"natürliches Misstrauen gegenüber Fremden"?

  • Hallo,


    mich interessiert, wie sich das "natürliches Misstrauen gegenüber Fremden", wie es den meisten Hunden der Gruppe "Spitze und Hunde vom Urtyp" zugeschrieben wird, äußert.


    Mein Terriermix (9 Monate) würde unterwegs am liebsten zu jedem hin bzw. bleibt mindestens stehen, wenn jemand kommt, um sich die Person anzusehen.


    Das kann mitunter anstrengend sein und zumindest das Hinlaufen habe ich Ihm fast abtrainiert (es gibt aber immer Leute, die versuchen ihn anzulocken und bei denen er nicht widerstehen kann).


    Wie ist das bei den genannten Hunderassen? Missachten die Fremde einfach? Bellen/Knurren sie die an? Bleiben sie auch stehen, um die Leute zu "begutachten"?


    Freue mich über Eure Antworten,


    Thomas

  • Also bei 72 cm Schulterhöhe macht es sich draußen nicht so gut den Hund laufen zu lassen und das so richtig "auszuprobieren" :D


    Grundsätzlich hat man dann aber keinen Hund der schwanzwedelnd auf jeden Besucher zuläuft und sich kraulen lässt - unserer verbellt Besuch und lässt sich von Fremden (meistens) erst anfassen, wenn jemand von uns dazukommt und die Sache für OK befindet.


    Begegnen wir draußen Fremden mit denen wir uns unterhalten ist die Sache auch OK und in den meisten Fällen lässt er sich dann auch streicheln, zumindest solange er "zeit" dafür hat, dann geht er einfach wieder seiner Wege.


    Es ist jedoch im Vorfeld sehr schwer abzusehen, wie er auf Fremde reagiert, manche werden ignoriert, andere nur genauestens beobachtet und es gibt Fälle da merke ich das er sich sehr anspannt - die würde er dann wohl auch verbellen wenn er frei wäre.


    Ich bin auf jeden Fall froh das unsere Rasse eine sehr hohe Reizschwelle haben was das zubeissen betrifft - ein "natürliches Misstrauen gegenüber Fremden" verbunden mit einer niedrigen Reizschwelle stelle ich mir SEHR stressig vor denn auch bei vorausschauendem Spazieren kann es doch immer mal passieren das man jemanden erst zu spät bemerkt und der sich seltsam verhällt - da bliebe also nur 100 % Leine.

  • "Begutachten" trifft es ganz gut. ;D


    Wenn mein Hund (Wolfsspitz) auf eine fremde Person trifft, dann bleibt sie erstmal auf Distanz und guckt was passiert.
    Wenn nichts passiert, dann gehen wir weiter und die Sache hat sich erledigt. Wenn die Person auf Gretchen zugeht um sie z. B. zu streicheln, dann weicht sie erstmal zurück, allerdings ohne dabei ängstlich zu sein. Sie pirscht sich dann im Prinzip von selbst an den neuen Menschen ran und nach erster Beschnupperung lässt sie sich ganz normal streicheln.
    Man kann schon von einem anfänglichem Misstrauen sprechen, das aber schnell weicht, sofern "der Neue" nichts außergewöhnliches macht. Bei Menschen mit auffälligeren Äußerlichkeiten, z. B. sehr große oder dicke Männer dauert es ein bisschen länger bis sie "warm" wird.


    Gebellt, gekläfft oder gar geknurrt wird eigentlich gar nicht. :smile:

  • Mein Beagle-Rüde ist auch sehr mißtrauisch, wird aber nie unfreundlich. Er hält einfach Abstand und weicht eher aus, wenn Fremde ihn anfassen wollen. Er braucht etwas Zeit zum Auftauen und ist schlichtweg auch einfach nicht so interessiert an anderen Leuten.

  • Hallo,
    mein Shiba ( genannt Japan Spitz ) ist sehr zurückhaltend. Er schaut sich die Leute an, aber wenn die kommen, dann weicht er zurück um seinen Abstand zu behalten. Anlocken ist auch nicht, außer mit Futter :hust:


    Wenn er einen Menschen jedoch in sein Herz geschlossen hat, dann gibt es kein halten mehr und er stürmt hin.


    Gegenüber Kindern ist er sehr zurückhaltend und schnuppert nur sehr bedächtig. Bei Kindern in der Größe meines Sohnes geht er schon mal eher hin.
    Manchmal mag er Leute aber auch einfach nicht. Die machen nix, stehen nur oder gehen vorbei und dann bellt er ( was man bei Shibas so bellen nennt ) und findet die doof.


    Gruss Helge

  • Zitat

    Wie ist das bei den genannten Hunderassen? Missachten die Fremde einfach? Bellen/Knurren sie die an? Bleiben sie auch stehen, um die Leute zu "begutachten"?


    Ich spreche mal von Akasha, ihres Zeichen "Shar Pei Mix mit überwiegendem Shar Pei Anteil"
    Begutachten ist wirklich ein treffendes Wort :D Es wird skeptisch beobachtet, manchmal sogar richtig geglotzt, mit stehen bleiben und Faltenstirn
    Geknurrt wird eher selten und gebellt im äußersten Notfall, wenn sich jemand "unheimlich" verhält, oder versucht den Hund anzufassen.
    Bei Besuch wird auch mal gebrummt, der Besucher bleibt im Blickfeld des Hundes und jedes Aufstehen wird mit einem Brummen kommentiert.


    Grundsätzlich geht sie aber an den Leuten vorbei und beachtet diese gar nicht. Sie reagiert eigentlich nur darauf, wenn die Leute versuchen sie anzufassen, oder aber auf eine merkwürdige Art (via Babysprache) auf sie einreden. Sie weicht ein Stück zurück und brummt.


    Anfassen läßt sie sich von Fremden eher selten, dafür ist bei "Schluß" auch wirklich schluß und Madame geht auf ihren Platz oder hinter mich. Während mein Terrier immer das letzte Wort haben muß :/

  • Ich kenne es nur so, dass fremde Menschen ignoriert werden. Da meine Vierbeiner dies bisher immer automatisch gemacht haben, musste ich dies nicht trainieren.
    Da dein Hund jedoch auf jeden Menschen zurennt - was ich für sehr anstrengend halte, da nicht jeder Mensch Hunde mag - würde ich ihn davon abhalten. Also z.b. Schleppleine dran und jedes Mal, wenn er zu einem anderen Menschen hin will zurückholen. Das geht aber nicht jetzt auf gleich sondern bedarf bei so einem offenherzigem Hund sicher einiges an Zeit.

  • Kimba, ihres Zeichns Boxermix, war Fremden von Welpe an immer musstrauisch gegenüber. Sprich als Welpe ist sie an keinem fremden Menschen draußen vorbei gegangen. Dann kam eine Zeit wo Fremde vorzugsweise im Dunkeln verbellt wurden. Wollte sie jemand streicheln, wich sie immer aus.


    Trotz vielen Kontakten und "Schönfüttern" ist das Misstrauen geblieben. Es wird nicht mehr gebellt, auch nicht einfach so geknurrt. Aber wenn ihr jemand komisch vorkommt wird dieser Mensch genau beobachtet. Wenn sie angefasst wird schnappt sie nicht, knurrt nicht, weicht nur aus. Nur wenn Fremde auf mich zukommen und mich berühren, sprich Hand geben, ging sie nach vorne. Sprang also knurrend die Fremden an. Durch Übung haben wir aber auch das hinbekommen. Es gibt hin und wieder Situationen in denen sie Fremde fixiert und genauestens beobachtet. Dies aber nur im Freilauf wenn wir ganz alleine unterwegs sind und uns männliche komische Gestalten entgegen kommen. Zu Hause würde sie Fremde an der Tür auch verbellen oder anknurren. Man muss ihr da ganz deutlich machen dass man selber die Sache regelt.


    Boxer sind ja eigentlich freundlich fremden Menschen gegenüber. Kimba stammt aber aus einem polnischen Tierheim und wurde als Welpe von der Straße gefischt. Sie wird in ihrem Verhalten als sehr ursprünglich beschrieben.


    Alos Probleme dass sie zu jedem hingezpogen hat ode gar Futter von Fremden genommen hat, hatten wir nie. Hat so auch seine Vorteile ;)

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