Nein-Übung: Transfer auf andere Dinge

  • Hallo,

    es gibt hier ja sehr schöne Beschreibungen, wie das "Nein" aufgebaut werden kann (Leckerlie in die Hand, zumachen...)

    Das klappt nun schon lange Zeit prima, man kann unserem Hund die Leckerlies direkt vor oder auf die Pfote legen. Auch mit herumliegenden Spielzeug klappt das Nein.

    Leider war es das aber auch schon mit der Transferleistung. Ihn vom Mülleimer oder der offenen Spülmaschine mittels Nein weg zu bekommen, klappt gar nicht. Wie kann das Nein auch auf andere Dinge bzw. Handlungen übertragen werden?

    Freue mich auf Eure Tipps.

  • Hallo!! :winken:

    Also ich würde das praktisch ähnlich machen bzw. hab es so gemacht. Geht er an den Mülleimer gibt es ein "Nein" und du schiebst ihn sachte zur Seite- dann gibt es ein Leckerli. Meiner hat das recht fix verstanden nachdem er öfter weggeschoben wurde, dafür dann aber immer was bekommen hat :smile:

    Die Leckerligabe wird nachdem er es verstanden hat natürlich wieder reduziert.

    Viel Erfolg euch beiden!!!
    Grüße, Paul und Suse

  • Ist doch super, wenn Euer Hund das "Nein" so schnell gelernt hat und sogar schon Leckerlies direkt vor seiner Nase liegen lässt. :gut:

    Allerdings ist das Nichtbeachten von Mülleimer und Spülmaschine keine Transferleistungen vom Kommando "Nein", sondern das ist m.E. ein gänzlich anderes "Erziehungsgebiet", bei dem er begreifen soll, dass er in gewissen Bereichen Eurer Wohnung nichts zu suchen hat.

    Dazu kann man auch mal unterstützend das gut trainierte "Nein" verwenden, wenn man ihn inflagranti dabei erwischt; aber besser ist es, ihm überhaupt keine Möglichkeit zu geben, den Mülleimer zu durchstöbern, und ihm beim Aus- und Einräumen der Spülmaschine auf seinen Platz zu schicken. Mit der Zeit wird er dann von alleine diese Bereiche bzw. Situationen aus dem Weg gehen.

  • Ich gehe beim Nein einen ganz anderen Weg, gleich am ersten Tag und völlig ohne Probleme:

    Stelle einen Teller mit Wurst- und Käsebrot sowie Würstchen auf den Fußboden. Lege dich daneben und, wenn der Hund zum Teller kommt, sage Nein und schiebe ihn mit dem Unterarm weg. Das wiederholst du so lange, bis du das alles mit dem Hund neben dem Teller in Ruhe essen kannst.

    Der Hund lernt so, dass Nein Nein ist. Bei der Leckerliemethode kann er jedoch falsch schließen und deutet Nein als gleich gibt es etwas leckeres.

    Ich arbeite sehr zurückhaltend mit Leckerbissen. Wenn, dann auch als Belohnung für ein Tun, nicht als Belohnung für ein Unterlassen.

    Beispiel:
    Hund soll eine leere Klorolle zum Altpapier bringen. Gibt natürlich ein Leckerchen als Belohnung.

    Hund soll den Kompost im Beet lassen. Gibt natürlich keine Belohnung, denn er hat ja aktiv nichts getan, auch nicht tun sollen, er hat nur Unsinn nicht gemacht.

  • Zitat

    Allerdings ist das Nichtbeachten von Mülleimer und Spülmaschine keine Transferleistungen vom Kommando "Nein", sondern das ist m.E. ein gänzlich anderes "Erziehungsgebiet", bei dem er begreifen soll, dass er in gewissen Bereichen Eurer Wohnung nichts zu suchen hat.

    Dazu kann man auch mal unterstützend das gut trainierte "Nein" verwenden, wenn man ihn inflagranti dabei erwischt; aber besser ist es, ihm überhaupt keine Möglichkeit zu geben, den Mülleimer zu durchstöbern, und ihm beim Aus- und Einräumen der Spülmaschine auf seinen Platz zu schicken. Mit der Zeit wird er dann von alleine diese Bereiche bzw. Situationen aus dem Weg gehen.

    Nö, das ist doch kein Erziehungsziel. Erziehungsziel ist, dass der Hund bestimmte Dinge nicht tut. Ich kann Fleisch offen liegen lassen und weggehen, die Hunde gehen da nicht ran. In der Küche liegt das Schmalz für die Hunde, die haben auch den ganzen Tag Zugang zur Küche, weder Mülleimer, noch Schmalz noch Kühlschrank oder sonstwas wird geplündert, auch nicht das Hundefutter. Das ist ein Erziehungsziel.

    Wenn ich deine Methode mal auf den Menschen übertrage, dann gibt es keine Banken und schon sind Bankräube nicht mehr möglich. Klar, ist so. Nur ist das auch sinnvoll?

  • Zitat


    Nö, das ist doch kein Erziehungsziel. Erziehungsziel ist, dass der Hund bestimmte Dinge nicht tut. Ich kann Fleisch offen liegen lassen und weggehen, die Hunde gehen da nicht ran. In der Küche liegt das Schmalz für die Hunde, die haben auch den ganzen Tag Zugang zur Küche, weder Mülleimer, noch Schmalz noch Kühlschrank oder sonstwas wird geplündert, auch nicht das Hundefutter. Das ist ein Erziehungsziel.

    Wenn ich deine Methode mal auf den Menschen übertrage, dann gibt es keine Banken und schon sind Bankräube nicht mehr möglich. Klar, ist so. Nur ist das auch sinnvoll?

    Wie, was ist (k)ein Erziehungsziel??? :???: Bin gerade von Deiner Metapher überfordert. :lol:

  • Wenn ich die Küchentür zumache, damit die Hunde z.B. nicht an den Mülleiner gehen. Das ist keine Erziehung. Erziehung ist, wenn die Küchentür offen ist und die Hunde gehen zwar in die Küche, machen dort aber keinen Unsinn.

    Es ist kein Erziehungsziel, dass der Mensch sich beibringt die Küchentür zu schließen. Jedenfalls nicht in Bezug auf den Hund. Es ist aber sehr wohl ein Erziehungsziel, dass der Hund der Versuchung widersteht.

  • Zitat

    Es ist kein Erziehungsziel, dass der Mensch sich beibringt die Küchentür zu schließen. Jedenfalls nicht in Bezug auf den Hund. Es ist aber sehr wohl ein Erziehungsziel, dass der Hund der Versuchung widersteht.

    Ahh, jetzt habe ich es verstanden. :smile: Aber das hast Du ihnen doch nicht nur durch "Nein" beigebracht, oder? :roll:

  • Im Grunde ja, wobei ich das, wie beschrieben, nicht über Leckereien aufgebaut habe.

    Als sie sich dann später getraut haben zu klauen, habe ich sie immer in flagranti erwischt. Aus und ab in den Müll mit der Beute. Das war es dann auch (gut, eine scharfe Ermahnung war auch noch drin :D ).

    Über den Aufbau von Nein und Meins sowie auch das frühe Nein haben wir zu Beginn natürlich sehr viel mit Nein und Meins gearbeitet. Schließlich konnte ich mir sicher sein, dass der Hund (Welpe) das kannte. Insgesamt war das sehr erfolgreich.

    Als der Rüde 4 Monate alt war, sind wir in den Urlaub gefahren. Ich stelle einen Teller mit Gegrilltem auf die Bank und gehe zur Toilette mit den Worten "Meins, pass schön auf." Als ich zurück kam, lag Rüdi daneben und hatte mein Essen nicht angerührt. Meine Frau, die anwesend war, musste ihn auch nicht ein einziges Mal ermahnen.

    Lustig war bei meinem Rüden, wie er als Welpe versuchte zu zaubern. War in der ersten Woche bei uns. Er wusste, dass er den Kompost in den Beeten lassen sollte. Nun war ich auf der Arbeit. Was macht er? Geht an das Beet, nimmt sich mit spitzer Schauze ein klitzekleines Stückchen Kompost, legt es auf den Weg und rennt zur Einfahrt. Nichts, ich bin weit und breit nicht zu sehen. Also noch einmal das Spiel, wieder mit dem gleichen Ergebnis :lol: .

  • Zitat

    Lustig war bei meinem Rüden, wie er als Welpe versuchte zu zaubern.

    :lol:

    Und meine hat sich selber beigebracht, entgültig nicht mehr in meinen Regalen rumzuwuseln. ;)

    In den ersten Wochen habe ich sie natürlich immer wieder mit dem ihr bekanntem "Nein" davon abgehalten, so dass sie durchaus schon wusste, dass die Regale eine No-Go-Area sind. Aber mit ein paar Monaten, mal alleine Zuhause, wollte sie es dann doch noch mal auf die Probe stellen ... und ist mit ihren Pfötchen auf ein oberes Brett mitten rein in meinen Zinnteller gefüllt mit sehr vielen Cent-Stücken gelandet, die sich mit einem riesigen Geschäpper über das gesamte Zimmer verteilt haben.

    Seitdem steckt sie nicht einmal mehr ihre lange Nase in die Regale. :D

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!