Erfahrung mit Equines Sarkoid?

  • Hallo,


    wollte mal hier fragen, ob ihr Erfahrungen mit Equines Sarkoid (ES) habt?
    Bei meinem Pferd besteht der Verdacht, dass er diese Krankheit hat. :( :


    Morgen kommt der Tierarzt...


    Bin für alle Tips dankbar. :hilfe:


    Liebe Grüße!
    Jessi

  • Zuallererst, keine Panik.
    Es ist nicht so gefährlich wie es sich anhört. Natürlich kann es sich sehr unschön auswirken, muss es aber nicht. Das Pferd einer Bekannten hat ES und läuft damit ohne Probleme Distanzritte von über 100km, Mehrtagesritte und in Zukunft wohl noch mehr. Es gibt einen Haufen Pferde die das haben (besonders Schimmel natürlich). Nur bei wenigen wird es problematisch.
    ES ist ein Tumor der meist keine Metastasen bildet, allerdings sollte er möglichst nicht entfernt werden. Das macht dann nämlich meist erst Probleme. Natürlich gibt es ungünstige Lagen (Sattel, bzw. Gurtlage oder zwischen den Vorderbeinen) aber auch da würde ich mich genaustens erkundigen bevor ich so ein Teil entfernen lassen würde. Und ich würde das auch nicht bei einem "Dorf-TA" machen lassen.

  • Öhm Kleinemoni, woher hast Du denn dein Wissen?


    Ein Equines Sarkoid ist kein Tumor sondern wird von einem Virus verursacht - ein Rindervirus. Und mit der Fellfarbe hat das nichts zu tun. Das was Du meinst ist ein Melanom, das haben Schimmel - und wie Du richtig sagst sollman die Melanome man tunlichst in Ruhe lassen. ;)


    Zurück zum Equinen Sarkoid. In der Regel ist es ein Schönheitsfehler und nicht weiter hinderlich, ausser es liegt in Sattellage, an der Trense oder wo der Gurt liegt. An anderen Körperstellen ist das eigentlich ungefährlich. Leider hat es eine Tendenz sich zu vermehren - ich kannte mal ein Pferd dessen Körper war über und über von Sarkoiden überzogen, die haben geeitert und das Pferd hat man schon 2 Boxen weiter gerochen. Aber das ist die Ausnahme - da kann man leider kaum mehr was unternehmen.


    Einzelne Sarkoiden kann man versuchen mit Cremes zu therapieren, wenn das nichts nützt kann das Sarkoid herausoperiert oder herausgebrannt werden mit dem Thermokauter. Bei OPs kommen viele Sarkoide leider erneut wieder...


    Kopf hoch - so tragisch ist das nicht! Ihr bekommt das schon in Griff!!! :gut:

  • Hallo Jessica,


    ich habe - leider oder zum Glück, wie mans sieht - sehr viele Erfahrungen mit dem ES gemacht.


    Hab jetzt leider nicht allzuviel Zeit, werde aber heute abend ausführlicher schreiben.


    Bei einem Sarkoid ist es unter anderem ganz wichtig das Immunsystem und den Stoffwechsel zu stärken.
    Operieren würde ich es nur im allergrößten Notfall.


    Ich suche nachher von zuhause aus mal meine Erahrungsberichte heraus, dann muss ich den ganzen Roman nicht neu tippseln.



    LG


    Ines

  • Hallo Jessica,


    sorry daß ich mich jetzt erst melde, aber habs nicht früher geschafft.


    Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem "Zyto-Vet" Ergänzungsfuttermittel von CDvet gemacht, das wird über TÄ bzw THP vertrieben und ist eine ganz spezielle Kräutermschung die das Sarkoid vo innen herus bekämpft und ihm die Lebensgrundlage nimmt.
    Zusätzlich wird das ES von aussen mit em CDVEt Wund EX besprüht, das beschleunigt das Austrocknen. Ist eigentlich die schonendste, aber sehr wirksame Methode.
    Wo kommst du denn her? Eventuel kann ich dir ja jemanden aus deiner Gegend sage der diese Erfahrung auch schon gemacht hat, dann kannst du dich mit dem mal unterhalten.


    Ich habs leider nch nicht geschafft unsere ganze "Sarkoid- Odyssee" rauszusuchen, aber wenns ich interessiert und du ein paar Tage warten kannst, mach ich das gerne.


    LG


    Ines

  • Also mein Pferd mußte leider wegen eines ES eingeschläfert werden.


    Zuerst mal, ein ES ist semimaligne, es ist zwar nicht grundsätzlich bösartig, verbreitet sich aber wie ein bösartiger Tumor, unter- und durchwandert das Gewebe sehr stark und bleibt auch oft nicht parziell.
    und bildet sehr gerne "Metastasen" im weitesten Sinne.


    Der Bovine papilloma Virus ist ein Pondon zum Humanen Papilloma Virus, der Gebährmutterhalskrebs auslöst.


    Zwar im grunde "nur" ein Virus der aber unter Umständen sehr schnell und schlimm ausartet. es ist leider so.


    Mein Pferd hatte zunächst eine "Warze" in der Achsel, die ich damals (2003) einfach da nicht haben wollte und lies das entfernen.
    Nach 2 jahren kam dann da so eine Arte kruste mit kleinen Knötchen, welche es auch bis zum Schluß blieb.


    Dann entdeckte ich an den hinteren Innenschenkeln schorfige, etwa 5 markstück große schorfige Stellen. Das erste mal die Diagnose ES, zum Glück der harmlosesten Art.
    In den darauffolgenden (bis 2008) Jahren wurden die Flecken langsam größer, zu zwei etwa Handtellern großen immer noch nur stark schorfigen Stellen, immer noch die harmloseste Form.


    Dann wechselte das zu der etwas schlimmeren form, wo sich kleine Knötchen bilden auf dem Schorf. bei uns lösten die sich nach einiger Zeit selbst aus und vielen ab, wuchsen aber auch immer wieder neue nach. Irgendwann, etwa 2 Monate später ertastete ich unweit der Schorfflächen einen etwa Kirschgroßen Knoten (frei beweglich unter der Haut verschiebbar) unter der Haut.


    Nach nochmal gut 2 Monaten war der schon Tischtennisballgroß, aber immer noch unter der haut. Ich versuchte mit Karzinogenen, Globuli und Schlangengift mein bestes, vergelblich. Ich gab eine Gladiator Kur, welche auch etwas anregte, die Knötchen wurden besser rausgelöst, leider kamen auch die Tischtennisball großen ES hervor.


    Dann entdeckte ich nach und nach weitere herde, als es zwischen den Schenkeln und im Euterspalt ausbrach war mir sehr klar, das es nicht mehr lange geht. Es gab dann auch Flecken auf beiden bauchseiten.


    Meine kleine (RIP Baby) hatte irgendwann dann richtig große Blumenkohle an den Innenschenkeln hängen (die letzlich bösartigste Form) die auch immer in Wallung waren, sprich sifften, bluteten. So ging es bis in den Winter 2008. Man riet mir zu einer amerikanischen Paste, allerdings sehr agressiv, ähnlich XXterra, nur viel billiger.


    Ich fing im februar an, da diese Pasten arg fiese Wunden und Entzündungen hervorrufen und ich keine maden haben wollte.
    leider ging es von da an sehr schnell bergab.


    Auf jegliche Manipulation reagieren diese Biester zum teil sehr stark. Sie explodierte nahezu, eine extreme Wucherung begann, es gab kein Zurück mehr, das war klar.


    Bis eines Tages im April das Euter durchwachsen und dreimal so prall wie bei einer säugenden Stute war, vom Bauch bis hinten eine Fläche. meine kleine konnte nur unter größten schmerzen gehen. ich ließ ihr nochmal AB spritzen, drei mal, es besserte sich leicht.


    ber nur um ein paar tage später doppelt so schlimm wiederzukommen. das Euter war jetzt aber aufgeplatzt und suppte ganz ekelig.


    Der Einmarsch der Fliegen stand auch kurz bevor, so daß es keine andere Wahl außer die Euthanasie gab. Sie war völlig überwuchert von den erst lange so "harmlosen" ES.


    Ich kann euch nur wärmstens http://www.sarkoid.de/ empfehlen.


    Mit diesen teilen ist nicht zu spaßen, auch nicht wenn sie so klein sind.


    LG

  • Mopspüppi:


    Oh je - das tut mir leid daß dein Pferd wegen ES eingeschläfert werden musste :( : *mal ganz feste drückt*
    Bei diesem massiven Befall wie du es beschreibst hättest du keine Chance gehabt die Fliegen wegzuhalten :/
    Ganz wichtig ist wirklich daß man früh genug mit der Behandlung anfängt und nicht denkt, nur weil das Teil an einer harmlosen Stelle liegt lässt man es in Ruhe.
    Behandlungsmethoden gibt es natürlich viele - die eine hilft bei dem einen Pferd, beim anderen dafür gar nicht und umgekehrt.
    Das Sarkoid Forum ist auf jedenfall eine gute Sammlung von Fällen und Behandlungsmethoden und eine sehr gute Plattform zum Austausch für Betroffene.
    Da habe ich unsere ganze Sarkoid -Odyssee glaube ich mal augeschrieben.
    Muss mal wieder reinschauen wenn ich die Zeit dazu hab :/


    LG


    Ines

  • Hallo,


    unsere Tierheilpraktikerin hat ein equines Sarkoid bei einem Pferd auf unserem Hof mit Aloe Vera behandelt, als Futterbeigabe. Sie sagt, dass sie damit auch früher schon gute Erfolge hatte. :smile:


    Wichtig ist dabei aber die Qualität von dem Aloe Vera, Biosaft mit einem hohen Acemannan-Gehalt. Den kann man auch auf die betroffenen Stellen aufsprühen. Das meiste, was es an Aloe Vera zu kaufen gibt, ist viel zu teuer und taugt nicht viel. :( :


    Gruß


    Lizzy

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