Leinenführigkeit - woran liegt es?

  • Zitat

    Dein Hund zieht immer noch..meiner nicht mehr


    Wo liest du denn das bitte schön? Ich hab dran gearbeite und zwar mit geduld und jetzt läuft sie freudig neben mir und nicht weil ich sie mir "gepackt hab"!
    es war kurz und schmerzlos..

  • Hm, angesichts der Antworten kommen mir Zweifel, ob ich mein Problem richtig beschrieben habe :???:
    Bei mir ist es eben genauso, wie barbara_mvb beschreibt.
    Er ist eigentlich sehr aufmerksam, auch an der Leine und mittlerweile bin ich ja so weit, dass wenn sich die Leine wirklich strafft oder ich stehen bleibe, er sofort umdreht.
    Das soll er aber gar nicht.
    Er soll eigentlich selber merken "Oh, Leine ist zu ende, dann schalt ich mal nen Gang runter". Es kommt schon niemand mehr hinterher, weil wir beim gehen solch ein Tempo vorlegen.
    Aber wie mache ich ihm das klar?

    Und flygoodspeed: Nein, wir machen nichtmal Agi, wie kommst du darauf?

    Es ist einfach seltsam, ich kriege ihn einfach nicht dazu, ordentlich an der Leine zu gehen (er darf ja sogar schnuppern, stehen bleiben, aber eben nicht immer weiter vor wollen als es nunmal geht, reinlaufen und dann umdrehen)
    Er zeigt diese Verhaltenskette auch im Freilauf, was durch Belohnen spontanen Zurückkommens noch gefördert wurde.
    Sprich, Hund rennt 5-7 Meter, dreht um und wieder von vorne. Es sieht leicht gestört aus.
    Ich habe den Verdacht, dass es sowas wie ein Hüteverhalten sein könnte, denn bei unseren Gassigängen mit der Hundetruppe rennt er immer vor den ersten Hund und treibt ihn zurück. Auch wenn sich ein Hund entfernt, wird er stets von Lucky "eingesammelt".
    Darum würde ich dieses Kreise-ziehen gerne loswerden, weiß aber nicht wie.

    Und auf der anderen Seite üben wir zeitgleich Fuß laufen in der Freifolge (was besser geht als mit Leine) und Ablage auf Entfernung.

  • Zitat

    es war kurz und schmerzlos..

    Ich finde, das ist ein Mittel, um einen Hund, der die Leinenführigkeit an sich schon verstanden hat, aber in manchen Momenten doch noch die "contenance" verliert - um einem Hund das Grundsätzliche der Leinenführigkeit beizubringen, denke ich, ist man mit etwas mehr Hilfestellung für den Hund besser dabei.

    LG, Chris

  • Zitat

    Hallo, arbeite auch gerade an der Leinenführigkeit, darf ich fragen wie du das mit dem Blocken machst, drehst - stellst du dich vor den Hund? :ops:

    Na klar erklär ich gerne auch wenns n bisschen schwer ist: Also ich lauf los(Hund meistens links) und wenn ich merk jetzt will sie vorpreschen, nehm ich die Leine bisschen kürzer und halt ihr links auf Kniehöhe die flache Hand entgegen (also noch bevor sie vorbei ist)... Schritte verkürzen, stehen bleiben.

  • Zitat

    Na klar erklär ich gerne auch wenns n bisschen schwer ist: Also ich lauf los(Hund meistens links) und wenn ich merk jetzt will sie vorpreschen, nehm ich die Leine bisschen kürzer und halt ihr links auf Kniehöhe die flache Hand entgegen (also noch bevor sie vorbei ist)... Schritte verkürzen, stehen bleiben.

    Aah also legst du den Arm vor Sie, und bremst sie dadurch? Und bleibst dann stehen?

    Werd ich auch probieren! :D

  • Zitat

    Und flygoodspeed: Nein, wir machen nichtmal Agi, wie kommst du darauf?


    Du hattest in Deinem ersten Post von Agility-Naturtalent gesprochen.

    Zum Thema: Ich denke es könnte ein Problem des Timings und evtl. der Bestätigung sein. Wie hast Du denn 'nicht ziehen' belohnt? Mit etwas, was er sich bei Dir abholen durfte? Das würde das zurückkommen und dann wieder vorpreschen erklären. Zweitens hast Du vielleicht einen Tick zu spät das 'nicht ziehen'-Signal gegeben, also hat er die Kette 'vorlaufen-bis-Ende-und-dann-umkehren' aufgebaut, anstatt das angepasste Laufen an sich bestätigt zu bekommen. Könnte das sein? :???: Ich übe Leinenführigkeit an sich so ähnlich wie Chris.

  • Zitat


    Du hattest in Deinem ersten Post von Agility-Naturtalent gesprochen.

    Ja, weil wir beim allerersten Mal gleich den kompletten parcour ohne größere Fehler gemacht haben und Hundi sowas noch nie gemacht hat. Aber es ist nicht unser Sport, vllt mal just-for-fun, aber eher nicht.

    Zum Thema: Ich denke es könnte ein Problem des Timings und evtl. der Bestätigung sein. Wie hast Du denn 'nicht ziehen' belohnt? Mit etwas, was er sich bei Dir abholen durfte? Das würde das zurückkommen und dann wieder vorpreschen erklären. Zweitens hast Du vielleicht einen Tick zu spät das 'nicht ziehen'-Signal gegeben, also hat er die Kette 'vorlaufen-bis-Ende-und-dann-umkehren' aufgebaut, anstatt das angepasste Laufen an sich bestätigt zu bekommen. Könnte das sein? :???: Ich übe Leinenführigkeit an sich so ähnlich wie Chris.

    Also anfangs habe ich wenn die Leine durchhing geklickt und belohnt, jedoch hatte mein "Fein" zur Folge, dass er gleich wieder angefangen hat, schneller zu werden.
    Aufgebaut habe ich den Anfang, dass ich eben stehen geblieben bin oder Richtung gewechselt habe. Dass er nicht mehr drinhängt, habe ich ja erreicht, sein Tempo zu regulieren eben nicht.

    Kann mir vllt noch einmal einer seine Methode erklären? Die Erklärung hier im DF ist nicht so dolle, da da schonmal nicht drinsteht, wie man einem Hund langsam beibringt (was ja eigtl. unser Grundproblem ist), darum kann ich damit nix anfangen.

  • Zitat

    Dein Hund zieht immer noch..meiner nicht mehr
    es war kurz und schmerzlos..


    Immer wieder eine gern genommene Argumentation *gähn*
    Es ist tatsächlich so, dass die Hunde schneller das machen, was man von ihnen will, wenn man rabiat vorgeht. Man muss sich als HH nur fragen, ob man einen Hund haben will der "funktioniert", weil er einen "Angriff" seines unberechenbaren HHs vermeiden will... oder einen, der spass an der gemeinsamen "Arbeit" hat und seinem HH Vertrauen schenkt. Letzteres dauert länger, ist dafür aber auch intensiver.

    Zitat

    Also anfangs habe ich wenn die Leine durchhing geklickt und belohnt, jedoch hatte mein "Fein" zur Folge, dass er gleich wieder angefangen hat, schneller zu werden.


    Ist doch ein guter Ansatz. Wenn Hundi wieder weiter geht, sofort wieder klickern, wenn die gewünschte Distanz erreicht ist.

    Was bei meiner immer gut funktioniert und ich sporadisch wiederhole ist "Chaos laufen". Ist vom Prinzip her so ähnlich wie "stehen bleiben wenn der der Hund zieht", nur dass man eben ständig die Richtung wechselt und der Hund folgen muss. Musst dabei so unberechenbar sein, dass er nach dem 3ten "Fehlversuch" darauf achtet, was du machst. Ist wie gesagt ähnlich der Methode, die du schon getestet hast, hat aber ein bisschen mehr Action, wodurch es für manche Hunde auch gleich interessanter wird.

  • Zitat


    Immer wieder eine gern genommene Argumentation *gähn*
    Es ist tatsächlich so, dass die Hunde schneller das machen, was man von ihnen will, wenn man rabiat vorgeht. Man muss sich als HH nur fragen, ob man einen Hund haben will der "funktioniert", weil er einen "Angriff" seines unberechenbaren HHs vermeiden will... oder einen, der spass an der gemeinsamen "Arbeit" hat und seinem HH Vertrauen schenkt. Letzteres dauert länger, ist dafür aber auch intensiver.

    Also, über die hier beschriebene "rabiate" Methode kann man sicherlich streiten. (Ich würds auch anders machen) Aber, was ist so schlimm daran, seinem Hund einfach direkt klar zu machen, was man von ihm will? Ich würde mal behaupten, dass man einem Hund auf sanfte Art sehr, sehr schnell die Leinenführigkeit beibringen kann, nur monatelang clickern, kreuz und quer laufen, Richtungswechsel machen braucht man nun wirklich nicht. Ordentlich beigebracht und aufgebaut, dann ein paar mal durchgesetzt und es funktioniert.

    An die TE: Versuch doch erstmal folgendes: Mach die Leine kurz und "verlange" von Deinem Hund, dass er sich an Dir orientiert, am Anfang immer nur in kurzen Einheiten, an der langen Leine läßt Du ihn nach wie vor ziehen. Wenn das an derkurzen Leine klappt, versuch es auch an der langen Leine durchzusetzen. Das mit dem "nach vorne laufen und wiederzurück" an der Leine hat m.M.n nichts mit Hüteverhalten zu tun, sondern ist schlicht erlerntes Verhalten: Ich ziehe, Frauchen bleibt stehen, gehe ich eben wiederzurück, dann ziehe ich weiter.


    LG Kerstin

  • ich hatte hier auch so einen fall: hund zieht, ich bleib stehen, hund kommt zurück um auf meiner höhe umzudrehen und sofort wieder nach vor zu laufen um zu ziehen.

    was bei uns auch ein punkt war, der dieses fehlverhalten verstärkt hat: ich hab ihn inkonsequenterweise das fuss (wir machen kein BGH Fuss sondern ein einfaches alltagstaugliches an lockerer leine neben mir gehen) selber auflösen lassen. seit ich das geändert habe, läuft es auch mit den ziehen viel besser. wenn er fuss laufen soll, hat er das früher nach ein paar mal schnuppern vergessen und ist immer schneller geworden bis er wieder ganz vorne an der leine hing. soweit lass ich es gar nicht mehr kommen. ich blocke ihn mit der offenen handfläche rechtzeitig ab oder gehe kurz näher zur hauswand so dass er nicht vorbei kann. wenn das hirn mal wieder total auf durchzug steht, schnapp ich ihn auch mal am geschirr und parke ihn wieder da wo er sein sollte. vorlaufen darf er erst wieder, wenn ich ihm ein frei gebe - und das bekommt er nur in dem moment wo er mich ansieht. wenn er daraufhin vorne wieder länger zieht und sich so richtig ins geschirr schmeisst, muss er wieder ein paar meter fuss laufen bis ich ein frei gebe.

    bei uns gabs ganz klar die von mir verschuldete fehlverknüpfung des hundes: wenn ich ziehe muss ich kurz zurück und kann dann gleich wieder vor zum weiterziehen. was hat er also gelernt: einmal kurz zurücktapsen, leckerli abholen und weiter gehts. seit er ein paar schritte da bleiben muss bevor er wieder los darf "überlegt" er sich besser ob sich ziehen lohnt. also bei uns hats geholfen. und ich hab auch bemerkt, dass die belohnung für ihn viel grösser und erstrebenswerter ist, wenn er nach ein paar metern braves fuss wieder vorlaufen darf (ohne zu ziehen natürlich) als ein leckerli.

    ich weiss dass meiner nicht versteht: jetzt bin ich schon 5 meter vorne, noch 1 meter und die leine ist zu ende. ABER: mittlerweile nimmt er sich sofort zurück wenn er merkt es kommt zug auf die leine, weil er weiss, wenn er weiterläuft und sich ins geschirr hängt, muss er ein stück lang fuss gehen. das kann man auch als "lernen durch strafe" ansehen, aber die methode war bei uns erfolgreicher als ständig mit einem hühnerhals in der hand durch die stadt zu laufen damit der hund neben mir bleibt. und wenn er eine zeitlang brav neben mir geblieben ist ohne dass ich ständig korrigieren musste, gibts natürlich trotzdem ein feines leckerchen :)

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