
An die Handfütterer
-
Knöpfchen -
25. April 2010 um 18:50
-
-
Zitat
Knapp zusammengefasst habe ich ein Problem damit die Tagesration zu verfüttern. Wenn wir mit dem Futterdummy arbeiten ist es was anderes, dann bedient er sich auch mal großzügig, aber das tun wir eigentlich nur ca. viermal die Woche. Habe auch schon überlegt den immer mitzunehmen.
Wenn du die gesamte Ration immer im Futterdummy dabei hast, kannst du entweder damit arbeiten oder das Futter einfach nur daraus entnehmen (dafür habe ich das Teil geöffnet in der Jackentasche).
Sollte am Ende des Tages noch Futter übrig sein, hast du auch die Möglichkeit deinen Hund den Futterdummy suchen zu lassen, und sei es in der Wohnung oder im Keller. So muß er sich auch den Rest des Futters noch erarbeiten. - Vor einem Moment
- Neu
Hi,
Schau mal hier: An die Handfütterer*
Dort wird jeder fündig!-
-
Danke für die Antworten.
Ich werde jetzt erstmal immer den Futterdummy mitnehmen und ihn dann abwechselnd daraus fressen lassen, wenn er ihn apportiert oder eben das Futter daraus entnehmen. Bleibt abends noch etwas über - und nicht, weil er nicht gehört hat, sondern weil wir wohl zu wenig gemacht haben oder zu sparsam mit dem Futter waren - legen wir abends noch eine kleine Dummy-Session im Innenhof ein :reib:
-
ich habe für mich festegestellt, dass die handfütterung, jedenfalls bei meinen hunden, dem bindungsaufbau extrem im weg stand.
-
Darf ich mal kurz fragen, inwiefern es dem Bindungsaufbau geschadet hat?
Ich habe ein ähnliches Problem. Meine Hündin ist an der Leine relativ aggressiv. Seit zwei Tagen nehme ich immer Leckerlies mit zum Spaziergang und merke, dass sie mehr mitarbeitet, weil sie natürlich gerne den Erfolg des Futters haben möchte. Ist das jetzt positiv oder eher nicht???
Ich habe schon relativ viel probiert, über ein klares Nein, absitzen lassen (klappt nur bedingt), Bögen laufen (ist aber hier in der Stadt echt schlecht), Haltitraining und so weiter. Sie zieht auch wahnsinnig an der Leine, aber auch das ist besser geworden, seit sie weiß, dass es eine Belohnung gibt, wenn sie nicht zieht.
Jetzt frage ich mich grade, ob es nach deiner Aussage vielleicht nicht so gut ist was ich jetzt angefangen habe ...??
-
naja, da wir gerade einen anderen weg gehen würde ich es nicht so machen wie du. ich habe vorher auch an der leinenaggression mit leckerlies gearbeitet, absitzen lassen und "schau" usw. aber letztendlich hat sich nur das symptom gebessert, meine hunde saßen spannungsgeladen vor mir und wollten sich ihre belohnung abholen. denn auch leinenaggressionen sind eigentlich führungs- und bindungsprobleme, also soziale probleme. und wenn ich einen hund zum sozialen lernen aktivieren will komme ich mit leckerlies nicht allzuweit (ist bei menschen je genauso). da braucht es eigentlich eine gute führung.
leckerlies haben meinen hunden nicht suggeriert, dass ich von ihnen erwarte, dass sie auf einen rückruf kommen, dass ihre orientierung an mir überlebenswichtig ist und ich alle wichtigen entscheidungen treffe, also das ich der teamchef bin.
leckerlies haben meinen hunden gezeigt, dass sie für nettes verhalten von mir belohnt werden, dass sie sich auf das leckerlie und nicht auf den hund konzentrieren sollen. ich habe ihnen aktion statt grenzen geboten. und um mir als führungspersönlichkeit zu vertrauen brauchen sie vor allen dingen grenzen.und deshalb ich mir ne trainerin zu rate gezogen, die eben nicht mit leckerlies, sondern mit einer konsequenten führung und orientierung arbeitet.
unsere methode ist schwer in worte zu fassen, kannst ja mal im anderen thread nachlesen: https://www.dogforum.de/ftopic104995.html
ich seh grad, du wohnst in friedrichshain - ich glaub, da würde ich persönlich die krise bekommen, da dir ja alle zwei minuten ein hund in die leine rennt.
vielleicht können wir mal in der wuhlheide spazieren gehen?
-
-
Ja, in der Wuhlheide bin ich auch ab und an mal. Da können wir uns gerne treffen!
Ich werde mir deinen Thread mal in Ruhe durchlesen und gucken, ob ich da etwas für mich rausnehmen kann ... (vielleicht auch deine Trainerin
)
Ich bin ja schon froh, dass ich das Problem nur mit einem Hund habe und nicht noch mit beiden gleichzeitig. Bei Fjari ist es eher selten, dass er mitpöbelt. Da muss schon ein Hund kommen, der auch noch anfängt.
Ja, das Training in Friedrichshain gestaltet sich echt oftmals schwer. Andererseits hat man auch viele, viele Trainingsobjekte
-
Lucanouk
Vor allem beim Thema Leinenaggression gebe ich dir Recht, das ist kein Problem das sich über Futter lösen lässt. Ein Hund einer Freundin hat das Problem auch und ich bin der Meinung, dass sie es nur darüber in den Griff kriegt, ihrem Hund zu zeigen, dass sie eine souveräne Hundeführerin ist und die Sache unter Kontrolle hat statt ihn über Leckerlies abzulenken. Ich selber habe das Glück dieses Problem mit Balou noch nie gehabt zu haben.Die Bindung zum Hund basiert auf Vertrauen zueinander. Sowohl ich will meinem Hund vertrauen können, dass er auf meine Worte hört, als auch mein Hund mir vertrauen können soll, dass ich ihm helfe, für ihn da bin und einstehe. Er soll wissen, dass ich sein Fehlverhalten korrigiere und er in keiner Situation alleine dasteht - egal ob er versucht jemanden zu ärgern oder er geärgert wird. Er soll wissen, dass ich ihn ernst nehme und auch reagiere, wenn er mich anspricht, ihn nicht hängen lasse.
Diese Bindung lässt sich nicht einfach so über Handfütterung aufbauen, dazu gehört viel mehr.Aber grundsätzlich finde ich die Handfütterung nicht verkehrt. Ein Pro-Aspekt war für mich auch eine preisliche Frage. Immerhin spare ich mir so Leckerlies; es ist nicht viel Geld, aber es ist gespart und ich muss mir keine Gedanken mehr darüber machen wie ich Leckerlies von seiner Tagesration abziehe.
Zum anderen kann ich dem Futter so einen höheren Status verleihen, dann es steht nicht mehr einfach so im Napf da. Der Hund lernt mit der Zeit, dass er nur durch die Zusammenarbeit mit mir an Futter kommt - natürlich sollten Spiel und Streicheleinheiten deswegen nicht zu kurz kommen. Daher finde ich die Handfütterung vor allem für Hunde nützlich, die ihren Besitzer ziemlich langweilig finden. Klar, gibt es andere Methoden um sich für seinen Hund interessant zu machen, aber in meinen Augen ist die Handfütterung gar nicht so schlecht als erster Schritt zum Aufmerksamkeitsheischen beim Hund. Ob man später dabei bleibt ist ja jedem selbst überlassen.
Weiterhin erhalte ich über die Handfütterung eine höhere Motivation des Hundes, denn ohne mit mir zusammen zu arbeiten gibt es ja immerhin nichts, da heißt es dann Magenknurren. Viele Hunde sind solche Balljunkies, dass sie ein Ballspiel total happy macht als Belohnung, andere fahren auf Leckerlies ab. Aber es gibt auch Hunde die scheinen am liebsten ihre Ruhe zu haben und da ist es dann schwer sie zu motivieren. Zumindest geht es mir mit Balou so.Zwar bin ich für Balou draußen nicht Luft, er achtet sogar sehr gut auf mich, aber was die Ausführung von Kommandos angeht, das ist wieder eine andere Sache. Auf der einen Seite muss ich einfach noch daran arbeiten ihm klar zu machen, dass es eine absolute Notwendigkeit ist zu tun was ich sage, ich muss mich noch mehr anstrengen ihm zu zeigen, dass ich Situationen im Griff habe und für ihn da bin um ihm auch so einen Grund zu geben auf mich zu hören. Zum anderen aber möchte ich ihn auch belohnen können, wenn er etwas richtig gemacht hat, er soll merken, dass die Zusammenarbeit mit mir auch noch einen materiellen Wert - Futter - hat. Es steckt die Idee der Bestechung dahinter: Hörst du nicht, hungerst du. Hörst du, kriegst duzu fressen.
Für mich ist es okay diesen Weg der Bestechung zu wählen, weil mir klar ist, dass das nicht alles ist. Dass die Bindung zum Hund noch viel mehr ist und ich mich nun nicht auf diese Handfütterung beschränke.
Wer aber denkt er füttert seinen Hund nun eben einfach nur noch aus der Hand und wenn er etwas dafür tut und muss sich ansonsten nicht ändern um ein besseres Verhältnis zu seinem Hund zu haben, der wird zum Schluss einen Hund haben, der hört, wenn er Hunger hat und nicht, wenn das Reh dort hinten gerade das Hungergefühl erfolgreich unterdrückt.
-
Zitat
Daher finde ich die Handfütterung vor allem für Hunde nützlich, die ihren Besitzer ziemlich langweilig finden. Klar, gibt es andere Methoden um [/b]sich für seinen Hund interessant zu machen, aber in meinen Augen ist die Handfütterung gar nicht so schlecht als erster Schritt zum Aufmerksamkeitsheischen beim Hund.
warum solltest du dich für deinen hund interessant machen? hast du schon einmal beobachtet, dass führende souveräne hunde sich für ihre rudelmitglieder interessant machen?
ZitatZwar bin ich für Balou draußen nicht Luft, er achtet sogar sehr gut auf mich, aber was die Ausführung von Kommandos angeht, das ist wieder eine andere Sache. Auf der einen Seite muss ich einfach noch daran arbeiten ihm klar zu machen, dass es eine absolute Notwendigkeit ist zu tun was ich sage...
meinst du, dass er lernt, dass es eine absolute notwendigkeit ist auf dich zu hören, wenn du ihm dafür eine belohnung gibst? wie hast du den abruf aufgebaut? weiß balou, was du von ihm willst?
wenn ja, warum musst du ihn für den abruf belohnen?Zitatich muss mich noch mehr anstrengen ihm zu zeigen, dass ich Situationen im Griff habe und für ihn da bin um ihm auch so einen Grund zu geben auf mich zu hören.
der grund auf dich zu hören sollte meiner meinung nach nicht die bespaßung sein. kein souveräner rudelführer bespaßt seine mitlglieder für gutes benehmen. er setzt es voraus, ansonsten zeigt er grenzen auf.
ich verstehe dich udn deine strategien total gut: du hats einen unaufmerksamen hund, der sich eigene wege sucht, sobald du nicht um siene aufmerksamkeit buhlst.
habe mich ähnlich verhalten wie du: bin ich mit meinen hunden raus gegangen, gab es dummytraining, relativ viel aktion, das ganze futter wurde erarbeitet. das hat meinen hunden nicht gezeigt, dass ich dieses rudel leite und beschütze. im gegenteil: sie haben dadurch gelernt, dass ich nach ihnen schaue, ihnen viele aufgaben gebe, anstatt einfach zu gehen. und wenn ich nach ihnen schaue, orientiere ich mich an ihnen, nicht andersum.schau dir mal die dvd von anita balser an "hundehalterschulung 2". diiese dvd ist wirklich klasse, ich hab eeine menge über mein eigenes verhalten gelernt.
-
Wenn man es bis ins Kleinst zerhackt, könnte man auch sagen, dass die Ignoranz, die ich dem Hund entgegenbringe, dazu dient, mich für ihn interessant zu machen
Ich will weder dass er auf mich hört, weil ich ihn Bespaße noch weil ich Futter dabei habe, sondern weil er weiß, dass es ihm einen Vorteil bringt.
Ich halte nichts von der ganzen Rudeltheorie, der steht oben, der steht unten etc. Ich muss meinem Hund also nicht klar machen, dass ich der Boss bin, sondern ihm zeigen, dass er mir ruhig vertrauen kann und eben weil er mir vertraut ist es für ihn auch gewinnbringend zu tun was ich sage.
Das Vertrauen eines Hundes zum Mensch sollte man dabei nicht mit dem zwischen zwei Menschen verwechseln. Wenn der Hund mir vertraut soll er sich mir gegenüber in eine gewisse Abhängigkeit begeben.Es fällt mir ein wenig schwer zu erklären, wie ich es meine, aber die Handfütterung spielt bei der ganzen Sache nur eine Nebenrolle. Sie sagt mir eben zu, ich finde diese Methode allumfassend gut und es ist mir lieber als ihm immer nur schlichtweg morgens und abends den Napf zu füllen. Hätte ich Bedenken bei der Handfütterung würde ich es einfach lassen, da sie für mich nicht ausschlaggebend ist.
In meinen Augen ist es einfach wichtig sein ganzes Verhalten gegenüber dem Hund zu ändern, wenn man Bindungsprobleme hat.
Und dazu gehört nicht nur ihn z.B. durch Futter auszutricksen oder ihm Grenzen zu zeigen. Leider sehen die meisten den souveränen Hundeführer ja nur darin, dass er dem Hund Grenzen aufgibt, aber nie, dass er auch für ihn da sein muss, wenn er in einer Notlage ist oder uns etwas mitteilen will (das soll gegen niemanden gerichtet sein, ich meine das nur ganz allgemein).Ich will einfach eine Tag tägliche Interaktion mit meinem Hund haben. Er soll zuhören was ich von ihm will und ich höre zu, was er von mir will.
Und ja, er weiß beim Abrufen was ich von ihm will, aber da ich früher sehr unkonsequent war muss ich nun erstmal dran arbeiten ihm klar zu machen, dass ich mich geändert habe
-
Lohn gegen Leistung.
In Form von Futter, Zuwendung, Sicherheit ... - Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!