Hündin hat riesige Angst vor jeglichen Artgenossen

  • Hallo Zusammen,

    Meine Yorkshire Terrier Hündin Lucy ist nun bald 2 Jahre alt und ich bin bis auf ein paar Kleinigkeiten recht zufrieden mit ihr.

    Was aber leider garnicht klappt ist der Umgang mit Artgenossen.
    Als ich sie bekommen habe waren wir zusammen auf dem Gehöft von dem Vater einer Freundin, welcher zwei Hütehunde hat. Einer davon ist blind und hört auch nicht mehr so gut.
    Leider hat er meinen damals vielleicht 4 Monate alten Hund wohl für Beute o.Ä. gehalten und die Kleine auf dem Gehöft gejagt. Sie wurde zum Glück nur gut durchgeschüttelt, hatte sich aber vor Angst beschmutzt und machte seitdem einen riesen Bogen um jegliche Hunde.

    Der einzige Hund der akzeptiert wird ist der Yorkie meiner Mutter, weil da geht es nicht anders...

    Ich habe immer wieder versucht sie durch Loben und mit Leckerlies zu anderen (nat. freundlichen) Hunden zu locken und damit zum Spielen zu motivieren, das hilft aber leider nichts.

    Sie versteckt sich zwischen meinen Beinen oder läuft sogar, sofern der andere Hunde ihr nachgeht, einfach weg. Ich hatte bisher vielleicht 2-3 Hunde, die sie als "interessant" einstufte und wo sie vorsichtig mal hinschnupperte. Dabei war Geschlecht und Rasse egal, ich weiß daher also nicht wonach sie das beurteilt.

    Zumindest konnte ich sie nun schon frei neben mir laufen lassen, da sie mittlerweile an anderen Hunden einfach vorbeilief ohne wie vorher stehen zu bleiben oder die Richtung zu wechseln, was natürlich schon viel besser war.


    Leider kam es dann Gestern dazu, dass sie beim Freilauf an der Donau auf einen nicht freundlich gesinnten Hund traf.
    Ich denke es war ein Berner Senner Mix mit bestimmt 30kg, welcher ihr knurrend nachjagte, sie erwischte und mit einer Quetschwunde am Hinterlauf verletzt hat. Sie war voller Panik und verschwand in den Büschen um die Donau, ich konnte sie aber mit dem "Ruhig" Befehl besänftigen und brachte sie dann nach Hause. (Achso, der Kommentar von der Hundehalterin: "Der tut nichts." - Der Hund saß bösartig knurrend an ihren Beinen und wurde von ihr am Halsband gehalten.)

    Jetzt ist es natürlich ganz aus und ich bin am Überlegen, wie ich das ganze am besten lösen soll.

    Leider kenne ich hier auch keine Nachbarn mit Hund, welche ihr beim Vertrauen aufbauen helfen könnten, ein Aufruf im Forum brachte keinen Erfolg. :sad2:

    Gibt es vielleicht eine Buchempfehlung für soeinen Fall?
    Oder anderweitig Anleitungen, wie man sich am besten verhält und mit anderen Hunden umgeht?
    Liegt es an mir, dass sie anderen Hunden gegenüber so eingeschüchtert ist? Ich muss sagen bei größeren Rassen hab ich auch öfter Bammel, da sie ja nur 2kg wiegt und ein Schnapper da auch mal böse Folgen haben kann, aber bei max. kniehohen versuche ich eine lockere Haltung anzunehmen und Ruhe auszustrahlen.

    Entschuldigt den langen Text, aber ich habe versucht möglichst ausführlich zu sein.

  • Hallo,

    ich würde euch einen guten Hundetrainer empfehlen.
    Gibt es bei euch vielleicht einen Yorkshire Terrier Club oder Verein? Wenn ja,könntest du dich der Gruppe vielleicht anschließen,um gemeinsam mit denen Gassi zu gehen?
    Die arme Maus denkt jetzt natürlich,dass alle Hunde böse sind :sad2:
    Des Weiteren würde ich darauf achten,dass sie in Freilaufgebieten direkt neben dir läuft,damit du fremde Hunde(die einen unfreundlichen Eindruck machen) sofort abblocken kannst.

  • Hallo Laura,

    unsere Hundeschule hat verschiedene Gruppen und man kann von Woche zu Woche entscheiden, an welchem Termin man teilnehmen möchte und somit in welcher Gruppe. Eine Gruppe ist die für "Minis". Da können allgemein kleine Hunde teilnehmen, aber eben auch kleine Hunde mitspiele nund mittrainieren, die Probleme mit Artgenossen haben.
    Wichtig finde ich, dass in diesen Gruppen nur 5 bis 6 Hunde sind.

    So etwas in der Art gibt es doch sicher bei Euch in der Gegend.

    Und wenn Lucy dann etwas sicherer ist, dann kann sie auf mal in eine Gruppe mit größeren Hunden oder in eine gemischte Gruppe, so dass sie den Umgang wieder lernt.

    Und vielleicht könnt Ihr Euch dann auch mit Leuten aus der Hundeschule treffen, um gemeinsam spazieren zu gehen.

    Liebe Grüße

    Doris

  • hey,

    ich erzaehl dir wie ich es bei meinem hund gemacht habe, allerdings war er da noch viel kleinenr etwa 4 monate. vielleicht ist es mit 2 jahren schon zuspaet und du musst dir wirklich profesionelle hilfe suchen.

    meiner hatte auch angst vor jedem hund und hat sich entweder bei mir vekrochen oder eben weggerannt und sich versteckt.

    bei uns um die ecke gibt es einen park wo ganz viele hundebesitzer mit ihren hunden unterwegs sind. viele lassen ihre hunde frei laufen.

    ich bin da mit meinem kleinen hin, habe mich in den rasen etwas abseits gesetzt und gewartet.
    sobald ein hund auf pogo zugelaufen/gerannt kam ist er bei mir zwischen die beine. ich habe darauf den handeren hund leicht weggeschupst oder festgehalten dass er NICHT an pogo rannkam.
    der andere hund ist nach nem weilchen dann wieder weg.

    das habe ich jeden tag 10minuten oder 15minuten gemacht.

    nach und nach hat sich pogo aus seinem "bau" herrausgetraut und ist schnueffeln gegangen, aber sofort kam er wieder angerannt und wurde von mir "verteidigt" bzw beschuetzt.

    so lernt der hund, dass DU ihn beschuetzt und er bei dir keine ahngst haben muss. dadurch, dass du ruig bist und keine angst hast zeigt er keine agnst haben muss.

    bei meinem hund wirkt das heute noch, wenn er vor etwas angst hat oder es anbellt. dann fass ich es an. das zeigt ihm dass alles ok ist und er schnuppert erst mal ausgiebig daran :D :D

    viel erfolg mit deiner kleinen

  • Hallo,

    als ich meinen damals dreijährigen Hund bekam hatte er auch Angst vor fremden, speziell großen Hunden. Ich arbeite mit ihm nach der Klick-für-Blick Methode die Rolf C. Franck in seinem Buch "Hab keine Angst mein Hund" beschreibt.
    Diese Methode funktioniert mit einem Clicker, auf den der Hund vorher gut konditioniert werden muss. Ich klicke jedesmal, wenn mein Hund einen anderen Hund ansieht und dann gibt es sofort ein ganz besonders gutes, aber sehr kleines Leckerlie. Gerade am Anfang muss man dem Hund das Leckerlie manchmal direkt vor die Nase halten, damit er es frisst. Sollte er es selbst dann nicht nehmen, seit ihr entweder schon zu dicht am anderen Hund, dein Hund ist zu satt oder die Leckerlies sind nicht gut genug.
    Der Hund lernt, andere Hunde mit etwas positivem zu verknüpfen u. von selbst Kontakt aufzunehmen. Das ist etwas völlig anderes als den Hund zu anderen Hunden hinzulocken, denn dann ist er nur erleichtert wenn er endlich sein Leckerlie bekommt und wieder von dem anderen Hund wegdarf.
    Bei meinem Hund hat die Methode super funktioniert. Ich gehe aber auch nie ohne Clicker aus dem Haus und klicke jedes Mal, wenn er einen anderen Hund sieht. Egal, ob dieser noch 500 Meter weit weg ist oder schon dichter. Wichtig ist, dass du nicht nur einmal klickst, sondern jedes Mal, wenn dein Hund den fremden Hund wieder ansieht. Bei jeder Hundebegegnung wird man also sehr viele Leckerlie los.
    Ich würde dir emfehlen, nicht nur das Buch zu lesen, sondern unbedingt eine gute Hundeschule zu besuchen, in der du kontrolliert Hundebegegnungen üben kannst. Außerdem solltest du weitere negative Erfahrungen vermeiden. Wenn du in der Hundeschule Hundebegegnungen übst, würde ich auf den Spaziergängen erstmal allen Hunden, bei denen du dir nicht 100%ig sicher bist, ob dein Hund Angst hat, aus dem Weg gehen. Du kannst ja von weitem dafür klicken, dass dein Hund den anderen ansieht, aber dann würde ich abbiegen oder notfalls umdrehen, bevor dein Hund wieder Angst bekommt.
    Überleg dir gut, was du erreichen möchtest und ob das wirklich nötig ist. Möglicherweise wirst du es nie schaffen, dass dein Hund freudig auf andere Hunde zugeht oder gar mit ihnen spielen möchte. Aber das muss er doch eigentlich auch gar nicht. Es ist doch völlig in Ordnung, wenn dein Hund mit DIR Spaß hat und nach all den schlechten Erfahrungen keinen Wert auf andere Hunde legt.

    Viele Grüße und viel Erfolg
    Steffi

  • Hallo, wenn dein Hund schon eher der ängstliche oder unsichere Typ ist und er durch solche Erlebnisse noch weiter geprägt wird, würde ich Begegnungen nicht unbedingt erzwingen.

    Hunde brauchen nur "bedingt" Sozialkontakte, doch die sucht er sich alleine aus und das nach Sympathie (wie wir Menschen auch). :D

    Fussel ist in der Welpen- und Junghundzeit auch mehrmals überrannt und durch manche Mäuler gewandert, daher haben sich auch Ängste speziell zu größerer Hunde entwickelt. Diese Vorfälle kamen nur um den Wohnblock und im nahe gelegenen Park vor.

    Im Auslaufgebiet hat er keine Ängste und zeigt ein sehr soziales und selbstbewusstes Auftreten, egal ob großer oder kleiner Hund.

    In unserem Wohngebiet meidem wir Hundekontakte und zu stürmisch oder unhöflich heranlaufende Hunde, blocke ich einfach ab. :roll:

    Du kannst nur versuchen das er so oft wie möglich positive und nach Sympatie ausgesuchte Hundebegegnungen hat. Biete ihr Schutz wenn "komisch" erscheinende Hunde auf sie zukommen und blocke diese dann auch konsequent ab.

    Ob da ein Hundetrainer etwas erreichen kann bezweifel ich jetzt erst mal, da er auch keinen anderen Rat geben kann, als unerwünschten Hunden aus dem Weg zu gehen oder diese abzublocken. Die netten Hunde könnt ihr auch alleine suchen.

    Was eine Hundespychologe ausrichten kann weiss ich nicht, wäre dann aber wohl eine Option.

    Ich sehe auch das unsere 3 Hunde nur sehr ausgesuchten Kontakt zu anderen Hunden zulassen und das ist O.K.! ;)

  • @Vanilla
    Mit der Suchmaschine habe ich jetzt auf die schnelle nichts gefunden, gibt es da irgendwo ein Verzeichnis?

    @schlaubi
    Da ich kein Auto habe bin ich auf eine gute Nahverkehrsanbindung bzw. kurze Wegstrecke per Fahrrad angewiesen.
    Ich habe diesbezüglich mal folgende Hundeschule angeschrieben, da mir die Aufmachung am besten gefällt: http://www.regensburger-schnauzen.de
    Vielleicht ist sie ja ganz in der Nähe. Von einer Hundeladenbesitzerin wurde mir gesagt bei der Uni gäbe es auch eine Hundeschule, da hab ich aber per Internet bisher nichts zu gefunden.

    Kesoro
    Der Vorschlag klingt sehr gut, danke!

    Steffi-Scotty
    Ich habe mir das Buch mal notiert, werde aber denke ich vorher noch eines zum Clickern allgemein besorgen müssen? Habe soetwas noch nie gemacht. Sie reagiert bisher auf Handzeichen mit Signalwort.

    Terrorfussel
    Ja natürlich, sie muss wegen mir ja auch nicht mit jedem Hund spielen. Aber es ist gefährlich wenn sie vor Panik wahllos davonläuft. Auch wenn bei meiner Spazierstrecke keine Autos unterwegs sind, so ist da hin und wieder zumindest rein reger "Fahrradverkehr" und die Donau ist auch gleich daneben. Wenn sie also nur daran vorbeiläuft so wie das vorher auch schon ganz gut geklappt hat dann finde ich das ok, aber jetzt läuft sie ja wieder davon. :sad2:

  • Zitat

    @schlaubi
    Da ich kein Auto habe bin ich auf eine gute Nahverkehrsanbindung bzw. kurze Wegstrecke per Fahrrad angewiesen.
    Ich habe diesbezüglich mal folgende Hundeschule angeschrieben, da mir die Aufmachung am besten gefällt: http://www.regensburger-schnauzen.de
    Vielleicht ist sie ja ganz in der Nähe. Von einer Hundeladenbesitzerin wurde mir gesagt bei der Uni gäbe es auch eine Hundeschule, da hab ich aber per Internet bisher nichts zu gefunden.

    Ich finde, das was im Internetauftritt der Hundeschule steht, klingt schon mal nicht schlecht.

    Wenn Du wissen willst, ob es in Regensburg noch andere Hundeschulen gibt und ob die empfehlenswert sind, eröffne doch einen eigenen Thread: "Gute Hundeschule in Regensburg gesucht!".

    Vielleicht kann Dir ja ein User noch einen Tipp geben.

    Viel Erfolg!

    Liebe Grüße

    Doris

  • Ich überlege gerade wie das Klickern funktionieren soll, wenn ein "der tut nix Hund" unangeleint, mit "nicht netten" Absichten angestürmt kommt? :???:

    Gerade diese Situationen wird man, dank der dahinterstehenden, dummen HH nicht aus dem Weg gehen können wenn sie eintreffen, da hilft weder Hundeschule noch Klickern, sondern nur energisches Abblocken!! ;)

  • Zitat

    Ich überlege gerade wie das Klickern funktionieren soll, wenn ein "der tut nix Hund" unangeleint, mit "nicht netten" Absichten angestürmt kommt? :???:

    Gar nicht.

    Das, was hier beschrieben wurde, hilft der TS meiner Meinung nach überhaupt nicht, weil es auf eine ganz andere Situation zugeschnitten ist und der Hund (der mit Clicker bestätigt wurde) auch noch nie von anderen Hunden angegriffen wurde.

    Ich bin ebenso wie Du der Ansicht, dass man nur selbst abblocken kann. Sofern man so nah an den Hunden dran ist.

    Ansonsten hilft wohl nur, Augen offenhalten, damit man ggf. kritische Situationen bereits im Vorfeld erkennen und den eigenen Hund abrufen kann.

    Viele Grüße

    Doris

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