bräuchte konkrete Tipps wegen weglaufen/nicht hören

  • Hallo,
    wir haben Elli (Kangal Mix)seit 5 Monaten, sie ist jetzt ca. 1 Jahr alt. Sie ist super lieb, hat schon viel gelernt, aber gerade in den letzten Tagen bringt sie mich zum Verzweifeln :( : Wir haben einen Kurs in der Huschu gemacht, ich trainiere täglich auf unseren Spaziergängen immer nur für ein paar Minuten Dinge wie "komm", "sitz", "bleib" usw. Das klappt auch wirklich gut. Belohnt wird sie entweder mit Leckerchen oder mal mit raufen/spielen, was sie über alles liebt. ABER: wir wohnen hier direkt am Feld, auf einem Dorf, mit vielen anderen Hunden. Und alle sind ihre Freunde. Das finde ich grundsätzlich super, sie tobt viel mit anderen Hunden, diesbezüglich auch keinerlei Probleme. Das Problem ist, wenn sie im Spiel ist, ist an Abruf nicht zu denken. Ich kann also darauf warten, dass die anderen Hunde kommen, dann kann ich sie mir schnappen. Gestern Abend kam Frau mit Hund, die beiden kennen sich, mögen sich, wir wollten sie noch kurz ohne Leine spielen lassen, schwups da kam die schwarze Katze und genaus so schwups war Elli weg. Ich rief, lockte, Elli ignorierte mich gekonnt. Wir haben sie dann 15Minuten gesucht, bis sie ganz entspannt (ohne Katze im Maul), aus einem Garten kam. Dann lässt sie sich auch super anleinen. Unser Problem ist wirklich "nur" der Abruf. Sie kommt immer - früher oder später- zurück, aber das kann es ja nicht sein. Klar, die erste Idee ist Schleppleine. Aber da stellt sich mir immer die Frage: die Leine ist ja nur 10 m lang. Wenn Elli spielt und übers Feld rennt, sind das mal lockere 150 m. Nützt damit doch auch nix, oder? Ich möchte sie auch weiterhin mit Kumpels spielen lassen, also nur noch an der Leine ist hier nicht gut möglich. Ich versuche jetzt, mit Schleppi an anderen Orten spazieren zu gehen, um dann dort ganz viel zu üben und irgendwann dann zu schauen, ob das Training gefruchtet hat, wenn andere Hunde dabei sind. Hab auch schon überlegt, mal ne Stunde bei unserer Hundetrainerin zu nehmen, ich brauch, glaub ich, wirklich ganz konkrete Ideen und Erklärungen, wie ich wann was tun muss.
    Elli wird ganz normal ausgelastet, morgens gehen wir ne gute Stunde spazieren, mittags gehts kurz raus, dann meistens mit unserem Nachbarhund in den Garten, abends wieder ein Spaziergang. Im Haus vormittags Ruhe (auch ich muss mich mal um irdisches kümmern ;) ), zwischendurch mal kleine Spiele, oder einfach schmusen, Quatsch machen usw.
    Ich hoffe, Ihr könnt mir konkret helfen, wie ich den Abruf trainieren kann, ich möchte nicht,dass ihr irgendwann noch was passiert, weil sie mal wieder "in ner anderen Welt" war.
    Vielen Dank an alle, die es bis hierher geschafft haben.
    Ich hab auch schon mal "Spezial Leckerchen" gehabt, aber die interessieren sie in diesen Momenten gar nicht.
    Viele Grüße, Anja

  • Abruf aus dem Spiel heraus war in meiner Hundeschule ein fester Programmpunkt, der jedes Mal mehrfach geübt wurde (in jeder Spielphase mehrfach).


    Ich würde sie auch außerhalb des Hundeplatzes immer wieder aus dem Spiel abrufen, loben und wieder losschicken. Damit sie nicht verknüpft, dass Abruf immer Spielende bedeutet.
    Ferner bleibt sie dann (so der Plan ;) ) für dich ansprechbar während des Spielens.


    SL würde ich auch nicht vorschnell ad acta legen. Du kommst dann immerhin auf 10m an den Hund heran und hast 10m mehr Einwirkungskreis auf sie, um sie einzusammeln, wenn sie nicht hört.

  • Hallo,
    das Problem ist - Du hast da einen kleinen Denkfehler eingebaut.


    Der Trick ist ja, dem Hund erst gar keine Möglichkeit geben, nicht auf den Abruf zu hören.
    Denn nur so wird der Abruf auf Dauer ein Kommando, das auch unter sich steigernder Ablenkung bombenfest sitzt.


    Das geht entweder - indem man den Hund in Momenten, wo er stiften gehen würde, angeleint läßt (nach dem Motto - Freiheit muss hund sich auch erst mal verdienen) und für den Freilauf "sicher eingezäuntes Gelände" nutzt, solange, bis das Abruf-Training Früchte trägt , oder aber, indem man ihn zwar laufen läßt, dann aber auch im Vorfeld weiss, wann man verloren hat und gar nicht erst ruft, wenn der Hund der Katze hinterher geht.


    Die schlechteste Wahl ist die, den Hund machen lassen und sich den Abruf versauen, indem man ein paar Mal hinterherbrüllt....


    Bau es vernünftig auf, in kleinen Schritten, geh zur HuSchu, denn da gibt es meist auch Freilauf-Spielstunden und nutz lieber ein halbes Jahr konsequent die Schleppleine und hab dafür aber einen Hund, der die nächsten 14 Jahre immer abrufbar ist, als jetzt zu schludern und immer nur einen Hund zu haben, der dann, wenn es wichtig wäre, dann doch nicht auf den Abruf hört.


    LG, Chris

  • Dein Hund kommt in die Flegelphase und testet seine Grenzen. Das ist normal. In dieser Zeit, scheint der Hund plötzlich vieles verlernt zu haben.


    In dieser Zeit ist eine Schleppleine oft unumgänglich. Das heißt aber, dass du diese festhalten musst. Sie darf nicht am Boden schleifen. Hier hast du Zugriff, kannst deine Kommandos durchsetzen.


    Spielen mit anderen Hunden ist halt bei dem Verhalten erstmal tabu. Versuche du dich interessant zu machen und mit dem Hund zu spielen. Wenn überhaupt gespielt wird, nur, wenn der Hund brav sitzt und dich anschaut. Kommt der Hund anschließend nicht, weglaufen, verstecken, ohne viel zu rufen.... Sollte sehr ruhig ablaufen. Der andere Hundehlater sollte ggf. deinen Hund dann wegschicken, wenn er bei ihm bleibt.


    Beim Rufen freundlich bleiben, klein machen oder rückwärtslaufen, ruhig Spielzeug und Leckerchen zeigen, warum sollte Hund kommen, wenn es sich nicht lohnt? Kommt er aber nur unter erschwerten Bedingnungen, dann wird nur noch stillschweigend angeleint.


    Pech ist die Katze. Ich habe einen zu 100% abrufbaren Hund, sofern dort keine Katze ist. Katze vergiß es. Keine Chance.


    Ansonsten ist jetzt halt mal Schleppleine angesagt. Ich hab sie 5 Monate gebraucht und dann nur noch selten.


    Versuch doch nochmal in die Hundeschule zu gehen, gerade jetzt ist sie so notwenidg.

  • Zitat

    Das geht entweder - indem man den Hund in Momenten, wo er stiften gehen würde, angeleint läßt


    Zumindest in der Theorie ;) Gestern in der Situation hätte ich dann darauf verzichten müssen, dass Elli und Kumpel noch mal spielen, denn wenn Elli an der Leine ist und anderer Hund ohne, passt das ja wieder nicht in mein Konzept, nicht an der Leine zu spielen. Die Katze hab ich nicht gesehen, da es schon dunkel war. Heute hatte ich sie wieder ewig an der Leine, hab Kommandos geübt, alles lief prima, ich leine sie ab, sie läuft kurz neben mir und entdeckt Gänse. Hab sofort gerufen, noch bevor sie loslaufen konnte aber auch hier war es zu spät, Gehör war schon ausgeschaltet. Ich weiß, es ist tatsächlich mein Fehler und mein Problem, aber mein Timing ist anscheinend grad ganz mies bzw ich unterschätze Elli.
    Chris, ich geb dir recht, ich handhabe es so, spielt sie mit 5 anderen Hunden, rufe ich sie nicht mehr. Es war ganz ernst gemeint, ich warte, bis die anderen Hunde kommen und wenn sie dann geistig mir zugewand ist, ruf ich sie (sie ist dann schon mehr oder weniger bei mir) und kann sie so loben und hab mich nicht zum Obst gemacht.
    Ich schwöre, ich lass es nicht schludern, ich hab mir nämlich in den Kopf gesetzt, dass Elli, soweit es ihre rassetypischen Eigenschaften zulassen :hust: ein Hund werden soll, mit dem ich entspannt ohne Leine laufen kann. Aber grad häng ich fest und dreh mich im Kreis des Frustes und Elli hat halt oft Erfolgserlebnisse dadurch.
    Meint ihr, es wäre sinnvoll, sie einfach einige Tage nur an der Leine zu lassen und ggf ihr Spielfeld mit Kumpels auf die Länge der Leine zu beschränken?
    Viele Grüße

  • Ich wäre da - um des Hundes willens - tatsächlich noch viel konsequenter und würde solange nicht ableinen, bis der Abruf z. B. auf dem HuPla im Training auch aus dem Spiel zuverlässig klappt.


    Spielen lassen - muss man den Hund nicht jeden Tag und kann man tatsächlich auch auf einem HuSchu-Gelände sehr gut. Da ist ein Zaun drum, da kann nix passieren.


    Wäre Elli gestern bei den Gänsen an der Schleppleine gewesen, hätte sie kein Erfolgserlebnis gehabt. Nur schon allein das Losdüsen ist derartig selbstbelohnend, dass Du Dir momentan ohne Schleppleine nur die Problematik um Klassen vergrößerst.


    Schleppleinen-Training muss nichts langweiliges für den Hund sein!


    Gib das als Stichwort mal in die Forums-Suche ein - da wirst Du mit tollen Threads dazu "belohnt".


    LG, Chris

  • Ganz nebenbei, Katze, Gänse...dein Hund lernt grad das Jagen. Lass den Hund auf keinen Fall mehr Jagderlebnisse haben, sonst jagdt der nur noch. Die nächsten Tage auf gar keinen Fall mehr ableinen. Und dann nur noch, wenn du dir sicher bist, dass da keine Katze, Keine Gänse, keine Hasen, keine Rehe etc. sind, den Hund frei lassen. Denn sonst bekommst du einen Jäger und wirst gar nimmer froh!

  • Hallo,
    erst mal Danke für die Antworten. Ich möcht wirklich keine Jägerin antrainieren, aber das Wort "ländlich" wurde hier erfunden! Bei uns in der Gegend überwintern kanadische Wildgänse. Die besiedeln dann ein Feld. Sieht toll aus und ist für einige Hunde hier der absolute Winterspaß. Wenn es nicht die Gänse sind, dann könnte ich noch einen Hasen vorbringen, der neulich keine 2 Meter vor Elli auf einmal los lief. Von der Katze gestern redete ich ja schon....das ist hier echt schwierig, wir haben noch Fasane, Rehe, Kühe und Pferde im Umfeld.
    Ich hab jetzt die Schleppleine rausgesucht, mich durch die Suchfunktion gelesen, werde mir das Buch besorgen, hab angefangen mir nen Trainingsplan zu überlegen und dann ist nun halt Schleppizeit. Was mir allerdings immer noch nicht klar ist, darf sie denn nun mit Schlepp mit anderen auf dem Feld spielen? Als Alternative hab ich schon überlegt, wenn ich ständig meine Kinder verabrede, kann ich in Zukunft ja auch Elli verabreden, dann kann sie mit nem anderen Hund bei uns im Garten spielen.
    Es steht immer da, einmal Schleppleine, immer Schleppleine. Also mach ich sie bei unseren Spaziergängen auf keinen Fall frei, auch nicht, wenn ich (theoretisch) die Absicht hätte, sie zusammen mit anderen Hunden toben zu lassen, ohne ein Kommando von mir zu geben?
    Das kann ja heiter werden, ab morgen such ich mir mal andere Spazierplätze.... wo uns nicht alle 10 m ein Freund begegnet :gott:

  • an deiner stelle würde ich die motte erst mal net mehr so oft mit anderen hunden spielen lassen.


    solange sie nicht hört und nicht auf dich reagiert, macht das doch keinen sinn.
    und: ein hund muß nicht jeden tag kontakt/spiel mit anderen hunden haben.


    eigentlich müsste sich deine hündin ihren freilauf erarbeiten. das heißt: mit einer normalen leine fängt man an, ist sie an der normalen leine ansprechbar und orientiert sich an dir- nimmt man eine 5 meter, dann eine 10 meter leine. später (wenn man das gefühl hat, dass der hund hört :D ), kann die leine abgebaut werden.

  • Zitat

    eigentlich müsste sich deine hündin ihren freilauf erarbeiten. das heißt: mit einer normalen leine fängt man an, ist sie an der normalen leine ansprechbar und orientiert sich an dir- nimmt man eine 5 meter, dann eine 10 meter leine. später (wenn man das gefühl hat, dass der hund hört ), kann die leine abgebaut werden.


    Oh, an der normalen Leine ist sie toll. Ebenso an der Flexileine. Ganz ehrlich,ohne Übertreibung. Sie zieht nicht, wenn ich sie rufe kommt sie. Ich versuche, sie nicht durch ziehen zu mir zu bringen, sondern wenn ich ihre Aufmerksamkeit habe, dann schnell zum Depp gemacht, damit sie kommt und dann Party. So ist es auch kein Problem, mit ihr an anderen Hunden vorbei zu gehen. Sie macht dort alle Grundkommandos. Ich kann sie auch ins Sitz bringen, dann können auch die Kumpels vorbei, sie bleibt bei mir, wenn auch mit Zucken im Po :D . Darum war es ja auch so nett, weil es halt relativ unproblematisch ging, bisher. Sie darf halt nur nicht ohne Leine sein und andere Hunde treffen. Und selbst da ist es mittlerweile so, sie läuft zu 95% hinter mir her, wenn die anderen Hunde dann irgendwann weiter laufen (wir hatten auch schon Zeiten, da ist sie mit anderen quasi mit nach Hause gelaufen ;) ).Das jagen ist auch nur mein sekundäres Problem, ist sie mit mir allein unterwegs, können dort die Viecher meistens hocken wie sie wollen, da schaff ich es, mir ihre Aufmerksamkeit zu sichern oder sie bei Fuß laufen zu lassen (ok, bisher klappt das halt nur, wenn Leckerchen in der Hand gehalten wird). Freilauf z.B. im Wald, ohne Begleitung, das ist toll (sieht nur leider nie jemand), sie kommt, achtet auf mich, ich muss nicht wirklich rufen usw. es geht mir echt nur in ihrer gewohnten Runde mit ihren gewohnten Freunden, da ist das Hirn ausgeschaltet.
    Hab vorhin meine Hundetrainerin angerufen, wir nehmen eine Einzelstunde, in der wir einfach lernen, was wir an der Schleppleine machen können und wie das Timing sein muss und wenn das funktioniert, suchen wir gezielt die Begegnung mit ihren Freunden (wir sind hier alle in der gleichen Huschu). So kann ich mit Hilfe trainieren und dann nämlich auch schauen, was wir (irgendwann) dann gelernt haben und es gleich in eben den Situationen umsetzen, in denen es jetzt hängt. Und dann hoffe ich, im Frühjahr bin ich entscheidende Schritte weiter!
    Danke euch schon mal für die vielen Ratschläge, das hilft!!!!!

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