Schon wieder Würmer.....

  • Mein Dackelmädchen hat nun innerhalb von 2 Monaten das zweite Mal Würmer (ekelig lange Würmer im Kot, die aussehen wie Spaghetti) :( :


    Beim ersten Mal hat sie sofort vom TA eine Wurmkur bekommen und das Problem war erledigt. Nun muss ich das morgen erneut wiederholen.


    Ich bin überhaupt kein Fan der chemischen Keule und würde gerne wissen, ob es alternative Mittelchen gibt, die ich ab sofort vorbeugend geben kann?


    Welche Erfahrungen habt ihr gemacht (positiv wie negativ)?


    Noch eine Überlegung: das Problem mit den Würmern ist zum ersten Mal aufgetreten NACHDEM ich eine Futterumstellung durchgeführt habe (voher: Royal Canin, jetzt: Magnusson). Kann es hier einen Zusammenhang geben? Das sich die Darmflora so verändert hat, dass sich die Würmer besser ansiedeln können?
    Ich halte das zwar für unwahrscheinlich, aber man geht alle Möglichkeiten im Kopf durch :roll:


    Ich freue mich über eure Antworten!!


    LG, Nadja

  • Hallo Nadja,


    ich habe zu dem Thema "chemische oder alternative Wurmkuren" schon einmal etwas in einem anderen Thread geschrieben, aber ich poste es hier gerne noch einmal:



    Ich selbst bin Tierheilpraktikerin und werde häufig nach alternativen Methoden zur Wurmbehandlung gefragt.
    Es kursieren zum Teil gruselige Empfehlungen!!!
    Da es den Rahmen sprengen würde hier genau auf die Wirkweisen der einzelnen Mittel (wie Kürbiskerne, Betelnuss, Zitwer, Kamala, u.a.) einzugehen, nur kurz:
    Die Dosierungen die nötig sind, liegen nahe an der toxischen Dosis!
    Das Wirksprektrum der Mittel ist sehr eng - man muss also wirklich wissen von welchen Parasiten mein Hund betroffen ist UND
    die Mittel haben teilweise eine so "krasse" Wirkung (extreme Darmkrämpfe, unstillbare Durchfälle) die man seinen Lieblingen ja nun wirklich nicht zumuten möchte...


    Die "chemischen Wurmkuren" sind bei weitem nicht so schlecht wie ihr Ruf! Sie sind (wenn nicht gerade eine Unverträglichkeit vorliegt) weitgehend Nebenwirkungsfrei. Sie sind sog. Hohlraumtherapeutika und wirken nur IM Darm und dort nur an den Rezeptoren der Parasiten.


    Meine Empfehlung zur Prophylaxe:
    Tut der Darmflora eures Hundes etwas Gutes!
    Fermentgetreide, EMs, Naturjoghurt - alles was die Darmflora aufbaut und sie intakt hält hilft sich gegen Parasiten zur Wehr zu setzen.
    Trotzdem regelmäßig Kot untersuchen lassen und ggf. entwurmen.



    Noch eine Frage:
    Ist deine Hündin beim letzen Wurmbefall nur einmalig entwurmt worden?
    Bei massivem Befall sollte man nach 10 Tage die Wurmkur wiederholen, damit auch die verbliebenen parasitären Stadien eleminiert werden können!


    Viele Grüße, Julia ;)

  • Hallo,


    würde solche Chemiebomben meinem Hund niemals antun :(


    Durch diese unnützen Wurmkuren wird der Darm im Gegenteil erst empfänglicher für Parasiten, weil jede Wurmkur die Darmflora stark aus dem Gleichgewicht bringt.


    Chemische Wurmkuren wie z.B. Drontal, Panacur, ivomec oder equest usw. töten in der Regel die Würmer im Darm. Da Endoparasiten jedoch sehr widerstandsfähig sind, bedarf es starker chemischer Toxine (Gifte). Die dem Tier zugeführten Stoffe können zu einer nicht unerheblichen Belastung des Stoffwechsels führen. Das kann dann zu Erbrechen, Durchfall, Koliken, Ess- und/oder Gleichgewichtsstörungen führen. Außerdem können noch weitere Wirkungen auftreten:
    Tote Würmer können die körpereigenen Entgiftungsorgane durch Abgabe von Toxinen belasten.
    Die verendeten Würmer werden nicht sofort ausgeschieden. Wie alle verwesenden Organismen geben sie Verwesungsgifte im Darm ab.
    Nicht nur die Endoparasiten werden werden durch eine Entwurmung getötet. Auch die Mikroflora des Darms wird massiv gestört.
    Die chemischen Inhaltsstoffe einer Wurmkur belasten die Umwelt bereits bei Ihrer Produktion.


    Mein Hund wird nä. Monat 3 J. alt u. hatte bisher noch keine Würmer. Er bekommt tägl. geraspelte Möhren, Kürbiskerne, Naturjogurt u. Kräuter eines THP.


    http://www.barfers.de/entwurmen_mit_kraeuter.html
    http://www.cdvet.eu/shop_neu/index.php?page=product&info=144
    http://www.online-vetshop.de/informationen/wurmco/index.html

  • @ Boomer:


    Wie gesagt, ich bin selbst THP und halte von solchen Vorsorgemaßnahmen zur Aufrechterhaltung der Darmflora wirklich viel.


    Allerdings ist der Hund in diesem Fall ja bereits verwurmt und da richten die schulmed. Therapeutika wesentlich weniger Schaden an als die alternativen (Kamala, Betelnuss, Zitwer - was es nicht alles gibts).


    Ich würde jedem meiner Patienten zur Chemie raten, denn wer einmal erlebt hat, wie die oben genannten Mittelchen wirken, der tut seinem Tier solche Qualen nicht an!


    Vorbeugend immer - aber nicht im Falle einer Verwurmung!


    LG, Julia ;)



    EDIT: Allerdings hast du recht was die "unnützen Wurkmkuren" angeht! Immer sollte eine Sammelkotprobe untersucht werden und NUR wenn parasitäre Stadien gefunden werden sollte entwurmt werden. Nicht "prophylaktisch 4x im Jahr"!

  • Hallo,



    Vielen lieben Dank für eure sehr ausführlichen Antworten!!


    Emma bekommt jetzt seit Dienstag Panacur - sie verträgt es sehr gut und zeigt keinerlei Nebenwirkungen.


    Da ich ihr die Chemiekeule aber in Zukunft ersparen möchte, werde ich auf jeden Fall prophylaktisch zufüttern. Das wird jedoch nicht einfach, da sie extrem mäkelig beim Essen ist :roll:


    Noch eine Frage: hat einer von euch schon mal von Verm-X gehört, oder Erfahrungen damit gesammelt?


    Zitat

    Unter anderem sind beispielsweise folgende Kräuter enthalten: Glatte Ulme, Pfefferminze, Echter Thymian, Knoblauch, Kletten-Labkraut, Zimt, Brennnessel und Bitterholz.

    lt. Hersteller


    Quelle: http://lucky-pet.de/hunde/futt…rmxderwurmfeind/index.php


    Was kann ich von solchen Rezepturen halten?


    LG, Nadja

  • Zitat

    Noch eine Frage:
    Ist deine Hündin beim letzen Wurmbefall nur einmalig entwurmt worden?
    Bei massivem Befall sollte man nach 10 Tage die Wurmkur wiederholen, damit auch die verbliebenen parasitären Stadien eleminiert werden können!


    Hallo Julia,


    Ja, sie wurde nur einmalig entwurmt. Ich war etwas verwundert, da ich die Würmer extra eingepackt und mitgebracht hatte. Der TA hat sie sich aber noch nicht einmal angeschaut, sondern einfach eine einzige Wurmkur gegeben :???:


    Nachdem der Befall jetzt aber zum zweiten Mal aufgetreten ist, mussten wir Emma 5 Tage lang mit 500mg Panacur behandeln.

  • :smile: So wie ich's gesagt habe! Als THP z.B. besonders den Satz: Chemische Wurmkuren nicht so schlecht wie....! Und die Empfehlung zur Prophylaxe..., mach' ich schon so, aber nun noch mal die Bestätigung von dir!

  • Achso, danke ;)


    Ja, mir ist es wichtig als THP nicht nur die Schulmedizin schlecht zu machen, sonders aus beiden Richtungen das Beste zu kombinieren, und die Wurmkuren die die Naturheilkunde zu bieten hat, können mit den chemischen eben einfach nicht mithalten.
    (In vielen anderen Angelegenheiten ist es genau andersherum!)


    So wie hier berate ich auch meine Kunden, untersuche die Kotprobe und schicke sie ggf. zum TA - auch wenn ich dann an diesem Kunden nichts verdienen kann.
    Schließlich geht es um das Wohl unserer lieben Vierbeiner - das ist das Wichtigste!


    LG, Julia :smile:

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