Decken oder Kastration?

  • Hallo Foris,

    bin etwas ratlos :/ :???:

    Unsre eine Zwerg-Dackelhündin wird im Herbst drei Jahre alt.
    Sie wurde bisher nach jeder Läufigkeit scheinschwanger, sämtliche Symptome in stärkster Ausprägung, was sie psychisch und körperlich immer sehr mitgenommen hat.

    Jetzt sehen wir langsam Handlungsbedarf,
    dh. entweder steht jetzt (Läufigkeit u Scheinträchtigkeit sind vorbei,
    die Zyklen immer recht kurz) eine Kastration an,
    oder wir lassen sie einmal belegen (und dann kastrieren).

    Zu den Umständen:
    Platz wäre vorhanden, mein LG und ich könnten uns wechselweise Urlaub nehmen. Wir hatten noch nie einen Wurf, hätten aber schon Spaß daran, kennen auch ein paar Leute die selbst züchten und wo man um Rat fragen könnte, und so einen groben Plan worauf es ankommt und was man Welpen bieten muss und sollte hab ich auch,
    würde meine Kenntinsse dann enstprechend vertiefen.
    Die Hündin hat volle Papiere, wurde aber noch nicht bei einer Zuchtprüfung vorgestellt. Ein reinrassiger Rüde von privat wäre vorhanden, wird dann wohl auf Welpen ohne Papiere hinauslaufen,
    aber die Kleinen werfen ja eh immer nur so zwei bis vier, und ernsthafte Interesenten hätten wir mehr als das.

    Das Prroblem das wir sehen und uns beschäftigt:
    Dier Kleine ist ein eher schüchterner, bisweilen unsicherer Hund.
    Im ersten jahr und bei der Sozialisierung sind ein paar Sachen-leider-falsch gelaufen, ist nunmal so, nicht mehr rückgängig zu machen.
    Sie lebt mittlerweile im Rudel mit meinen beiden unkastrierten, sehr souveränen, eher draufgängerisch veranlagten Hündinnen zusammen.
    Die drei vertragen sich sehr gut und das Rudel gibt ihr, scheint es, sehr viel Stärke. Es gibt auch regelmäßig Raufspiele etc.
    Draußen kläfft sie aber sehr viel, oft zieht sie sich im Haus auch zurück, wirkt manchmal in sich gekehrt.
    Sehr sensibel, fast melancholisch, was durch die wiederholten Hormonschübe der Scheinträchtigkeiten (haben da erst homöopathisch, dann hormonell versucht gegenzusteuern) sicher nicht gerade gemindert wurde.

    Wir fragen uns jetzt,
    ob "Mutter werden" für eine solche Hündin überhaupt das Richtige ist?

    Anders gefragt:
    könnte ein Wurf sie psychisch stabilisieren, "möchte" sie Mutter werden?
    Könnte ihr das helfen, suich zu einem ausgeglichenen Hund zu entwickeln?

    Oder wäre sie damit womöglich überfordert, bringt sie gar nicht genug mentale Stärke mit? Wäre eine Kastration für sie das beste?

    Wir wissen momentan echt nicht wie wir uns entscheiden sollen, aber das langsam was passieren muss ist klar....

    Eure Meinung und eure Erfahrungen würden mich sehr interessieren.

    Danke

  • Huhu,
    schön, dass ihr euch Gedanken zu dem Thema macht.

    Zitat

    könnte ein Wurf sie psychisch stabilisieren, "möchte" sie Mutter werden?


    NEIN, zweimal NEIN. Es könnte sie noch weiter verunsichern. Zudem ist es für die Welpen auch nicht optimal, wenn die Mutter so unsicher ist, denn sie lebt es ihnen ja vor. In einem Rudel mit zwei weiteren intakten Hündinnen könnte es außerdem große Probleme geben, wenn der "Underdog" Welpen bekommt.
    Ich wäre hier wirklich für ne Kastra, das zusätzliche Decken und die Welpenaufzucht sind meiner Meinung nach nix, was der Hündin helfen würde, und zusätzlich... bin ich gegen Welpen ohne Papier. Muss einfach nicht sein. Aber hier gehts erstmal um den Aspekt Gesundheit.

    (Mach dich schonmal auf Gegenwind gefasst. Welpen ohne Papiere sind hier im Forum heißes Diskussionsthema. Ich denke, so richtig verbohrt und vernarrt in das Thema Welpen seid ihr nicht, deswegen steige ich jetzt nicht weiter darauf ein.)

    Viele Grüße
    Silvia

  • Oh,
    ich habe mich vertippt, :headbash:
    Meine beiden Hündinnen sind kastriert!!
    Aber das ist sicher nur ein Nebenaspekt.
    Dennoch ist die besagte Hündin die Rangniederste.


    Erstmal danke, Silvi!

  • Kastrieren und zwar ohne zu decken.

    Du schreibst ja selbst, dass deine Hündin vom Charakter her eher ängstlich, unsicher und sensibel ist. Möchtest Du das an Welpen weitergeben lassen? Wieviel Anlage und wieviel Erziehung ist, weißt Du ja nicht.

    Das nächste ist, dass ich hier rauslese ist, dass deine Hündin einer entsprechenden Zuchtordnung nach gesundheitlich nicht untersucht wurde und auch die Tauglichkeit zur Zucht nicht.

    Das hat schon seinen Sinn, Züchter Zuchtordnungen zu unterwerfen und dient letzlich den Tieren.

    Wenn der Deckrüde von Privat kommt, werden dir auch bei ihm entsprechende Nachweise fehlen. Du weißt daher nicht, was die Welpen an genetischer Ausstattung mitbekommen und auch nicht, wie sich Welpen des Rüden bislang entwickelten - welche Eigenschaften er weitergibt.

    Lass es blöd laufen und der Rüde zeugt ebenso sensible Welpen, vielleicht mit einem Hang zur Nervosität. Die können dann sehr anstrengend und dauergestresst werden.


    Dass Hündinnen sich psychisch stabilisieren, wenn sie einmal gedeckt werden, ist - soweit ich weiß - überholt.

    Mein Fazit: Lass es bitte sein. Das hätte mit Vernunft und Zucht nichts zu tun! Was mich wundert ist, dass ein ernsthafter Züchter, Euch unterstützen würde? Haben sie nicht angeraten, erstmal alle gesundheitlichen Nachweise und die Zulassung anzustreben?

  • Zitat

    Haben sie nicht angeraten, erstmal alle gesundheitlichen Nachweise und die Zulassung anzustreben?

    Wir haben sie noch gar nicht darauf angesprochen.
    Das wäre dann Schritt zwei, sollten wir uns dazu entschließen
    (ich bin eh eher ein Kastra-Befürworter, hab mich hier im Forum auch schon ordentlich angelegt, meine ersten Beiträge hier gingen um das Thema meine Rassehündin zu "verstümmeln" ;))
    Aber die Hündin um die es geht gehört meinem Freund, und der war bislang dagegen. Er sieht aber mittlerweile auch, dass es so nicht bleiben kann und die Frage ist einfach, was nun?

    Sehr interessant, dass der Aspekt des "stabilisierens" als überholt gilt.
    Hatte von der Theorie gehört, aber auch von ihrer Verwerfenung.

    Gernau darum geht es mir hier im Grunde auch,
    diese Frage (oder diesen Mythos?) nämlich zu klären.

  • Zitat

    Wir haben sie noch gar nicht darauf angesprochen.
    Das wäre dann Schritt zwei, sollten wir uns dazu entschließen
    (ich bin eh eher ein Kastra-Befürworter, hab mich hier im Forum auch schon ordentlich angelegt, meine ersten Beiträge hier gingen um das Thema meine Rassehündin zu "verstümmeln" ;))
    Aber die Hündin um die es geht gehört meinem Freund, und der war bislang dagegen. Er sieht aber mittlerweile auch, dass es so nicht bleiben kann und die Frage ist einfach, was nun?

    Sehr interessant, dass der Aspekt des "stabilisierens" als überholt gilt.
    Hatte von der Theorie gehört, aber auch von ihrer Verwerfenung.

    Gernau darum geht es mir hier im Grunde auch,
    diese Frage (oder diesen Mythos?) nämlich zu klären.

    Der gesundheitliche Aspekt, den ich deinem Freund nennen würde, ist der, dass es bei Hündinnen mit dieser Ausgangslage häufiger zu einer Pyometra kommen kann. Wird diese nicht schnell bemerkt und behandelt, kann das tödlich enden.

    Eure Hündin hat durch den kurzen Zyklus und die ständigen Scheinträchtigkeiten auch enormen Stress - das tut nicht nur der Psyche nicht gut.

  • Zitat

    ich bin eh eher ein Kastra-Befürworter, hab mich hier im Forum auch schon ordentlich angelegt, meine ersten Beiträge hier gingen um das Thema meine Rassehündin zu "verstümmeln"

    Mit "verstümmeln" war die Kastra gemeint?
    Dann is mein Mäusle aber auch "verstümmelt", seh ich aber überhaupt nicht so..

    Würde dir aber auch eher die Kastra raten, nicht wegen den Welpen ohne Papieren, sondern wegen der Eigenschaften der Hündin. :)

  • Hallo,
    wollte nur vermelden, dass wir uns jetzt für eine Kastration entschieden haben ;)

    Danke nochmal für eure Meinungen und Ratschläge,
    werde zur weiteren verhaltensentwicklung demnächst nochmal posten,
    damit ihr mal ein feedback bekommt, wie sich die Theorie im einzelfall bestätigt (hoffe ich!)

    Danke nochmal :gut:

  • Na wunderbar :smile:

    Denn eine Hündin mit den "Eigenschaften" sollte besser keine Welpen
    bekommen.
    Und "mal eben" nen Wurf...nee..

    Da sträuben sich mir als Züchter die Haare.

    Deswegen finde ich Eure Entscheidung prima.
    Ich wünsche der Maus alles Gute.
    Wirst sehen,danach wird es leichter gehen mit ihr,denn sie
    braucht sich nimmer so "quälen" wegen ner Scheinschwangerschaft.

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