" betrachtet hat. Bzw. könnte es auch einfach ein Austesten der Grenzen gewesen sein.


    Als ich im Herbst mit dem Reizangeltraining begonnen hatte, war da übrigens nicht, weil sie unruhig wirkte, sondern eher, weil sie ja leicht übergewichtig war, und ich ihr mehr Bewegung verschaffen wollte. Daneben tat sie mir auch immer leid, weil sie nur an der Schleppleine laufen konnte.
    Allerdings muss ich sagen: Ab August/ September hatte Mia begonnen, wenn ich bei der Arbeit war, die Türrahmen, Holzspiegel und Holzschränke anzunagen. Ich dachte erst, das sei die Kleine gewesen, die gerade gezahnt hat. Erst später kam ich drauf, dass es vermutlich Mia war.
    Als ich ihr aber - auf Anraten einer Freundin - einen dicken Ast in ihre Ecke gelegt habe, hat sie an dem genagt, und das nagen an der Einrichtung hörte schlagartig auf.
    Ansonsten zeigte Mia im Haus nie irgendwelche Anzeichen davon, nicht ausgelastet zu sein. Draußen eigentlich auch nicht.


    Es war nur MEIN Gedanke, dass es ihr vielleicht nicht gut gehen könnte, da sie nicht frei laufen kann.
    Umzäunte Freilaufgebiete gibt es bei uns in der Nähe leider keine. Allerdings ist unser Garten recht groß mit 800 qm, das heißt, sie hätte hier schon auch mal richtig rennen können. Das hat sie aber eher selten gemacht.
    Auch draußen ist sie, wenn sie abgeleint war, nicht gleich losgerannt, bzw. wenn, dann nur bis zum nächsten Mauseloch. Und da konnte sie dann Stunden drüber hängen. Auch Toben und Rennen mit anderen Hunden hat sie dann nicht mehr interessiert.


    Ehrlich, über manche Antworten hier kann ich echt nur den Kopf schütteln ... Ich erfülle die Grundbedürfnisse meines Hundes, es ist eine Frechheit, mir zu unterstellen, dass ich das nicht tun würde.
    Trotzdem ist es für mich wichtig, dass ein Hund sich auch an MEIN Leben anpassen kann, wenn es z.B. mal Zeiten gibt, in denen ich nicht das volle "Luxus-Verwöhn-Programm" fahren kann, sondern wenn für den Hund eben nur das Nötigste unternommen wird.
    Ich liebe meine Hunde, sie sind aber nicht mein Lebensmittelpunkt. Sie sind Haustiere, damit ein Stück weit auch Hobby. Aber ich bin kein ambitionierter Hundesportler und sehe auch meine Erfüllung nicht darin, meine ganze Energie da hineinzulegen, mit meinem Hund zu arbeiten.
    Arbeiten gerne, aber es muss "nebenher" laufen ... Neben Job, Familie und anderen Verpflichtungen.


    Ich empfinde es ebenfalls als Frechheit, hier zu schreiben, ich hätte mir dann besser keinen Hund zulegen sollen. So ein Quatsch. Es gibt auch Rentner oder Behinderte, die einen Hund haben, und nicht mit ihm joggen oder Radfahren gehen können. Es muss einfach nur der richtige Hund sein.
    Ihr vergesst, dass ich noch einen zweiten Hund habe, mit dem es prima klappt, und mit dem es keinerlei Probleme gibt.
    Ein Hund muss einfach in das Leben eines Menschen bzw. einer Familie passen. Vielleicht wäre ein betagterer Hund, mit 8, 10 oder 12 Jahren für mich ideal gewesen, der zwar gerne spazieren geht, aber ansonsten keine sportlichen Ambitionen mehr hat. Oder eben unkomplizierte Rassen, wie Mops & Co, die gerne mitlaufen, dies aber nicht einfordern, wenn mal weniger Zeit vorhanden ist, und die auch ohne großes Unterhaltungsprogramm einfach glücklich und zufrieden sind.


    Und JA, ich habe mir einen Hund zugelegt, um einen Grund zu haben, mich regelmäßig zu bewegen. Aber Spazierengehen reicht mir völlig, ich brauche kein weiteres Sportprogramm.


    Und wenn ich geschrieben habe, dass Mia eigentlich nicht in mein Leben passt, dann bezog sich das nicht ausschließlich auf das Auslasten und ihren Jagdtrieb.
    Ich habe ein großes Haus mit 800 qm Garten zu versorgen. Das macht eine Menge Arbeit. Ich hatte mir das anfangs so vorgestellt, dass ich z.B. im Garten arbeite, und der Hund kann dabei sein. DAS ist mit Mia aber leider nicht möglich.
    Auch bei meiner Arbeit am WoE im Haus kann sie nicht soo dabei sein, wie ich es mir vorgestellt habe. Oft ist die Terrassentür offen, aber Mia büchst aus, sobald sie im Garten ist, trotz Umzäunung.
    Ich denke, dass ein Hund, der diese "Ausreißmacke" nicht hat, hier bei uns durchaus paradisische Zustände vorfinden würde ... Er könnte rein und raus gehen, wie es ihm gefällt, hätte viel Platz zum Toben im Garten, könnte bei meiner Arbeit nachmittags und am Wochenende immer dabei sein.
    Weil aber Mia nun mal ist, wie sie ist, muss ich sie, wenn ich zuhause arbeite, auch oft im oberen Bereich des Hauses alleine zurück lassen. Auch wenn wir im Garten sind, grillen, etc.
    Das heißt, zusätzlich zu den 5 Stunden, die ich täglich arbeite (bzw. den knapp 6 Stunden, die ich außer Haus bin), verbringen die Hunde auch noch viel Zeit "eingesperrt" oben, einfach, weil ich Mia aufgrund ihrer Ausbruchstendenzen nicht mit nach unten nehmen kann.


    Mit dem passenden Hund hätte alles sehr entspannt und für beide - Hund und Halter - schön werden können. So ist es aber ein ewiger Eiertanz, und ich habe ein ewig schlechtes Gewissen. Die Zeit, die ich z.B. mit Gartenarbeit oder der Arbeit am WoE verbringe, ist Zeit, die ich auch wieder nicht mit den Hunden verbringen kann, weil sie bei all diesen Dingen nicht dabei sein können, weil Mia sonst schneller weg wäre, wie ich schauen kann.


    Ich hatte mir eigentlich in den letzten Tagen gedacht, dass wir es nochmal versuchen, komme aber immer wieder ins Zweifeln, vor allem, wenn ich hier die Antworten lese. Dann denke ich mir: Wahrscheinlich ist es doch besser, sie weg zu geben.
    Es ist keine leichte Entscheidung, die man sicher auch nicht vorschnell und über Nacht fällen sollte. Ich werde bestimmt noch die eine oder andere schlaflose Nacht darüber grübeln, was das Richtige ist (wie heute Nacht auch. :/ )


    Ansonsten läuft es mit Mia recht ruhig. Sie versucht nicht mehr, sich aus dem Geschirr zu winden (vielleicht hat sie verstanden, dass es nicht mehr geht?), und kommt jetzt abends oft gar nicht mehr mit in den Garten zum Pieseln, wenn ich die Kleine um Mitternacht raus lasse. Sie bleibt dann oben und pennt weiter. Das heißt aber natürlich nicht, dass sie es nicht nochmal versuchen wird.
    Geschlafen hat sie aber wieder in ihrer Box, obwohl die Kleine mit im Schlafzimmer war.
    Beim Gassigehen habe ich sie auf ebenen Strecken kurz abgeleint, damit sie mit Hundekumpels spielen kann. Wie immer war das Interesse an den anderen Hunden aber nicht wirklich groß, und sie ist danna aufs Feld, um nach Mäusen zu buddeln ...

  • La_Bella, wenn Du im Garten arbeitest, könntest Du Mia dann nicht an einer langen Schleppleine sichern? So wäre sie trotzdem dabei, aber eben gesichert.

  • Zitat

    La_Bella, wenn Du im Garten arbeitest, könntest Du Mia dann nicht an einer langen Schleppleine sichern? So wäre sie trotzdem dabei, aber eben gesichert.


    Haben wir alles schon x mal probiert. Aus allen bisherigen Geschirren war sie auch da in null Komma nichts draußen, so schnell kann man nicht schauen. (Und erneut hatte sie das Erfolgserlebnis, sich zu befreien und streunen zu gehen.)


    Klar, ich versuche nun, nachdem auch Ruffwear nichts taugt, noch ein Windhundgeschirr ... Aber so richtig Hoffnung habe ich im Moment noch nicht, dass sie es nicht auch HIER wieder schaffen wird, irgendwie raus zu kommen.


    Daher kann ich sie auch nur in den Garten lassen, wenn ich sie zu 100% beschäftige und im Auge behalte. Es geht einfach nicht, dass ich etwas im Garten mache, sei es arbeiten oder Kaffeetrinken oder Grillen, und Mia ist dabei. Sobald sie nicht die ungeteilte Aufmerksamkeit hat, ist sie weg.
    Das meine ich u.a. auch damit, dass ein Hund "nebenher laufen" sollte.
    Ich finde, es muss einfach möglich sein, dass der Hund im Alltag dabei ist, ohne dass er rund um die Uhr beschäftigt wird. Und das ist mit Mia leider nicht möglich. Folglich kann sie weniger an meinem Leben teilnehmen, wie ich eigentlich geplant hatte. :/

  • Öhm, ich dachte sie windet sich nur nachts aus dem Geschirr :???:
    Wieso passiert das denn auch, wenn Du mit ihr am Tag im Garten bist?


    Das passt ja jetzt irgendwie nicht zusammen, oder? :???:

  • Zitat

    Öhm, ich dachte sie windet sich nur nachts aus dem Geschirr :???:
    Wieso passiert das denn auch, wenn Du mit ihr am Tag im Garten bist?


    Das passt ja jetzt irgendwie nicht zusammen, oder? :???:


    Nachts, wenn sie an der Leine ist. Niemals tagsüber beim Gassigehen/ an der Leine.


    Aber sobald sie tagsüber unbeaufsichtigt im Garten angebunden war, ist sie natürlich auch raus. Weshalb ich dann aufgehört habe, sie überhaupt mit raus zu nehmen, es sei denn, wenn ich sie ganz bewusst beschäftigen konnte.


    Ich glaube, wenn Mia draußen ist, hat sie wenig Frustrationstoleranz, und das wurde mit der Zeit immer schlimmer. Es reicht schon, wenn ich nur 30 Sekunden stehenbleibe, um Kot in das Tütchen zu packen, und dann beginnt sie schon extremst zu fiepen und zu quengeln.

  • Sie windet sich im Garten aus jedem Geschirr.
    Kann es sein, dass es gar nicht so der Freiheitsdrang ist, sondern am Geschirr liegt? Gibt doch bestimmt auch Hunde, die das nicht mögen.
    Folglich müsste man sich da was anderes einfallen lassen. Zugstop-Halsband?


    Sie ist weg, wenn sie keine Aufmerksamkeit bekommt.
    Gibt es eine Möglichkeit sie anderweitig zu beschäftigen? Mit Futterball oder solchen Dingen?
    Dann musst Du nicht non-stop nach ihr schauen, sondern nur ab und zu.


    Eine andere Frage noch: der andere Hund ist ja kein problem. Orientiert sie sich gar nicht an dem? Spielt sie mal mit ihm/ihr? Kann sie von dem nichts lernen?
    Ich dachte nämlich ob sie es von früher ev. gewohnt wäre im Rudel zu sein, aber sie hätte ja einen Kameraden. Könntest Du die Zwei vielleicht mehr miteinander einspannen? Beim Spiel, beim spazieren gehen usw.

  • Zitat

    Es reicht schon, wenn ich nur 30 Sekunden stehenbleibe, um Kot in das Tütchen zu packen, und dann beginnt sie schon extremst zu fiepen und zu quengeln.


    Hm :???: da fällt mir spontan ein, wie wäre es wenn Du den Spies mal umdrehst. Nicht Schleppleine, Freilauf usw. sondern genau das Gegenteil. Halte sie eng bei Dir. Grad so, dass sie schnüffeln, pieseln und kakn kann. Aber ansonsten fast mit Körperkontakt.
    Binde Dir die Leine diagonal von Hüfte über Schulter und stapfe straff los. So dass sie sich an Dir orientieren muss, da ihr quasi eine Einheit seid.


    Vielleicht ist es nicht die Freiheit an der Du arbeiten musst, sondern die Bindung.
    Du hast ja auch mal geschrieben, dass sie zum Schmusen kommt, Deine Nähe sucht. Das würde ja schon dafür sprechen.


    Vielleicht ist es einfach das Geschirr, mit dem sie nicht klar kommt.

  • Oje, ich finde es extrem schwierig mit so einem Hund der wirklich keinen Versuch auslässt zu entkommen und sich aus jedem Geschirr windet.
    Eine wahre Ausbrecherkönigin die ihre Freiheit liebt.
    Ich kann mir auch vorstellen, dass die Reizangel sie erst so richtig in fahrt gebracht hat und jetzt das Adrenalin hoch schließt.
    Kannst Du ein Stromgerät am Zaun anschließen?
    Sicherlich keine feine Art, aber sie hatte so viel Ausbruchserfolg, dass sie wohl immer Wege finden wird und diese ja auch sehr konsequent umsetzt.
    So lange das nicht verhindert wird, wird sie sich wohl nicht auf dich einlassen.
    Desweiteren würde ich sie mit zwei Geschirren sichern und wirklich alles versuchen das sie keinen Erfolg mehr hat.
    Wenn Du sie abgeben möchtest, denke bitte daran, welche Chancen sie dann noch hat. Wer möchte schon einen Hund den kein Zaun aufhält und spazieren gehen nahezu unmöglich ist.

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