Futtermenge kürzen? Welpe wächst sehr schnell

Zitat

4-5g sind im 5. und 6. Lebensmonat im M/Z angegeben. Der Hund ist vier Monate alt, also im fünften Lebensmonat.

Im Rechenbeispiel werden 93g vRp verfüttert, RFK noch nicht mit eingerechnet, man gibt mal Milchprodukte, mal n Ei, etc... Es ist aber richtig, dass eine genauere Bestimmung nicht möglich ist, weil weder die genaue Fleischqualität noch die Art des Fleisches genau bekannt sind.

Aus meiner Sicht ist es zu viel Protein.

Ich hab's in dem M/Z basierten Wienrich etwas flexibler, aber wie gesagt, das ist der Wert, den man keinenfalls unterschreiten sollte! Nach oben ist der offen - auch M/Z betont, dass es keinen Grund gäbe, gesunde Hunde eiweissreduziert zu füttern! Rechne dir mal seine Empfehlungen für Welpen aus, da kommt man mit über 30% RP in der TS weit höher....

Wachstum lässt sich nur durch reduzierte Energiezufuhr bremsen, das sind kcal oder MJ, aber nicht Proteinwerte! Es macht durchaus Sinn, einen Welpen/Junghund nicht ad libitum zu füttern, aber je knapper man in der Fütterung wird, desto höher muss der Proteinanteil sein, denn die Proteine braucht der Welpe/Junghund unbedingt!

Zitat

Von dem wächst der Hund aber nicht!

Wo genau habe ich das denn geschrieben?

Ich schrieb, dass die Prozentrechnerei zu ungenau ist und habe das Beispiel Protein verwendet, um das deutlich zu machen.

Mal ehrlich, naijara, wie viele gebarfte Hunde kennst du, die mit zu wenig Protein versorgt werden? Es geht überhaupt nicht darum, den Hund in nem Mangel zu halten. Selbst wenn man sich halbwegs genau an den Werten orientiert (Fleisch, Innereien, RFK), so bekommt der Hund doch letztendlich immer mehr (Eier, Milchprodukte, Leckerchen - ich glaube kaum, dass der Junghund ohne Leckerchen trainiert wird).

Ich bleibe dabei:
Protein nach Bedarf mit eingem gewissen Plus durch Leckerchen etc. ist für den gesamten Organismus weniger Belastung als Protein ohne Beschränkung.

Hätte ich nur das Beispiel Calcium genommen...

Hier noch ein kleiner Nachtrag aus dem M/Z:

Eiweißabbauprodukte aus dem Intestinaltrakt können neben lokalen auch systemische Wirungen entfalten und führen zu einer Leberbelastung. Im Überschuss aufgenommene Aminosäuren werden in der Leber desaminiert und die Abbauprodukte renal ausgeschieden.

...
(für diesen Thread unwichtiger Passus)
...

Die Frage, inwieweit eine längerfristige massive Eiweißüberversorgung zu einer Organschädigung, insbesondere der Leber oder der Nieren, führen kann, ist umstritten: Nachteile sind besonders bei älteren Hunden sowie bei bereits vorliegender Schädigung von Leber oder Nieren nicht auszuschließen, gesundheitliche Vorteile nicht zu erwarten, insbesondere keine Leistungsverbesserung.
[/b]

Quelle: Ernährung des Hundes, Meyer & Zentek, 6. Auflage, Seite 67

Zitat

Wachstum lässt sich nur durch reduzierte Energiezufuhr bremsen, das sind kcal oder MJ, aber nicht Proteinwerte! Es macht durchaus Sinn, einen Welpen/Junghund nicht ad libitum zu füttern, aber je knapper man in der Fütterung wird, desto höher muss der Proteinanteil sein, denn die Proteine braucht der Welpe/Junghund unbedingt!

FALSCH !!

Bei der Aussage eine Überversorgung mit Eiweiß stellt kein Problem dar, bezieht sich dies auf "Fütterungsversuche" mit Trockenfutter mit einem Höchstgehalt an RP Gehalt von 31,6 %. Nicht mehr und nicht weniger. Also nicht Fleisch als Hauptfuttermittel bis zum Abwinken.

Genauer gesagt,stimmt die Kalorienmenge und bleibt die Proteinaufnahme in einem normalen und praxisüblichen Rahmen, sind keinerlei negative Effekte auf den Hund zu erwarten.

Um den Kalzium-Phosphor-Bedarf bei einem Welpen zu berechnen, gelten aktuell auch völlig andere Empfehlungen.
Es muss lt .NCR erst der Energiebedarf berechnet werden, sprich die Kalzium-Phosphormenge auf 1000 kcal.

Diese ganz Barfrechnerei passt hinten und vorne nicht.
Es reicht eben nicht, sich nur ein paar Daten aus dem M/Z herauszupicken und alles andere unter den Tisch fallen zu lassen.

Laut den neuesten NRC-Empfehlungen (2006) sollte der Kalziumgehalt
für Welpenfutter 3,0 g/1000 kcal umsetzbarer Energie
(ME) oder 0,5 g/kg KM/Tag betragen. Der vom NRC 2006
genannte Mindestbedarf an Kalzium beträgt für Welpen 2 g/1000
kcal oder 0,37 g/kg KM/Tag. Dies sollte eine adäquate Bedarfsdeckung
für Hunde aller Rassen und Größen darstellen.

Zitat

FALSCH !!

Es ist also falsch, einen wachsenden Welpen/Junghund mit der Bedarfsmenge an Proteinen zu versorgen? Du findest eine Unterversorgung in Ordnung? Das steht aber nirgends im M/Z....

Zitat

Bei der Aussage eine Überversorgung mit Eiweiß stellt kein Problem dar, bezieht sich dies auf "Fütterungsversuche" mit Trockenfutter mit einem Höchstgehalt an RP Gehalt von 31,6 %. Nicht mehr und nicht weniger. Also nicht Fleisch als Hauptfuttermittel bis zum Abwinken.

Ehm, wo steht in dem Zitat was von Überversorgung mit Eiweiss? Und wo was von Fleisch bis zum abwinken?

Das war eine allgemeine Bemerkung zur Welpenfütterung, egal mit welchen Futtermitteln. Und wenn ich eben sehr knapp füttere bezogen auf die Energieversorgung, dann muss ich schauen, dass der Bedarf an Hauptnährstoffen trotzdem gedeckt ist. Man füttert beispielsweise nur 60 - 70% der empfohlenen Futtermenge eines Trofus, dann lohnt sich ein Blick auf die Proteinversorgung (noch mehr, wenn man teilweise oder ganz frisch füttert). Viele moderne Welpen- oder Alle-Alter-Futter sind sehr moderat in den Proteinwerten. Der Hund frisst aber nicht Prozente, sondern Gramm - und wenn ich von einem 25% RP-Futter nur 200g statt 300g füttere, sind das nur 50g statt 75g RP, die im Hund landen. Und unter Umständen kann dies etwas knapp werden. Drum, wenn man Kalorien kürzt, lieber an Fett und KH sparen als an den Proteinen beim Welpen.

Zitat

Diese ganz Barfrechnerei passt hinten und vorne nicht.
Es reicht eben nicht, sich nur ein paar Daten aus dem M/Z herauszupicken und alles andere unter den Tisch fallen zu lassen.

Ich betreibe keine Barfrechnerei, sondern Bedarfsrechnerei. Ich nehme aber auch nicht jedes Milligramm so unglaublich ernst. Es besteht gerade bei den Bedarfswerten recht viel Spielraum - man sehe sich nur die jährlichen Änderungen an, gerade beim Calcium. Wie um alles in der Welt konnten vor 30 Jahren bloss gesunde Hunde aufwachsen, mit völlig falscher Calciumversorgung?

Da ich gerade einen Welpen grossgezogen habe, dessen Futterrationen ich mehrfach auf Bedarfsdeckung überprüft habe, weiss ich, wie rasch man bei knapper Energieversorgung beim einen oder andern Wert (da ist nix unter den Tisch gefallen) unter den Minimalbedarf rutschen kann. Dass es gerade auch beim Protein passiert, hat mich ehrlich gesagt auch erstaunt.

Wieso erstaunlich?
Frischfleisch hat nun mal mehr Wasser als Protein.

Ich kann es drehen und wenden, wie ich möchte.
Mein Jungspund bekommt mit selbst zusammengestellten Rationen nicht mehr Protein als mit einem moderaten Trofu. Und er bekommt weniger Proteine als bei den 31-36% Futtern, die vor wenigen Jahren DAS Optimum der Welpenernährung sein sollten. Einzig mehr Fett bekommt er, schließlich müssen die fehlenden Kohlenhydrate irgendwie aufgefangen werden. So frisst er weder protein-, noch energiereicher als bei z.B. Josera Kids und bekommt weniger Protein und Energie als bei mancher Sorten von z.B. RC.

LG
das Schnauzermädel