Lieber Hund und nun agressiv?

  • Guten Morgen Ihr Lieben,

    heute Gassigang ca. halb acht:

    Straße mit Gräben - ruhiger Vorort von Hamburg.

    Entgegen kommen uns ein uns bekannter Retriever-Mix. Neuerdings haben sie einen kleinen Welpen, den der große nun meint verteidigen zu müssen.

    Er bellt ständig am Gartenzaun. Deshalb wechsele ich mit Xena sowieso schon immer die Straßenseite, um sie gar nicht erst dem Stress auszusetzen.

    Der Max (ich habe den lieben großen Hund umbenannt) hat für mich gesehen eine zu große Verantwortung zu tragen. Die Besitzerin ist Tagesmutter einer Kleinkindergruppe von sieben Kindern.

    Wenn sie spazierengehen trottet dann immer Max, ohne Leine voraus.

    Seit sie den kleinen Welpen haben, muss Max nun auch noch auf den aufpassen.

    Heute Morgen war die Tochter (ca. 16) mit Welpen und Max unterwegs. Dabei ihr Freund - deshalb war sie wahrscheinlich abgelenkt.

    Also, ich welchselte extra vom Fußweg auf die Straße, hatte Xena an der Leine. Der Max kam auf uns zu und hat sich voll auf Xena gestürzt. Mit richtiger agressiver Gestalt - Bürste und zähnefletschend. Xena hat sich gewehrt. Ich habe nur gerufen - bitte nicht schlagen, weil die Tochter schon die Leine im Ansatz hatte.

    Nachher geht wieder die Mutter mit den kleinen sieben Kindern spazieren. Max viel zu weit vorweg. Er läuft manchmal bestimmt zweihundert Meter weiter allein vorweg.

    Ich glaube, als der kleine neue Welpe noch nicht dabei war, da ging noch alles gut. Aber nun ist der Max völlig überfordert. Er tut mit nur leid.

    Erst war er der tollste. Dann kamen die kleinen Kinder aus der Tagesgruppe dazu und nun auch noch der kleine Welpe. Wie soll er das alles unter einen Hut bekommen?

    Die merken gar nicht, was sie alles von ihm verlangen.

    Nun, ich wollte es nur schreiben, weil man mal wieder sieht, was aus einem süßen kleinen Max durch falsche Erziehung werden kann. Nun ist er ein ausgewachsener etwas zu großer Retriever-Mix.

    Dass er nun auch noch auf eine Hündin losgeht, ist kein Wunder.

    Trotzdem nachher werde ich die Besitzerin ansprechen.

    Ich möchte nur nicht, dass Max darunter leiden muss.

    Lieben Gruß

    Anne

  • Zitat

    Trotzdem nachher werde ich die Besitzerin ansprechen.

    Das würde ich an Deiner Stelle auch tun (aber unbedingt ohne Vorwurf).
    Hoffentlich ist ein "fruchtbares" Gespräch möglich *daumendrück*

    LG Francisca

  • Liebe Franziska,

    danke für Deine Antwort.

    Ich habe die Besitzerin gestern Abend noch angesprochen.

    Sie hat sich an der Hautür entschuldigt.

    Ich versuchte ihr zu erklären, dass der Max zu viel Verantwortung übernehmen muss - erst den kleinen Welpen beschützen, - und dann auch noch die Kinder der Tagesmutter. Sie versteht es nicht. Es ist als ob ich gegen eine Wand rede.

    Sie sagte nur: "Wir haben ihn gleich nachdem wir reingegangen sind ordentlich bestraft."

    Was soll man dazu noch sagen.

    Ich werde es zwar nun weiter beobachten, der arme Kerl.

    Noch einen schönen Tag für Dich

    Lieben Gruß
    von
    Anne

  • Zitat

    Sie sagte nur: "Wir haben ihn gleich nachdem wir reingegangen sind ordentlich bestraft."

    Das hört sich übel an, und ich fürchte das sie den Hund noch mehr versauen, und er irgendwann entweder beim Tierschutz landet, weil bissig, oder eingeschläfert wird.

    Mir tut der Hund sehr leid.
    Ich hoffe nur das nicht irgendwann ein Kind, wegen diesem Umgang mit dem Hund, leiden muß. :/

  • Zitat

    Ich glaube, als der kleine neue Welpe noch nicht dabei war, da ging noch alles gut. Aber nun ist der Max völlig überfordert. Er tut mit nur leid.

    Erst war er der tollste. Dann kamen die kleinen Kinder aus der Tagesgruppe dazu und nun auch noch der kleine Welpe. Wie soll er das alles unter einen Hut bekommen?

    Die merken gar nicht, was sie alles von ihm verlangen.

    Anne

    Entschuldigung, dass ich das jetzt so sagen muss, aber Hunde denken so nicht. Sie leben im Hier und Jetzt und denken nicht wie Menschen. Wieso sollte er nicht mit dieser Welt klar kommen können? Wieso sollte er überfordert sein mit dem Welpen und genau deswegen so reagieren?

    Es gibt vielfälltige Gründe für sein Verhalten. Unterforderung, Überforderung, aufpassen auf den Welpen (was relativ normal wäre), oder auch gesundheitliche Probleme.....

    Auch weiß ich nicht, wie er sich auf deinen Hund gestürzt hat. Für uns Menschen sieht alles manchmal bedrohlicher aus als es ist. Evtl. verhält sich Max ja sogar aus der Sicht der Hunde völlig normal und nur, dass du sein Verhalten zu sehr vermenschlichst. Ohne alles gesehen zu haben, bin ich da mit Äußerungen sehr vorsichtig, aber der Gedanke, früher war er der Tollste, dann kamen die Kinder und jetzt der Welpe und deswegen verhält er sich so, passt nicht in den Kopf eines Hundes.

    Ich denke mal, viele Hunde verhalten sich in Anwesenheit eines Welpen ähnlich und das wäre nicht mal so unnormal. Wobei ich nicht sagen will, dass das ok ist, aber nachvollziehbar. Armer Hund kann ich da nur sagen, wenn er wirklich verwahrlost oder geschlagen wird, ansonsten kann ich da bis jetzt nicht viel erkennen, nur weil er an deinem Hund seine Grenzen getestet hat. Wer weiß, was dein Hund in dem Moment signalisiert hat. Nicht jeder Hund hat ne Macke, nur weil er seinen Welpen beschützt.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!