Vermehrer oder Hunde-in Not-Hilfe-Ausland
-
-
Zitat
Es fließt kein Geld an einen Vermehrer.
So ist es!
Und wenn man nicht den erstbesten, weil putzig und drollig und süß aussehenden Hund anhand eines Bildes "bestellt", sondern sich im Vorfeld informiert, wird man schnell merken, welche Tierheime nur ab und an Welpen (teils mit Hundemama, teils aber auch ohne) haben, die es zu vermittelt gilt. Das sind dann leider oft noch Mixe, die gar nicht Mode sind.
Wie ich bereits sagte: In einem staatlichen Tierheim, das ich selbst kenne, ist die Sterblichkeitsrate von Welpen 80%. Wären jetzt dennoch Massen an Welpen zu vermitteln, könnte man auf die Idee kommen, dass dort die 80% in Kauf genommen und halt entsprechend mehr produziert werden, um mit den 20% ausreichend Geld zu verdienen. Oder es würden halt auch die 80% besser versorgt. Beides ist aber nicht der Fall.
Auch ist es ja teils in manchen ausländischen Gegenden so, dass durchaus Hunde aus den Tierheimen vermittelt werden. Denn es findet auch dort bei den Menschen dank der Aufklärung der Tierschützer gaaaanz langsam ein Umdenken statt. Leider gibt es auch dort unterschiedliche Tierheime (wie eben in Deutschland): Manchmal sind die Ansprüche an die neue Familie viel zu niedrig, so dass die Rücklaufquote vermutlich höher ist als in einem deutschen Tierheim, dessen Ansprüche sehr hoch sind.
Viele Grüße
Doris
-
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
hast du hier Vermehrer oder Hunde-in Not-Hilfe-Ausland* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
-
-
Ich mache seit Jahren auch Tierschutz und sehe diese Entwicklung auch kritisch. Wo ein Markt ist, da gibt's auch Menschen die profitieren wollen.
Menschen die uuunbedingt eine Welpen wollen, aber nicht bereit sind das nötige Geld bei einem Züchter zulassen, haben so eine gute Chance getarnt unter dem Deckmantel der Tierliebe an einen sehr günstigen Welpen zu kommen, PUNKT
Es gibt Tierschutzorgas die gezielt großen Vermehrern die ausgedienten Zuchthündinnen abnehmen und dann weiter vermitteln. Bin mir bisheute noch nicht ganz sicher ob das gut ist oder nicht, für das Einzelschicksal sicher, aber für das System?
Ich stehe dem Import von Hunden durchaus kritisch gegenüber, da ein reiner Import
1. das Problem vor Ort nicht behebt.
2. einige Orgas auch Mittelmeerkrankheiten pos getestete Hunde importieren
3. für mich ein Transport im Kastenwagen aus Spanien über Tage absolut nicht tiergerecht ist.
4. oft ängstliche oder sonst verhaltensauffällige Hunde importiert werden
5.ich hier in Deutschland schon sehr viel Hunde kenne die seit Jahren vergebens auf Vermittlung warten, weil es immer jüngere süßere unkompliziertere Hunde gibt. -
Zitat
(natürlich vorrausgesetzt das der Tierschutzverein nicht letztlich ein verkappter Vermehrer ist der unter dem Deckmäntelchen des Tierschutzes arbeitet)
Und da man sich über die Orga, von der man einen Hund übernimmt mindestens genauso gut informieren muss, wie über das TH oder den Züchter in D, sehe ich das Problem gar nicht als so groß an, wie es hier dargestellt wird.
Ja - es gibt unseriös arbeitende Auslands-Orgas, aber die kann man ebenso erkennen, wie man in D Anzeigen von Vermehrern erkennen kann.
Aber noch viel häufiger gibt es seriös arbeitende Orgas, die nicht nur vermitteln, sondern vor Ort tätig sind, oft in Ländern, in denen es auch den Menschen nicht gut geht. Und die verdienen unsere Unterstützung. Das sind zum Teil Bedingungen, die sich manch einer hier kaum vorstellen kann.Und dann noch ein wichtiger Punkt:
Es gibt einfach Menschen, deren Hundehalter-Mentalität für die Überraschungseier geeignet ist, die offen für die Eigenheiten und Probleme eines Hundes sind und flexibel genug, damit umzugehen und es gibt Menschen, die bestimmte Vorstellungen von einem Hund haben, die sich nicht mit einem Überraschungs-Paket vereinbaren lassen.Ich mag die immer wieder völlig unterschiedliche Arbeit mit den Auslandshunden, wie sie allmählich ankommen, wie sie allmählich Vertrauen fassen, wie sie seelisch und geistig und auch körperlich gesunden und wachsen. Wir bei uns hier haben die Möglichkeiten solche Hunde zu übernehmen. ohne dass sie gleich einen totalen Kulturschock bekommen und deshalb werden wir das immer wieder so machen, solange wir können.
Und ja - es gibt viele Hunde in deutschen TH, auch ein TH-Leben in D ist nicht unbedingt mit dem Leben in einer Familie zu vergleichen. Aber viele TH in D - und da kenn ich einige - arbeiten liebevoll und professionell und haben nichts mehr mit der reinen Aufbewahrung zu tun, die so viele sich noch darunter vorstellen.
Und dazu im absoluten Gegensatz - Hunde, die bei den derzeitigen Witterungsbedingungen in offenen Zwinger-Verhauen vegetieren, im wahrsten Sinn des Wortes kein Dach überm Kopf haben, nackten Beton, auf dem sie im Schlaf, wenn sie sich nicht mehr auf den Beinen halten können vor Schwäche, fest- und erfrieren. In Ländern, z. T. EU-Ländern, in denen die Einstellung Tieren gegenüber oft mehr als grausam ist, weil die Menschen dort selbst kaum besser untergebracht sind - bis da die Aufklärung greift, werden noch Jahrzehnte vergehen - nur, was können die Tiere dafür?Vergleiche ich das mit einem Hund, dessen einziges Problem das ist, dass er SEINE Familie noch nicht gefunden hat, aber warm und trocken, gut gefüttert und medizinisch versorgt und mit liebevoller Fürsorge betreut wird, hat es für mich der andere Hund, dessen Sorge das nackte Überleben ist, für mich nötiger, dass ihm geholfen wird.
Für uns als Hundehalter geben wir in Sachen direkter Aufnahme eines Hunde eigentlich immer den Auslandshunden den Vorzug, oft als kurzfristige Entscheidung innerhalb weniger Stunden, weil es da wirklich ums reine Überleben geht.
ABER - es gibt nicht nur dieses Schwarz-Weiß-Denken, wir unterstützen gleichzeitig benachbarte TH in D oder einzelne Hunde dort. Durch Patenschaften, Sachspenden, aktive Mitarbeit.
Das muss sich nämlich gar nicht ausschliessen - wenn man Tieren gegenüber eine gewisse Empathie aufbringt, ist die einfach grenzenlos.LG, Chris
-
Chris du siehst eben das Einzelschicksal, ich sehe das Grundproblem das meiner Ansicht nach vom Tierschutz zumindest teilweise stabilisiert wird.
Ähnliche Probleme treten ja auch bei Entwicklungshilfe auf, traurig aber wahr. -
Hallo, in einer guten Hundeillustrierten, welche ich mir 2-monatlich kaufe, war mal ein Artikel über Auslandshunde. Im Ausland sollen Hunde für die tierlieben Deutschen sogar gezüchtet werden. Ich würde mir nie einen Auslandsund holen, schon wegen der Krankheiten, die so ein Hund haben kann. In unseren Tierheimen gibt es genug arme Hunde, die dort ihr Dasein fristen müssen. Heute nachmittag gehe ich, z.B. in unser örtliches Tierheim und schaue mir einen Fundhund an. Klar könnte er auch aus dem Ausland sein. Aber ich nehme an, daß ein Hund aus unseren Tierheimen gesund ist.
Grüße Dackelline
-
-
Zitat
Chris du siehst eben das Einzelschicksal,
Ja, sicher.
Und ich finde daran auch nichts Verkehrtes, solange die grundsätzliche Entwicklung im Auge behalten wird.Wir (als Menschheit) arbeiten in allen Bereichen an Einzelschicksalen - wir behandeln z. B. den einzelnen Diabetiker medizinisch und stellen uns nicht hin und sagen, nö, an diesen Einzelschicksalen wird sich nichts ändern, wenn die Menschen ihre Ernährungsgewohnheiten nicht ändert.
MIR persönlich ist es wichtig, dass man sowohl global als auch fokussiert tätig ist - weil das eine ohne das andere niemandem weiterhilft.
Aber BIS die globalen Maßnahmen greifen, kann ich mich vor den Bildern der erfrorenen Tiere in Rumänien und den Bildern der hungernden Menschen in Rumänien als Beispiel nicht abwenden.
LG, Chris
-
Zitat
Ich würde mir nie einen Auslandsund holen, schon wegen der Krankheiten, die so ein Hund haben kann.
Aber ich nehme an, daß ein Hund aus unseren Tierheimen gesund ist.Was sollen das denn für ominöse Krankheiten sein die so ein Auslandshund haben kann - und die ein Hund aus dem dt. Tierheim nicht auch haben kann?
Ich wünsch Dir ja viel Glück das Deine Annahme stimmt - aber eine Garantie gibts nicht dafür. Stöber doch mal ein wenig über die Suchfunktion hier im DF - Du wirst sehen das es einige User gibt die ein krankes Tier aus dem dt. Tierheim bekommen haben.
-
Zitat
ABER - es gibt nicht nur dieses Schwarz-Weiß-Denken, wir unterstützen gleichzeitig benachbarte TH in D oder einzelne Hunde dort. Durch Patenschaften, Sachspenden, aktive Mitarbeit.
Das muss sich nämlich gar nicht ausschliessen - wenn man Tieren gegenüber eine gewisse Empathie aufbringt, ist die einfach grenzenlos.Absolut
Ich denke man darf wegen des Prinzips nicht das Einzelschicksal vergessen - und umgekehrt darf man das Einzelschicksal nicht immer über das Prinzip stellen.
Das greift für mich beispielsweise dann, wenn ich einen Welpen in seinem Vogelkäfig im Hinterhof zurücklasse und ihn nicht kaufe. Ich unterstütze diese Machenschaften nicht monetär. Genausowenig würde ich eine Organisation unterstützen, die ohne Sinn und Verstand die Tiere nach Deutschland karrt. Wenn ich aber einem Hund aus einer Organisation ein Zuhause gebe, die sich eben auch vor Ort für den Tierschutz einsetzt und damit für ein Umdenken sensibilisiert, finde ich das wichtig und richtig. Ich kann dann das Einzelschicksal berücksichtigen, ohne das Prinzip zu gefährden.
Das gilt doch aber immer. Jeder Mensch der sein Leben mit einem Hund teilen möchte, muss zwischen seriösen und unseriösen Angeboten differenzieren - ob Züchter oder Tierschutz.
Hier haben viele User geschrieben, es gäbe genug arme Tiere in Deutschland. Ich möchte nochmal kurz einwerfen, dass viele deutsche Tierheime auf den Import von ausländischen Tieren angewiesen sind. Die Hunde, die in Deutschland ins Tierheim kommen, sind zumeist schwer vermittelbar. Ihr hoher Lebensstandard, den sie in den meisten deutschen Tierheimen durchaus genießen - insbesondere im Vergleich zum Ausland, kann nur durch die schnelle Vermittlung von jungen, süßen Hunden gewährleistet werden.
Wenn ihr Euch mal mit der Vermittlung beschäftigt, stellt ihr fest, es gibt sehr viele Abnehmer für junge, süße, unkomplizierte Hunde hier in D. Wenn diese Hunde im Tierschutz nicht zu finden sind, werden im schlimmsten Fall unseriöse Verkäufer begünstigt - für einen schwierigen Hund KANN (und das ist auch ganz richtig) sich nur eine ganz kleine Zielgruppe entscheiden.
Es gibt keine Konkurrenz in deutschen Tierheimen, wirklich nicht.
-
susami Barbesien z.B.? Meine Hündin die NIE im Ausland war zu dem Zeitpunkt hat sich die hier eingefangen und ist beinahe daran gestorben.
Es gab eine ganze Reihe an Fällen innerhalb eines Sommers der Ursprung war übrigens laut der Vets ein aus Italien importierter Hund.@ chris: Ich bin die letzte die einen einzelnen hund auf der Straße sitzen lässt aus Prinzip, aber ich persönlich habe mich absolut gegen den gezielten Import entschieden.
@Kängurhu : Mit dem Markt zu argumentieren finde ich schwach. Solange der bedient wird wird man den Sumpf nich trocken legen können.
Es gibt die Konkurenz durchaus, warum bitte findet ein 8 jähriger Hund kein Zuhause mehr, wenn neben dran soooo süße Welpen sitzen?
Ich spreche nicht von Hunden die massive Auffälligkeiten zeigen, sondern kleinere Fehler haben, alt, HD, Herztabletten, sehr aktiv,etc
Ich habe mit erlebt, das Tierheime Problemfälle nicht annehmen und leider Importhunde aufnehmen, weil die nunmal leichter zu vermitteln sind. -
Zitat
Ich würde mir nie einen Auslandsund holen, schon wegen der Krankheiten, die so ein Hund haben kann.
Das stimmt natürlich. Unsere italienische Segugia Diana starb, gerade 4 Jahre alt, an PLE, das hat sie sicher aus Italien eingeschleppt *IRONIE*.
Ich könnte :zensur: , wenn ich dieses "Stammtischgeschwafel" höre. Keine Ahnung haben, aber mitplappern. Sowas regt mich voll auf!
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!