Tips/Erfahrungen zur richtigen Hundewahl!

  • Hallo Ihr Lieben!
    Ich habe mich gerade angemeldet und meine Vorstellung hinter mich gebracht und habe gleich eine der üblichen Fragen, die hier wohl schon hundertmal gestellt wurde.
    Wir, (das sind mein Mann, meine beiden Jungs, 4 und 6, und ich) möchten uns gerne wieder einen Hund in unsere Familie holen. Wieder deswegen, da wir bis vor 1 1/4 Jahren einen Westierüden hatten, den wir leider im Jan. 09 wg. schwerer Krankheit einschläfern lassen mussten.
    Nachdem wir den Verlust verdaut hatten, haben wir uns jetzt nach reiflicher Überlegung dazu entschlossen, wieder einen Vierbeiner zu holen. Allerdings bin ich mittlerweile teilzeitberufstätig, so dass der Hund Mo-Freitag 4 Std. tägl. allein wäre. Daher wäre ein erwachsener Hund unsere 1. Wahl.
    Wir überlegen jetzt allerdings schon wochenlang, was, wie, wo, wer etc.
    Unsere ortsansässige Tierhilfe hat vorgestern einen Husky-Mix, mittelgroß, blond, lediglich im Kopfbereich dunkel gestromt, 3 J., kastrierte Hündin, hereinbekommen. Die Hündin stammt aus einer Familie, die vor kurzem ein Baby bekommen haben und denen der Hund jetzt zu viel ist. Außerdem soll sie einen extremen Jagdtrieb haben und die Besitzern beim Radlfahren schon mal "vom Rad gezogen haben". Ich hab den Hund jetzt kennengelernt und war mit ihr auch schon gassi (1,5 Std). Der Hund war total traurig (ist ja auch verständlich). Wir waren mit Geschirr und Schleppleine unterwegs, vorbei an Gänsen und Enten, Radfahrer fuhren vorbei und siehe da, sie hat sich für nix interessiert. Sie ging total ruhig an der Leine, beim geringsten Zug an der Leine ist sie sofort stehengeblieben. Sie hört auf Ihren Namen, macht Sitz, Platz und gibt Pfote. Wie kann das denn sein, dass man so ein liebes Tier einfach weggibt?!
    Da wir unseren Westie damals allerdings mit 12 Wochen bekommen haben und wir ihn durch und durch kannten, wäre meine Frage jetzt, wie das mit einem Hund ist, der schon mal ein Herrchen/Frauchen hatte. Kann man sich so einen erwachsenen Hund problemlos ins Haus holen?
    Oder wäre es sinnvoll, einen z.B. einjährigen Hund aus dem Tierheim, der das Familienleben noch nicht kennt, zu adoptieren?
    Wir sind eine aktive Familie, die viel draußen unternimmt, Spazierengehen, Radlfahren, Schwimmen.
    Ich bin gespannt auf eure Beiträge, haut in die Tasten!
    LG Conny

  • wie sieht denn die Einschätzung der Angestellten im TH aus?


    Huskies neigen durchaus zum Jagen bzw. haben einen ausgeprägten Jagdtrieb, ebenso sind sie sehr lauffreudige Hunde, die viel Bewegung brauchen und Ziehen wollen.


    Mal spazierengehen reicht da nicht. Auch bei Husky-Mixen nicht.


    Was ich auch im Kopf habe: Es ist ein Unterschied, ob Du den Hund so im TH siehst und ihn da als Gassigeher hast oder ob er die Pfozten in Deine Wohnung setzt und sich sein neues Zuhause "erobert".


    Die Abessinierin

  • Hallöchen,


    wir haben vor ca. 6 Jahren 2 Hunde aus dem Tierschutz adoptiert, Beide (8 Jahre und 5 Jahre) haben nicht nur gute Erfahrungen in ihrem Leben sammeln können. Und trotzdem waren Sie so toll und unendlich dankbar, was Sie jeden Tag gezeigt haben. Ich denke es kommt auf den Hund an, wie und inwieweit Er/Sie zu Euch passt. Das günstigste sind Tiere die auf privaten Pflegestellen untergebracht und von dort vermittelt werden. Da Sie dort ja aktuell im alltäglichen Leben begutachtet werden können.


    Bei Familien die sich von einem Hund trennen müssen (wenn es denn auch noch schnell gehen muß), werden oft kleinere oder größere "Macken" verschwiegen.

  • Mal davon abgesehen ob nun gerade diese Rasse geeignet ist für euch, kann ich nur aus eigener Erfahrung mit einem 3. Hand Hund sagen, dass es problemlos geklappt hat.
    Das kommt natürlich auch auf den Hund an. Aber die sind normalerweise sehr gut umzugewöhnen.
    Dass er den Tag nichts vom Jagdtrieb gezeigt hat ist übrigens nicht ungewöhnlich. Am Anfang sind die Hunde noch unsicher, ist ja auch eine total neue Situation für ihn. Da sind Hunde oft unsicher, manchmal aber vor allem artiger. Das kann noch kommen. Unserer hat auch erst angefangen als er 6 Monate bei uns war.

  • Na ja, es ist so, dass die Hündin erst seit zwei oder drei Tagen im Zwinger unsrer TH ist. Sie haben mich nur stichpunktartig über das bereits genannte informiert. Was noch dazu kommt ist, dass die hündin wohl seit der Kastration inkontinent ist (i weiß aber ned, wann die Kastration war). Sie bekommt zweierlei Tabletten, eins davon ist Kortison, wird aber langsam abgesetzt.
    Was ich noch erwähnen wollte ist, dass bei uns auch noch Meerschweinchen wohnen.

  • Ich würde davon ausgehen, dass sie Jagdtrieb hat, und wie andere schon schrieben, es vor allem Unsicherheit war, dass sie so angepasst reagiert im Moment und scheinbar bloß nicht (negativ) auffallen will. Ihr wisst nun aber, theoretisch kann sie die Grundkommandos, ist leinenführig und kann Wild ignorieren. Da werdet ihr sie vermutlich bei Zeiten dran erinnern müssen ;) .
    Aber es zeigt ja auch, es kann klappen und ganz unerfahren seid ihr ja nicht :smile: . Mit dem Meerschweinchen würde ich persönlich die Hündin mindestens einige Wochen nie alleine in einem Raum lassen, auch nicht, wenn das Meerschwein im Käfig ist. Das dürfte genau die richtige Größe für eine Zwischenmahlzeit für einen Husky-Mix haben. Aber es kann klappen. Meine Hündin würde draußen auch nicht zögern, mit Kleintieren kurzen Prozess zu machen und sie als Futter zu verwerten, dennoch akzeptiert sie, dass unsere Kaninchen tabu sind (quasi Frauchens Mahlzeit :p ).


    Traut ihr euch denn zu, ihr da konsequent Grenzen zu setzen und am Jagdtrieb zu arbeiten, wenn nötig? Ihr seid ja auch mit einem Terrier klar gekommen :roll: .


    Ich wüsste nicht, warum ein Hund, der ein Jahr alt ist und Familienleben kaum kennt, sich besser integrieren sollte, im Gegenteil. Es ist enorm wichtig, was ein Hund im ersten Lebensjahr kennen lernt, Straßenverkehr, der Staubsauger, Kinder (!), der Fernseh-Krimi... Und Hunde sind wirklich anpassungsfähig und im Grunde Opportunistisch: sie wird schnell merken, dass sie nun zu euch gehört und das gut so ist.

  • Hallo,
    wir haben eine Hündin aus dem Tierheim die vorher noch nicht in einer Familie gelebt hat. Daher hier mal unsere Erfahrungen:


    Unsere Maus ist als Welpe mit ihren Geschwistern ins Tierheim gekommen und dort aufgewachsen bis sie ca 10 Monate alt war. Dann haben wir sie adoptiert.
    Was uns als vorteilhaft aufgefallen ist:
    Dadurch dass sie mit vielen Hunden im Rudel aufgewachsen ist (sie kommt aus einem spanischen Tierheim, dort gibt es aus Platzgründen Einzelhaltung nur für die ganz unverträglichen Hunde), ist sie extrem gut sozialisiert und kommt mit wirklich jedem Hund klar. Sobald sie merkt, einer ist grantig oder auf Stress aus, macht sie nen Riesenbogen um den. Mit allen anderen ist sie lieb und verspielt. Sie kommt auch mit den Hunden aus, von denen die Besitzer sagen: Vorsicht, der ist schwierig!


    Weiterhin positiv war, dass sie keine schlechten Angewohnheiten hat, die sie sich in einer Vorbesitzerfamilie hätte angewöhnen können. Sprich sie bettelt nicht am Tisch oder in der Küche, hängt sich nicht in die Leine, kläfft nicht dauernd bei jeder Kleinigkeit und springt auch nicht an Menschen hoch. also all die Sachen die Mensch einem Hund schnell mal durch Unwissenheit/ falsches Bestärken antrainiert.


    Erzogen sprich Grundgehorsam hatte sie natürlich allerdings auch gar nicht. Jetzt nach dem Grundkurs in der Hundeschule klappt das alles aber schon sehr ordentlich (bis auf den Rückruf in manchen Situationen :hust: ), was aber auch mehr an unserer Konsequenz liegt, denn am Hund.
    Ich denke es ist grundsätzlich einfacher einem Hund etwas an als abzutrainieren.


    Damit will ich dir aber auch nicht von dem Husky-Mix abraten, nicht jede Vorbesitzerfamlie hat den Hund verzogen.
    Aber ich muss mich meinen Vorschreibern anschliessen, nach 1-2- Spaziergängen weiss man noch kaum was über den Hund.
    Viena war am Anfang auch sehr ruhig und schüchtern, aus Unsicherheit. Mittlerweile ist sie ein richtiger Wirbelwind, der uns auf Trab hält! :gut:
    Lt. unserem Hundetrainer zeigt sich Jagdverhalten oft erst nach einigen Monaten. Verträglichkeit mit andern Hunden wiederum kann man dagegen schnell abschätzen.


    Es gibt sooooo unendlich viele Hunde im Tierschutz die eine neues Zuhause suchen: Lasst euch viel Zeit, schaut euch ruhig einige Hunde im Tierheim oder auf Pflegestellen an, lest euch in Rassebeschreibungen ein und überlegt ganz genau was zu euch passt (nicht was ihr gerne hättet, da gibt es ja öfter Diskrepanzen, da nehm ich mich nicht aus).
    Ein Auto kauft man schließlich auch nicht an einem Tag, da sollte man für die Wahl des neuen Familienmitglieds mal mindestens soviel Zeit aufwenden.
    Und da ihr Kinder habt, müsst ihr doppelt sichergehen dass das passt.


    Viel Erfolg bei der Suche und der Entscheidung!!!
    Und gaaaanz toll, dass ihr einem Tierschutz-Schnuffel eine Chance geben wollt! :gut:

  • Der Husky-Mischling (ich weiß nicht, was da noch mit drin ist außer Husky) wär eine Möglichkeit (Inkontinenz). Die zweite Möglichkeit wäre der Hund meines Arbeitskollegen. Die Hündin ist mittlerweile 10 Monate alt und wär ein Labrador-Windhund-Mischling. Der Hund ist bei ihm den ganzen Tag alleine (Freundin weg, er berufstätig). Leider hatte der Hund vor 4 Wochen einen Autounfall und einen kompletten Beckenbruch. Wurde inzwischen für viel Geld an jeder Seite operiert. Angeblich wird sie aber wieder vollständig gesund und man muss lediglich einer Arthrose (so lange diese sich eben aufhalten lässt) vorbeugen.
    Die dritte Möglichkeit wäre ein ca. 1 Jähriger Mischling aus Ungarn, der im Juli hier bei uns im TH eintrifft. (auch eine Hündin)
    Und wie es der Zufall will, hat mir jemand gerade eine 9monatige Labrador-Hovawart-Hündin angeboten. Weiß leider nicht, ob diese stundenweise alleine bleiben kann (evtl. würd aber eine Freundin vormittags immer mal 1 std. dem Hund Gesellschaft leisten).
    Irgendwie steh ich ja auf schwarze Hunde mit etwas weiss. Trifft auf zwei der hier vier angegeben Möglichkeiten zu.
    Ich hab jetzt also die Qual der Wahl. Was meint ihr?

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