Ratlos - Leinenführigkeit wie ausgelöscht

  • Okay, du kannst im Moment aus gesundheitlichen Gründen nicht so mit ihm trainieren, wie ihr müsstet um die gewünschte Veränderung langfristig herbeizuführen.
    Aber an der 10m und ohne Leine klappt es gut, also wirklich gut?


    Ganz ehrlich, wenn das so ist, wieso nimmst du ihn dann an die kurze Leine?
    Du bist jetzt einfach nicht in der Verfassung sinnvoll etwas zu ändern, die aufgezeigten Möglichkeiten kennst du, kannst sie jetzt gerade aber nicht erfolgreich umsetzen.
    Und jetzt machst du gerade einiges an Erziehung zunichte bzw. erschwerst Dinge die dann wieder umgelernt werden müssen. Im Moment lernt dein Hund ja nur, dass er an der kurzen Leine machen kann, was er will!
    Unterbinden kannst du es im Moment aber nicht (das ist ja dein Problem).


    Dann lass es, solange du funktionierende Alternativen hast. Nimm die lange Leine wenn die Situation dir nicht eine kurze Leine "aufzwingt"- und meide Situationen die dir das aufzwingen, soweit es möglich ist.
    Baue weiter an der langen Leine, trainiere da viel Gehorsam mit ihm.
    Das bringt dir auf jeden Fall mehr, als jetzt zu versuchen etwas herbeizuzwingen was du einfach nicht umsetzen kannst weil du angeschlagen bist.


    Und wenn du wieder fit bist und die Verhältnisse es erlauben beginnst du dann nochmal mit der kurzen Leine. Dann lernt der Hund jetzt aber wenigstens nicht noch wochenlang, bis es soweit ist, noch das Falsche, nämlich: ich kann machen was ich will, Frauchen schlittert hilflos hinter mir her...
    Das kriegste so schnell dann nicht weg wie du die Leinenführigkeit reinkriegst wenn du das gut umgesetzt bekommst.


    Und nochmal was zum Richtungswechsel, ein Fehler der mir sehr oft auffällt:
    Der Richtungswechsel muss erfolgen BEVOR der Hund in der Leine hängt!!!
    Es ist viel zu spät umzudrehen, wenn der Hund schon oder schon fast wieder am Ende der Leine ist.
    Häufig und in alle Richtungen wechseln solange die Leine LOCKER durchhängt. Tempiwechsel sind auch sehr hilfreich, von gaaaanz langsam bis ganz schnell.


    Da kannst du auch schon an der Schlepp und frei Vorübungen zum folgen machen. Eben auch oft das Tempo wechseln, Richtung wechseln, verstecken usw.

  • Hallo,


    hab mal versucht ein paar Fotos zu machen. Leider hat sich der Quirli ziemlich bewegt. Was schon seltsam mitten im Wohnzimmer Geschirr anziehen zu müssen und dann auch noch die Leine dazu ... . Hab erstmal ne Menge unscharfes produziert. Aber ich glaube, man kann ein bisschen was erkennen.



    Bei dem roten Kringel wirds durch das Geschirr gezogen, vorne um die Brust (gestrichelte Linie) und auf der anderen Körperseite wieder durchs Geschirr.



    Hier sieht man, wo die Leine in etwa vorne durchgezogen wird. Leider ist das mit dem langen Wuschelfell gar nicht so einfach zu fotografieren.


    Wenn man so ein wenig Übung hat und der Hund nicht ständig im Kreis hüpft (beherrscht Pedro super!) kann man die Leine auch nur so vorne rum legen ohne durchs Geschirr zu ziehen.
    Vorhin bei unserer Gassirunde habe ich die Leine noch anders durchgezogen - heißt im TT-Buch Super-Balance-Leine) und hat auch gut funktioniert.


    Ich habe ihn normalerweise ca. 5 bis höchstens 10 min so an der Leine. Beruhigt er sich gar nicht (vorhin zum Beispiel) drehe ich um und gehe wieder heim. Es ist sehr anstrengend für Hund und Halter gerade wenn man/hund es noch nicht kennt.


    In Youtube kann man auch was dazu ansehen - nach Tellington Touch suchen ...


    Viel Erfolg beim balancieren


    Conny =)

  • okey alles klar :headbash: . ich bin heute nicht ganz fit- jetzt weiß ich, was gemeint war.

  • Zitat

    wozu braucht man so seltsame Leinen? :???:


    es funktioniert so: theoretisch hat man den hund besser unter kontrolle. wenn der hund zieht, wirds im brust und schulterbereich unangenehm und er wird automatisch langsamer, da ihm die leine, die um die brust gelegt wird, behindert. ich halte nix von der art dieser leinenführigkeit, da man nie sicher sein kann, dass die leine mal hochrutscht und dem hund die luft abwürgt (wenn man statt einem geschirr ein HB benutzt). meiner meinung nach lernt der hund dadurch nicht die leinenführigkeit. es ist nur symptombekämpfung.

  • Zitat

    es funktioniert so: theoretisch hat man den hund besser unter kontrolle. wenn der hund zieht, wirds im brust und schulterbereich unangenehm und er wird automatisch langsamer, da ihm die leine, die um die brust gelegt wird, behindert. ich halte nix von der art dieser leinenführigkeit, da man nie sicher sein kann, dass die leine mal hochrutscht und dem hund die luft abwürgt (wenn man statt einem geschirr ein HB benutzt). meiner meinung nach lernt der hund dadurch nicht die leinenführigkeit. es ist nur symptombekämpfung.


    und man geht dann nen Leben lang mit so einer Leine?
    oder denkt man, der Hund könne nicht unterschieden, wann sie dran bzw. ab ist? :???:

  • Der Sinn und Zweck einer solchen Leine ist es, den Hund zu begrenzen. Es ist, körpersprachlich gesehen, eine weitere Bewegungseinschränkung.


    Andererseits, daher vermutlich "Balance"leine": wenn man das geschickt nutzt, hat der Hund eine Art "Schiene", mit etwas Gefühl kann man dem Hund sanft aber doch deutlich signalisieren, dass er zu schnell wird, sich zu weit entfernen möchte. Manche die reiten kennen vielleicht den Begriff "das Pferd zusammenhalten", man muss begrenzen und eine "Schiene" geben. Gut gemacht ist das für das Tier aber nur ein "roter Faden", eine verdeutlichte Leitlinie.


    Als Dauerlösung ist es aber nicht gedacht. Ziel sollte ja immer sein, die Einwirkung so "unsichtbar" wie möglich zu machen.
    So eine Leinenführung kann allenfalls den Weg insoweit ebnen, dass man darüber erst mal ein gewünschtes Verhalten herbeiführen kann um es zu bestärken und dann langsam! abbauen und mit Leine und Geschirr weiterarbeiten.

  • gestern war unser gang um wesentliches besser.


    irgendwie hats geholfen mir das ganze hier mal von der seele zu schreiben :-9
    so war ich um einiges gelassener,was sich auch auf auf sam ausgewirkt hat.


    wir haben folgendes gemacht


    zuerst hab ichs tatsächlich mal mit balanceleine versucht(kannte die methode schon).
    sam hat gestutzt,was das nun sollte und ist einfach immer wieder mit dem vorderbein "ausgestiegen" :-)
    wir hatten ihm ja beigebracht bein hoch,wenn sich die leine drum verheddert.... naja,das hat der kleine nun für sich gut umgesetzt :-)


    war also nichts mit balanceleine


    dann hab ich versucht mal mit der methode; leine in halsband und geschirr einhaken,zu laufen.ging so ... naja,nicht wirklich gut.. sam war total irritiert.


    dann kam mir die idee
    ihn einfach mehr zu beschäftigen
    wir sind dann auf dem acker neben dem waldweg gegangen,haben immer mal aus dem laufen sitz und down gemacht,sam konnte sich mal so richtig im schnee wälzen...
    alles bestens


    hang langsam runter,ein stück seeweg,nächsten hang langsam wieder rauf... alles super
    wieder oben aufd emw aldweg; denke ich so bei mir...; ach komm ,wir gehen wieder auf dem acker lang


    als könne sam meine gedanken lesen ,macht der einen sprint in richtung acker.......
    man hab ich mich erschrocken
    na gut,dann eben den weg auf dem acker immer wieder sitz und down aus dem lauf heraus.
    hat den kleinen ganz gut angestrengt.......



    und zum schluß gabs dann noch ein recht lustiges erlebnis


    also,
    ich mußte so dringend mal pipi,wollte nun auf ein feld wo so eine ecke ist die man nicht vom weg aus einsehen kann.
    bin am feldrand angelangt,liegt da nicht ein reh unweit der "pipistelle" neben dem knick und ein 2. kommt grad aus dem knick... na klasse...
    sam sich zuerst einmal auf den hosenboden gesetzt(das haben wir ihm von welpe an so beigebracht,bei wild setzen und nur gucken,klappt aber nicht mehr so gut wie zu anfang). als dann das liegende reh auch aufstand und beide ein stück weiter gegangen sind ,war vorbei,sam wollte hinterher und ist wie ein känguruh gehüpft.
    die beiden rehe blieben doch tatsächlich stehen und schauten sam ganz erstaunt an,sind dann ganz langsam über den knick weg.


    und ich mußte doch soooo dringend pipi....und nun der uafgeregte hund,der am hüpfen war...
    letzte rettung war dann ein halbes wiener würstchen was ich noch in der jackentasche hatte... ich hab sam das stück für stück abbeißen lassen... das ging ganz gut :-)


    den restlichen rückweg zum auto war danns ein blick immer auf die bäume und büsche gerichtet,die nase in der luft,aber er hat keinen versuch gamcht hinein zu sprinten,ist mehr oder weniger gut bei mir gelaufen.


    am auto hat er zwar den gegenüberliegenden wald mit den augen abgesucht,hat aber dabei artig vor dem auto gesessen und gewartet bis ich aufgeschlossen hatte.



    lg kirsten

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