3 Jahre alter Junge von Rottweiler getötet

  • Ich habe mit vielen verschiedenen Hunden zu tun. Da gibt es den tollen Rassehund, den TH-Hund, den rumänischen Straßenhund, den Ausalndshund, den Kellerzuchthund, den ital. Bergwiesenhund, den Hund vom Bauern um die Ecke, die Mischlinge.....

    Allesamt sind es Hunde mit ihren Stärken und Schwächen, mit ihren spezifischen Eigenschaften. Und allesamt haben sie das Recht auf ein artgerechtes Leben!!!!

    Es ist sicherlich oft fraglich, wie manche HUnde entstehen, gezüchtet werden.... Dennoch kann der Hund vom besten Rassezüchter ein Problem mit sich bringen und der Hund aus Rumänien ein toller Familienhund sein.

    Es ist der Mensch, der HF, dem es obliegt, seinen Hund entsprechend zu halten, zu erziehen, zu pflegen und zu schützen.

    Die Vielfalt der Hunde auf der Welt, ihre Eigenarten, ihre Anpassungsfähigkeit machen den Hund so einzigartig.

    Und ein Mensch, der von Hundehaltung keine Ahnung hat, hat jederzeit die Chance, sich diesbezüglich schlau zu machen und was daran zu ändern. Er muss es nur wollen!

    Wir können uns wünschen, dass in den Köpfen aller Vermehrer, und da schließe ich alle mit ein, auch Züchter, sich so viel verändert, dass es für die Hunde zum besten ist. Der Nauer nebenan kann sich seinem Wurf vielleicht besser widmen, als irgendein Züchter sonstwo.

    Und dennoch, ein jeder Hund bringt seinen Charakter mit, seine Einzigartigkeit. Es liegt in der Kunst des HF, den Hund zu leiten und zu führen. Es gibt nicht den perfekten Hund und jeder wird einen anderen Maßstab dafür setzen.

    Es liegt auch an uns HFs, sich den Hund entsprechend auszusuchen. Und solange es Käufer für HUnde aus Massenzucht, aus dem Ausland, von Kellerzuchten etc. gibt, wird Nachschub produziert.

    Nur wer mag den den Kellerhundwelpen einschläfern, wenn es ihn schon gibt? Hat er keine Daseinsberechtigung? Keine Chance auf ein gutes Leben? Er kann trotz Kellerzucht ein wunderbarer Hund werden, wenn man sich ihm entsprechend widmet.

    Kein Hund kommt völlig böse und aggressiv auf die Welt und selbst der Hund vom besten Züchter, kann man aggressiv machen.

    Wenn der Mensch mit den Stärken und Schwächen seines Hundes umgehen kann, ihn sinnvoll beschäftigt und ihn nicht verdummen lässt, wenn er den Hund nicht zum Partner- oder Kindersatz degradiert, dann hat jeder Hund seine Daseinsberechtigung.

    Leider sehe ich oft, an wen THs, BMT und auch Züchter Hunde abgeben, und da kräuseln sich mir manchmal die Zehennägel, aber ich erlebe auch, wie sich aus diesen Hunden mit richtiger Anleitung wundervolle Familienhunde entwickeln.

    Kein Hund wird als gut sozialisierter Familienhund geboren. Das muss man sich erarbeiten. Und hat der Hund Schwächen, muss ich darauf aufpassen und mich entsprechend verhalten. Ich werde nie einen Hund mit einem Gehorsam von 100% erleben. Und jeder von uns hat diesbezüglich auch völlig andere Maßstäbe.

    Und mal ehrlich, bei all gewünschten Kontrollen, wer soll das bitte den machen?

    Hunde sind Hunde, und nur wenn sich keiner mehr einen Hund halten würde, gäbe es keine Würfe, keine Vermherer etc. Aber wollen wir das? Wollen wir wirklich eine Welt ohne Hunde? Oder wollen wir wirklich nur noch den softigen Plüschhund, ohne den Charakter des ursprünglichen Hundes?

    Ich habe einen sehr ursprünglichen Hund, einen Hirtenherdenschutzhund aus Italien, den man sicherlich hätte scharf machen können. All die Jahre war es kein einfacher Hund, aber er ist und bleibt mein Hund. Er passt zu mir und ich kann mir fast keinen anderen Hund zu mir vorstellen. Andere Menschen wären an diesem Hund verzweifelt. Hätte man diesen Hund bei der Geburt ertränken sollen, nur weil es ein Feldwaldwiesenwurf war irgendwo im Gebirge? Wer soll sowas festlegen?

    Jetzt hat ein Rottweiler gebissen. Ist jetzt jeder Rottweiler gefährlich? Und in Lörrach ist ne Frau Amok gelaufen. Sind jetzt alle 41 Jahre alten Frauen, die Anwältin sind, gefährlich?

    Ist jeder Autofahrer ein potentieller Geisterfahrer?

    Ganz sicher nicht. Und so ist nicht jeder Hundevermehrer ein Bösewicht und jeder Hundehalter ein Monster. Ich habe die Freiheit mich zu entscheiden, welchen Hund ich nehme und von wem ich ihn nehme und ich möchte, dass es auch dabei bleibt.

  • Schöner Beitrag :gut:

  • Zitat

    Nur mal so nebenbei, seit wann etwa gibt´s eigentlich festgeschriebene Rassestandards? Und seit wann lebt der Mensch mit dem Hund zusammen und erfüllt seine Aufgaben in jeglicher Hinsicht. Komischerweise habe ich das Gefühl, dass es degenerierte Hunde in der Häufung erst gibt, seit der Mensch systematisch angefangen hat gezielt rumzupfuschen und den Hund noch besser bzw. in den meisten Fällen noch "schöner" zu machen. Ein Frankenstein-Hund ist für mich kein Ridgeback-Dalmatiner-Mix, denn der Rigdback Standard basiert schließlich auf dem des Dalmatiner..sondern viele Rassehunde wie der Mops, der Basset, King Charles Spaniel, Schäferhund usw. in ihrer heutigen Form, das sind doch wohl viel häufiger Frankensteinhunde, da man hier gezielt körperliche und geistige Behinderungen für in Kauf nimmt, um einem Schönheitsideal zu entsprechen.

    Zitat von tierschutz.org :

    Insgesamt hat die Zahl der beim Hund bekannten Erbkrankheiten seit 1928 von fünf auf gegen 400 zugenommen. Bei bestimmten Rassen (wie beispielsweise Pudel, Deutschem Schäferhund und Spaniel) treten weit über dreissig erbbedingte Krankheitsdispositionen kombiniert auf

    Ja nee is klar, nur Reinzucht is das wahre ;)

    und genau deswegen ist es für mich unverantwortlich noch mehr zu experimentieren.

    Solltest Du alles gelesen haben, wird Dir auffallen, dass ich immer Mixe hatte, ich vollkommen zufrieden war und trotz allem habe etwas gegen Zuchten, wo mal was probiert wird.

    Ganz klar ist auch für mich, dass der Mensch das eigentliche Problem ist und da es immer mehr hirnlose Vertreter dieser Gattung gibt, wird es auch weiter zu keinem vernünftigen Konsenz kommen.

  • Jeder einzelne Deckakt eines Züchters, der versucht ein bestimmtes Ziel, und da geht es für mich in erster Linie um ein das besagte festgeschriebene Schönheitsideal, zu erreichen veranstaltet nichts anderes, als ein "relativ" abgesichertes Experiment...Die Liste der Erbkrankheiten, nach 100-150 Jahren Hundezucht, kann doch nicht zum Ergebnis kommen, dass nur die Reinzucht der Stein der Weisen ist. Und das Hauptproblem ist bei den meisten Rassen einfach die Optik, um die zu erhalten und zu "verbessern" wird Inzucht oder was weiß ich alles betrieben. Kommt eigentlich jemand auf die Idee zu sagen, also meine Großvater und meine Tochter haben beide die gleichen tollen Augen, sind so schön groß und haben eine sehr musikalische Begabung...da sind sich auch alle einig, dass sowas nicht stattfinden kann und welches gesundheitliche Risiko (abgesehen vom ethischen Gedanken) hier bestehen würde.

  • Zitat

    Zitat von tierschutz.org :

    Insgesamt hat die Zahl der beim Hund bekannten Erbkrankheiten seit 1928 von fünf auf gegen 400 zugenommen. Bei bestimmten Rassen (wie beispielsweise Pudel, Deutschem Schäferhund und Spaniel) treten weit über dreissig erbbedingte Krankheitsdispositionen kombiniert auf

    Ja nee is klar, nur Reinzucht is das wahre ;)

    Dir ist aber schon klar, das 1928 der Hund noch kaum erforscht bzw. seine Krankheiten entdeckt waren.

    Tiermedizin war zu der Zeit etwas, was sich auf vorwiegend auf Verletzungen und Geburtshilfe beschränkte.

    Was sich gerade in den letzten 5 Jahren in der Forschung entwickelt ist enorm. Vor drei - vier Jahren hatte man nur den Verdacht HD sei erblich. Heute sind beim Schäferhund 12 Gene gefunden, die für die HD verantwortlich sind.

    In der Schweiz läuft eine Untersuchungsreihe um den erblichen Herzkrankheiten auf die Spur zu kommen. Wir Neufundländerhalter schicken dafür Blut unserer Hunde hin. Da es an dieser Rasse erforscht wird.

    Ob ED, OCD, PL, CE alles Erkrankungen, die erst in den letzten Jahren gefunden wurden.

    Vorher war der Hund einfach lahm.

    Erkrankungen an der Rassereinheit fest zu machen ist Quatsch.

    2007 hat die THS Hannover in ihrer Kleintierpraxis eine Untersuchung gestartet, wer gesünder sei, Mischling oder Rassehund.

    Ergebnis: Beide leiden an denselben Erkrankungen.

    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Zitat

    Jeder einzelne Deckakt eines Züchters, der versucht ein bestimmtes Ziel, und da geht es für mich in erster Linie um ein das besagte festgeschriebene Schönheitsideal, zu erreichen veranstaltet nichts anderes, als ein "relativ" abgesichertes Experiment...Die Liste der Erbkrankheiten, nach 100-150 Jahren Hundezucht, kann doch nicht zum Ergebnis kommen, dass nur die Reinzucht der Stein der Weisen ist. Und das Hauptproblem ist bei den meisten Rassen einfach die Optik, um die zu erhalten und zu "verbessern" wird Inzucht oder was weiß ich alles betrieben. Kommt eigentlich jemand auf die Idee zu sagen, also meine Großvater und meine Tochter haben beide die gleichen tollen Augen, sind so schön groß und haben eine sehr musikalische Begabung...da sind sich auch alle einig, dass sowas nicht stattfinden kann und welches gesundheitliche Risiko (abgesehen vom ethischen Gedanken) hier bestehen würde.

    Nenne mir doch bitte mal, welche ursprüngliche Hunderasse es heute noch gibt.

  • Zitat

    2007 hat die THS Hannover in ihrer Kleintierpraxis eine Untersuchung gestartet, wer gesünder sei, Mischling oder Rassehund.

    Ergebnis: Beide leiden an denselben Erkrankungen.

    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

    Glaub ich auch, die Mischlinge stammen ja schließlch auch von den degenerierten Rassevertretern ab. Würde man den Genpool wieder vergrößern, könnte sich aber mittelfristig der Zustand auch wieder etwas verändern....natürlich nicht in 3 oder 4 Generationen aber auf die nächsten Jahrzehnte betrachte schon.

  • Zitat

    Jeder einzelne Deckakt eines Züchters, der versucht ein bestimmtes Ziel, und da geht es für mich in erster Linie um ein das besagte festgeschriebene Schönheitsideal, zu erreichen veranstaltet nichts anderes, als ein "relativ" abgesichertes Experiment...Die Liste der Erbkrankheiten, nach 100-150 Jahren Hundezucht, kann doch nicht zum Ergebnis kommen, dass nur die Reinzucht der Stein der Weisen ist. Und das Hauptproblem ist bei den meisten Rassen einfach die Optik, um die zu erhalten und zu "verbessern" wird Inzucht oder was weiß ich alles betrieben. Kommt eigentlich jemand auf die Idee zu sagen, also meine Großvater und meine Tochter haben beide die gleichen tollen Augen, sind so schön groß und haben eine sehr musikalische Begabung...da sind sich auch alle einig, dass sowas nicht stattfinden kann und welches gesundheitliche Risiko (abgesehen vom ethischen Gedanken) hier bestehen würde.

    So ganz verstehe ich nicht was du meinst, :???:
    Wärst du dafür, daß kunterbunt durcheinander gepaart wird?

  • Zitat

    So ganz verstehe ich nicht was du meinst, :???:
    Wärst du dafür, daß kunterbunt durcheinander gepaart wird?

    ich verstehe es jetzt auch nicht - aber sicherlich erhalten wir eine Erklärung und auch Antworten auf die gestellten Fragen.

  • Zitat

    Jeder einzelne Deckakt eines Züchters, der versucht ein bestimmtes Ziel, und da geht es für mich in erster Linie um ein das besagte festgeschriebene Schönheitsideal, zu erreichen veranstaltet nichts anderes, als ein "relativ" abgesichertes Experiment...Die Liste der Erbkrankheiten, nach 100-150 Jahren Hundezucht, kann doch nicht zum Ergebnis kommen, dass nur die Reinzucht der Stein der Weisen ist. Und das Hauptproblem ist bei den meisten Rassen einfach die Optik, um die zu erhalten und zu "verbessern" wird Inzucht oder was weiß ich alles betrieben. Kommt eigentlich jemand auf die Idee zu sagen, also meine Großvater und meine Tochter haben beide die gleichen tollen Augen, sind so schön groß und haben eine sehr musikalische Begabung...da sind sich auch alle einig, dass sowas nicht stattfinden kann und welches gesundheitliche Risiko (abgesehen vom ethischen Gedanken) hier bestehen würde.

    Die Reinzucht einer Rasse hat nichts mit Linien- oder Inzestzucht zu tun.

    Es bedeutet nur, daß Neufundländer mit Neufundländer verpaart wird.

    Eine verhältnismäßig kleine Population, die aber dennoch so groß ist, daß nicht zwangsläufig Linienzucht betrieben werden muß. Ich kann innerhalb Deutschlands Hunde finden, die seit 80 Jahren keine gemeinsamen Verwandten mehr haben.

    Jedem Züchter zu unterstellen, er züchte auf "Schönheit" ist Blödsinn. Bei den meisten Züchtern überwiegt der Gedanke gesunde Hunde zu züchten.

    Ein Hund, der mit Karpfenrücken in den Ring humpelt, wird kein Richter "Schönheit" bescheinigen.

    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

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