Wer erklärt mir (m)einen Briard?

  • Hallo,

    ich habe mit meiner Bürogemeinschaft auch das Dogsitting für eine sehr agile 8jährige Briard-Hündin übernommen. Da ich sie nicht ständig betreue, kann ich auch nicht kontinuierlich mit ihr arbeiten. Ihre Besitzerin hat irgendwie aufgegeben und lässt auch unerwünschte Verhaltensweisen als rassetypisch durchgehen. Ich will das aber nicht glauben...

    Beispiele: Sie startet ohne Ankündigung voll durch und rennt nach vorne - was an der Leine sehr mühsam und im Straßenverkehr unkalkulierbar ist. Auch mit viel üben verändert sich daran nichts. Sie zieht und rennt weiterhin, kommt dann aber sofort das kleine Stück zu mir zurück, wenn sie den Widerstand der Leine spürt. Ohne Leine sieht das für mich aber wie Hüteverhalten aus.

    Bei einem langen Spaziergang ohne Leine hat sie sich noch mehr wie ein echter Hütehund benommen - vorausschauend, Terrain sichernd, unabhängig, und immer im Kontakt mit uns "Schafen". Ich würde den Hund gerne artgerecht ansprechen und erziehen. Obwohl ich lange einen eigenen Hund hatte, ist mir dieses Hütehund-Naturell aber eher fremd. :???: Was braucht sie in der Erziehung? Und welche Aufgaben kann ich ihr auf ganz normalen Spaziergängen anbieten, die ihrem Hütehund-Naturell entsprechen? Habt ihr Ideen?

    Vielen Grüße und vielen Dank

    Katja

  • Zitat

    Bei einem langen Spaziergang ohne Leine hat sie sich noch mehr wie ein echter Hütehund benommen - vorausschauend, Terrain sichernd, unabhängig, und immer im Kontakt mit uns "Schafen".

    Na sowas macht ein Hütehund aber nicht. Und wenn ich recht informiert bin, ist der Briard auch kein Hütehund, sondern wurde eher zum Schützen eingesetzt, was das Verhalten erklären würde.

    Zum rest kann ich grad nicht viel sagen, muß ich erstmal drüber nachdenken. Auf jeden Fall dem Hund zeigen was erwünscht ist, und was nicht, und das mit Konsequenz.

  • Was habt denn ihr für eine Bürogemeinschaft !!

    Im Oktober hast du geschrieben, du hättest eine 3 jährige Briardhündin als Sitter übernommen und da hattest du bereits nach Beschäftigungstipps gefragt ....

    :???:

    Gruß, staffy

  • Zitat


    Bei einem langen Spaziergang ohne Leine hat sie sich noch mehr wie ein echter Hütehund benommen - vorausschauend, Terrain sichernd, unabhängig, und immer im Kontakt mit uns "Schafen". Ich würde den Hund gerne artgerecht ansprechen und erziehen. Obwohl ich lange einen eigenen Hund hatte, ist mir dieses Hütehund-Naturell aber eher fremd. :???: Was braucht sie in der Erziehung? Und welche Aufgaben kann ich ihr auf ganz normalen Spaziergängen anbieten, die ihrem Hütehund-Naturell entsprechen? Habt ihr Ideen?

    Vielen Grüße und vielen Dank

    Katja

    Das Verhalten des Hundes entspricht einem Hirtenhund. Für diesen Rassetyp völlig normal, man muss es aber händeln können, da auch im Hirtenhund der Typ Herdenschutzhund verankert ist.

    Was du machen kannst? Den Hund solide ausbilden und geistig beschäftigen. Du wirst aber nie einen Kadavergehorsam bekommen, da der Hund auch selbständig arbeiten kann. Hundesportarten wie Obedience sind für solche Hunde eine gute geistige Auslastung, auch wenn man nicht immer Höchstleistungen gezeigt bekommt.
    Natürlich benötigt der Hund eine gute Grundausbildung. Je mehr Kommandos der Hund zuverlässig befolgen kann, desto einfacher ist es ihn zu händeln. Je mehr der Hund im Kopf ausgelastet ist, desto zufriedener wird er sein.

    Du musst dir klar machen, dass diese Hunde, eine hohe Eigenständigkeit mit sich bringen, hüten und bewachen. Sie werden auch immer wieder ihren HF in Frage stellen und nur das tun, was sie einsehen. Und es muss sich lohnen. Wichtig ist es, so einem Hund zu sigalisieren, dass man alles im Griff hat. Bellt er weil sich irgendwo was bewegt, reicht oft schon die Ansage, dass man es selber gesehen hat und alles ok ist.

    Wenn dieser Hund bereits 8 Jahre alt ist, hat sich das Verhalten sicherlich verfestigt und es wird schon ne Weile dauern, das umzulenken.

  • Zitat

    Was habt denn ihr für eine Bürogemeinschaft !!

    Ist das eine Frage? Vielleicht beschreibe ich die Situation noch ein bisschen genauer...

    Aber vorher: Danke für die Rückmeldungen. Ich bin mir nämlich wirklich unsicher, was normal und was verhaltensauffällig ist. @ Schopenhauer: Und was immer es ist, es hat sich verfestigt.

    Ja, ich hatte mich im Oktober gemeldet, als klar war, dass ich den Hund öfter haben würde. Umgezogen sind wir dann Anfang des Jahres. Und mit dem Alter habe ich mich aufgrund von biographischen Daten völlig vertan - Energie und Verhalten passen außerdem wirklich eher zu einem Junghund...

    Seitdem versuche ich, Bewegungsdrang und Verhalten richtig zu begegnen (was vor allem bei Schnee und Eis nicht ganz einfach war). Statt großartiger Übungen habe ich mich vor allem am Thema der Leinenführigkeit abgearbeitet (und dabei kräftig hier mitgelesen) - mit mäßigem Erfolg. Wenn Jenny losrast, dann ist das wie Drachensteigenlassen.

    Aber sie reagiert zunehmend besser auf mich. Und ich würde gerne noch besser auf sie reagieren. Deshalb die Frage danach, was eigentlich im Kopf eines "Hirtenhundes" (Danke, Schopenhauer, für viele gute Hinweise) vorgeht. Und welche Aufgaben sie von mir erwartet. Dabei habt ihr mir schon geholfen... und ich freue mich, wenn noch weitere Anregungen kommen.

    Viele Grüße
    Katja

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