Heute morgen hat Henry seine Freiheit verspielt...:-(

  • Hallo!

    Wie die Überschrift schon sagt, hat der Herr sich heute morgen einen faus pas geleistet, der ihn für unbestimmte Zeit an die Schleppleine fesseln wird :zensur:

    Wir waren schon auf dem Rückweg vom Morgengassi, Henry schnüffelt so am Wegesrand, da fetzt doch direkt vor seiner Nase ein Hase los :schockiert:

    Bisher konnte ich ihn mit "Stop" oder "denk nicht mal dran" zuverlässig dran hindern, loszudüsen, ja meistens hat er sogar nicht mal bemerkt, dass da was ist.

    Vögel läßt er auch in Ruhe...kurzum, ich habe mich in trügerischer Sicherheit gewähnt und nicht gut genug aufgepasst.

    Außerdem hatte ich an der Stelle nicht mit nem Hoppler gerechnet, da ist eigentlich keine typische "Hasengegend". Dachte ich :ops:

    Okay, dass es meine Schuld ist, ist klar, aber ausbaden muss er es nun :/

    Er sauste also los, schaute sich auf meinen Ruf hin nochmal kurz um und ward nicht mehr gesehen....oder doch, aber nur noch als weißer Blitz, der über mehrere Felder und Wiesen dem Hasen hinterhersprintete.

    So hab ich meinen Hund noch nie rennen seh`n.
    Der war völlig out of order und hat alles andere ausgeblendet.

    Zum Glück war der Hase so schlau, über die Wiesen zu flüchten und nicht auf die Straße ins Industriegebiet zu rennen.

    Das hätte wohl für beide böse Folgen gehabt.

    Jedenfalls waren Hund und Hase dann auch sehr schnell aus meinem Blickfeld verschwunden und ich ging in die Richtung, in die sie gerannt waren.
    Eine gefühlte Ewigkeit später kam mein Hund mir dann mit am Boden hängender Zunge entgegengeschlendert.

    Ohne Hase und ohne Blutspuren, also geh ich mal davon aus, dass Meiser Lampe letztlich den Sieg davongetragen hat (falls er nicht einem Herzschlag erlegen ist *heul*)

    Ich hab Henry dann eingesammelt und es ging an der Leine zurück nach Hause.

    Gemeckert hab ich nicht, aber fragt lieber nicht, was ich am liebsten mit ihm gemacht hätte :ua_patsch:

    Naja, hätte eh nix gebracht. Er hat aber natürlich gemerkt, dass ich nicht bester Dinge war und die Schleppe wird nun leider erstmal wieder ein unverzichtbares Utensil auf unseren Spaziergängen sein.

    Ich könnte mich grad selber in den Allerwertesten beißen, dass ich nicht besser aufgepasst hab.

    Es war bisher so entspannt und er hat richtig gut gehört und nun sowas *heul*

  • Hey, das wird schon wieder!
    Hab mit meinem das gleiche erlebt... kurz nicht aufgepasst, dachte er kommt IMMER zurück aber nada..... Hund weg ich panik... seitdem hat der Kleine mein Vertrauen auf unbestimmte Zeit verlohren....
    Meiner jagt aber Vögel! noch schlimmer!

    Aber naja, wird schon :gut:

  • Malika lass dich erstmal trösten :streichel:

    Ich kann dir gut nachempfinden, wie du dich gefühlt hast. Mein Dödel Aaron hat sich auch schon solch einen faus pas geleistet. Und das leider nicht nur einmal. :sad2:

    Dein Henry wird jetzt reifer und beginnt langsam, die Hundewelt mit anderen Augen zu sehen. Er merkt: Huch da gibts doch noch was, nämlich den Jagdtrieb.

    Es wird eine Menge Arbeit vor dir liegen. Aber mit viel Fleiß und Konsequenz könntet ihr es schaffen.

    Obwohl ich eher von der Fraktion bin, die meint, ein Hund wird NIE 100 %ig seinen Jagdtrieb ablegen können. Genau in so einer Situation, wie ihr es wart, kann man meiner Meinung nach, nicht mehr eingreifen, weil der Hund von jetzt auf gleich los sprintet und schon völlig "abgedreht" ist.

    Dann sage ich dir als geschundenes Schleppleinenfrauchen: Pass schön auf deine Hände auf und trag besser Handschuhe.

    :smile:

  • Das kenn ich, Jane ist wie auf Drogen wenn sie eine Spur hat oder noch schlimmer was sieht Reh/Hase.
    Aus dem Stand heraus rennt mein so schnell wie der Wind davon und reagiert auf garnichts mehr.
    Ist schlimm, am besten ruhig bleiben, bei mir hatts etwas gewirkt wenn sie beim ersten mal rufen nicht kommt haue ich in die andere Richtung ab und versteck mich.
    Sie rennt zwar immer noch fort bleibt aber in Sichtweite und ist gleich wieder da.

  • Ohne deinen Hund jetzt genau zu kennen, würde ich die Situation nicht zu ernst sehen. Wenn der Hase direkt vor seiner Nase langgehoppelt ist, würde ich mal darauf wetten, dass 99% aller Hunde hinterher rennen. Meine Hündin jagt an sich nicht. Haben wir von klein auf geübt. Aber einmal ist sie auch hinter nem Hasen her. Der ist direkt vor ihrer Nase aufgetaucht, da hat mein "Lass es" auch nichts mehr geholfen. Es waren zwar höchstens 20m, aber trotzdem.

    Nimm ihn an die Schlepp und schau wie er sich verhält. Und dann pass einfach besser auf (ich weiß, ist leichter gesagt als getan).

    Drück dir auf jeden Fall die Daumen, dass es vielleicht eine einmalige Sache war!

  • Danke für Eure tröstenden Worte .

    Im handling der Schleppe bin ich ja schon geübt, wir hatten vor Monaten schon mal eine längere Schleppleinenphase, da ging es aber nicht um jagen, sondern darum, dass Herr Hund meinte, es reicht, wenn er die Kommandos irgendwann befolgt :roll:

    Auch zwischendurch hatten wir sie immer mal wieder ein paar Tage dran, wenn er meine Ansagen für unverbindliche Vorschläge hielt.

    Allerdings war es nie wirklich schlimm, diente mehr so dem "Feinschliff" denn der Beseitigung wirklicher Defizite.

    Bisher lief es mit Henry wirklich problemlos, auch die Pubertät.
    Und hier bei uns in der Gegend ist er als "der Hund, der so super hört" bekannt.
    Nun ja... :ops:

    Mein kleiner Musterschüler probt den Aufstand, wäre ja auch zu schön gewesen, wenn der Kelch an uns vorüber gegangen wäre :lol:

    Leider hat er seit ein paar Tagen noch eine Macke : Er sieht Gespenster und bellt größere, dunkle Hunde an, wenn sie uns entgegen kommen.

    Oder er fixiert Leute, die "komisch" aussehen (Kapuze, Rucksack oder einfach -auch auf mich- eine befremdliche :hust: Ausstrahlung haben.)

    Im Dunkeln (und teils auch tags) ist er aufmerksamer als sonst, er scannt mehr seine Umgebung ab, als früher.

    Da konnte er seelenruhig neben mir herlaufen oder irgendwo schnüffeln und ihn interessierte NIX was um uns herum war.

    Seit ein paar Tagen steht er irgendwie ständig auf "hab acht" und neigt auch zum bellen, selbst wenn gar nichts da ist, was verbellt werden müsste. Also, ICH seh zumindest nix.

    Gestern z.B. kam uns ein Mann mit 2 Deutschen Schäferhunden entgegen (Henrys Ziehoma ist auch eine, er kennt die Rasse also und die alte Paula liebt er über alles).
    Als er uns sah, leinte er an, ich also auch.
    Als die also noch so ca. 10 m vor uns waren, fing Henry schon an, hektisch zu atmen, er bekam ne Bürste ( die kriegt er aber immer, wenn er aufgeregt ist) und fing an zu grollen und zu bellen.

    Naja, die gingen vorbei und wir eben auch.

    Kurz darauf sehen wir bei einer Bank einen Hund (Hovawart-Mix), den wir kennen, mit Frauchen.

    Wir waren noch mindestens 50m weit weg, da fängt mein Pubertäter doch schon wieder an mit dem Zirkus.

    Ich hab ihn dann an der Stelle auf dem Weg abgelegt, er musste bleiben und ich bin alleine zu den beiden hin.

    Nachdem ich die 2 begrüßt hatte, durfte Henry kommen und da ging es plötzlich ohne Theater und alles war gut . :irre:

  • Zitat

    Wenn der Hase direkt vor seiner Nase langgehoppelt ist, würde ich mal darauf wetten, dass 99% aller Hunde hinterher rennen.

    Klar, 99% aller untrainierten Hunde, aber siehst Du das dann nicht als Grund an zu trainieren? Klingt jetzt so, als ob Du meinst man kann das eh nicht abstellen? Da bin ich nämlich anderer Meinung, zumindest sollte man den Impuls abbrechen können. Mein Hund war auch so ein "nur wenn das Tier ganz nah vorbeirennt"-Jäger, aber ich sage Dir, das wird schlimmer mit jedem Erfolg (kam bei uns so einmal im viertel Jahr vor). Naja, wir sind jetzt jedenfalls mit der Schleppleine ganz viel im "Hasengebiet" unterwegs und trainieren Impulskontrolle, Impulskontrolle und nochmal Impulskontrolle. Grundgehorsam ist eh klar, der muss bei Jägern absolut optimiert werden. Jedenfalls kann mein Hund inzwischen vorbeihoppelnde Hasen auf kurze Distanz schon super ruhig ansehen und aushalten! Mit den Rehen ist das noch so eine Sache, die treffen wir leider zu selten...

  • Auch ich kenne das Problem wie nervend es sein kann :headbash:

    Trainiere gerade mit meinem Aussie an der Reizangel ein Stopsignal und muss wirklich zugeben, dass es sich die letzten 2 Wochen (übe seit 2 Monaten) zu 80 Prozent gebessert hat. Er schmeisst sich schon immer von alleine in die Platzposition wenn ihn Hase oder Federvieh vor der Nase herumhüpft *stolzbin*. Kann ich jedem Hund, ob Jagdtrieb ausgeprägt oder nicht, als erweiterte Grunderziehung nur ans Herz legen!!!

  • An der Impulskontrolle werden wir auf jeden Fall arbeiten.
    Machen wir eigentlich sowieso schon, aber bisher hat es eben auch so gut geklappt.
    Da müssen wir das Training wohl etwas intensivieren ;)

  • Zitat


    Er sauste also los, schaute sich auf meinen Ruf hin nochmal kurz um

    Ob dich das jetzt trösten kann, weiß ich nicht, aber das Zurückschauen ist doch schon mal ein gutes Zeichen gewesen....wär da evtl. energisch genug noch was von Dir nach"befohlen" worden, hätts vielleicht noch klappen können...(so ein absolutes Super-Gau-NEIN in 180 Dezibel im Kasernenhofton z. B. :D )

    Aber immerhin, er hat sich noch kurz an Dir orientiert und das wäre MEIN Ansatz, um weiterzuarbeiten.

    LG, Chris

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