Hilfe! Hündin schaltet draußen ihr Gehirn / Ohren aus!
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Hallo ihr Lieben,
ich wende mich mit einer großen Herzensangelegenheit an euch.Meine Eltern haben seit 5 Monaten eine junge Mischlingshündin. Es handelt sich um einen ehemaligen bulgarischen Straßenhund, der mit ca 5 Monaten nach Deutschland kam und zwei Wochen später zu meinen Eltern. Die Kleine ist nun gut 10 oder 11 Monate alt.
Sie ist ein sehr cleveres, ausgefuchstes Kerlchen mit einem wahnsinnigen Selbstbewusstsein ohne jegliche Unsicherheit oder Aggression. Zuhause auch eher der Wirbelwind, lässt sich aber zu "Ruhezeiten" brav auf ihren Platz schicken und nutzt diese Zeit zum schlafen. (Am liebsten natürlich mit meinem RR, wenn ich zuhause zu besuch bin).
Soweit ein Traumhund...
Beim spazieren gehen macht sie uns leider immer noch viel Kummer.
Als wir sie bekamen, lief sie die ersten ca 8 Wochen an der Flexi oder an der Schlepp, da sie keinerlei Kommandos kannte. In der Zeit wurden abrufen (Pfiff) und Grundkommandos wie Sitz, Platz, Fuss geübt und gefestigt. Sie macht das wirklich in Perfektion, meist mit großer Freude (;-) ) und nach ca 6 Wochen klappte das dann sogar unter Ablenkung mit der fallen gelassenen Schlepp.In der HuSchu lief sie kleinere Folgen schon ohne Leine bei den "Großen" mit und sie zeigte großen Arbeitseifer.
Bis zu dem Tag, als der Karabiner klickte und die gute erstmal gut ne halbeStunde weg war. Da half kein Rufen, kein Pfiff, kein Leckerlie, kein Umdrehen, kein Verstecken...
Zurück kam sie erst völlig erschöpft...Die HuSchu riet meiner Mutter die Bindung stärker zu festigen, sie fütterte danach fast die komplette Mahlzeit aus der Hand (als Belohnung für ausgeführte Kommandos usw...), es wurden "besondere Schmusezeiten" eingerichtet um die Maus etwas zu entspannen und weiter in der HuSchu trainiert.
Das klappte alles prima, bis sie eben abgeleint wird. Selbst wenn mein Großer (RR) mit dabei ist (an dem sie sich sonst sehr orientiert) *wuuusch* weg ist sie.
Mittlerweile schaut sie wenigstens ab und an wo man ist, so dass die wahrscheinlichkeit dass man sich zuhause wieder trifft recht groß ist... (Überspitzt gesagt...) Das ist natürlich kein Zustand und nicht nur dass man sich ständig Sorgen machen muss, dass dem Hund nichts passiert oder dieser nicht vor en Fahrrad oder Auto flitzt ja nicht gerade das Wahre.Wenn sie los flitzt, tut sie dies nicht zum Jagen auf Sicht. Vielmehr rennt sie einfach wie von der Tarantel gestochen in Kreisen (100m Radius!!!) wie bekloppt voller Freude und ganz seelig umher.
Da kann man zuvor noch so lange mit ihr gearbeitet haben (Suchspiele, Fährtenarbeit an der Leine oder Ballspielen u.ä. frei im Garten) die Kleine flitzt los, sobald die Leine los ist.
An der Schlepp / Flexi / Kurzführer funktioniert alles wunderbar. Wenn ich ehrlich bin, würde sie eine BH-Prüfung wahrscheinlich besser laufen als mein Großer. Aber nur so lange eine Leine dran ist oder so lange wie ein Zaun drumherum ist.Deshalb wechselte meine Mutter auch zu einer mobilen HuSchu, da ihr der Hundesport auf dem Platz ja nicht wirklich bei ihrer Alltagsproblematik weiter hilft.
Hier wurde mit Wurfkette experimentiert, was nicht einmal zu einem Ohrenzucken führte, es wurde ein neues Abrufkommando aufgebaut, Mutti versteckte sich stundenlang in den Reben... Nichts half.Da sie letzte Woche fast 2 Stunden verschwunden war und nun bald Läufig wird ist sie aktuell wieder in Leinenhaft. Hier ensteht aber aktuell das nächste Problem. Meine Mutter ist nicht mehr die jüngste und hat Arthrose in den Fingern und Handgelenken. Auch wenn Filou nun ordentlich "bei Fuss" gehen kann, so geht das ja auch nicht 1-2h lang am Stück. In den Phasen, in denen sie auf Leinenlänge frei rum laufen darf, flitzt sie immer mal wieder voll ins Leinenende hinein... ("Oh, ein Schmetterling, dich krieg ich!") Für Mutties Arme natürlich die Hölle.
So ist an ein entspanntes spazieren gehen weder für den Hund noch für den Menschen kaum zu denken. Meine Mutter kommt völlig genervt nach Hause, ihre Arme schmerzen, der Hund ist frustriert... Nicht gerade förderlich für eine Bindung... Und nun denkt meine Mutter eben darüber nach, den Hund abzugeben, da sie einfach körperlich dem ganzen nicht stand hält...
Mir fällt es schwer da eine objektive Meinung zu zu finden, da ich sage, dass man sich das vor der Anschaffung eines Hundes hätte überlegen müssen. ob man dem Ganzen körperlich gewachsen ist. Sie argumentiert damit, dass es sich ja um einen besonders schweren Fall handelt. Ich weiss nicht, wie ich den beiden weiter helfen kann / soll. Ich liebe die Kleine, sie ist kein "böser" oder "schlechter" Hund. Leider kann ich sie nicht nehmen, da mein Chef nie und nimmer zwei Hunde in der Arbeit dulden würde. Vom Vermieter ganz abgesehen.
Habt ihr vielleicht noch Ideen / Hilfestellungen?
Eure verzweifelte Sarah - Vor einem Moment
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Hallo,
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Das Problem kommt mir seeeehr bekannt vor...
Ich bind er festen Meinung, dass du das auch nicht wieder raus bekommst.
Das heißt, sie wird immer an der Schlepp/Flexi unterwegs séin müssen. :|Wenn deine Mama es aus gesundheitlichen Gründen nicht kann, dann sehe ich da keinen andern weg als abzugeben.
Es ist ja nicht so, als dass sie nicht mit ihr gearbeitet hätte oder bereit wäre zu arbeiten...
Aber Arthrose wird mit dem Alter nicht besser...
Wünschte hätte was anderes sagen könnnen, aber ich bin fest dieser Meinung....
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Habt ihr mal versucht, das Klicken des Karabiners anders zu konditionieren? Nicht mit Freilauf, sondern z.b. mit einer Leckerligabe zu verbinden?
Meine wollte früher auch immer los, wenn es klickte. Das Geräusch war sozusagen das Kommando fürs lospreschen. Ich habe sie eeewig absitzen lassen, Karabiner geklickt, aber Leine eingehakt gelassen. Immer und immer wieder, auch heute klicke ich oft noch neben ihr im Sitz, wenn ich den Karabiner weg habe. Das Klick soll sie nicht mit Freilauf belohnen, sondern mein "lauf" Kommando.
Ich könnte mir vorstellen, dass es auch funktioniert, dass man dieses Karabiner Klick auf ein Leckerli konditioniert, genauso wie man einen Klicker konditioniert. Damit würde ihr schon mal der Dampf genommen, direkt abzudüsen. Bisher ist die Konditionierung ja "click -> rumrenn" Diese Fehlkonditionierung muss (unter anderem) gelöst werden.
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Hallo ihr beiden, danke für eure schnellen antworten.
Das Klicken des Karabiners war nur als Metapher gemeint. Sie prescht nicht darauf hin direkt los. Sie ist auch nicht nach dem Lösen der Leine direkt ausser sichtkontakt. Mal nach 10 min, mal nach 2 min, manchmal nach 30 sec... ein ander mal klappt es auch einen ganzen Spaziergang. Sie lässt sich nur einfach absolut nicht abrufen. Wenn sie kommt, dann weil sie müde ist.
schmuseschaf: Oh nein, sag bloß du hast auch so ein Exemplar?!
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@ daylover84:
ich hatte eines...
Rumänischer Straßenhund, laut Tierschutzorge 7 Monate alt (in wirklichkeit aber wohl älter).
Deine Beschreibung könnte sie sein.
Außer dass sie sehr ängstlich war...
Also bei ihr bestand außer Jagen auch noch die Gefahr dass sie vor Schiß losrennt.Wir hatten sie ein knappes halbes Jahr, waren in der HuSchu und haben geübtgeübtgeübt....
Aber es war einfach nicht aus ihr rauszubekommen.
Drei Monate nachdem sie bei uns eingezogen war wurde unser Kind geboren.
Und diese Mischung ging einfach nicht.Wir haben lange gekämpft, aber schlußendlich haben wir sie abgegeben.
Sie lebt jetzt auf dem Land, wo sie nicht so viel Angst hat und es ned schlimm ist wenn sie mal wieder abhaut...
Sie ist glücklich(Mir tut es heute noch weh wenn ich dran denk)
Im Nachhinein habe ich herausgefunden, dass sie ein Australienshephard-Mix war....
LG
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daylover84 :
eure hündin ist noch jung und sie ist in der pubertät. gebt ihr auf jden fall noch zeit.
bei meinem hund war es ähnlich (leine ab und er war weg).
das habe ich durch konsequentes training wegbekommen. klar, eure hündin kommt von der straße und ist sich etwas "besonderes" ich würde aber an eurer stelle nicht die flinte ins korn werfen! wartet noch ein halbes jahr!ich poste gern mal meinen alten thread, wenn ihr lust habt, könnt ihr dort gern nachlesen:
https://www.dogforum.de/ftopic109010.html
gibt es in eurer nähe ein größeres gelände, welches eingezäunt ist und auf dem deine mama mit der hündin den rückruf trainieren kann?
da mein hund auch stiften gegangen ist, war ein eingezäunter platz meine erste anlaufstelle für das erlernen des rückrufs im freilauf.
liebe grüße
biggi
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Hi,
ohne viel Erfahrung (und voller Bewunderung für die anderen Schreiber vor mir
), fällt mir noch ein. Habt Ihr mit ihr einen Superpfiff oder so was konditioniert?
Fiel mir gerade ein, weil ich darüber nachdenke, sowas einzuführen, bevor hier ordentlich die Pubertät losgeht. -
Hallo, das Problem kommt mir auch bekannt vor, nur war meine Hündin nicht ewig verschwunden. Aber als sie mit 11 Monaten in die Pubertät kam, konnte ich sie nicht ableinen. Auf dem Hundeplatz hörte sie perfekt, aber beim gassi? Nein, da machte man was man wollte. Ich bekam sie fast nicht mehr eingefangen, dass ging schon einige Zeit so 4-8 Wochen weiß nicht mehr so genau. Heute brauch ich mir da absolut keine Sorgen zu machen, sie kommt eigentlich (immer) wenn ich sie rufe.
Nicht zu schnell aufgeben, das wird schon -
Bei meiner Blanca war das anfangs ähnlich.
Wir haben das Glück einen sehr großen Garten zu haben. Ich hab das einfach so gemacht, das wir vor den Gassi Runden ordentlich getobt haben. Sie ist immer wie eine bekloppte durch den Garten gerast und hat sich ihrer Freiheit gefreut. Auf den Gassi Runden lief es dann deutlich entspannter ab, weil sie sich eben schon ausgetobt hat. Inzwischen hat sie das auch gut verstanden. Im Garten darf sie rasen, wie sie will. Draussen hat sie zu kommen, wenn ich rufe und das tut sie auch. Im Garten kaspert sie auch ab und zu und rennt dann fast grinsend an mir vorbei
Habt ihr irgendwo die Gelegenheit, euren Hund toben zu lassen? So richtig rennen?
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