ZitatShoppy Natürlich ist das Erziehungssache, aber nach 8 Wochen kannst du noch nicht so viel ERziehung in so einen Hund gebracht haben, wenn er drei Jahre eben anders gelebt hat. Es wurde nie was von ihr verlangt, daher ist die Erziehung bei ihr auch nicht einfach.
Vielleicht habe ich habe mich mißverständlich ausgedrückt. Du hattest Susie Jongs Methode mit den Hinsetzen lassen als "keine Erziehungssache" bezeichnet - und meiner Meinung nach ist es genau das.
Aber natürlich hast Du Recht, man kann nicht erwarten, dass man in acht Wochen aufarbeiten kann, was 3 Jahre lang versäumt wurde.
Zitat@MIt der Rangordnung hat es 100%ig etwas zu tun. Denn ein Hund, der im Rang vor dir steht (dir gegenüber also dominanter ist), handelt FÜR dich, weil er dir als Hundeführer nicht traut. Ein Hund, der im Rang klar hinter dir steht, der lässt die SAche den HF regeln. Also hat es was mit Rängen zu tun. Sagt dir auch jeder Hundetrainer.
Hm, wie fange ich an...
Ja, es sagen immer noch viele Hundetrainer, das jede Sache die ein Hund macht, nicht macht, zu langsam macht oder was auch immer - ein Rangordungsproblem ist. Sollen sie, wenn sie Spaß dran haben. Aber was an dieser Aussage hilft Dir bei dem speziellen Problem mit Deinem Hund weiter?
Nach Aussage o.g. Trainer müßtest Du Monate langes Rangeinweisungstraining machen: Hund geht niemals als erstes Durch die Tür, Hund bekommt als letztes Futter, Hund daft nicht auf erhöhten Flächen (Bett, Sofa, Trepenabsatz) liegen und so weiter und so weiter.
Als Regeln für sich genommen ist gegen keine etwas zu sagen ausser: Hunde sind Situationslerner. Wenn sie gelernt haben, dass sie nicht durch die Haustür als erstes dürfen, wissen sie noch lange nicht, dass das auch für die Wohnzimmertür gilt. Und schon gar nicht wissen sie dadurch, dass sie nicht an der Leine ziehen dürfen, denn die Situation "Hund zieht dich wie Fähnchen hinter sich her, wenn er Hunde sieht", findet mit ziemlicher Sicherheit draußen statt, Türen weit und breit nicht zusehen und schon mal gar keine Sofas oder Hundenäpfe!
Er könnte also Rangeinweisungstechnisch niedriger als ein Wurm eingestuft sein - er weiß immer noch nicht wie er sich an der Leine verhalten soll, wenn ihr nicht genau diese Situation explizit trainiert - und daher wird er eben für SICH handeln (Hunde handeln IMMER für sich - sie sind genauso schlimme Opportunisten, wie Menschen: sie tun, was sich für sie lohnt - bis her hatte es sich offenbar irgendwie lohneswert gemacht, zu den anderen Hunden hinzurennen). DU kommst in der Gleichung bis her nicht mal vor!
Aus genau diesem Grund ist die Rangordnungstheorie so überflüssig, wie nur irgendwas überflüssig sein kann - es hilft Dir nicht an einem Training des jeweiligen Problems vorbei.
ZitatIch habe mir schon von hunderten von Trainern sagen lassen, dass man den Hund eben nicht sitz machen soll in dieser Situation, da sie sonst wie auf der Abschussrampe sitzt. Quasi bereit zum Absprung. Und Platz machen sollte man nicht machen, weil der eigene Hund dann dem anderen Hund gegenüber im RAng niedriger steht (obwohl der Hund es gar nicht will). Ich rede nicht davon, dass es KEIN Hund in der Situation machen sollte, aber in meinem FAll ist es wichtig mit ihr weiterzugehen. Stell dir mal vor, ich müsste an jedem Hund der mir entgegen kommt stehen bleiben. Überleg mal in einem Park der gut besucht ist. Dann sitzen wir ja nur noch rum
Beim Sitzen müßte er erst mal wieder seinen Hintern in die bei Doggen nicht ganz unbeträchliche Höhe wuchten. Steht er braucht er das nicht mehr. (Wenn Du ihn noch dazu Vorsitzen läßt, ist das Ziel seiner Begierde aus seinem Blickfeld raus. Hunde leben im hier und jetzt - aus den Augen, aus dem Sinn - okay - das ist ein bißchen vereinfacht... ) Was glaubst Du, geht schneller? Die Sache mit der Abschußrampe ist echter Quatsch und ich kann mir echt nicht erklären, wie man auf so etwas kommen kann (ausser wir reden von extrem "triebigen" Schäferhunden, die vor lauter Adrenalin gar nicht mehr ruhig sitzen können, aber Du hast ja eine Dogge, oder??). Sitzen beruhigt, weil es eine Ruheposition ist (Welpen setzen sich hin, wenn sie irdendwas neues betrachten müssen - und die Besitzer sind dann sauer, weil die kleinen ja auch so bockig sind!!!) - allerdings beeinträchtigt es das Sehen nicht so stark, wie das liegen. Daher wird bei der Ausbildung von Jagdhunden so auf dem "Down" rumgeritten - hier müssen die Hunde nicht nur liegen, sondern auch noch den Kopf ablegen, denn dann können sie den Hasen eben nicht mehr im Hohen Gras davon rennen sehen....
Rangordnungen bilden sich überhaupt nur in Hundegruppen heraus, die entweder zusammen leben oder aber sich täglich zum Gassigehen für mehrere Stunden treffen, daher ist das "Rang"-Gedöns hier nun völlig deplatziert. Hunde legen sich deshalb beim Treffen mit fremden Hunden nicht gerne hin, weil die Rangfrage eben noch nicht geklärt ist, und niemand macht sich ja wohl freiwillig beim ersten Treffen zum Wurm!
Alles oder nichts?
Das klappt so nicht.
Natürlich wird er nicht bis an sein seliges Ende bei jedem Hund, den ihr trefft, sitzen müssen. Es geht darum, dass er eine Regel, die Du aufstellst, versteht: "Wenn am Horizon ein anderer Hund auftaucht, entscheidet mein Mensch, ob ich zu dem hinlaufe oder nicht!"
Weil ein Hund nicht gleichzeitig rennen und sitzen kann, erläutert man die Regel zunächst damit, dass man ihn eben sitzen läßt (jedes andere alternative Verhalten, dass ausschließt, dass der Hund zum anderen Hund rennt, würde es grundsätzlich auch tun. Sitz ist aber meistens am besten generalisiert und daher für den Hund am leichtesten auszuführen. Und in der Situation willst Du ein Verhalten, dass der Hund "locker" ausführen kann, weil der Rest schon schwierig genug ist.)
Ein Park, wo alle 50 Meter ein Hund vorbeikommt ist eine prima Trainingsgelegenheit. Besser geht es fast nicht:
Die Bewegungen der Leute ist vorhersehbar, denn meißtens muß ja auf den Wegen geblieben werden. Noch besser ist es, wenn in dem Park auch noch Leinenpflicht besteht. Dann kannst Du Dich und Deinen Hund nämlich so platzieren, dass die Distanz der anderen Hunde so eingehalten wird, dass die Euch nicht zu nahe kommen. Ausserdem hat's in Parks immer tolle Bäume. Bäume sind geniale Trainingspartner, denn die haben Wurzeln und können daher nicht hinter dem Hund hergeschleift werden. Da bindest Du den Doggerich eben an, kannst Dich auf Deine Signalgebung, die Leckerchen und seine Reaktionen konzentrieren und die anderen Leute können ungefährdet weitergehen, was will man mehr??
Du hast sogar die Möglichkeit etwas zu testen - Will der Herr denn eigentlich immer noch mit aller Macht zu den anderen Hunden, wenn nicht Du, sondern ein Baum am anderen Ende der Leine hängt und Du auch noch weg gehst, wenn er sich in die Leine wirft??? Vielleicht dreht er sich erstaunt um, wenn er merkt, dass er verlassen wird, wenn er sich nicht so benimmt, wie Du das gerne hättest!
Nach einer Weile Training wirst Du merken, dass er sich von selber hinsetzt, wenn er einen anderen Hund bemerkt - dann erntet er ein Lob, ein Leckerchen und die Aufforderung weiter zu gehen.
Wenn Du so weit bist, wirds Du merken, dass er sich nicht mehr aufregt, sondern Dich erwartungsvoll ansieht - dann lobst Du schon das und Ich könnt ohne Sitzen weitergehen - und das ist ja wohl das was Du haben möchtest. Aber von null auf Hundert bekommst Du das nicht.
ZitatWas das Geschirr angeht. Mit einem Geschirr hat sie erst Recht mehr Zugkraft, oder wieso glaubst du, dass man Pfeden an der kutsche ein GEschirr anlegt und sie nicht mit dem Halfter ziehen lässt?
Darf ich fragen, ob du Erfahrung hast mit einem so großen und schweren Hund?
Meedy
Wenn ich mir die Leine so festmache, dann fliege ich wie ein Drachen
Ein Pferd wird vor einer Kutsche so eingespannt, dass die Gegenkraft nur aus einer Richtung "kommt", nämlich von hinten. Wenn Du das Pferd quer vor eine Kutsche spannst, so wie ich den Hund in der von mit beschriebenen Weise "anspanne", fährt die Kutsche nicht, oder eben nur im Kreis... Ein Blick in ein Schulphysikbuch sollte hier weiterhelfen. Die Wirkungsweise entspricht genau der des Haltis ohne die ungewünschten Nebenwirkung eines Haltis (der Kopf wird nicht nach oben/zur Steite gezogen - ungefährlich für die Nackenmuskulatur). Ein Pferd wird am Halfter geführt, weil man damit seinen Kopf nach unten/hinten ziehen kann, und wenn man die Pferdenase hinter die Senkrechte "rollt", kann ein Pferd nicht mehr gut sehen, wo es hingeht und wird daher eben langsamer, weil vorsichtiger, aber das nur nebenbei.
Ja, ich habe Erfahrung mit großen, schweren, explosionsartig losrennenden, extrem schnellen Hunden - ich habe einen Rhodesian Ridgeback - und der hat mich mit der Doppelleinenführtechnick noch nirgend hingezogen, wo ich nicht hinwollte, nicht mal zwei Schritte in die
Richtung seiner Begierde.