Eure Erfahrungen mit TH und TS??

Einem Hundeanfänger würde ich nie wieder raten ins Tierheim zu gehen, zumindest nicht in das, aus dem wir Balou haben.
Jemandem, der sich mit Hunden auskennt, der nicht auf die Aussagen der Tierheimleute angewiesen ist, dem würde ich ans Herz legen sich auch dort anzusehen - vorausgesetzt er hat die von den Tierheimen gewünschten, teils irrsinnigen Vorraussetzungen.

Mit Balou lief es folgendermaßen:
Ich war damals 15 und endlich erlaubten meine Eltern mir einen Hund. ABER da sie beide keine großen Hundefreunde sind würde alles an mir hängen bleiben. Ich ging zu dieser Zeit seit drei Jahren mit einem Pflegehund spazieren und hatte ansonsten seid zehn Jahren Kaninchen. Direkte Hundeerfahrung konnte ich aber nicht vorweisen.
Auf der Seite des Tierheims entdeckte ich einen kniehohen Mischling namens Fritzi und genau wegen diesem fuhren wir drei Tage später hin - unangemeldet und Pech gehabt. Fritzi war gerade "on tour" und würde erst in einer halben Stunde zurück sein. Ich blieb im Tierheim, meine Eltern wollten so lange in die Stadt gehen. Neugierig schlich ich in dieser Zeit um die Zwinger herum. Eine Pflegerin versuchte mir einen der beiden Boxerwelpen anzudrehen, eine andere einen schwarz-weißen, bellfreudigen und ängstlichen Mischling und die nächste eine junge Border-Collie-Hündin. Eine ganz andere sagte wieder, dass ich keinen Hund holen sollte, weil ich noch keinen Schulabschluss habe, Ausbildung etc. Es war eigentlich alles dabei, die einen wollten mir jeden Hund andrehen und die anderen gar keinen geben.
Doch ich blieb immer wieder an einem Rüden auf einer etwas abgelegenen, hoch umzäunten Wiese hängen.
Dennoch wartete ich bis Fritzi da war. Und hier möchte ich nochmal erwähnen: Die Leuteim Tierheim wussten um meine Situation udn sie wussten, dass ich auf Fritzi zwecks Übernahme des Hundes gewartet hatte.
Nun, als er da war, da hieß es auf einmal: "Ach Fritzi? Na, der geht am Wochenende nach Thüringen, der ist schon vermittelt." Na danke!
Also erkundigte ich mich noch nach dem Rüden dort auf der abgelegenen Wiese bei den anderen drei Hunden. Ich erhielt die karge Auskunft, dass die Hunde aus Rumänien kommen, etwa ein halbes Jahr alt sind und Balou ein toller Anfängerhund wäre, nur etwas schüchtern. Sie holten ihn auch raus und er ließ sich von mir streicheln. Spazierengehen durfte ich nicht, weil er schon draußen war und das wäre unfair gegenüber den anderen Hunden.
Für mich war es mit Balou Liebe auf den ersten Blick.
Wir erklärten in zwei Tagen wiederzukommen um mit Balou spazieren zu gehen. Und wir kamen zur vereinbarten Zeit und Balou war schon unterwegs! Sie hatten es vergessen ... Also drehte ich eine Runde mit Fritzi um so auf Balou zu warten. Den traf ich sogar zufällig mit den anderen drei Hunden aus seinem Zwinger. Die vier Junghunde wurden von vier 10-12jährigen ausgeführt.
Entschädigungshalber durfte ich später doch noch eine Runde mit Balou drehen als die Mädchen mit den Hunden zurückgekommen waren.

Nun, schlussendlich holten wir Balou zu uns.
Den schüchternen Anfängerhund zu mir, einem absoluten Hundeanfänger.

Der Anfängerhund entpuppte sich als Angstbeißer, wollte sich nicht anfassen lassen, hatte gar keinen Bezug zu Menschen und Angst vor der halben Welt.

Vier Wochen hatten wir Probezeit, danach kam jemand vom Tierheim vorbei und sah sich die Lebensumstände des Hundes an. Ich war zu dieser Zeit in der Schule, allerdings erklärte meine Mutter die Probleme, die wir mit dem Hund hatten. Da meinte die Frau vom TH: "Tja, ihre Tochter hat sich ja den Problemhund ausgesucht ..."
Du mich auch ....!

Im Sommer des selben Jahres gingen wir auf das Sommerfest des Tierheims und erzählten die Geschichte einer Pflegerin dort. Die stritt ab, dass so etwas bei ihnen vorkommen würde.

Meine Erfahrungen mit dem Tierheim waren also mehr als schlecht, selbst wenn ich Balou nie wieder hergeben würde.

Bevor meiner Mutter zu Betty kam, hatte unser städtisches TH Tag der offenen Tür. Meine Schwester und ich wollten natürlich hin und mein Vater war auch dabei.
Ich hätte am Liebsten einen Hund mitgenommen, aber wir haben uns erstmal auf eine Patenschaft geeignigt. Die Patenhündin meiner Schwester war dann vermittelt, bevor wir einmal mit ihr Gassi waren und wir sind hin, um einen neuen Patenhund auszusuchen.
Wir trafen auf Felipe und naja, wir alle haben uns in ihn verguckt. Meine Mum wollte sich das aber noch überlegen. Wir kamen wieder und prompt nahm uns eine Familie den Felipe mitten auf dem Spaziergang ab. Er wurde an die vermittelt.
Naja, der zweite Hund, der den Zwinger mit Felipe teilte, war dann mein Patenhund und wir wollten dann doch ihn, aber das TH hat uns seeehr lange hingehalten, weil wir eben keine Hundeerfahrung hatten, alles mögliche erfragt etc.
Nach fast einem! Monat sehr regelmäßigem Gassigehen hatten wir uns dann entschieden.
Blöderweise hat mein Vater beim TH angerufen und denen gesagt, dass er keinen Hund will. Danach wurden wir da aufs Übelste beleidigt, wir wären ja eh nicht geeignet um Tiere zu halten etc.

Aber meine früheste Erfahrung mit diesem TH liegt noch weiter zurück: Wir hatten auf unserer Einfahrt einen Hund sitzen, der niemandem gehörte. Ich hätte Blacky, wie ich ihn nannte, so gerne behalten, aber wir haben ihn nach einem Tag (haben ihn Sonntag gefunden) ins TH gebracht. Dort sagten sie uns, dass man 8 Monate warten müsste, bis er erneut vermittelt würde. Heute weiß ich, dass das niemals stimmt. Jedenfalls haben die seinen Besitzer gefunden, der ihn ausgesetzt hatte.

Betty haben wir von einer TS-Orga, die bei uns eine Vorkontrolle (mit Hund) gemacht hat und nach dem Fiasko im TH hatten wir das innerhalb einer Woche geklärt.

Vor 3 Jahren holte ich dann meine Katze (als kitten, keiner sagte mir, dass man besser zwei nehmen sollte) dort weg und Oh Wunder, Felipe saß erneut im TH, als absolut verängstigter Hund. :zensur: Aber sowas hatte ihn damals bekommen...

Bei Lucky haben wir es dann in einem anderen TH versucht: Haben uns in einen Hund verliebt, sind mit ihm raus gewesen und sie haben sogar meine Chefin angerufen, ob er wirklich mit zur Arbeit darf - und haben ihn uns letztendlich nicht gegeben, weil sie meinten, dass er mit einem Jahr noch keine 5 Stunden allein verbringen kann bzw. die auf Arbeit verbringen.

Daraufhin haben wir das Internet bemüht und Lucky von lieben Leuten, die quasi als Pflegestelle fungierten, geholt.

Nichts gegen Tierheime, aber die sollten endlich mal aufhören, Utopia zu verlangen, das vermittelt keine Hunde.