Aggressiv gegen jüngere Rüden, wie weiter??

  • Reagiert dein Hund bevor es zu dem Gerangel kommt auf Spielzeug oder Futter?


    Ich bin der Meinung das dein Ziel sein müsste eine Situation zu schaffen in der du interessanter bist als der Junghund. So bescheuert es klingt, es kann auch einfach sein, dass die Junghunde für deinen Rüden potentielle Konkurrenten sind.


    Um mit ihm zu üben und schlimmeres zu verhindern würde ich ihn an einen Maulkorb gewöhnen.

  • Zitat

    Üben würde ich unter Aufsicht eines Trainers in der Hundeschule
    Schöne Grüße
    Ute


    Warum denn das? Gibt doch genug Probanten die draußen frei rumlaufen. :roll:
    Ich würde mich bedanken, wenn ich mit meinem Junghund einem solchen Rüden begegne und dann selbst Probleme mit meinem Rüden bekomme und auch mein erwachsener Rüde muss sowas nicht haben, bzw. würde das sein Sozialverhalten früher oder später auch kaputt machen.


    Es geht ja nicht nur um den eigenen Hund und seine Probleme. Denkt auch jemand mal daran, dass andere Hundehalter eben genau durch solche Begegnungen mit ihren Hunden erst Probleme bekommen? :?

  • So lange dein Rüde das nicht immer macht, sondern nur bei gewissen Rüden, finde ich das noch relativ normal, muss aber unterbunden werden (und zwar im Ansatz und nicht mittendrin)...Solange es nur Geprange ist und nichts dahinter ist ja halb so wild...ich frage im Vorhinein bei der Begegnung immer ob der andere Hund jung ist...weil mein Hundi jüngere Rüden ab und zu auch etwas anknurrt...er ist selber erst 1 Jahr alt...Sind es jüngere Rüden, so lass ich ihn zuerst an der Leine schnuppern, wenns klappt, darf er spielen...würde ich euch auch anraten, funktioniert so ganz gut. Zu kleinen Hunden lass ich ihn sowieso nicht immer hin, zuerst langsam an der Leine, dann wenns für beide stimmt, lass ich ihn frei...


    Wir hatten hier letztens auch in der Gruppe mit 3 Rüden eine heftige Rangelei (meiner war nicht beteiligt, schaute zu und wunderte sich)...es sah tooootallll brutal aus und vor allem ein riesen Geknurre, einer über dem anderen...doch da wir uns alle kannten, blieben die Hundebesitzer dieser Hunde total cool "ach, lasst sie...springt nicht dazwischen, die kriegen sich wieder ein"...nach ein paar Sekunden war tatsächlich alles vorbei, als ob nichts wesen wäre...
    Ich finde das auch okey, so lange die Grösse der Hunde übereinstimmt...wenn es aber ein kleiner Hund wäre, hätte ich auch mehr Angst...daher bin ich sowieso immer vorsichtig, wenn ein kleinerer Hund und entgegenkommt...


    Seit diesem Tag weiss ich, dass sehr selten was passiert...es sieht brutal aus, steckt aber selten was dahinter...


    Es liegt an dir, deinen Hund einzuschätzen. Es gibt Rüden, die mögen sich nun mal nicht mit anderen Rüden. Da würde ich bei euch erstmal an der Leinenaggression arbeiten. Habt ihr dieses Problem nämlich behoben, kannst du deinen Rüden ohne Weiteres an die Leine nehmen und erst nach gegenseitiger Absprache mit dem anderen Hundehalter die Hunde spielen lassen...oft merkt man ja anhand der Körpersprache, wie der Hund so drauf ist...

  • Zitat

    Es geht ja nicht nur um den eigenen Hund und seine Probleme. Denkt auch jemand mal daran, dass andere Hundehalter eben genau durch solche Begegnungen mit ihren Hunden erst Probleme bekommen? :?


    Ja, ich zum Beispiel. Deshalb habe ich auch geraten, erst allein ein Abbruchsignal zu trainieren und dann erst mit Rüden nach Absprache zu üben.

  • Zitat

    Wenn ich ihm den Kontakt zu Rüden total verbiete, kann er ja gar nicht lernen sich "normal" zu verhalten?!


    Dein Hund ist drei Jahre alt und somit erwachsen. Zum ein "normales" Verhalten lernen, braucht er keinen Rüdenkontakt mehr. Sein normales Verhalten hat er sich in den vergangenen drei Jahren angeeignet.


    Es kann passieren (sollte aber nicht), dass ein Hund einmal, vielleicht auch zweimal, auf einen anderen losgeht, bis man merkt, dass er aus dem "Spielalter" endgültig rausgewachsen ist. Aber spätestens ab der zweiten Attacke muss er bei Begegnungen mit fremden bzw. "feindlichen" Artgenossen grundsätzlich an die Leine. Lässt er sich nicht abrufen, ist eben generelle Leinenpflicht angesagt. (Ansonsten brauchst du dich über "hysterische Reaktionen" anderer HH nicht wundern).


    Übrigens, wenn der kleine Hund nach dem Angriff durch deinen lahmte, dann war er verletzt, auch wenn keine Wunde zu sehen war. (Dein Rüde kann beispielsweise nur durch sein Gewicht den Kleinen verletzt haben.)


    Vielleicht solltest du dich mal nach dem Befinden des Kleinen erkundigen? Wäre sicherlich besser, als Angst vor einer Anzeige zu haben.


    LG

  • Zitat


    Dein Hund ist drei Jahre alt und somit erwachsen. Zum ein "normales" Verhalten lernen, braucht er keinen Rüdenkontakt mehr. Sein normales Verhalten hat er sich in den vergangenen drei Jahren angeeignet.


    :shocked: Das finde ich eine sehr radikale Sichtweise. Demnach wären alle verhaltensauffälligen oder verhaltensgestörten Hunde für immer verloren.
    Alle Hunde über anderthalb könnten niemals mehr sozialisiert werden. :headbash:


    Zitat


    Übrigens, wenn der kleine Hund nach dem Angriff durch deinen lahmte, dann war er verletzt,


    Das muss nicht sein. Gibt auch Hunde, die simulieren.

  • Hallo Fee,


    Du schreibst mir aus der Seele. Wir haben "fast" das gleiche Problem.


    Unser unkastrierter BoxerRüde 3,5 Jahre war super gut sozialisiert und hatte bis auf minimale kleine Rangeleien mit gleichgeschlechtlichen Artgenossen keinerlei Probleme. Wenn es mal eine "kleine" Prügelei gab, war dies dann aber auch schnell geklärt danach.


    Anfang diesen Jahres tauchte das erste Problem mit einem gleich großen -allerdings für mich verwunderlich "kastrierten" Rüden auf und ich hatte das Gefühl, dass meiner auf einmal den Charakter entwickelt hatte, nach dem Motto "Wie Du hast noch nicht verstanden, dass ich der Chef bin. Dann gibt es noch einmal einen auf die Nase." Er hört definitiv nicht auf.


    Daraufhin haben wir ihn chemisch kastrieren lassen, da er danach bei Spaziergängen viel entspannter war, auch was die heißen Mädels an betraf, habe ich gedacht, alles wäre im grünen Bereich. Letzte Woche waren wir dann auf der Hundewiese und er hat super mit einem 1,5 Jahre alten kastrierten und 1 Jahr alten unkastrierten Rüden gespielt. Jetzt vor ein paar Tagen kriegt er sich heftig mit einem kastrierten (größeren) Hund und danach wieder auf der Hundewiese mit einem kastrierten und danach mit einem unkastrierten.


    Ich bin auch total fertig, weil ich keinen Schimmer hab, warum er so reagiert. Ich kann weder sagen, dass es eine bestimmte Altersgruppe ist und auch nicht ob unkastriert oder kastriert.


    Bei kleinen Hunden ist bisher noch nichts passiert. Was mich wundert, dass er auch so extrem auf kastrierte reagiert. Und: Er fängt meistens an und er hört nicht auf, das ist viel schlimmer.


    Im Moment steht für uns an erster Stelle, einen Termin für die Kastration zu holen und sofort nach Ostern einen Hundetrainer zu bestellen, denn ich fände es einfach nur zu schade, wenn ich ihn nicht mehr laufen lassen könnte, weil ich nicht weiß, ob der nächste Rüde sozusagen ein potenzielles Opfer ist.


    Würde mich freuen, wenn wir uns austauschen.


    LG Sushi

  • Zitat

    :shocked: Das finde ich eine sehr radikale Sichtweise. Demnach wären alle verhaltensauffälligen oder verhaltensgestörten Hunde für immer verloren. Alle Hunde über anderthalb könnten niemals mehr sozialisiert werden. :headbash:


    Das hab ich nicht gesagt. :???: Meiner Meinung nach verlernt ein dreijähriger (nicht erst 1 1/2 jähriger) erwachsener Rüde lediglich sein aggressives Verhalten gegenüber anderen Rüden nicht durch sicht stets wiederholende, von ihm ausgehende und dazu noch erfolgreiche Raufereien.


    Hier müssen schlicht und ergreifend andere Wege eingeschlagen werden.


    Oder wie würdest du reagieren, wenn dein Hund das Opfer wäre? Würdest du dich freuen, einen Beitrag zur Rettung eines sonst für immer verlorenen Hundes geleistet zu haben?


    Es gibt sicherlich Hunde, die das Simulieren gelernt haben. Dieser Gedanke sollte aber zweitrangig sein. Prellungen, Zerrungen u.ä. sind beim Zusammenprall (auch beim spielerischen) von großen und kleinen Hunden auf jeden Fall wahrscheinlicher.


    LG

  • Zitat



    Ich hatte gestern leider auch so einen vorfall...Fee meiner reagiert genauso wie deiner.
    Was aber passiert bzw. wie sieht die Rechtslage aus wenn mein Hund an der Leine ist und von weiten schon der JRT angeschossen kommt und sich nicht zurück rufen lässt. Er ist ca. 3 Jahre alt und unkastriert. Hab meinen gestern deshalb schon aus weiter ferne angeleint weil er keine aufdringlichen Flitzer mag. Er kam angeschossen und ich hatte richtig mühe meinen zu halten und den kleinen JRT von ihm weg zu bekommen. Hat ihn ein wenig am Hals/Nacken gepackt und ist dann abgehauen. Anstatt mal den Hund anzuleinen und ihm hinterher zu rennen passierte NICHTS. Das hat mich so dermaßen aufgeregt. Auch wenn meiner noch nie gebissen hat muss ich mir das bieten lassen? Wie will man da ausweichen? Ich hatte nicht den Eindruck das es die Besitzer interessiert hat. Muss man da eventuell mal haften wenn etwas größeres passiert? Immerhin hab ich mich korrekt verhalten...

  • Zitat

    Im Moment steht für uns an erster Stelle, einen Termin für die Kastration zu holen und sofort nach Ostern einen Hundetrainer zu bestellen, denn ich fände es einfach nur zu schade, wenn ich ihn nicht mehr laufen lassen könnte, weil ich nicht weiß, ob der nächste Rüde sozusagen ein potenzielles Opfer ist.


    Ich würde euch raten erst einen Hundetrainer zu holen und dann mit dem zusammen zu entscheiden, ob eine Kastration u.U. sinnvoll sein kann. Häufig ist sie nämlich auch kontraindiziert und verschärft das Problem anstatt es zu lösen.

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