Welpe bleibt immer stehen

Hallo!
Unser 16 Wochen alter Welpe Marley bleibt beim Gassi gehen immer stehen. Es ist immer unterschiedlich, manchmal läuft er super mit, aber meistens bleibt er schon bei uns aufm Hof stehen. Die Rute geht runter und der Kopf ist geduckt. Er will auch nicht wieder zurück nach Hause. Er ist auch nicht überfordert oder so, das macht er auch wenn wir morgens nach dem Schlafen raus gehen und nur aufm Hof sind. Er lässt sich durch nichts locken, ich versuche es mit Leckerlie, mit Quitschie o.ä. Wenn es die Situation zulässt lasse ich die Leine fallen und gehe einfach, aber das interessiert ihn nicht, er bleibt trotzdem stehen. Ich habe auch schon versucht ihn mit seinem Geschirr hinterher zu ziehen, aber das klappt auch nicht, er stemmt sich mit seinem ganzen Gewicht dagegen. Wenn ich ihn ein Stück trage und wieder absetze klappt es, aber das geht gar nicht er hat schließlich 4 Beine und wiegt schon 16 Kg. Sobald irgendwo Menschen zu sehen sind ist es ganz schlimm. Er liebt Menschen über alles und will unbedingt zu denen hin und bleibt solange stehen bis die Menschen bei uns vorbeigehen. Solangsam bin ich am verzweifeln, weil wir auch schon von allen angesprochen werden, ob der Hund kein Bock hat spazieren zu gehen.
Auf dem Hundeplatz ist echt extrem schlimm. Heute wollten wir nach der Welpenstunde wieder vom Platz gehen, aber er hat sich kein Stück bewegt. Ich habe mit Spielzeug gelockt, mit Leckerlie, andere Menschen haben ihn gelockt, aber er reagiert nicht keine Chance. Irgendwann kam meine Trainerin dazu und hat es versucht, aber auch nicht geschafft, sie hat dann gesagt das ich die Leine fallen lassen soll und einfach zum Auto gehen soll und dann würde er bestimmt kommen, aber nichts da er ist direkt umgedreht und zu den anderen Hunden gelaufen . Meine Trainerin wusste da auch nicht mehr weiter. Habe ihn dann doch das letzte Stück getragen, weil das für Marley und mich echt anstrengend wurde. Meine Trainerin meinte auch das sie sowas noch nie erlebt hat. Und das geht jedesmal so. Er geht super gerne zur Welpenstunde und will am liebsten gar nicht das die Stunde um ist. Erst dachten wir typisches Welpenverhalten, aber mittlerweile muss es doch mal annähernd besser werden oder? Sonst hört er richtig gut, auch abrufen lässt er sich sonst schon gut, nur aus diesen Situationen gar nicht. Wie verhalte ich mich nun denn richtig? Jeder sagt was anderes? Ich will auch nicht das er sich das angewöhnt und meint das er so seinen Willen bekommt. Bald werde ich keinen 45 Kg Hund mehr hinterherziehen können oder tragen können .
Lg, Sandra

Er kommt von einer guten Züchterin und ist dort gut sozialisiert worden. Wir haben ihn seitdem er 8 Wochen alt ist. In den ersten Wochen hat er sich immer hingesetzt, aber das ist ja auch normal für Welpen. Jetzt setzt er sich nicht mehr sondern stellst sich hin. Ich kann es auch nicht auf irgendeine Situation zurückführen, da es irgendwie überall vorkommt. Er hat die Großstadt kennen gelernt (natürlich alles Welpengerecht nur paar Minuten), aber da lief er richtig super mit. Er kennt Pferde etc. Er war schon öfters mit in einem Eiscafé. Wir waren mit ihn an verschiedenen Seen. Und sowas was halt sonst in unserem Alltag so abläuft. Wir achten aber darauf das alles nur paar Minuten statt findet, also wir überfordern ihn nicht. Wenn er an der Leine mitläuft dann geht er super an der Leine, zieht gar nicht und läuft locker neben einem her. Beim Hundeplatz klappt das leider noch nicht das er nicht zieht, da sind ja so viele tolle Hundekumpels die viel interessanter sind .
Lg

In unbekannten Umgebungen läuft er viel besser mit. Wir gehen Morgens nur zum Lösen raus, Mittags gehen wir dann ca 15 Minuten durch den Wald, da wird dann gespielt, getobt, ein wenig Unterordnung gemacht und natürlich geschnüffelt. Am späten Nachmittag zeigen wir dem kleinen dann meist die Welt und fahren zu bestimmten Orten die wir ihm zeigen wollen, dort bleiben wir dann aber auch nur ca. 20 Minuten oder wenn wir irgendwo uns hinsetzen natürlich auch mal länger. Das passiert aber auch nicht jeden Tag. Abends gehen wir dann nach so einem Nachmittag nur noch zum Lösen raus. Und wenn Nachmittags nicht viel stattgefunden hat dann gibt es abends auch nochmal so ca. 15 Min die Runde wie Morgens durch den Wald. Zwischendurch wird immer mal paar Minuten zuhause gespielt und natürlich zwischendurch zum Lösen einfach raus gegangen. Ich finde das stehen bleiben ist auch viel schlimmer wenn wir uns irgendwo direkt in der Umgebung unseres Hauses aufhalten. Wie gehe ich denn richtig damit um? Locken oder weiterziehen? Das weiterziehen finde ich allerdings nicht toll, aber kann es nicht sein das er sonst meint er kann bestimmen wann los geht und wohin?
Lg

Danke für eure Antworten.
Wäre es nur ein kleiner Ruck würde ich es auch okay finden, aber ich muss Marley dann wirklich bestimmt ca. 20 Schritte hinterherziehen mit richtig Kraft damit er überhaupt seinen Popo bewegt. Da komm ich mir dann manchmal echt vor wie ein Tierquäler und der Bindung tut es bestimmt auch nicht gut oder? Im Wald läuft er immer frei, da klappt es super, da bleibt er kein bisschen stehen. Aber sobald es aus den Wald wieder Richtung Siedlung geht bleibt er am Waldende stehen, gehe dann aber weiter und nach paar Metern kommt er dann hinterher gerannt und dann lobe ich ihn auch ganz doll, dann lass ich ihn noch paar Meter laufen, damit er das wiederkommen nicht mit anleinen verknüpft und leine ihn dann erst an. Er hat letztens mit unserem Nachbarshund im Wald getobt und als wir dann weiter wollten sind wir einfach gegangen und da kam Marley auch sofort hinterher gerannt, obwohl er noch mitten im Spiel war, sonst kommt er auch sofort wenn ich mich weiter entferne. Nur auf dem Hundeplatz gar nicht. Das finde ich in seinem Alter aber noch gar nicht so schlimm, schließlich ist das ja auch viel interessanter wie Frauchen . Nur mit dem Stehenbleiben macht mir echt Sorgen :/ . Das ist aber doch nicht Welpentypisch so heftig oder? Vor allem seine Haltung dabei macht mich stutzig, das er sich so unsicher beim stehen gibt, obwohl weit und breit nichts zu sehen ist. Sonst ist er nämlich überhaupt kein Angsthase und geht auf alles offen zu.
Lg

Das mit dem selber Spaß haben habe ich auch schon versucht. Habe Steine vom Boden gesammelt, mit denen geredet und die hin und her geworfen, auf den Borden gerollt etc. Stöcker übern Boden schleifen lassen, hoch geworfen und freudig gefangen. Ich glaube meine Nachbarn und andere die das gesehen haben dachten ich hab sie nicht mehr alle .
Ach übrigens unser Zweithund Kira kann Marley auch nicht dazu bewegen weiter zu gehen, auch wenn sie abgeleint ist und er dann eigentlich immer mit ihr spielen will bleibt er stumpf stehen.
Das mit den Kaffee und Buch mitnehmen klingt interessant, das probiere Morgen mal aus, auch wenn meine Nachbarn mich dann warscheinlich für noch bekloppter erklären .
Meine Nachbarn fanden das ja schon immer lustig das ich Marley bis zum Wald getragen habe am Anfang, weil er sich sonst sofort draußen auf unserem Hof gelöst hätte und ich dies vermeiden wollte. Die haben mich jeden Tag gefragt warum ich ihn trage, habe denen das vernünftig erklärt und trotzdem sagen die, aber der hat doch auch Beine .
Ich werde das gleich Morgenfrüh bzw Heutefrüh mit dem Kaffee und dem Buch mal ausprobieren, drückt mir die Daumen . Auch wenn diese Geschichte wohl sehr lange dauern kann
LG, Sandra