Bindung und Vertrauen aufbauen..?

  • Hallo.


    Wir sinds mal wieder.


    Ich hatte ja geschrieben, dass meine Kleine streunermaus Angst vor der Hauptraße hat.
    Ich Übe das jetzt fleißig.
    Ich mache mir jetzt aber Gedanken, ob es vielleicht sein kann, dass sie mir einfach nicht genug vertraut und sich nicht sicher bei mir fühlt :???:
    Das könnte doch sein, oder?
    Und was kann ich tun, um sie mehr an mich zu binden, und vertrauen zu gewinnen? Sie soll sich ja sicher an meiner Seite fühlen.
    Doch auf der Straße z.B. orietiert sie sich nicht an mir, sondern will einfach nur weg. Von der Straße und auch von mir :( :


    Ihr habt mich trotz Verwirrung im letzten Thread schon beruhigt und mir ein paar gute Tipps gegeben.
    Bitte mehr davon ;) :D


    Danke!

  • Hallo!


    Kenne mich nicht aus mit Angsthunden, aber Aufmerksamkeit und Orientierung am anderen Leinenende sind bei uns auch grosse Themen ;)


    Das hier sind nur Tips, die ich von diversen Hundetrainern gehoert habe. Aber wie gesagt, ich weiss nicht, ob man das bei Angsthunden auch so macht. Bei meinem Hund hat es geholfen, denn er ist auch schlecht umweltsozialisiert und hat Stress in der Stadt, aber das auessert sich bei ihm durch Aggression und Leinenziehen. Am besten ist es natuerlich immer, selber nen Experten zu konsultieren.


    Gibt es denn etwas, das deine Maus besonders mag, z.B. Leckerlis (Leberwurst moegen fast alle Hunde), und was sie auch unter mildem Stress nehmen wuerde? Dann koenntest du erst mal an einer ruhigen Strasse mit ihr ueben, dich auf Kommando anzuschauen, belohnt zu werden, sich bei dir wohl zu fuehlen. Im Moment wirst du das an der Hauptstrasse deshalb noch nicht erreichen koennen, weil es einfach noch zu viel Stress fuer deine Maus ist. Das muss in kleinen Schritten aufgebaut werden, und wenn es mal an der ruhigen Strasse klappt, kann man die Schwierigkeit langsam steigern. Viel Geduld haben, sowas braucht Zeit!


    Hast du denn die Moeglichkeit, die Hauptstrasse mit ihr erst mal zu meiden und sie an ruhigere Strassen zu gewoehnen?


    Falls nicht, dann hilft es vielleicht, wenn du dich mal mit anderen Hundehaltern verabreden und mit deren Hunden an der Strasse entlang gehen kannst (natuerlich nur, wenn die anderen Hunde keine Angst vor dem Verkehr haben). Manche unsicheren Hunde orientieren sich eher an anderen Hunden, vor allem, wenn die Bindung zum Besitzer noch nicht so stark ist. Wie lange ist sie denn schon bei dir?


    Ansonsten, wenn es sich mal gar nicht vermeiden laesst, versuche ganz ruhig und souveraen zu sein. Gehe nicht auf ihre Angst ein, aber zwinge ihr auch nicht Unmoegliches ab (z.B. direkt hinter der Strassenkehrmaschine vorbei zu gehen). Fuehre sie auf der dem Verkehr abgewandten Seite, mach dir dabei heitere Gedanken, und wenn du das Gefuehl hast, es geht gar nichts mehr bei ihr, klemm sie dir ohne Kommentar unter den Arm und geh so schnell wie moeglich mit ihr aus der Situation raus.


    Hast du es schon mal mit einem Hundetrainer versucht, bzw hast du vor, mit ihr zu einem zu gehen?


    Viel Glueck und Erfolg, dir und deiner Maus :smile:

  • Hm ich würde mich auf der einen Seite rar machen und auf der anderen Seite den Hund zu gemeinsamen Erlebnissen einladen. Erst ganz einfache wie im Garten und im Park sitzen und die Ruhe genießen, Kontaktliegen und kuscheln, aber auch schon mal spielen und richtig toben, vielleicht auch noch aus der Hand füttern.
    Dann würde ich leichte Ausflüge machen, an Stellen, wo sie keine Angst hat und mich dann langsam an die Situation heran tasten.


    An der Straße würde ich dann einfach vermehrt mit "schönfüttern" arbeiten, wenn man diese Bereiche nicht vorerst meiden kann. Ohne was zu sagen, das Futter auf den Boden legen oder ohne Worte und anschauen oder anfassen aus der Hand nehmen lassen.

  • danke!


    Das komische ist nur, dass sie sonst nie ängstlich war auf Straßen.
    Auch auf der Hauptstr war sie zwar unsicher, ist aber gelaufen.


    Sie ist jetzt einen Monat bei mir.


    "Schönfüttern" versuche ich gerade.


    Ich saß grad mit ihr in einem Hauseingang etwas weiter hinten in einem Gang auf der Hauptstr.
    Fast zehn Minuten. Sie hat gezittert, sich neben mich gelegt und ihre Leckerlis nicht angegrührt.


    Aber danach hat sie sich auf dem Rückweg nicht hingeschmissen, sondern ist (zwar unsicher) gelaufen. Gezogen hat sie erst in der Seitenstraße (mit Blick auf ihr trautes Heim). Schon mal etwas besser als die letzten Tage.


    Aus der Hand füttern habe ich mir auch überlegt. Aber ich wüsste nicht, wie ich es abschätzen könnte, wie viel die Kleine denn dann isst. Also ob genug oder zu viel oder zuwenig.
    Und soll sie dann ihr Futter auch nur bekommen, wenn sie etwas dafür tut? Ein Kommando z.B.?

  • Und ich wollte mit ihr zur Hundeschule. Jungundekurs aber erst. Also das wäre in zwei Monaten ja erst.
    Ich weiß aber auch noch nicht wo. Muss mich da noch genauer mit auseinander setzen.
    Bei dem Thema Hundeschule scheiden sich nämlich auch bei mir im Bekanntenkreis die Geister. Alles sehr verwirrend :???:

  • Na ja, du kannst dir ihre ganze taegliche Futterration ja in einen Beutel tun und siehst dann, wieviel sie ueber den Tag davon frisst, wenn du sie aus der Hand fuetterst. Was dann abends noch uebrig ist, kannst du ihr ja im Napf geben oder bei kleinen leichten Uebungen.

  • Trotz guter Bindung kann ein Hund durchgehen, wenn er Angst hat.


    Das hängt also nur bedingt miteiannder zusammen.


    Wenn die Angst zu grpoß ist, blockieren viele Hund einfach, da kann die Bindung noch so groß sein.


    Vetrauen und Bindung braucht einfach Zeit ;)


    Aber Übungen dazu können dir helfen deinen Hund besser zu lesen udn auf ihn zu reagieren :smile:

  • Ich sehe grade, dass deine Kleine erst 4 Monate alt ist. Von daher ist es nicht ungewoehnlich, wenn sie als kleiner Welpe noch nicht so Angst hatte. Junge Hunde gehen durch verschiedene (Angst-)Phasen, in denen sie ganz unterschiedlich reagieren. Wichtig ist jetzt, dass du ihr durch dein eigenes Verhalten Ruhe und Sicherheit vermittelst. Bei einem jungen Hund in dem Alter arbeitest du noch nicht ueber Kommandos, sondern verbringst am besten viel Zeit mit ihr damit, dass ihr von einer ruhigen Stelle aus den Verkehr beobachtet, ab und zu mal ein Leckerchen sucht, dann wieder gucken, und das alles ganz entspannt und ohne Hektik.


    Diese Zeit ist ganz wichtig, denn bis zur ca. 20. Woche laeuft bei Welpen die Umweltsozialisation (korrigier mich einer, falls ich es mir falsch gemerkt habe), und wenn sie jetzt mit dir zusammen lernt, dass die ganzen gruseligen, angstmachenden Dinge gar nicht sooo schlimm sind, sondern ganz normal, dann werdet ihr spaeter auch weniger Probleme haben. Nutze diese Zeit unbedingt.


    Einen Welpen- bzw Junghundekurs besuchen ist auch super, auch wenn ich der Meinung bin, dass dort manchmal viel zu wenig gemacht wird bzw einmal in der Woche hingehen bei weitem nicht reicht.

  • Gut dass du das mit den Angstphasen erwähnst. Das hatte ich nämlich auch im Kopf. Ich war mir nur nicht sicher.


    Aber ich hab total Angst, dass irgendwie zu verhunzen :( :
    Ich will ihr ja alles so einfach und angenehm wie möglich machen. Und vorbeugen.
    Wir wollen bald umziehen. Und dann auch wahrscheinlich in größere Städte.
    Und ich bin total verunsichert. Ich hab halt Angst was falsch zu machen.


    Aber danke an euch alle :)

  • Es gibt da ganz gute Buecher zu dem Thema. Ich hatte "Die Kosmos Welpenschule", in der das Thema Umweltsozialisation gut erklaert wird. Ich habs damals gelesen, aber den Aufwand unterschaetzt und es daher bei meinem Hund vernachlaessigt. Dafuer bin ich fleissig in die Welpenstunde gerannt, wo er bis zum Umfallen toben und andere Welpen mobben konnte :roll:


    Wenn ich die Zeit zurueckdrehen koennte, wuerde ich mich stattdessen jeden Tag stundenlang mit Milo auf ne Bank in der Stadt setzen und nur ganz ruhig gucken, gucken, gucken.

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