Arme (Pflege)hunde...
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Es mag vielleicht daran liegen, dass eine Pflegestelle kein Gewerbe ist und nicht offiziell angemeldet werden muss mit allen Rechten und Pflichten?! Gewerbliche Hundesitter müssen sich ja auch an gewisse Paragraphen halten, wie ich hier schon gelesen haben.
Aber es ist doch ein nicht im Sinne des TH, einen Hund abzugeben an Pflegestellen wo die noch mehr verhunzt werden?? Die Idee Pflegestelle an sich ist sicher sinnvoll, um Zwingerhaltung und die dadurch evtl. folgenden Neurosen der Hunde zu vermeiden, aber dann doch bitte mit Sorgfalt und nicht mit dem Gedanken, die Verantwortung und die Tiere abzuschieben! Tja, aber Tierschutz scheint teilweise wirklich kein Samariterbund zu sein....
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Hallo!
Vorraussetzungen bei uns waren, daß wir bereits einen Hund von der Orga selbst adoptiert hatten und eine persönliche Bekanntschaft eben mit der Leiterin der Rescue, so daß sie uns einschätzen konnte.
Die Pflegehunde jetzt laufen weniger über eine Organisation. Die fliegen mir mittlerweile leider meist so zu, weil es sich rumspricht, daß ich die arme Irre bin, die den tierischen Zivilisationsmüll der Menschen aufnimmt. Oft wenden sich die Leute an mich, weil ich einfach nur helfen soll, Tipps geben und nicht selten sthen sie auf einmal mit Sack und Pack des Hundes einfach vor der Tür. Und jedesmal nehm ich mir wieder vor, Nein zu sagen und die Leute in ihre eigene Verantwortung zu entlassen. Mal sehen, ob ich beim nächsten Mal wirklich hart bleibe....
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Nunja, ich bin mir nicht sicher, ob ich dir Glück wünschen soll, bei dem Vorhaben nächstes Mal Nein zu sagen, denn wie ich dich (inkl. deiner HP) bisher kennengelernt habe, bist du mit Sicherheit ein positives Beispiel für eine Pflegestelle! Mobilisiere doch geeignete Freunde und Bekannten die den einen oder anderen Hund übernehmen?!
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Huhu!
Danke fürs Kompliment. Es ist eben jetzt, nach gut 4 Jahren, irgendwo der Punkt, wo ich sage "ich kann nicht mehr". Die Verantwortung für die Hunde ist ja noch ok. Die eigenen Hunde leiden natürlich immens dadrunter, immer wechselnde Hunde, immer andere Hunde im Mittelpunkt, aber das kriegen wir eigentlich sehr gut geregelt. Was mir momentan einfach tierisch den Nerv raubt ist die Blödheit der Menschheit. Krass ausgedrückt, ich weiß, aber so langsam könnte ich des öfteren einfach nur noch mit einer Brechstange durch die Welt gehen. Beispiele?
1. Ein junges Paar, was sich für einen sehr aktiven jungen BC interessierte, mir das blaue vom Himmel versprach - und ich nach 2 Tagen den Hund zurück hatte. Sie hatten ihn direkt so vollgepumpt mit Sachen, daß er bis heute (!!) in seiner neuen Familie jetzt, Macken zeigt, die er bei mir in den ganzen Wochen des Pflegehunddaseins nicht gezeigt hat.
2. Ein älterer Herr, der auf Geheiß seiner Familie unbedingt einen Hund haben mußte, weil er ja durch Rente so viel Zeit hat. Ok -w as für einen? Och der Schwager hat doch gerade einen gekauft, nehmen wir da auch einen von. Border COllie aus Arbeitslinie vom Massenvermehrer. Super Vorraussetzungen. Der kleine Schatz war 4 Monate als wir ihn bekamen und mit 9 Monaten dann endlich vermittlungsfähig - so versaut war er
3. Älteres Ehepaar bei uns in der Siedlung. Mal eben einen Welpen gekauft auf der Durchreise. Eindeutig BC - vielleicht mit Schlag Münsterländer. Die HÜndin ist jetzt ca. 3 - völlig aggressiv, völlig verunsichert, völlig ohne Bindung zum Menschen - und jetzt auch noch seit 3 Tagen verschwunden. Die Leute sind in Urlaub und haben den Hund bei ebenfalls unfähigen Leuten abgesetzt, wo er entlaufen ist. Die Chance sie wieder einfangen zu können ist gleich Null (da sie, wenn sie abhaut und wiederkommt, jedesmal Prügel bezieht).
Ich weiß - ich kann die Augen nicht verschließen vor der Welt. Aber irgendwie ist bei mir jetzt der Punkt wo ich sage, ich möchte mir meine eigene kleine heile Welt aufbauen. Es wird im Winter noch ein dritter eigener Hund hier einziehen und ich will dann einfach nur noch Hundemama sein für meine eigenen. Klar mal ein Transport für einen Nothund - aber das wars.
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hHi,
ich würde mich gern einklinken und mehr über Erfahrungsberichte lesen.
Pebbles, was sind deine positiven/negativen Erfahrungen bezüglich Vereine, deine eigenen Hunde etc.?
Und nicht nur Pebbles, bitte auch alle anderen, die schon Pflegestelle waren
Vielen Dank schonmal
Liebe Grüße
Andrea, Indi und Athos -
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Hallo Andrea!
Face kommt ja aus der irischen Border Rescue (http://www.bordercollie-rescue.org) und ich kann soweit sagen, durchweg positive Erfahrungen, sowohl als Hundeübernehmen, als auch als Pflegestelle. Wie gesagt, dort werden nur persönlich bekannte Menschen als Pflegestelle engagiert und die Hauptarbeit läuft auch nicht über Pflegestellen, sondern die meisten Hunde sind direkt in Irland bei Bea zu Hause. Pflegestellen sind pro Hundeübergabe immer so 3 bis 5 würde ich sagen, die einen Pflegehund mitnehmen (Mal mehr, mal weniger).
In Deutschlang bin ich nicht ganz so zufrieden. Auch hier hatte ich eben Kontakt zu den dt. BC-Nothilfen und fühlte mich doch häufg da sehr allein gelassen. Da mußte man wirklich alles allein organisieren und hatte häufig noch nicht mal einen Ansprechpartner. Das hat mir selbst nicht wirklich so gefallen.
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Ich stimme Pepples zu.Auch ich hatte schon viele Pflegehunde.Wenn man das nicht mit sehr viel Herz,Geduld und vor allem Verantwortung machen kann,sollte man das lieber lassen.
Ich hatte die Hunde( manchmal 3 auf einmal,die kannten sich)24std.um mich.Ich hatte das Glück das ich sie mit zur Arbeit nehmen konnte(gr.Gärtnerei).So haben Sie natürlich viel kennengelernt und viel gesehen.Es war immer sehr Stressig,aber wenn ein lachen von den Hunden kam, was es die Arbeit immer wert.
Ich hatte einen Windhundrüde,2j.den hat man so oft die Treppen runtergeworfen bis er alle Beine gebrochen hatte,er war dem Vorbesitzer wohl zu schnell.Ich habe zwei Treppen im Haus und der Süsse hatte davor Panik ohne Ende.Nach 8 Wochen war er soweit das er die Treppen hoch und runter sprang voller Freude immer und immer wieder.Ich hatte vor Freude nur noch weinen können.
Das war so ein b.s.wie schwer so was ist ,auch nervlich ,und wie schön sowas ist ,wenn die Treppe zum Spielplatz wird.Jede Mühe wert!!!
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Zitat
Es mag vielleicht daran liegen, dass eine Pflegestelle kein Gewerbe ist und nicht offiziell angemeldet werden muss mit allen Rechten und Pflichten?! Gewerbliche Hundesitter müssen sich ja auch an gewisse Paragraphen halten, wie ich hier schon gelesen haben.
Ein TH ist auch nicht gewerblich. Es ist "gemeinnützig". Gemeinnützig ist aber auch eine private Stelle und sie macht die selbe Arbeit. Warum sollten also andere Regeln gelten? Jedenfalls sieht der Gesetzgeber keine Ausnahmen für Vereine vor, die nur mit Pflegestellen arbeiten.
Es gibt sicher private Pflegestellen die in Fragen der Kompetenz, der Zuverlässigkeit und des Engagements jeden ausgebildeten Tierpflegemeister in den Schatten stellen. Trotzdem muss der Nachweis erbracht werden. Ansonsten könnte jeder Knallkopf ein Privattierheim führen.
Zu Pflegestellen habe ich wieder ein Beispiel parat, dass das Chaos wiederspiegelt:
Ein Verein der in Rumänien tätig ist hat eine angeblich erfahrene Pflegestelle, die gleichzeitig auch Vorstandsmitglied ist. Allerdings hatte diese Pflegestelle immer nur Welpen.
Dann kam der Verein an einen DSH mit hochaggressivem Krebs. Ein Fundhund. Ein Bein wurde ihm schon in Rumänien amputiert und man setzte ihn dort unter Chemotherapie, obwohl der Krebst schon gestreut hatte und der Hund sowiso nur noch max. 12 Monate zu leben hatte. Vier Monate verbrachte der Hund in einem Hinterzimmer der rumänischen TA Praxis. Dann kam er auf die Pflegestelle- für zehn (10) Minuten! Der Hund hatte, nach dreimaligem Betreuerwechsel in vier Monaten, viermonatiger Isolationshaft im Hinterzimmer, Amputation und Chemotherapie und 18stündiger Autofahrt geknurrt. Da hatte die Pflegestelle Angst um ihre Kinder.
Ich habe keine Ahnung was sie mit dem Hund gemacht haben.Das sind Fälle, bei denen ich am liebsten mit der Kalaschnikov draufhalten würde. In dem ganzen Verein gibt es nicht eine einzige Person die über irgendeine Qualifikation im tierpflegerischen Bereich verfügt.
Und so wie dieser Verein sind sehr viele. Viel Herz, viel Engagement aber null Ahnung von irgendwas.
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