Ist die Futtersorte wirklich wichtig?

  • @ Czarna
    Da du einen polnischen Nicknamen hast, nehme ich an, dass du Biedronka kennst. Die haben zwei Sorten Hundefutter im Angebot, ein billiges mit reduziertem Energiegehalt (weniger Fett und Eiweiß, frage mich aber nicht nach den Gehalten) und eines mit etwas höheren Gehalten, das natürlich auch mehr kostet.

    Für Fiffi-Normalhund reicht das völlig aus, je nachdem, was er leisten muss. Für Arbeitshunde wird vermutlich auch das energiereichere Futter nicht ausreichen. Aber wer so einen Hund hält, kauft das Hundefutter auch nicht bei Biedronka ;) .


    @ sinaline
    Korrekt, nur dass Traubenzucker ein Einfach- und Rübenzucker ein Doppelzucker ist.

  • Hmm, ich versuche mich mal genauer auszudrücken:

    Wir steigen ab nächste Woche von Happy Dog auf BF Fenrier um, deshalb hab ich mal geguckt, wieviel ich da eigentlich füttern muss.

    Und habe nochmal ein paar andere BF-Sorten verglichen. Wo ist denn der Unterschied? Ob der Hund nun 19/9, 20/8, 24/14 oder 26/16-Futter bekommt? Gehen wir einfach mal davon aus, dass alle hochwertig sind. Die Angaben sind in Prozent, das sind ja teilweise Unterschiede im einstelligen Grammbereich.
    Warum gibt es denn so viele Futtersorten, wenn doch die Essenz quasi die Gleiche ist? Ob ich jetzt von dem einen ein paar Gramm mehr oder ein paar Gramm weniger füttern muss, ist doch letztlich egal.

    Versteht ihr jetzt was ich meine? =)
    LG Levke

  • Das 19/9er dürfte für die Rentnerhunde sein, die nur im Schritt spazieren und sonst in der Gegend herumliegen. 20/8er ist mehr für den älteren Hund gedacht, der mal etwas mehr tut, aber sonst recht ruhig ist. 24/14 deutet mir auf den normal agilen jüngeren Hund, während das 26/14er Futter wohl mehr für den richtig aktiven Hund ist.

    Ich denke, es ist klar, dass bei gleicher Futtermenge die Energiemenge, die der Hund aufnimmt, im 19/9er Futter geringer ist als im 26/14er Futter. Trotzdem sind beide Hunde, da die Futtermenge ja gleich ist, gleichermaßen gesättigt von ihrer Ration.

    Du willst doch in der (Tier)ernährung zwei Dinge erreichen: Das Tier soll seinem jeweiligen Bedarf entsprechend mit allen Nährstoffen versorgt werden UND es soll weder platzen (weil die nötige Futtermenge zu groß ist) noch soll es hungern (weil die erforderliche Futtermenge zu gering ist).

    Jetzt stellt sich für dich die Frage, was hast du für einen Hund? Ist es mehr der ruhige, der wenig tut und damit wenig Energie verbraucht, dann nimm ein Futter mit geringerem Energiegehalt. Ist es mehr der Sportler oder gar eine Hündin, die Welpen führt (und säugt), dann nimm lieber ein ernergiereicheres Futter.

    Du kannst das, wenn du eine erste Entscheidung getroffen hast, der Hund das Futter gut annimmt und zügig frisst, auch so überprüfen: Ermittle nach einer Woche die Gewichtsveränderung des ausgewachsenen Hundes.

    a) Der Hund hat sein Gewicht gehalten - Energiekonzentration des Futters ok.
    b) Der Hund hat abgenommen - entweder die Ration erhöhen oder ein energiereicheres Futter wählen.
    c) Der Hund hat zugenommen - ein energieärmeres Futter wählen.

    Dieses Procedere machst du über einen Monat bzw. so lange, bis a) einen Monat lang erreicht ist. Bedenke, dass durch unterschiedliche Wassermengen eine Gewichtsdifferenz von ca. +/- 1 kg nichts bedeutet.

    So, das ist aber nur ein Teil. Neben der Gewichtsveränderung kommt es auch darauf an, dass der Hund gesund ist. Wenn also Veränderungen eintreten wie stumpfes Fell oder geringere Agilität, die sich nicht anders als futterbedingt erklären lassen, dann wäre ein Futterwechsel angeraten (Futter vom anderen Hersteller).

    M.E. ist es eine Todsünde, wenn dem Hund die Ration gekürzt wird, so dass er hungert! Solche Hunde werden dazu neigen, sich ihren Hunger auf der Straße und aus der Mülltonne zu stillen. Beides kann gefährlich für den Hund sein und macht das Zusammenleben auch nicht gerade angenehmer.

  • Ein Hund braucht keine Kohlenhydrate, diese kann er selber herstellen.
    Daher ist es nicht als Hauptenergielieferant direkt zu betrachten.

    Kohlenhydrate sind nunmal die billigste Energieform und werden auf jeden Fall zu einem gewissen Teil benötigt, also füttert man sie direkt zu und vermindert die Menge an Eiweiß+Fett, weil es billiger kommt ;)

  • Mein Hund ist aus Polen, daher der Name. ;)

    Also geht es bei den Eiweiß- und Fettgehalten eher um den theorethischen Bedarf des Hundes, was entscheidend ist, ist der Anteil an Ballaststoffen?

    (Mein Hund ist 9, deshalb wurde mir Seniorfutter empfohlen, das reicht aber vorne und hinten nicht, der Hund wird tendenziell immer dünner; deshalb und auch wegen der Qualität der Umstieg auf Fenrier. Von Aktivitätsgrad scheint sie bei den Futterherstellern schon zur "Hyperaktivitätsfraktion" zu gehören; ich sehe sie vom Aktivitätsgrad her als alternden Mali...)

  • Zitat

    Mein Hund ist aus Polen, daher der Name. ;)

    Also geht es bei den Eiweiß- und Fettgehalten eher um den theorethischen Bedarf des Hundes, was entscheidend ist, ist der Anteil an Ballaststoffen?

    (Mein Hund ist 9, deshalb wurde mir Seniorfutter empfohlen, das reicht aber vorne und hinten nicht, der Hund wird tendenziell immer dünner; deshalb und auch wegen der Qualität der Umstieg auf Fenrier. Von Aktivitätsgrad scheint sie bei den Futterherstellern schon zur "Hyperaktivitätsfraktion" zu gehören; ich sehe sie vom Aktivitätsgrad her als alternden Mali...)


    Naja...Ballaststoffe sind "leere Kohlenhydrate" und liefern keine Energie...sie füllen den Magen und regen die Darmbewegegung an.

  • Zitat

    (Mein Hund ist 9, deshalb wurde mir Seniorfutter empfohlen, das reicht aber vorne und hinten nicht, der Hund wird tendenziell immer dünner; deshalb und auch wegen der Qualität der Umstieg auf Fenrier. Von Aktivitätsgrad scheint sie bei den Futterherstellern schon zur "Hyperaktivitätsfraktion" zu gehören; ich sehe sie vom Aktivitätsgrad her als alternden Mali...)

    Nimm erst einmal das 24/14er Futter. Wenn er davon zu sehr zulegt, kannst du immer noch auf das 20/8er umsteigen. Wie gesagt, es kommt nicht auf das Alter an, sondern auf die Aktivität und damit auf den Bedarf.

  • Danke für eure Antworten!

    Aber ich habs immernoch nicht ganz verstanden. Warum machen die paar Prozente/Gramm den soo einen Unterschied? Hätte man den "Normalfutterhund" könnte man auch einfach mehr von dem Light bzw. weniger von dem Hochleistungsfutter füttern? Kommt das nicht aus Gleiche hinaus? Und wenn nicht, warum nicht?

    LG Levke
    (deren Hund gesund ist und trotzdem von 300g Happy Dog Senior, 30g Magic als Leckerli, plus täglich was zum Knabbern gerade so seine 20,5kg Gewicht hält; aber es geht ja eigentlich gar nicht um meinen Hund, sondern ist rein hypothetisch)

  • Zitat

    Danke für eure Antworten!

    Aber ich habs immernoch nicht ganz verstanden. Warum machen die paar Prozente/Gramm den soo einen Unterschied? Hätte man den "Normalfutterhund" könnte man auch einfach mehr von dem Light bzw. weniger von dem Hochleistungsfutter füttern? Kommt das nicht aus Gleiche hinaus? Und wenn nicht, warum nicht?

    LG Levke
    (deren Hund gesund ist und trotzdem von 300g Happy Dog Senior, 30g Magic als Leckerli, plus täglich was zum Knabbern gerade so seine 20,5kg Gewicht hält; aber es geht ja eigentlich gar nicht um meinen Hund, sondern ist rein hypothetisch)


    Wenn Du weniger vom Höchstleistungsfutter gibst, hast Du zwar weniger Proteine (aber ausreichend)...aber viel zuwenig andere Nährstoffe.
    Beim light Produkt, ist einfach nur das Fett reduziert...und je nachdem wie aktiv dein Hund ist, wird er genauso abnehmen.

    Es ist ähnlich wie beim Menschen...
    Da gibt es den Grundumsatz: Das ist ist der Brennwert oder die Kalorienzufuhr, die ein Körper( in absoluter Ruhe, auch ohne geistige Anstrengung) benötigt um den gesamten Körper am Leben zu erhalten( um es mal einfach auszudrücken)

    ...und da gibt es den Leistungsumsatz: Der setzt sich aus den zusätzlich benötigte Kalorienzufuhr zusammen, den der Körper braucht um auch in Bewegung bzw körperliche Anstrenung ,die Lebenserhaltenden Maßnahmen im Körper aufrecht zu erhalten ...und die variiert halt von Mensch zu Mensch.
    zusammen ergibt das den Gesamtumsatz
    Gesamtumsatz=Grundumsatz + Leistungsumsatz

    Im Prinzip geht der Hersteller der Hundenahrung davon aus, welchen Grundumsatz der jeweilige Hund hat (Größe, Gewicht, Rasse) und rechnet halt bei einem normal aktiven Hund den Leistungsumsatz dazu...das ergibt dann den Gesamtumsatz, den der Hersteller in Form der Gramm Zahl seines Futters umrechnet.

    Wichtig hierbei ist der unterschiedliche Leistungsumsatz bei den Hunden zu beachten.

    Da ein sehr aktiver Hund mehr Proteine benötigt um zb. die Muskeltätigkeit zu erhalten oder zu erhöhen, wird halt in solchen Höchstleistungsfutter mehr Proteine zugegeben.
    Für einen normal aktiven Hund wäre dies fatal, er würde dick werden, da er durch wenig Bewegung keine weiteren Muskeln aufbaut.

    Man kann das schön am Beispiel eines professionellen Gewichtehebers erklären.
    ...damit Dieser mit seinem Krafttraining Muskeln aufbaut, nimmt er zusätzlich Proteine zu sich ( und leider anderes Zeug)
    Würde er mit dem Training aufhören und weiter zusätzlich hochdosierte Proteine zu sich nehmen, würde sein Körper die ganze Muskelmasse in Fett umbauen + die zusätzlich zugeführten Proteine, die nochmal das Gewicht anheben.
    Also, wenn Du demnächst in einem Sportclub besonders muskellöse Mannsbilder siehst, dann denk daran, das sie im Prinzip nur richtig fett sind :D...tschuldigung :ops:

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