Wie setzt man Kommandos durch? (vorallem Platz)

  • Ja das mit dem leichten!!! Zug am Halsband haben wir wie gesgat in der Welpenstunde gelernt, das sitzt seitdem auch bombenfest in dem kleinen Hundehirn. Das werde ich nun auch nicht wo wirklich wegbekommen. Hatte ihr Sitz auch erst nur mit Leckerli beigebracht und das mit dem Zug dann zusätzlich. So zieht sie aber zum Beispiel nicht wirklich an der Leine wenn sie am HB läuft, sondern setzt sich dann.

    ich bin schon länger nicht mehr in dieser Hundeschule!

    Alle andere Kommandos hat sie auch komplett ohne anfassen gelernt (auper Pfötchen geben, aber da fasst sie ja mich an ;) ) Und mit genug motivation klappt es ja auch alles gut. Aber sobald ich mal einmal nicht belohne, macht Madame es wieder 3mal nur sehr zögerlich oder garnicht, bis sie sich wieder sicher ist, dass was bei rumkommt für sie. Zumindest kommt es mir so vor, was genau im kleinen Köpfchen vorgeht weiß ich ja nicht...

    Bitte versteht das nicht falsch, ich will meinen und garnichts böses! Ich clicker mit ihr bisher eigentlich alle Kommandos, aber der Wautz ist so schwer zu motivieren, besonders wenn was anderes interessanter ist.

    Sie ist mein erster Hund und man bekommt von so vielen Seiten ungefragte Meinungen und dann heißt es halt immer man soll ein Kommando nur einmal sagen und dann auch durchsetzen. Deswegen kam meine Frage überhaupt. Wenn ich jetzt doch mal einen Schritt zu schnell war für sie, also die Ablenkung dann doch zu groß ist, dann müsste ich es ja diesen Aussagen nach "durchsetzen". Und damit war ich überfordert...

    Ich habe schon lange ein eigenes Pferd, reite schon seit 12 Jahren, und auch da heißt es immer, sich durchzusetzen. Nicht aggressiv oder mit schmerz, sondenr durch souveränität und geduld, bei Pferden ist das aber vielleicht auch einfach was anderes, alleine schon druch das andere Gewichts- und Kraftverhältnis.

    Ich will nur nicht die ganzen erarbeiteten Kommandos kaputt machen für uns beide, weil ich mal eine Situation falsch eingeschätzt habe...

    Versteht ihr was ich meine?

  • Hallo,

    wenn mein Hund es wagt aus dem Platz aufzustehen z.B. wegen einer läufigen Hündin (er beherscht allerdings das Kommando wirklich sehr gut im Normalfall) mache ich ein paar böse Schritte auf ihn zu und er liegt sofort wieder ;)

    Aber dadurch das wir das Platz vorallem beim "Spielen" nutzen macht er es auch sehr, sehr gerne :)

    Da er weiß, ohne Platz kein Spiel :)

  • Logisch sag ich ein Kommando nachher nur einmal - aber auch erst dann, wenn der Hund definitiv weiß, was es bedeutet. Sonst bringt mir alles Durchsetzen nix, sonst bin ich bei Ausbildung über Druck und Zwang.

    Wenn das absolut sicher sitzt, der Hund also definitiv weiß, was Platz bedeutet und sich DANN aus dem Liegen hochschaffen will, bevor er soll, ja DANN gibt´s böse Blicke. Aber das muss doch alles erst mal aufgebaut werden. Erst nur dreißig Sekunden lang, dann Hund abholen und Party. Dann ne Minute.. Hund abholen und Party. Etc.

    Nicht zu oft das Kommando "üben" in der wirren Hoffnung, es würde dadurch besser sitzen - dem Hund wird´s sonst einfach langweilig.

    Was benutzt du denn als Leckerchen?
    Also ich kenne den ein oder andren Hund, der für schnöde Bröckchen aus seinem sonstigen Trockenfutter keine Pfote krumm macht. Da kann man mit Fleischwurststückchen oder Hühnerherzen wahnwitziges bewegen an Motivation ;)

  • Entweder gibts Mini-Fleischwurststückchen, gemischt mit so kleinen Hundekeksen, damits bisschen spannen bleibt beim clickern.
    Oder Spielzeug, das klappt noch viel besser als Leckerchen.

    Naja die Situatio ist ja die, sie weiß was Platz ist, ganz genau sogar, denn wenn ich ihren Kong in der Hand hab zum Beispiel schmeißt sie sich regelrecht hin sobald ich das Kommando gebe. Ortunabhängig. aber wenn ich nichts dolles hab klappt es halt nicht. Mir gehts noch garnicht um "im Platz bleiben" sonder überhaupt erstmal sich abzulegen wenn ich das will. Egal wo, auch zuhause macht sie es nicht, wenn nicht irgendwas tolles wartet.

    Vielleicht ist sie auch einfach zu clever, es lohnt sich ja dann schließlich nicht? :headbash:

    Das ist wie gesagt bei allen Kommandos so und war auch schon immer so, sie ist auch an sich sehr selbstständig, schon von ganz klein auf...

  • Zitat

    Hallo ihr Lieben!

    Man liest ja immer wieder, dass man ein Kommando nur einmal sagen sollte, was mir ja auch einleuchtet. aber wie setzte ich es dann auch durch?

    Also wir haben zum Beispiel in der Hundeschule von klein auf gelernt, "Sitz" durch einen leichten gleichmäßigen Zug nach oben auf die Leine (Fichtlmeier) einzufordern, ohne dabei irgendwie grob zu werden, aber so dass das Kommando halt "anhält" bis es umgesetzt wird. Damit kann ich auch heute Sitz gut einfordern, ich gebe ihr das Kommando einmal, geb ihr kurz Zeit es auszuführen, ansonsten gibt es einen leichten Zug auf die Leine nach oben.

    In meinen Augen wiederspricht sich das. Du sagst Du möchtest, dass sich Dein Hund aufs erste Kommando setzt. Gleichzeitig bringst Du ihr aber bei (wenn auch ungewollt), dass sie sich erst setzen muss, wenn Zug auf die Leine kommt.


    Zum Platz: Dein Hund ist 8 Monate alt!!!! Gib das Kommando halt erstmal nur dann, wenn Du Dir auch sicher bist, dass sie es ausführt! Dann kannst Du langsam die Schwierigkeit (Ablenkung, Umgebung, Distanz zu Dir) erhöhen oder Hilfen (Sichtzeichen) abbauen.

  • Zitat

    In meinen Augen wiederspricht sich das. Du sagst Du möchtest, dass sich Dein Hund aufs erste Kommando setzt. Gleichzeitig bringst Du ihr aber bei (wenn auch ungewollt), dass sie sich erst setzen muss, wenn Zug auf die Leine kommt.

    Genau das habe ich auch gedacht :???: Ich würde auch versuchen es ohne solch zusätzliche Reize zu lernen (bzw. jetzt eben bei den anderen Kommandos), sonst verknüpft sie das - meiner Meinung nach richtigerweise - mit dem Zug oder ähnlichem, anstatt dem Hör- oder Sichtzeichen. Von daher einfach viel Geduld, Ruhe und Ausdauer - dann wird das schon ;)

  • Ich habe da an so einigen Stellen meine Probleme:

    Zuerst hast du deinem Hund "aus Versehen" beigebracht", dass Kommandos nur gelten, wenn du -wie minimal auch immer- einwirken kannst. Sitz => Nichtbefolgen => leichter Zug... Und ohne Leine? Geht Hund seiner Wege und macht sein Ding. Und diese Lernerfahrung generalisieren sie meisten Hunde sehr schnell.

    Dann hast du einen Denkfehler beim Abstand.
    Dein Hund hat bisher gelernt, dass Kommandos wie Sitz oder Platz direkt bei dir ausgeführt werden. Wenn man das jetzt einfach auf Entfernung fordert, passiert bei den meisten Hunden eine dieser beiden Möglichkeiten: a) Der Hund kommt erst zu dir gelaufen und führt dann das Kommando aus. b) Der Hund kann nichts mit dem Kommando anfangen und ignoriert es, weil er es nicht versteht.

    Und die Leckerchefrage. Sicherlich sollte Hund mittels positiver verstärkung die Kommandos lernen. Aber dabei sollte man nie in die Verlegenheit kommen zu locken. Hier würde ich zum Umlernen die Leckerchen z.B. auf einem Tisch deponieren und mit dem Hund in der Nähe üben. Erst wenn eine Belohnung verdient wurde, geht die Hand zum Tisch. Oder man nimmt selten mal einen Jackpot. Eine Schale Katzenfutter bietet sich an, wenn der Hund relativ groß ist. Die kann Hund nicht riechen und man kann sehr schnell eine Superbelohnung hervorzaubern, die der Hund nicht erahnen konnte.

    LG
    das Schnauzermädel

  • Hallo,

    vielen Dank für die Antworten!

    Zitat

    Zuerst hast du deinem Hund "aus Versehen" beigebracht", dass Kommandos nur gelten, wenn du -wie minimal auch immer- einwirken kannst. Sitz => Nichtbefolgen => leichter Zug... Und ohne Leine? Geht Hund seiner Wege und macht sein Ding. Und diese Lernerfahrung generalisieren sie meisten Hunde sehr schnell.

    Genau das hatte ich ja befürchtet, denke ihr habt recht damit.
    Wie gesagt, sie ist mein erster Hund und in der Hundeschule klang es ganz einleuchtend mit dem Sitzsignal....
    Werde es aber ab jetzt vielleicht einfach nochmal neu aufbauen mit dem clicker? Und vorallem erstmal beim spielen weiter fördern.

    ich will die kleine Maus ja garnicht überfordern!! Und vorallem aber auch nicht, dass sie merkt, dass ich nur an der Leine Einfluss haben kann.

    LG Linne

  • Hallo!

    Schnauzermädel hat dir da eine gute BEschreibung genannt.
    Da du ja eh mit dem Clicker arbeitest, würde ich auch versuchen die Komandos neu aufzubauen. Zunüächst einmal muss der Hund die Komandos sicher in deiner Nähe befolgen. Achte beim üben auch immer darfauf, dass du deine Komandos wieder aufhebst. Also entweder eine Auflösewort oder ein neues Komando. So lernt der Hund, dass ein Komando halt so lange gilt. Wichtig ist, dass du den Zeitrahmen so setzt, dass der hund es schaffen kann das Komando so lange zu befolgen. Bei einem so jungen Hund würde ich das Komando nur kurz verlangen und recht schnell wieder auflösen. Das Timing des Lobens ist dann ganz wichtig! Nicht das Leckerchen bringt den Hund in die gewünschte Position, sondern deine Körpersprache. Befolgt der Hund das Komando erfolgt ein Click oder ein Lob und erst dann wird nach dem Leckerchen gegriffen.
    Erst, wenn das ganz sicher klappt fängst du an die Zeiten zu verlängern. Und erst danach geht es an die Entfernung. Zuerst stellst du dich neben deinen Hund, gibst das Komando, gehst einen Schritt weg und direkt wieder zurück zum loben. Danach gehst du dazu über 2 und dann 3 Schritte weg zu gehen ... Danach erst kannst du die Komandos auf der Entfernung verlangen. Auch hier fängst du ganz nah am Hund an und arbeitest dich immer weiter von ihm fort.

    Dein Hund ist noch jung und es liegt noch eine ganze Menge Arbeit vor euch! Verlange nichts von deinem Hund, was er noch nicht leisten kann. Mach kleinere Schritte, so legst du ein stabiles Fundament auf dem deine ganze Erziehung gefestigt wird. Wenn jetzt schon das Fundament wackelt, wirst du immer einen Hund haben auf den du dich nicht voll und ganz verlassen kannst.

    Ich wünsche dir viel Geduld bei deinem Training!

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