Deutsche Dogge - bräuchte Leinentricks

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    Shoppy Natürlich ist das Erziehungssache, aber nach 8 Wochen kannst du noch nicht so viel ERziehung in so einen Hund gebracht haben, wenn er drei Jahre eben anders gelebt hat. Es wurde nie was von ihr verlangt, daher ist die Erziehung bei ihr auch nicht einfach. :)


    Vielleicht habe ich habe mich mißverständlich ausgedrückt. Du hattest Susie Jongs Methode mit den Hinsetzen lassen als "keine Erziehungssache" bezeichnet - und meiner Meinung nach ist es genau das.
    Aber natürlich hast Du Recht, man kann nicht erwarten, dass man in acht Wochen aufarbeiten kann, was 3 Jahre lang versäumt wurde.




    Zitat

    @MIt der Rangordnung hat es 100%ig etwas zu tun. Denn ein Hund, der im Rang vor dir steht (dir gegenüber also dominanter ist), handelt FÜR dich, weil er dir als Hundeführer nicht traut. Ein Hund, der im Rang klar hinter dir steht, der lässt die SAche den HF regeln. Also hat es was mit Rängen zu tun. Sagt dir auch jeder Hundetrainer.


    Hm, wie fange ich an...
    Ja, es sagen immer noch viele Hundetrainer, das jede Sache die ein Hund macht, nicht macht, zu langsam macht oder was auch immer - ein Rangordungsproblem ist. Sollen sie, wenn sie Spaß dran haben. Aber was an dieser Aussage hilft Dir bei dem speziellen Problem mit Deinem Hund weiter?
    Nach Aussage o.g. Trainer müßtest Du Monate langes Rangeinweisungstraining machen: Hund geht niemals als erstes Durch die Tür, Hund bekommt als letztes Futter, Hund daft nicht auf erhöhten Flächen (Bett, Sofa, Trepenabsatz) liegen und so weiter und so weiter.
    Als Regeln für sich genommen ist gegen keine etwas zu sagen ausser: Hunde sind Situationslerner. Wenn sie gelernt haben, dass sie nicht durch die Haustür als erstes dürfen, wissen sie noch lange nicht, dass das auch für die Wohnzimmertür gilt. Und schon gar nicht wissen sie dadurch, dass sie nicht an der Leine ziehen dürfen, denn die Situation "Hund zieht dich wie Fähnchen hinter sich her, wenn er Hunde sieht", findet mit ziemlicher Sicherheit draußen statt, Türen weit und breit nicht zusehen und schon mal gar keine Sofas oder Hundenäpfe!


    Er könnte also Rangeinweisungstechnisch niedriger als ein Wurm eingestuft sein - er weiß immer noch nicht wie er sich an der Leine verhalten soll, wenn ihr nicht genau diese Situation explizit trainiert - und daher wird er eben für SICH handeln (Hunde handeln IMMER für sich - sie sind genauso schlimme Opportunisten, wie Menschen: sie tun, was sich für sie lohnt - bis her hatte es sich offenbar irgendwie lohneswert gemacht, zu den anderen Hunden hinzurennen). DU kommst in der Gleichung bis her nicht mal vor!


    Aus genau diesem Grund ist die Rangordnungstheorie so überflüssig, wie nur irgendwas überflüssig sein kann - es hilft Dir nicht an einem Training des jeweiligen Problems vorbei.


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    Ich habe mir schon von hunderten von Trainern sagen lassen, dass man den Hund eben nicht sitz machen soll in dieser Situation, da sie sonst wie auf der Abschussrampe sitzt. Quasi bereit zum Absprung. Und Platz machen sollte man nicht machen, weil der eigene Hund dann dem anderen Hund gegenüber im RAng niedriger steht (obwohl der Hund es gar nicht will). Ich rede nicht davon, dass es KEIN Hund in der Situation machen sollte, aber in meinem FAll ist es wichtig mit ihr weiterzugehen. Stell dir mal vor, ich müsste an jedem Hund der mir entgegen kommt stehen bleiben. Überleg mal in einem Park der gut besucht ist. Dann sitzen wir ja nur noch rum :!: :)


    Beim Sitzen müßte er erst mal wieder seinen Hintern in die bei Doggen nicht ganz unbeträchliche Höhe wuchten. Steht er braucht er das nicht mehr. (Wenn Du ihn noch dazu Vorsitzen läßt, ist das Ziel seiner Begierde aus seinem Blickfeld raus. Hunde leben im hier und jetzt - aus den Augen, aus dem Sinn - okay - das ist ein bißchen vereinfacht... ) Was glaubst Du, geht schneller? Die Sache mit der Abschußrampe ist echter Quatsch und ich kann mir echt nicht erklären, wie man auf so etwas kommen kann (ausser wir reden von extrem "triebigen" Schäferhunden, die vor lauter Adrenalin gar nicht mehr ruhig sitzen können, aber Du hast ja eine Dogge, oder??). Sitzen beruhigt, weil es eine Ruheposition ist (Welpen setzen sich hin, wenn sie irdendwas neues betrachten müssen - und die Besitzer sind dann sauer, weil die kleinen ja auch so bockig sind!!!) - allerdings beeinträchtigt es das Sehen nicht so stark, wie das liegen. Daher wird bei der Ausbildung von Jagdhunden so auf dem "Down" rumgeritten - hier müssen die Hunde nicht nur liegen, sondern auch noch den Kopf ablegen, denn dann können sie den Hasen eben nicht mehr im Hohen Gras davon rennen sehen....


    Rangordnungen bilden sich überhaupt nur in Hundegruppen heraus, die entweder zusammen leben oder aber sich täglich zum Gassigehen für mehrere Stunden treffen, daher ist das "Rang"-Gedöns hier nun völlig deplatziert. Hunde legen sich deshalb beim Treffen mit fremden Hunden nicht gerne hin, weil die Rangfrage eben noch nicht geklärt ist, und niemand macht sich ja wohl freiwillig beim ersten Treffen zum Wurm!


    Alles oder nichts?
    Das klappt so nicht.
    Natürlich wird er nicht bis an sein seliges Ende bei jedem Hund, den ihr trefft, sitzen müssen. Es geht darum, dass er eine Regel, die Du aufstellst, versteht: "Wenn am Horizon ein anderer Hund auftaucht, entscheidet mein Mensch, ob ich zu dem hinlaufe oder nicht!"
    Weil ein Hund nicht gleichzeitig rennen und sitzen kann, erläutert man die Regel zunächst damit, dass man ihn eben sitzen läßt (jedes andere alternative Verhalten, dass ausschließt, dass der Hund zum anderen Hund rennt, würde es grundsätzlich auch tun. Sitz ist aber meistens am besten generalisiert und daher für den Hund am leichtesten auszuführen. Und in der Situation willst Du ein Verhalten, dass der Hund "locker" ausführen kann, weil der Rest schon schwierig genug ist.)


    Ein Park, wo alle 50 Meter ein Hund vorbeikommt ist eine prima Trainingsgelegenheit. Besser geht es fast nicht:
    Die Bewegungen der Leute ist vorhersehbar, denn meißtens muß ja auf den Wegen geblieben werden. Noch besser ist es, wenn in dem Park auch noch Leinenpflicht besteht. Dann kannst Du Dich und Deinen Hund nämlich so platzieren, dass die Distanz der anderen Hunde so eingehalten wird, dass die Euch nicht zu nahe kommen. Ausserdem hat's in Parks immer tolle Bäume. Bäume sind geniale Trainingspartner, denn die haben Wurzeln und können daher nicht hinter dem Hund hergeschleift werden. Da bindest Du den Doggerich eben an, kannst Dich auf Deine Signalgebung, die Leckerchen und seine Reaktionen konzentrieren und die anderen Leute können ungefährdet weitergehen, was will man mehr??
    Du hast sogar die Möglichkeit etwas zu testen - Will der Herr denn eigentlich immer noch mit aller Macht zu den anderen Hunden, wenn nicht Du, sondern ein Baum am anderen Ende der Leine hängt und Du auch noch weg gehst, wenn er sich in die Leine wirft??? Vielleicht dreht er sich erstaunt um, wenn er merkt, dass er verlassen wird, wenn er sich nicht so benimmt, wie Du das gerne hättest!


    Nach einer Weile Training wirst Du merken, dass er sich von selber hinsetzt, wenn er einen anderen Hund bemerkt - dann erntet er ein Lob, ein Leckerchen und die Aufforderung weiter zu gehen.


    Wenn Du so weit bist, wirds Du merken, dass er sich nicht mehr aufregt, sondern Dich erwartungsvoll ansieht - dann lobst Du schon das und Ich könnt ohne Sitzen weitergehen - und das ist ja wohl das was Du haben möchtest. Aber von null auf Hundert bekommst Du das nicht.



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    Was das Geschirr angeht. Mit einem Geschirr hat sie erst Recht mehr Zugkraft, oder wieso glaubst du, dass man Pfeden an der kutsche ein GEschirr anlegt und sie nicht mit dem Halfter ziehen lässt?


    Darf ich fragen, ob du Erfahrung hast mit einem so großen und schweren Hund?


    Meedy
    Wenn ich mir die Leine so festmache, dann fliege ich wie ein Drachen :)


    Ein Pferd wird vor einer Kutsche so eingespannt, dass die Gegenkraft nur aus einer Richtung "kommt", nämlich von hinten. Wenn Du das Pferd quer vor eine Kutsche spannst, so wie ich den Hund in der von mit beschriebenen Weise "anspanne", fährt die Kutsche nicht, oder eben nur im Kreis... Ein Blick in ein Schulphysikbuch sollte hier weiterhelfen. Die Wirkungsweise entspricht genau der des Haltis ohne die ungewünschten Nebenwirkung eines Haltis (der Kopf wird nicht nach oben/zur Steite gezogen - ungefährlich für die Nackenmuskulatur). Ein Pferd wird am Halfter geführt, weil man damit seinen Kopf nach unten/hinten ziehen kann, und wenn man die Pferdenase hinter die Senkrechte "rollt", kann ein Pferd nicht mehr gut sehen, wo es hingeht und wird daher eben langsamer, weil vorsichtiger, aber das nur nebenbei.


    Ja, ich habe Erfahrung mit großen, schweren, explosionsartig losrennenden, extrem schnellen Hunden - ich habe einen Rhodesian Ridgeback - und der hat mich mit der Doppelleinenführtechnick noch nirgend hingezogen, wo ich nicht hinwollte, nicht mal zwei Schritte in die
    Richtung seiner Begierde.

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    Christina
    Dass Martina Trainerin ist, hat nichts zu bedeuten. Trainer zu sein sagt nichts über Qualitäten aus - ohne jetzt damit sagen zu wollen, dass sie eine schlechte Trainerin ist. Das glaube ich noch nicht einmal!


    Ich weiß nicht genau, woher Christina es hat - aber "Trainer" bin ich nicht - ausser für meinen eigenen Bulldozer...
    Aber ich lese nicht nur "Hundeerziehung für Dummies" und gehe in die Hundeschule, die am nähsten dran ist, sonder lese mich quer durch amazon und fahre 500 km für ein Seminar bei einem Trainer, der wirklich Ahnung hat!
    @ Christina - danke für die :blume: !!



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    Das mit der Rangordnung konnte ich schon überall nachlesen, bei mir in der OG wurde mir das schon erklärt und auch mein Trainer hat es mir erklärt. Fühlt sich der Hund von seinem HF geführt, so würde er so auch gar nicht handeln. Denn dann würde er seinem HF vertrauen und es ihn regeln lassen. Das Vertrauen ist aber nach 8 Wochen noch nicht da und zudem muss ich auch sagen, dass wir zu Anfang und auch jetzt noch genügend Fehler machen.


    Dass Hinsetzen in einer brenzlichen SItuation Erziehung ist, ist schon klar, aber darum gehts mir ja nicht. Wie gesagt, die Gründe, wieso sie das tut, das wissen wir. Ganz klar: Ich bin als HF noch nicht zu ihr durchgedrungen, daher übernimmt sie die Situation.


    An der Leine Ziehen hat nichts, aber auch gar nichts Mit Vertrauen, Rangordnung oder der neuesten Raumfahrttechnik zu tun!
    Hunde werden nicht mit Leinen geboren. Leinen sind nicht in ihrem genetischen Programm enthalten. Leinen sind eine Erfindung des Menschen und das Hunde an der Leine ziehen ist es ebenso. Denn Menschen sind hervoragend darin, dem Hund beizubringen, dass man nur an der Leine zu ziehen braucht um dorhin zu gelangen, wo man hinwill.
    Frage Deine Trainer nach variabler Bestärkung eines Verhaltens - hoffentlich können Si Dir erklären, was das ist, denn sonst sind sie wirklich nicht das Geld wert, dass Du ihnen bezahlst.
    Ein an der Leine ziehender Hund wird variabler "bezahlt", dass es schöner nicht geht. Meistens kommt er mit seiner Zugtechnik vorwärts, manchmal "greift der Mensch durch", dann geht es für mal länger mal kürzer#, wie Mensch sich das vorstellt, Mensch fühlt sich bestätig und noch während er sich mit dem wohligen Gefühl trägt, dass der Hund es jetzt wohl endlich verstanden hat, steigt der Zug an der Leine schon wieder an. Manchmal hat man es auch eilig und keine Zeit, konsequent zu sein und da läßt man den Hund eben ziehen. Auf diese Art und Weise ist es für den Hund NICHT möglich nicht zu lernen an der Leine zu ziehen. Er wird einfach immer wieder dafür bestätigt!



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    Wenn ihr Yogi kennen würdet, dann würdet ihr sehen was ich meine, wenn ich sage, wie das mit Kommandos währenddessen aussieht.
    Sie muss lernen, dass man an anderen Hunden ganz normal vorbei gehen muss und nicht den Herrn/Frauchen verteidigen muss/soll. Das ist das was man ihr begreiflich machen muss.


    Denke NICHT an einen Rosa Elefanten!!!


    Du kannst einem Hund nicht sagen, was er nicht tun soll! Du muß ihm sagen, was er stattdessen tun soll!
    Und es ist übrigens egal, warum er dorthinzieht, ob er spiele, jagen oder die anden Viecher frühstücken möchte. Er braucht ein Alternativverhalten!
    Du wirst es ohne nicht schaffen!



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    Ich habe mir von vielen Leuten die Doggen oder BX haben schon sagen lassen, dass ein Geschirr absolut unpraktisch ist, was das Festhalten angeht. Erst letztlich wurde mir das noch bei der OG von einer Dame gesagt, die mit ihrer Hündin auch am Geschirr geht. Sie meinte, dass man den Hund damit noch weniger unter Kontrolle hat, weil er sich dann mit vollem Gewicht reinstemmen kann - womit sie auch Recht haben. Hab ich nämlich schon zu Anfang gemerkt wie ich nur das falsche Halsband drum hatte ...


    Ich glaube, ich möchte nicht wirklich wissen, was das "richtige Halsband" ist.
    Wo wir doch eben bei Pferden waren - Pferde (sogar Shetlandponys) sind ja nun einige Grämmchen schwerer als Hunde, sogar als Doggen. Es gibt Leute, die versuchen ihre Pferde mit Körperkraft irgendwohin zu bekommen - besonderst lustig finde ich die Aktionen, wo zwei vorne ziehen und fünf hinten schieben, um ein Pfernd in den Hänger zu bekommen. Und es gibt andere, die begriffen haben, dass Druck Gegendruck und Zug Gegenzug erzeugt (steht in dem gleichen Physikbuch). Die versuchen es erst gar nicht mit schieben, drücken oder ziehen. Die beschäftigen sich mit Körpersprache und Lerntheorie und dirigieren das ziemlich große Tier in die Richtung in der Geschwindigkeit und Gangart die sie wünschen.... Sogar in Transporthänger! Es soll Pferde geben, die besser apportieren, als Retriever - mit schieben oder Drücken haben die das bestimmt nicht gelernt!



    Schade!
    Echt Schade!
    Da sprichst Du von "Vertauensaufbau", und willst dann ausgerechnet auf aversive Methoden umsteigen.
    (Zug-)Halsbänder wirken auf den empfindlichsten Körperteil des Hundes ein. wo das Halsband sitzt, laufen/sitzen wichtige Nervenstränge, die Luftröhre, der Kehlkopf, Blutbahnen und Muskeln lang. durch Zug auf den Hals übst Du Druck auf die Blutgefäße aus, die das Gehirn mit Sauerstoff versorgen - ich weiß nicht wie es Dir geht, ich kann NICHT klar denken, wenn ich gewürgt werde, ich werde mit aller Macht versuchen aus der Situation, die ich mit zunehmender Würgedauer immer unklarer wahrnehmen kann, zu befreien. Der Sauerstoffmangel hat nicht nur in dem Moment wo er auftritt (und ein Hund im Zughalsband, der an der Leine zieht ist nicht nur für einen "Moment" in Sauerstoffschuld...) auswirkungen auf die Gehirnleistung. Was willst Du, Deinen Hund bewußtlos machen, damit er nicht mehr an der Leine zieht??
    Du kannst Auf diese Weise auch gleich noch mit anderen Nebenwirkungen rechnen: Im Hals sitzt der Kehlkopf und die Schilddrüse, die extrem wichtig für den Hormonhaushalt ist. Diese Hormone haben auswirkung auf das Verhalten des Hundes - Schildrüsenunterfunktionen bewirken gerne mal aggressives Verhalten, also ist es sehr sinnvoll, wenn dieses Organ geschädigt wird, dann wird das Tier auch noch zusätzlich aggressiv!
    Am Hals hängt am anderen Ende der Rücken dran und in Untersuchungen hat ein Herr Hallgren rausgefunden, wie "hilfreich" ein Halsband im Hinblick auf Rückenprobelmen beim Hund ist. Ich hoffe doch Deine Doggentrainer und andere Expertenh haben Dich auf all diese und weitere Nebenwirungen eines Halsbandes bei einem "Zughund" hingewiesen.
    Du hast es oben selber gesagt. Dass sich jemand als Trainer bezeichnet, sagt nichts über seine Fachkenntnis aus!


    Es hilft nur, sich selber zu informieren.
    Die Argumente der Leute zu hinterfragen.
    Nachzuhaken, wie genau die angeprisenen Methoden wirken. Warum sie wirken.
    Was sie für Nebenwirkungen haben.
    Ob es auch noch andere Lösungswege gibt.
    Ob sie Lerntheoretisch Sinn machen, oder ob sie total schwach sinnig sind.
    Ob sie potentiell gefährlich sind, ob man damit den Hund gefährdet und für mich beinahe das wichtigste, ob es überhaupt ethisch vertretbar ist.


    Kleemann ist jedenfalls nicht ethisch vertretbar!


    Viel Spaß beim Vertauensaufbau über aversive "Trainings"methoden.


  • Einen Hund an einen Ketthalsband führen was auf Zug gestellt ist, finde ich schon tierschutzrelevant. Das würde ich nie machen. Der Hund stumpft doch mit der Zeit ab. Außerdem zieht der Hund trotzdem.


    Was hast Du denn für einen Doggentrainer???
    Und warum hilft dir denn keiner in der OG ???


    Ich würde mit dem Hund Bindungsarbeit machen um die Bindung zu stärken. Desweiteren muß Du versuchen den Hund klarzumachen das
    Du die Führungsrolle an der Leine übernimmst. Ich weiß es ist leicht gesagt, aber es klappt.


    Suche Dir dazu einen kompetenten Hundetrainer.
    Außerdem kannst Du mit Halti super arbeiten, wenn man es richtig anwendet.

  • Ich kann mich Martina's letztem Bericht nur anschliessen und auch keine Weisheiten hinzufügen, ist ja alles gesagt.


    Ich hab in Duran auch so einen 'hinrennwoller' oder Stänkerer an der Leine, allerdings ohne das Problem der Kraftverteilung.
    Ich habe auch das 'Sitz' oder sogar 'Platz' in solchen Situationen eingeübt. Das sag ich mit freundlicher aber fester Stimme und manchmal wartet er sogar schon drauf. Dieses Kommando wird von ihm immer prompt befolgt, fast schon erleichtert, und der andere Hund kann an uns vorbei.


    Wenn man denn von 'Rangordnung' sprechen will, denke ich, dass ich das mit Duran eigentlich geklärt habe. Er vertraut mir und in brenzligen Situationen (ohne Leine) gehorcht er und nimmt meine Entscheidungen gerne an.


    Und ich finde gerade das 'Sitz' Kommando in dieser Situation wird als Entscheidung gerne angenommen, der Hund bleibt dadurch stressfreier und merkt das ja auch.


    Geschirr:
    Chapschinke, ich denke, Du kennst diese Geschirre noch nicht. Vielleicht kann Dir dieser Link mehr Info geben, da sind auch Bilder dabei. Ist wahrscheinlich eher schwierig, sich ohne Bilder was darunter vorzustellen. Ich benutze diese Geschirre immer parallel zum Leinelauf-Training, immer solange, bis der Hund anständiges Laufen gelernt hat, dann stelle ich auf normales Führgeschirr um.
    Führgeschirr


    Und ich könnte Dir zu diesem Thema noch das Buch von Turid Rugaas empfehlen: 'Hilfe, mein Hund zieht'.
    Ich habe ein 3-Tage Seminar besucht, in dem sie ausschliesslich über dieses Buch und ihre Methode referierte, und ich finde es sehr gut und anwendungswert.


    Viel Glück !!!
    Chrissi

  • Zum einen muss ich als erstes sagen, dass ich es sehr traurig finde, dass es auch hier Leute gibt, die ziemlich stänkern. Ich kann sinnvolle Beiträge sowie auch sinnvolle Kritik gut annehmen, aber ich finde auch, dass es auch Höflichkeit ist, ein wenig auf seine Sprache zu achten. Zumindest versuch ich das zu tun. Das aber nur vorab.


    Was mein Zughalsband betrifft. Sicherlich stumpft ein Hund damit irgendwann einmal ab, aber deswegen soll es ja nicht permanent auf Zug sein (mein Trainer ist sogar komplett gegen Zug!, er sagt, sowas braucht man nicht). Leinenführigkeit üben wir sehr viel und intensiv. Daran arbeiten wir quasi noch.


    Was dieses Führgeschirr angeht: das führt man noch zusätzlich zu der normalen Leine? Muss ich mir das so vorstellen, dass ich eine Doppelleine habe, die an beiden Ringen befestigt wird? Quasi, dass wenn sie zu dem anderen Hund hinzieht (oder besser gesagt springt) sozusagen "um die Ecke" läuft durch diesen Ring? Es wäre auf jeden FAlle einen Versuch wert, wenn das klappen würde.


    Das mit dem Halti, das haben wir schon einmal ausprobiert, halten aber nicht viel davon. Deswegen haben wir es seingelassen.


    Was meine Einstellung zu Leuten und ihren Tipps angeht:
    Ich hinterfrage alles immer sehr genau, das ist ja der Grund, wieso ich mir nicht immer jeden Tipp annehme. Ich höre es mir gerne an, bin dankbar für die Hilfe und Tipps die man mir gibt, aber ich erwarte auch von den Leuten, dass sie nicht gleich zickig oder sauer reagieren, nur weil ich diesen nicht annehme. Immerhin ist es mein Hund und ich muss entscheiden, was ich mit ihr testen will und was nicht.


    Diese Methode nach Kleemann ist mir auch nicht geheuer, deswegen möchte ich sie eigentlich auch nicht anwenden, was ich auch noch nicht getan habe (ohne mich hier für irgendetwas entschuldigen zu müssen).


    Was die Vertrauensbasis angeht, sicher müssen wir daran arbeiten. Yogi ist vor allem ein ängstlicher und misstrauischer Hund, d. h. sie muss erstmal Selbstbewusstsein bekommen und merken, dass ICH das für sie erledige und sie das nicht tun muss.


    Was das Absitzen angeht, ich habe die Erfahrung tatsächlich gemacht, dass sie dadurch mehr Schwung hatte, wenn sie losschießen wollte/losgeschossen ist.


    Ihr dürft euch das mit der Leine nicht so vorstellen, dass sie wie eine Lokomotive an der Leine herläuft, sondern wenn ein Hund kommt, dann springt sie ein zweil mal richtig heftig in die Leine, stellt ihr Fell auf und will unbedingt hin. Aber selbst dann zieht sie nicht so hin wie man sich das vorstellt, sondern sie springt in die Leine. Sprich: Körperlich kaum Chancen, wenn man auch nur eine Sekunde zu langsam ist.


    Liebe Grüße
    Alex + Yogi

  • Alles klar, habs schon gefunden, das Geschirr. Nach langer Suceh *puh*


    Eine Frage noch: Wieso soll das so gut sein? Welche Vorteile hat es? Ist es tatsächlich dieses "um die Ecke ziehen" wenn sie loslegt? KLar, dass sich unser Problem nicht damit löst, aber wäre es tatsächlich eine Hilfe? DAnn wäre es nämlich einen Versuch wert.


    Was muss man dabei beachten? Wie ist die Handhabung?


    Erklärungen für das Dummerchen? :freude:

  • Hab mir jetzt so ein Teil bestellt, jetzt muss ich nur noch die Anwendung erlesen. Ansonsten ists einen Versuch wert.
    Danke für den Tipp!

  • Na das ging ja schnell :)
    Jetzt war ich mit den Hundis gassi und konnte Dir Deine letzten Fragen zum Geschirr vor Bestellung nicht beantworten.


    Ich bin davon überzeugt, weil es für mich funktioniert.
    Ich hänge die Leine immer vorne in den Ring des Geschirrs UND gleichzeitig denselben Karabiner in's Halsband ein. So rutscht der Brustgurt nicht runter.
    Oder Du kannst die Doppelführtechnik ausprobieren, die Du ja schon beschreibst.
    Versuch es, das ist es wert, denke ich.


    Zu den restlichen Punkten möchte ich mich nicht mehr äussern, da wir da offensichtlich geteilter Meinung sind :)


    Stänkerer gab's in diesem Thread - finde ich - keine. Jeder hat seine Meinung deutlich gesagt, damit muss man hier rechnen.


    Ich hoffe, Du kannst Dein vorübergehendes Problem so in den Griff bekommen, bis Du mit Deinem Trainer die Sache über Umlenken erarbeiten kannst.


    LG
    Chrissi

  • Ja ich dachte, ausprobieren kann man es ja mal. Wenn es hilft umso besser. Obwohl ich nicht glaube, dass ich sie damit besser festhalten kann - aber wie gesagt, einen Versuch ists wert. Ist es fürn Müll, dann verkauf ich es eben wieder :freude:


    Tut mir leid, aber nochmals zum Verständnis. Ich hab jetzt die normale Kette dran und das Geschirr. Mach ich dann einen Haken an die Kette und den anderen an den vorderen Ring am Geschirr oder muss ein Ring vorne ans geschirr und eines hinten ans geschirr? Oder gehen sogar beide Möglichkeiten?


    Woran erkenn ich, ob das Geschirr richtig sitzt? Weil du auch sagtest, dass du wenn du den Ring vorne nutzt, gleichzeitig das normale Halsband mit dran machst (quasi vorne Ring + Halsband?) damit das Geschirr nicht anfängt zu rutschen.


    Hast du vielleicht einen guten Link damit ich mich da etwas durchlesen kann? Denn ich find zwar die Dinger und auch deren Beschreibung, allerdings nicht deren Anwendung.


    Was den Rest angeht haben wir wahrscheinlich wirklich getrennte Meinungen. Aber das hat man immer wieder - was ja auch nicht schlimm ist. Dann könnten wir nämlcih schon beim Thema Barfen oder TroFu direkt weitermachen :wink:


    Liebe Grüße
    Alex + Yogi


  • Super, dass Du das jetzt doch so probieren möchtest! :gut:


    Ja, dadurch, dass sie ja nicht in die Richtung weiter kann, in die sie möchte, wird sie natürlich erstens ausgebremst. Zweitens ändert sich damit ja auch ihre Blickrichtung. Wenn sie Dich jetzt erstaunt ansieht, gibst Du ihr ein dickes Lob und ein feinstes Leckerchen.


    Anwendung: wenn Du eine Leine mit je einem Karabiner an jedem Ende hast, machst Du einen am Brustring fest und einen eben am Ring am Rückensteg. Ansonsten kannst Du auch zwei kurze Führleinen nehmen. Wenn der Hund links geht, nimmst Du die Rückenstegleine in die linke Hand und die vom Brustring in die Rechte. Wie beim Halti hält man die Leine, die zum Brustring führ einen Tick lockerer, als die andere Leine, sonst würde der Zug ja immer zuerst vorne wirken. Da der Hund aber lernen soll, dass die "nomale" Befestigung locker gehalten werden muß, muß er eben zuerst Zug hinten verspüren, damit das zum Anzeiger werden kann, dass es gleich vorne um die Ecke geht. (Also: Huch hinten ist Zug, gleich muß ich vorne rum, und dann kann ich nicht gerade aus weiter gehen - also gehe ich langsamer, dann geht es ohne Pause in der gewünschten Richtung weiter....)


    Dann suchst Du Dir eine schöne ruhige Ecke, wo Dir niemand in die Quere kommen kann und übst ein wenig Wendungen. Rechtsrum ist hierbei naturgemäß einfacher, weil der Hund da um Dich rumgehen kann, während Du auf der Stelle wendest. Bei Linksrum müßteste Du die Yogi dazu bringen, langsamer zu werden, links rum zu gehen und du müßtest ziemlich schnell bei ihrer Größe um sie rum kommen.... Aber auch das geht mit ein bißchen Übung - mach erst mal nur Rechtskurven, damit Ihr beide gleich Erfolgserlebnisse habt. Schlau ist es, ihr die Richtungswechsel verbal anzukündigen: Also "rechts rum" und dann sofort rechts um gehen. Wunderbar und ohne zu zerren kannst Du das an Hauswänden, Mauern oder Hecken üben, wo ihr sowieso nur die Möglichkeit habt, rechtsum weiter zu gehen. So brauchst Du nicht an den Leinen zu ziehen, denn sie wird ja sowieso in die Richtung, gehen um nicht gegen die Wand zu rennen. Gleich der erste Schritt von ihr in die richtige Richtung wird mit einem Leckerchen belohnt! Linksrum übst Du entsprechend. Wenn sie ein "warte" oder "Steh" schon kann, kannst Du sie damit erst mal stoppen um dann vor sie zu treten, damit Du linksrum kommst, auch hier den esten Schritt loben/belohnen. Wenn es gut zu klappen schein, versuchst Du das ganze auf einer Wiese oder einem Parkplatz (das ist toll - wenn ihr zwischen den Autos durchpast, kannst Du Slalom laufen und hast in einem Rutsch "Hunderte" von Rechtsrum-Linksrum-Verknüpfungs-Gelegenheiten...).
    Sobald sie das Rechtsrum gut beherrscht, fügst Du die "Sitz"-Übungen in den Ablauf ein:
    Dazu startest du ein "rechtsum", wendest selber aber nicht, sondern trittst einen Schritt rückwärts, dann sollte sie vor dir stehen mit Blick auf Dich, dann gibts Du das Sitz-Signal. Belohne das mit Superleckerchen - je lieber desto besser. Sie soll das Sitz allerpositivst verknüpfen. Je lieber sie sich in ablenkungsfreien Situationen hinsetzt, desto leichter wirst Du es haben, dieses Verhalten auch unter Ablenkung zu generalisieren! Und das ist der nächste Schritt - ab in die reale Welt:
    Wenn sie "Rechtsrum", das vorsitzen und evtl auch schon das "Linksrum" ohne Leinensignale gut befolgt (auf einer Wiese ohne Wandhilfe ausprobieren) kannst Du es in der "realen Problemsituation" "tragen".


    Versuch das ganze nicht erst bei aller stärkster Ablenkung, sondern wenn Du das Gefühl hast, dass sie noch gut ansprechbar ist. Kommt in weiter Entfernung ein Hund, sagst Du ihr: "Guck mal da kommt ein netter Hund"! dreht sie sich nicht von alleine zu Dir um, kommt ein "rechtsrum" und nötigenfalls hilfst Du mit der Leine nach, sanft! Du drehst Dich entweder mit um und gehst in die entgegen gesetze Richtung weiter. Oder du gibts das Sitz-Signal - Sitzt sie, hat sie sich einen Jackpot verdient. Das übst Du über mehrere Tage, bis sich Yogi schon beim Anblick eines anderen Hundes zu Dir "rechtsum" dreht. Jetzt hast du das gröbst hinter Dir. Denn nun geht es nur noch darum, die Distanz zum anderen Hund zu verringern. Dazu fügst Du an die Rechtswendung, die ihr ja jetzt schon aus dem Effeff beherscht, nah zwei drei Schritten eine weitere Wendung an, so dass ihr wieder in die ursprüngliche Richtung geht. Versuch dem Hund noch ein paar schritte näher zu kommen, bevor wieder ein Vorsitzen folgt.
    Alternativ kann Yogi auch sitzenbleiben, bis der andere Hund vorbeimarschiert (während der Hund näher kommt, die Yogi in einer Tour loben und mit Lieblingsleckerchen-Minibröckchen füttern) ist und ihr setzt dann den weg fort.


    Wenn sie in beiden Situationen ruhig ung gelassen bleibt, hast Du es im Prinzip geschafft. Du hst zwei alternative Möglichkeiten mit der Situation umzugehen. Du kannst ausweichen, indem Du die Richtung wechselst, oder Du bringst Ruhe rein durch ein Sitzen.
    Das nächst Ziel ist, dass sie die Ruhe auch stehend bei behält (vielleicht baust Du das aus einer Linksum-Wende auf, wenn Du die am Anfang mit einem "Steh" "entwickelt hast, denn dann beherrscht sie das ja schon). Also: Yogi, guck mal da kommt ein netter Hund - Steh -Linksum" Loben, Leckerchen....
    Wenn das klappt sollte das ruhige vorbeigehen auch kein Problem mehr sein...


    Klingt aufwendig, ist es auch, aber es lohnt sich wirklich, weil das Riesen-Yogi so lernt, das Hundebegegnungen toll sind, denn dann hat man Spiel, Spaß und lecker Essen mit Frauchen. Wenn Hundebegegnungen toll sind, dieses "Tollsein sich" aber auf Aktionen mit Dir beziehen, wirst Du einen Hund haben, der Hundebegegnungen angenehm findet, aber sich dabei auf Dich konzentriert, Dir vertrauensvoll folgt und daher auch in dickem Gewühle mit vielen anderen Hunden und anderen Ablenkungen nicht aus der Ruhe zu bringen ist. So stelle ich mir Doggen vor: Ruhige, aristokratisch aussehende, extrem entspannte und lässige Vierbeiner! :bindafür:

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